Die Stadt Uetersen [Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein und ist als Rosenstadt an der Pinnau bekannt und gehört mit zur Metropolregion Hamburg, sie ist eine Kleinstadt mit etwa 17.800 Einwohnern. Seit dem 1. Januar 2007 bildet sie eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Haseldorf, dessen Verwaltungsgeschäfte die Stadt führt.
] (früher auch Ütersen (Holstein)) liegt imWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 41′ N, 9° 40′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Höhe: | 1 - 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,43 km2 | |
Einwohner: | 17.852 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 1562 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25436 | |
Vorwahl: | 04122 | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 049 | |
LOCODE: | DE UET | |
NUTS: | DEF09 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Wassermühlenstr. 7 25436 Uetersen | |
Website: | www.uetersen.de | |
Bürgermeister: | Wolfgang Wiech (parteilos) |
Geografie
Uetersen liegt auf 53° 41' 14" N, 09° 40' 09" O, an der Grenze von der Seestermüher Marsch zur Geest. Der Höhenunterschied, der durch die Grenze zwischen den beiden Landschaftsformationen entsteht, ist deutlich erkennbar, wenn man aus der Marsch auf die Stadt zukommt. Der tiefste Punkt der Stadt liegt in den Deichwiesen an den Klosterkoppeln bei +1,0 m, der höchste Punkt findet sich mit +12,0 m in der Nähe der K 20 (Hochfeldstraße). Uetersen grenzt direkt an die Stadt Tornesch und die Gemeinden Groß Nordende, Moorrege, Neuendeich und Heidgraben. Uetersen liegt am historischen Ochsenweg, der heute als Radfernweg genutzt wird. Wer mit dem Auto fährt, kann Uetersen über die A 23 und die Bundesstraße 431 erreichen. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Hamburg an der Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe.
Geschichte
Vorgeschichte
Ein Gründungsjahr der Stadt ist nicht festzustellen, da es keine entsprechende Urkunde gibt. Diverse archäologische Fundstücke deuten auf erste menschliche Ansiedlungen im Stadtgebiet bereits vor der Eisenzeit hin. So fand man 1789 einen Bundschuh aus der Römischen Kaiserzeit Es handelt sich dabei um das früheste bekannte Bergungsdatum eines Archäologischen Fundes in Schleswig-Holstein. [1] Dies bedeutet jedoch nicht, dass seit dieser Zeit bis ins 9. Jahrhundert eine Siedlungskontinuität bestanden haben muss. Schon um 1050 soll es ein Benediktiner Kloster gegeben haben, von dem Johann Friedrich Camerer in seinen Historisch-Politische Nachrichen aus dem Jahr 1762 berichtet.[2]. Später verlegten vermutlich die Ritter von Haselthorpe ihren Wohnsitz von Haseldorf nach Uetersen[3] und um 1154 soll dann eine einfache Burg (Motte) der Ritter in Holz-Erde-Technik samt einer kleinen Vorsiedlung mit einigen Häusern und Hütten existiert haben, welche in einer dänischen Urkunde als Uthersen taarn erwähnt wird. Das bedeutet übersetzt „äußerster Turm“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Lage einer Burg auf einem Geestsporn am Rande der Seestermüher Marsch. Um 1220 soll ein Kloster existiert haben, das von Adolf IV gestifftet und unter Gebhard I bzw. II eingeweiht wurde. Dieses wurde in einem Schriftdokument erwähnt, das zuletzt Johann Friedrich Camerer im Jahr 1758 vorlag. [4]. Leider ist dieses Dokument nicht mehr auffindbar, so dass die heutige Stadt ohne geschichtlich belegbares Gründungsjahr leben muss. Einige Jahre später wurden in der Nähe des heutigen Klosters zwei Burgen[5] von den Rittern von Barmstede errichtet, an die heute nur noch der Burggraben der größeren Burg erinnert.
Vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit
Nachweisbar ist jedoch, dass der Ritter Heinrich II. von Barmstede, der im Dienste des Erzbistums Bremen stand, 1234 den Zisterziensern seinen Grundbesitz zur Errichtung eines Nonnenklosters schenkte. Wenig später kamen noch Ländereien von Krempe (1258) bis Appen (1269) dazu. Im 14. Jahrhundert begann im Kloster die Zucht des Holsteiner Pferdes. Bereits vor 1664 wurde Uetersen Flecken. Das führte zur Ansiedlung weiterer Familien und zur Eingemeindung des Dorfes Lohe Mitte des 18. Jahrhunderts. Am 13. Januar 1870 bekam die Siedlung das Stadtrecht.
Wie andere Orte in der Region blieb auch Uetersen nicht vor Kriegen und Katastrophen verschont. 1282 kam es zur Schlacht bei Uetersen. Im Jahre 1306 stachelten unzufriedene Edelleute einige Bauern zu einem Aufstand gegen die holsteinischen Grafen an. In einer Schlacht am 28. Juni desselben Jahres wurden die Aufständischen geschlagen und der Rädelsführer gefangen genommen. Dieser wurde danach öffentlich gerädert und gevierteilt.[6]Im Jahre 1658 überfielen die Schweden den Ort und brannten das Kloster nieder. 1662 hat ein Großbrand, ausgelöst wohl durch Brandstiftung, den Ort fast völlig zerstört. Nur wenige Jahre später vernichtete erneut eine Brandkatastrophe große Teile des Ortes. Doch auch das feuchte Element forderte seinen Tribut. Zu den größten Katastrophen Uetersens zählt die verheerende Sturmflut vom 7. Oktober 1756, bei der die Stadt meterhoch überflutet wurde und 62 Menschen ertranken.
Franzosenzeit und Kosakenwinter
Im Kosakenwinter 1813/14 litt die Uetersener Bevölkerung unter dem Überfall des Lüneburger Husaren-Regiments und der Einquartierung der Truppen von General von Pahlen und General von Woronzow. In dieser Zeit lagerten bzw. zogen ca. 48.000 Soldaten mit 28.800 Pferden durch den Ort. Die Totalsumme durch Beschädigungen, Überfällen und Erpressungen in der Stadt beliefen sich etwa 20.000 Thaler. Nach dem die Truppen abgezogen waren, erhielt das Kloster eine Vergütung in Bons (Russenschuld). Die Uetersener Bevölkerung dagegen wurde nicht entschädigt.[7]
Preußen und Weimarer Republik
Ab 1823 wurde von Uetersen aus Walfang betrieben, wie dies auch von mehreren anderen Städten an der Unterelbe und den schiffbaren Nebenflüssen aus geschah. Mit dem Untergang des einzigen Uetersener Walfangschiffs am 8. April 1859 während eines Sturms vor Grönland fand der Walfang Uetersens jedoch ein abruptes Ende.
Das tragischste Unglück der jüngeren Vergangenheit spielte sich 1904 ab. Bei den Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. brachen fünf Kinder im Eis eines Teiches am ehemaligen Ochenweg ein und starben. Später wurde der Teich trocken gelegt und es entstand eine Schule an gleicher Stelle. Ihnen zu Ehren wurde ein über 3 Meter hoher Gedenkstein auf dem "Neuen Friedhof" errichtet. Eine für diese Breiten ungewöhnliche Naturkatastrophe ereignete sich am 10. August 1925, als eine Windhose der Stärke F3 große Teile von Uetersen zerstörte. Dabei gab es einen Toten und 13 zum Teil schwer verletzte Personen. Der Sachschaden betrug ca. 2,6 Millionen Reichsmark[8]. Am 24. März 1938 zerstörte ein Großbrand Röpckes Mühle, den damals größten Mühlenbetrieb Schleswig-Holsteins. 150 Helfer der Feuerwehr und 100 Soldaten vom Fliegerhost Uetersen waren im Einsatz.[9]
NS-Zeit
Von den Verbrechen der NS-Diktatur war auch Uetersen betroffen. Auf dem Friedhof erinnern noch heute rund 30 Grabsteine an die etwa 1650 Zwangsarbeiter, die kaserniert in mehreren Zwangsarbeiterunterkünften, zur Arbeit in Industriebetrieben und in der Landwirtschaft gezwungen wurden.[10] Uetersen war in der Zeit des Nationalsozialismus eine der Hochburgen der kommunistischen und sozialdemokratischen Widerstandsbewegung im südlichen Schleswig-Holstein.[11] Unter Leitung von Victor Andersen und anderen wurde der Widerstand in Uetersen und Umgebung organisiert und spektakuläre Aktionen durchgeführt. So wurde im Dezember 1932 der Aufmarsch von 600 SS-Anhängern erfolgreich verhindert. 1933 erfolgte in Uetersen eine Demonstration mit über 750 Teilnehmern gegen die Nationalsozialisten.[12] Weitere Aktionen folgten in den darauf folgenden Jahren, so wurde unter anderem eine Strohpuppe in SA-Uniform an einem der höchsten Schornsteine der Stadt, weithin sichtbar, an einem Galgen aufgehängt, die erst nach zwei Tagen entfernt werden konnte.[13] Insgesamt waren ca. 100 Uetersener als Widerstandskämpfer tätig, von denen später 71 verhaftet und bei einem der größten Massenprozesse in der Zeit des Nationalsozialismus, dem Prozess gegen Offenborn und andere, auch bekannt als Offenbornprozess, vor Gericht gestellt wurden.[14] Zur einer systematischen Verfolgung von Juden kam es in Stadt nicht, da die wenigen Juden von der Uetersener Bevölkerung beschützt worden. Insgesamt soll es sich hierbei um fünf Personen gehandelt haben.
Zweiter Weltkrieg
Den Zweiten Weltkrieg überstand Uetersen ohne größere Zerstörungen. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1940 flogen die Briten den einzigen Direktangriff auf Uetersen. Einige Häuser am Ostbahnhof wurden zerstört. Dabei gab es einen Toten und etwa 30 Verletzte. Am 3. Mai 1945 besetzten britische Panzertruppen Uetersen und beendeten die nationalsozialistischen Herrschaft in der Stadt. Während des Zweiten Weltkrieges sind ca. 1.200 Uetersener gefallen und etwa 220 gelten als verschollen.
Nachkriegszeit
Nach dem Einmarsch der Alliierten herrschte vom 1945 bis 1948 in Uetersen große Not. Anfang der 1950er Jahre begann in der Stadt der wirtschaftliche Aufschwung. Im Jahr 1952 begann der Bau eines Hafenbeckens. Uetersen bekam damit den größten Binnenhafen auf der rechten Unterelbeseite. Es erfolgte im großem Stil die Errichtung von Wohngebäuden. 1962 wurde Uetersen von der Hamburger Sturmflut heimgesucht. Die Alt- und Innenstadt stand tagelang unter Wasser, es gab Sachschäden, aber keine Toten oder Verletzten. Im gleichen Jahr geriet die Stadt ungewollt durch den Arzt Kurt Borm in den Mittelpunkt der internationalen Presse, als dieser an seinem Arbeitsplatz im Uetersener Krankenhaus verhaftet wurde.[15] Ihm wurde vorgeworfen, in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Decknamen Dr. Storm in Sonnenstein mehr als 6.652 Geisteskranke in der Aktion T4 und 1.000 KZ-Häftlinge in der Aktion 14f13 umgebracht zu haben. Er wurde jedoch 1972 freigesprochen.[16] Anfang der 1970er Jahre begann die Umgestaltung des Stadtkerns. Dabei wurden viele historische Gebäude wie der Stadtbahnhof und die Röpckes Mühle abgerissen. Im Jahre 1977 begann der Neubau des Rathauses und der Fußgänger- und Einkaufszone, die am 1. September 1981 feierlich eingeweiht wurde.
Gegenwart
Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für die 775-Jahr-Feier der Stadt Im Jahre 2009. Die Planungen werden jedoch durch Steitigkeiten um das Budget und Querelen einzelner Kaufleute überschattet. Gleichzeitig laufen die Umgestaltungsmaßnahmen für das Rosarium weiter, das im gleichen Jahr sein 75jähriges Jubiläum feiert.
Namensgebung
Der Name der Stadt Uetersen ist vermutlich aus der Niederdeutschen Bezeichnung „(de) üterste enn“ entstanden, was einst soviel wie „(das) äußersten Ende“ bedeutet. Der Name bezieht sich darauf, dass der Ort am Übergang der Geest zur Seestermüher Marsch liegt. Die erste nachweislich schriftliche Erwähnung stammt aus einer Urkunde um 1234, in der der Ort als „Utersten“ bezeichnet wird. Es gibt aber auch die Vermutung, dass der Name von „Ütersteen“ hervorgeht, was „äußerster Stein“ bedeutet oder von „Ütristina“, dem alten Namen der Pinnau, stammt.[17]
Historische Legenden, Originale und Fabelwesen
In historischen Aufzeichnungen und Chroniken der Stadt tauchen immer wieder Personen auf, die durch besonderte Taten oder ihrer Eigenarten sich hervor taten. So wird von einer alten Hexe die im Waldgebiet von Langes Tannen lebte und dort ihr Unwesen getrieben haben soll. Auch wird über Charlotte Amalie von Hessen-Kassel (1650–1714) berichtet, die zweimal 1675 dem Kloster mit ihren Untertanen einen Besuch abstattete, um sich dort fürstlich beköstigen zu lassen und darauf ohne viel Dank wieder verschwand[18].
Nur 38 Jahre später wird von einer Anna Catharina von Sparren berichtet, die durch ihr eigenmächtiges Handel 1713 den Ort vor der Einäscherung durch die schwedischen Truppen des Magnus Stenbock (1664–1717) bewahrte. Magnus Stenbock war ein Vetter des Fräulein von Sparren, ohne es zu wissen. Als die Truppen des Generales bereits in Pinneberg waren reiste sie mit einigen Begleitern am 9. Januar dort hin und machte dem General eine Aufwartung. Nach einem ausführlichen Gespräch erschien sie an der Tür und eröffnete ihren Begeitern: "Es ist euch alles Geschenkt!". Totzdem musste das Kloster später 1180 Reichsthaler zahlen. Im Jahre 1717 wird eine Offizielle Klage gegen Anna Catharina von Sparren erhoben, von deren Ausgang nichts mehr bekannt ist. [19][20]
Eine weitere Alt-Uetersener Figur ist das Fräulein von Hammerstein, genannt der "Klostergeist" von Uetersen. Sie war eine hagere Person die immer schwarz gekleidet und sich völlig geräuschlos durchs Kloster bewegte. Die Uetersener Bevölkerung fürchtete sich vor Ihr, weil sie oft aus dem Nichts auftauchte und nie ein Laut von sich gab. Sie war eine Tochter des preußischen Landwirtschaftsminister Ernst von Hammerstein-Loxten.[21]
Einwohnerentwicklung
Zur Beginn der Einwohnerermittlung Mitte des 17. Jahrhunderts wurden in Uetersen 256 Häuser gezählt. 1803 hatte der Ort 2601 Einwohner, um 1875 stieg die Zahl auf etwa 4300, von 1910 bis 1938 wuchs die Einwohnerzahl von 6259 auf 7673 Personen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl durch Flüchtlinge aus dem nahen Hamburg und den Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten explosionsartig auf über 14.800 an und wuchs seitdem langsam, aber stetig, auf über 17.800 Einwohner im Jahr 2006. Die Prognosen, die in den 1960er Jahren von einem Bevölkerungsanstieg auf 60.000 Einwohner (aus dieser Zeit stammen die Klosterkoppelhochhäuser und das aufgrund der Bevölkerungsprognosen überdimensionierte Rathaus) ausgingen, erwiesen sich jedoch als falsch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Museen
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das historische Kloster, welches 1234 von Heinrich von Barmstede II. gestiftet und 1544 in ein adliges Damenstift umgewandelt wurde. Mittelpunkt ist die Klosterkirche die 1747 bis 1749 von Jasper Carstens erbaut wurde. Sie ist ein barocker Saalbau mit Kanzelaltar und dem großen Deckenfresko des schweizer Kirchenmalers Giovanni Battista Innocenzo Colombo. Das ehemalige Kloster Uetersen ist nicht in vollem Umfang erhalten, doch mit weiteren denkmalgeschützten Häusern, wie dem Klostervorwerk und dem Haus des Propstes, bildet es den Kern der Altstadt und mit dem Haus der Priorin findet sich hier auch das älteste Gebäude der Stadt. Typisch ist dabei der holsteinische Backsteinstil. Im Kloster lebte auch Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg, die als Goethes Gustchen weltbekannt wurde.
Das Stadt- und Heimatgeschichtliche Museum in der Parkstraße stellt die Anfänge der Stadt aus dem 13. Jahrhundert dar und erzählt von der Entwicklung Uetersens vom Flecken bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1870. Es bietet Informationen über Handel, Schifffahrt, Walfang, Industrie und Gewerbe bis zum Ersten Weltkrieg und den wirtschaftlichen Veränderungen nach den beiden Kriegen. Ebenfalls zu sehen ist eine Sammlung von Motoren aus den ehemaligen JLO-Motorenwerken Pinneberg.
Das Museum Langes Tannen besteht aus drei denkmalgeschützten Gebäuden, einer klassizistischen Villa aus dem frühen 19. Jahrhundert, einer nach Brandstiftung wiederaufgebauten Scheune aus dem Jahre 1762 und einem Mühlensockel aus dem Jahre 1796. Es bietet wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen. Auf dem Gelände befindet sich auch der im Zweiten Weltkrieg gesprengte Schornstein der ehemaligen Langes Mühle. Dieser ist seit 1997 als Kulturdenkmal ausgewiesen.
Ein weiteres Baudenkmal ist der Uetersener Wasserturm, der 1925/26 von Dykerhoff & Widmann erbaut wurde. Er gilt als Vertreter zwischen Tradition und Moderne, dessen Wasserbehälter über einer offenen Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit expressionistischem Ziegelmauerwerk verkleidet wurde.
Parks und Naherholung
Bekannt ist Uetersen für sein Rosarium, einen Rosenpark, der Kaffeefahrten von weit her anlockt. Mit sieben Hektar Fläche ist er der größte Rosengarten Norddeutschlands und steht im Mittelpunkt der deutschen Rosenzucht. In Uetersen werden mehr als 35.000 Rosen und 1020 verschiedene Rosensorten in allen farblichen Abstufungen und Duftnuancen vorgestellt. Neben dem Rosarium besitzt Uetersen mehrere Parks, die künstlich angelegt wurden.
Der Cäcilie-Bleeker-Park ist der ehemalige „Alte Friedhof“, der 1835 errichtet wurde. 1965 wurde er aufgegeben und vor wenigen Jahren zum Park umgestaltet. Dort sind heute noch alte Gräber bedeutender Uetersener zu besichtigen. Auch die Parkanlage des Museums „Langes Tannen“ (mit Café) und der angrenzende Wald in dem der sogenannte Hexenwald liegt, laden zu ausgedehnten Spaziergängen in der Natur ein. Nur wenige hundert Meter weiter befindet sich der städtische Grillplatz, auf dem jedermann, in Absprache mit der Stadt, kostenfrei Feierlichkeiten abhalten kann. Dieser Platz wird zu dem auch für andere Veranstaltungen genutzt. Unweit der Stadt befindet sich das Freibad Oberglinde, ein Naturbad, das ebenfalls kostenlos genutzt werden kann. Es ist gut per Auto und Fahrrad erreichbar und liegt mitten in einer idyllischen Wald- und Wiesenlandschaft.
Biotope und Naturschutz
Eine Verordnung des Kreises Pinneberg als Untere Naturschutzbehörde vom 19. Dezember 1997 schützt ingesammt 117 Naturdenkmäler in Uetersen, darunter befindet sich auch die Uetersener Blutbuche, sie gehört zu einem der markanten und alten Baumexemplare im südlichen Schleswig-Holstein. Im Randgebiet der Stadt befinden sich zu dem auch mehrere Biotope, die unter Naturschutz stehen.
Statistische Zahlen
In der Stadt betrug die Arbeitslosigkeit im März 2005 17,8 % und im Dezember 2005 14,3 %. Der ausländische Bevölkerungsanteil, Stand 2006, unfasst 1696 Personen aus 87 Nationen davon sind 912 türkischer, 79 polnischer, 62 italienischer, 54 russischer, 52 griechischer, 47 portugiesischer, 32 serbisch-montenegrinischer, 28 afghanischer sowie 27 britischer Abstammung.
Politik
Von den 30 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 10 Sitze, die SPD 11, die Wählergemeinschaft BfB 6 und die FDP drei.
Bürgermeister seit 1870
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Am 21. September 2008 wurde Andrea Hansen als neue Bürgermeisterin gewählt. Sie tritt das Amt voraussichtlich am 1. April 2009 an.
Parteien
Folgende Pateien sind in Uetersen vertreten: Die Alternative Liste Uetersen, Bürger für Bürger, der Ortsverband der CDU, die Ortsvereine der FDP und SPD. Neu hinzugekommen ist der Ortsverein der Linken.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über blauen und silbernen Wellen eine silberne Zinnenmauer mit rotem Tor, darin ein gestürzter goldener Anker, den ein silberner Delphin umschlingt und zwei sechsstrahlige goldene Sterne beseiten; über der Mauer zwei silberne Zinnentürme mit Spitzdächern; zwischen ihnen schwebt ein silbernes Nesselblatt.“[22]
Uetersen besitzt eines der ältesten Wappen in Schleswig-Holstein und das älteste Stadtwappen im Kreis Pinneberg. Es stammt aus dem Jahre 1871.
Paten- und Partnerschaften
Partnerstadt ist die Stadt Wittstock/Dosse im Bundesland Brandenburg. Eine Patenschaft besteht zur Unteroffizierschule der Luftwaffe in der Marseille-Kaserne in Appen, dem früheren Fliegerhorst Uetersen. Nach einem Besuch des marokkanischen Botschafters Rachad Bouhlal wird eine weitere Städtepartnerschaft mit der marokkanischen Rosenstadt El-Kelâa M´Gouna angestrebt. Diese wäre dann die erste Städtepartnerschaft zwischen zwei Rosenstädten.[23]. Zur Zeit wird über eine Zeitungspartnerschaft mit der Allgemeine Zeitung in Namibia nachgedacht, um so eine weitere Städtepartnerschaft mit Windhoek oder einer anderen Stadt in Namibia zu schließen. So soll das kulturelle Engagement weiter ausgebaut werden.
Freizeit, Kultur und Bildung
Regelmäßige Veranstaltungen
Das sicherlich bekannteste Fest in Uetersen ist das Herbst- und Lampionfest, das zum Abschluss der Holsteiner Apfeltage stattfindet. Seit Jahren ist auch das alle zwei Jahre stattfindende Altstadtfest und das Rosenfest ein fester Bestandteil der jährlichen Feierlichkeiten. Eine weitere beliebte Veranstaltung ist das Weinfest, das zwischen dem Rathaus und dem Rosarium stattfindet. Die Pfingstkaninchenausstellung des Kaninchenvereins U75 und das Schaufahren des Schiffsmodellbauclubs Uetersen am 1. Mai können sich seit Jahrzehnten vieler Besucher erfreuen. Ein „Highlight“ für die Jugend ist das jährliche „Woodrock-Festival“ in Langes Tannen. Dort treten Bands und Einzelkünstler kostenlos auf. Nicht zu vergessen ist die Uetersener Hafennacht, die seit einigen Jahren stattfindet. In dieser treten die Bands und Künstler in fast allen Gaststätten und Lokalen Uetersens gegen geringes Entgelt auf. Auf dem Marktplatz am Rathaus findet jeden Freitag ein Wochenmarkt statt. Dieser Platz wurde bis zur seiner Neugestaltung auch als Festplatz für andere Veranstaltungen genutzt.
Nachtleben
Die Gaststätte „Taps“ bietet seit Anfang der 1970er Jahre an machen Tagen Livemusik und ist einige der wenigen Szenekneipen im Kreis Pinneberg. Früher wurde Sie zur Unterscheidung zu zwei weiteren Gaststätten gleichen Namens („Treppen-Taps“ im Großen Sand, „Trauben-Taps“ in der Marktstraße) „Keller-Taps“ genannt.
Das „Café Bowy“, welches eine Alternative für die Jugend war, feierte am 7. Mai 2005 noch sein zwanzigjähriges Bestehen, bevor es Ende Mai am bisherigen Standort endgültig geschlossen wurde. Eine Neueröffnung an anderer Stelle steht bislang in Frage.
Kindergärten, Schulwesen und Weiterbildung
Das Betreuungsangebot der Kindergärten, davon zwei in städtischer, einer in katholischer und einer in evangelischer Trägerschaft, wird ergänzt durch den Baptistischen Waldkindergarten und dem Waldorfkindergarten. In der Stadt befinden sich außerdem vier Jugendeinrichtungen.
Die Stadt Uetersen unterhält mehrere Grundschulen, eine Förderschule, zwei Hauptschulen, und eine Realschule. Die größte und bekannteste Schule ist das durch den Kreis verwaltete Gymnasium, das 2009 von der Stadt übernommen werden soll.
- Friedrich-Ebert-Schule (Grundschule)
- Geschwister-Scholl-Schule (Förderschule)
- Grund- und Hauptschule Birkenallee
- Schule am Roggenfeld (Grund- und Hauptschule)
- Gustav-Heinemann-Schule (Realschule)
- Ludwig-Meyn-Schule (Gymnasium, durch den Kreis verwaltet)
Zudem gibt es einen Schulzweckverband mit der Nachbarstadt Tornesch für den Betrieb der gemeinsamen Gesamtschule:
- Klaus-Groth-Schule (Kooperative Gesamtschule in Tornesch)
Es wird darüber diskutiert, alle Tornescher und Uetersener Schulen in diesem Zweckverband gemeinsam zu verwalten.
Für die musikalische Weiterbildung stehen mehrere Gesangsvereine und eine privat geführte Musikschule zur Verfügung.
Die Stadt besitzt zudem eine Stadtbücherei und eine gemeinsam mit der Stadt Elmshorn betriebene Volkshochschule. Der Volkshochschulenverbund bietet Kurse in den Bereichen Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft, Beruf und Kultur an, seit einigen Jahren besteht auch die Möglichkeit, die Mittlere Reife nachzuholen.
Zusätzlich befindet sich eine Stadthalle mit etwa 500 Plätzen am Rosarium, in der kleinere Veranstaltungen stattfinden. Ferner besteht die Möglichkeit in allen Sporthallen der Stadt größere Veranstaltungen durchzuführen. Von den ehemaligen drei Kinos haben nur eins bis zur heutigen Zeit überlebt.
Vereine
Uetersen zählt mehr als 70 Vereine. Der wohl bekannteste Verein aus Uetersen sind die Chorknaben Uetersen, gefolgt vom TSV Uetersen mit den Sparten Fußball, Basketball, Handball, Leichtathletik und der Showtanzgruppe Cadence. Weitere Sportvereine sind unter anderen Sport und Spaß Uetersen, Uetersen Dostlukspor, USG Uetersener Sport Gemeinschaft und der Tennisverein. Unter den Namen Stadtjugendring Uetersen e. V. sind weitere 28 Vereine zusammengefasst, wie der DARC, DLRG Uetersen – Moorrege, Musikzug Rosenstadt Uetersen, Schiffsmodellbauclub, Schachclub Uetersen e. V., Sportangelverein Uetersen-Tornesch. Es gibt außerdem noch diverse andere Vereine mit unterschiedlichen Interessen wie z. B. die Oldtimer und Technik Freunde Uetersen-Holsten – OTF, die Uetersener Schützengilde v. 1545 e. V., den Schützenverein Uetersen von 1947 e. V., Eisenbahnfreunde Uetersen-Tornesch e. V. oder der Uetersener Hagebuttenbühne e. V. (Theaterverein). In den letzten Jahren sind noch einige andere Vereine gegründet worden, dazu zählen: Die Initiative Hafen-Stadt e. V., jung gewinnt e. V. (Uetersener Jugend- und Kulturverein), das Bildungszentrum Rose e. V., der Verein Kunst im Mittelpunkt e. V. sowie die Uetersener Tafel e. V., die Bedürftige mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt.
Sportstätten
Die Stadt Uetersen unterhält die Jürgen-Frenzel-Schwimmhalle und unterstützt oder trägt den Betrieb von sechs Sport- und Turnhallen sowie die dazugehörigen Sportplätze. Weitere, private Sportstätten sind unter anderen zwei Fitnessstudios, zwei Tennisanlagen und eine Bogenschießsportanlage.
Religionsgemeinschaften und Sakralbauten in Uetersen
Folgende Religionsgemeinschaften existieren in Uetersen:
- die evangelisch-lutherischen Gemeinden mit der Klosterkirche und der Erlöserkirche am Ossenpadd und dem zur Gemeinschaft in der Landeskirche gehörenden Martin-Luther-Haus.
- die römisch-katholische Gemeinde mit der Christkönigskirche in der Sophienstraße.
- die evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) mit der Christuskirche in der Tantaus Allee.
- die Neuapostolische Kirchengemeinde mit der Kirche in der Meßtorffstraße.
- die Muslimische Gemeinschaft mit der Moschee Yesil camii in der Katharinenstraße.
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Christkönigskirche
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Christuskirche
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Neuapostolische Kirche
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Moschee Yesil camii
Umwelt
Überregionale Bekanntheit erlangte Uetersen durch sein Dioxinproblem. Große Teile eines Neubaugebietes (Am Eichholz/Esinger Steinweg) befinden sich auf ehemaligen Feldern, auf denen dioxinhaltiger Papierschlamm ausgebracht wurde. Zwischenzeitlich wurde ein Großteil des betroffenen Bodens mit einer zusätzlichen schützenden Erdschicht versehen. Eine von den Anliegern geforderte vollständige Sanierung fand aus Kostengründen nicht statt und wurde von Experten auch als nicht erforderlich angesehen. Eine Gefahr für das Grundwasser wird verneint, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Messungen hierzu finden statt. Am Rande des Gebiets befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Pinnau eine dioxinhaltige Papierschlammdeponie.
An der Pinnau, nahe dem Stichhafen, befindet sich eine alte Hausmülldeponie. Im Umkreis werden regelmäßig Bodenproben entnommen.
Innerhalb des Stadtgebietes gibt es weitere ehemalige Deponien und durch Gewerbeunternehmen (Gerbereien, Baumschulen, etc.) belastete Grundstücke.
Banken, Wirtschaft und Unternehmen
Die Sparkasse Südhostein unterhält in Uetersen eine Geschäftsstelle. Ebenso unterhalten die Haspa, die Postbank, die VR-Bank, die Commerzbank, die und die HypoVereinsbank Filialen.
Heute ist Uetersen ein bedeutender Industriestandort. Zu den größten Unternehmen im Stadtgebiet gehören der Papierhersteller Stora Enso, das Pharmazieunternehmen Nordmark, das die größte Schlangenfarm Europas betreibt. Sowie der Maschinenbau und Schiffsausrüster Hatlapa und die Chemiebetriebe Voss Chemie und Oemeta.
In und um Uetersen befindet sich das größte Rosenzuchtgebiet Deutschlands mit den dort ansässigen Firmen Kordes, Rosen Tantau, BKN Strobel und anderen. Jährlich rund 20 Millionen Rosenpflanzen werden in großflächigen Betrieben gezogen und weltweit exportiert; deshalb trägt die Stadt den Beinamen „Rosenstadt“.
Westlich der Stadt befindet sich der Uetersener Windpark mit sechs Anlagen, die rechnerisch zwei Drittel der Uetersener Haushalte mit Strom versorgen können.
Medien
Mit den Uetersener Nachrichten (UeNa) die aus dem Wochenblatt für Uetersen entstand, besitzt Uetersen eine werktäglich erscheinende Tageszeitung. Sie wurde 1887 gegründet und hat eine Auflage von ca. 6.000 Exemplaren. Die Zeitung ist der in Stade ansässigen Zeitungsgruppe Nord angeschlossen. Der zu den Uetersener Nachrichten gehörende UeNa-Tip mit einer Auflage von 47.500 wird einmal wöchentlich kostenlos an alle Haushalte verteilt. Ferner werden im ganzen Stadtgebiet „Der Mittwocher am Samstag“, „Holsterner Algemeine“ sowie der „Blickpunkt“ kostenlos verteilt.
Verkehrsanbindung
Zu erreichen ist Uetersen mit über die Autobahnanschlussstelle Tornesch der A 23. Gleichzeitig ist die Stadt über die Bundesstraße 431 erreichbar, von der in Moorrege eine Verbindungsstraße nach Pinneberg führt.
Aufgrund von Protesten einheimischer Fuhrleute erhielt Uetersen beim Bau der Altona-Kieler Eisenbahn im 19. Jahrhundert keinen Bahnhof. Unter dieser mangelhaften Verkehrsanbindung leidet die Stadt noch heute. Der in diesem Zuge im Nachbarort Tornesch errichtete Bahnhof führte zum Prosperieren der Nachbarstadt. Um diesen Nachteil auszugleichen wurde 1873 die Uetersener Eisenbahn zur Verbindung des Südteils der Stadt mit dem Tornescher Bahnhof eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1965 eingestellt, Güterverkehr wird bis heute betrieben.
Uetersen ist über mehrere Buslinien im Hamburger Verkehrsverbund direkt mit den Städten Elmshorn, Tornesch, Wedel und Pinneberg sowie mit der Haseldorfer Marsch verbunden und hat das dichteste Verkehrsnetz im Kreis Pinneberg.
Die Stadt besitzt zwei an der Pinnau gelegene Häfen. Den am Ortsrand gelegenen Wassersporthafen Klosterdeich, sowie den im Zentrum gelegenen großen Stichhafen. Der Stichhafen wurde nach langer Vernachlässigung im Jahr 2005 ausgebaggert und wieder schiffbar gemacht. Er wird nun überwiegend zur Verladung von großen Schiffswinden, Kesselanlagen und anderen Sonderanfertigungen genutzt, die nicht als Schwertransport über die Straßen transportiert werden können. Die Bürgerinitiative Hafen-Stadt versucht, dieses brachliegende Gelände wieder zu beleben.
Der Flugplatz Uetersen liegt vor den Toren der Stadt auf dem Gebiet der Gemeinde Heist (und im Nordosten einem kleinen Stück der Gemeinde Appen), er ist mit 60.000 Starts und Landungen pro Jahr einer der meistbeflogenen Flugplätze Deutschlands. Von hier aus startet die Air Hamburg die sogenannten Inselflüge. Die Nordseeinseln Sylt, Föhr, Helgoland und Juist, sowie die Ostseeinseln Rügen und Usedom werden von dort direkt angeflogen. Er grenzt direkt an die Marseille-Kaserne, eine Unteroffiziersschule der Luftwaffe. Hier war auch das Luftwaffenmuseum Uetersen beheimatet, das 1995 in einer beispiellosen Aktion nach Berlin-Gatow verlegt wurde. Platzhalter ist die Flugplatz Uetersen GmbH, die 1973 gegründet wurde und seitdem den ehemaligen Militärflugplatz (ohne die Kasernenanlage) zivil betreibt. Der frühere ICAO-Code war EDNU, dieser stand für Europa/Deutschland/Nord/Uetersen, heute heißt der Verkehrslandeplatz EDHE (= Europa/Deutschland/Hamburg/Uetersen).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Menschen, die Besonderes für die Stadt geleistet haben, wird in Uetersen die Ehrenbürgerschaft verliehen. Folgende Personen haben für ihr soziales Engagement diese Auszeichnung bisher bekommen:
- Cäcilie Bleeker (1798–1888) – Sie war Stifterin zahlreicher sozialen Einrichtungen, wie einer Mädchenschule und des Krankenhauses der Stadt (Bleeker–Stiftung). Am 20. Juni 1879 wurde sie zur Ehrenbürgerin ernannt und war gleichzeitig die erste Ehrenbürgerin in Schleswig-Holstein.
- Michael Lienau (1816–1893) – Besondere Verdienste für Uetersen. Er stattete die Bleeker-Stiftung mit zusätzlichen Mitteln aus, gründete den Uetersener Verschönerungsverein, der Baumalleen an allen öffentlichen Straßen und Plätzen pflanze und kurbelte die Bauwirtschaft der Stadt an. Er vererbte der Stadt sein ganzes Vermögen.
- Ernst-Heinrich Meßtorff (1822–1916) – Erster Bürgermeister der Stadt, unter seiner Leitung erhielt Uetersen den Status des Marktfleckens und 1864 den Lokalstatus. Dies waren die Voraussetzungen für die 1870 verliehenen Stadtrechte. Er war 30 Jahre Bürgermeister der Stadt.
- Werner Lange (1917–1979) – Vererbte 1979 der Stadt seinen ganzen Grundbesitz, mit der Auflage, die Gebäude und den Park mit angrenzendem Wald im bisherigen Stil zu erhalten und ein öffentliches Museum mit einem frei zugänglichen Park zur Erholung einzurichten.
- Waldemar Dudda (* 1925) - Unter seiner Leitung wurde der Stadtkern und der Marktplatz neu gestaltet und drei neue Schulen mit vier Sporthallen wurden errichtet, das Alten- und Pflegeheim und der Städtische Kindergarten wurden neu gebaut. Es entstand die Fußgängerzone und das neue Rathaus sowie diverse Straßen und Fahrradwege.
Bekannte Uetersener
Eine Aufzählung von Menschen, die in Uetersen geboren wurden sind, leben oder gelebt haben und in der Stadt wirken oder gewirkt haben.
- Gregor Langemak (1671–1731), deutscher Theologe.
- Alexander Kölpin (1731–1801), deutsch-dänischer Chirurg.
- Christian Wilhelm Alers (1737–1806), deutscher Geistlicher Dichter, Philosoph und Prediger.
- Metta von Oberg (1737–1794), Baronesse und Stiftsdame im Kloster Uetersen.
- Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (1753–1835), Brieffreundin Goethes.
- Karl Andresen (1813–1891), deutscher Germanist.
- Detlef Lienau (1818–1887), deutscher Architekt.
- Ludwig Meyn (1820–1878), Agrarwissenschaftler und Geologe.
- Johannes Diermissen (1823–1893), niederdeutscher Autor und Volkskundler.
- Carl Friedrich Ludowici (1827–1881), Gründer der Ludowici Ziegelwerke.
- Friedrich Karl Adolf Neelsen (1854–1898), deutscher Pathologe und Wissenschaftler.
- Ludwig Max Roth (1858–1952), deutscher Maler.
- Arthur Drews (1865–1935), deutscher Philosoph und Schriftsteller.
- Mathias Tantau (1882–1953), bedeutender Rosenzüchter (Euterpe, Fanal, Friedrich Heyer, Heros, Stadtrat Meyn usw.).
- Franz Kruckenberg (1882–1965), Konstrukteur des Schienenzeppelins.
- Kurt Roth (1899–1975), deutscher Maler.
- Dr. h. c. Hans-Heinrich und Theda Hatlapa, Gründer und Eigentümer des Wildpark Eekholt. Ehrenpreisträger der Heinz-Sielmann-Stiftung.
- Meta Scheele (1904–1942), deutsche Romanschriftstellerin und Historikerin.
- Victor Andersen (1908–1995), sozialdemokratischer Widerstandskämpfer im 3. Reich.
- Mathias Tantau jun. (1912–2006), bedeutender Rosenzüchter (Duftwolke, Floribundarose, Montana usw.).
- Willi Gerdau (* 1929), ehemaliger Fußballspieler der Nationalmannschaft von 1957.
- Hermann Stehr (1937–1993), deutscher Bildhauer und Maler.
- Ingo Stawitz (* 1950), rechtsradikaler Politiker.
- Sören von Rönne (* 1962), deutscher Springreiter.
- Jens Skwirblies (* 1965), deutscher Musiker und Produzent.
- Pascal Fuhlbrügge (* 1965), deutscher Musiker und Musikproduzent.
Weitere Personen, die in einem engen Zusammenhang mit Uetersen stehen
Diese Personen haben in Uetersen gelebt, gewirkt oder waren mit der Stadt stark verbunden. Sie haben der Stadt zu einem größeren Ansehen verholfen oder zum Allgemeinwohl der Bevölkerung beigetragen.
- Ritter Heinrich II von Barmstede (1211–1240), Gründer der der heutigen Stadt Uetersen.
- Klaus von Sehested (1612–1649), verbrachte seine Kindheit und Jugend in Uetersen.
- Bendix von Ahlefeldt (1679–1757), damaliger Klosterpropst und ehemaliger Eigentümer vom Park und Gut Jersbek.
- Jasper Carstens (1705–1759), deutscher Baumeister, baute die Klosterkirche und das Probsteigebäude in Uetersen.
- Giovanni Battista Innocenzo Colombo (1717–1793), Schweizer Kirchenmaler, schuf das Deckenfresko der Klosterkirche.
- Carl Friedrich Hermann Klenze (1795–1878), Justizrat, Superintendent und Syndikus von Uetersen.
- Theodor von Kobbe (1798–1845), deutscher Jurist, Menschenrechtler und Schriftsteller.
- Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800–1891), preußischer Generalfeldmarschall, wohnte zeitweise bei seinen Schwestern in Uetersen und war Finanzgeber des ehemaligen Krankenhauses (Bleekerstift).
- Matthäus Friedrich Chemnitz (1815–1870), deutscher Jurist und Dichter des Schleswig-Holstein-Liedes.
- Emil Graf zu Rantzau (1827–1888), Klosterpropst von Uetersen.
- Richard Kabisch (1868–1914), evangelischer Theologe und ehemaliger Direktor der heutigen Ludwig-Meyn-Schule.
- Eduard Clausnitzer, (1870–1920), deutscher Pädagoge und Schriftsteller, war Seminardirektor der städtischen Präparndenanstalt, der heutigen Ludwig Meyn Schule.
- Carl Bulcke (1875–1936), deutscher Schriftsteller, wohnte um die Jahrhundertwende in Uetersen und wurde hier zu seinem Roman „Silkes Liebe“ inspiriert.
- Hubertus Lehner (1907–2006), deutscher Maler.
- Gerhard Folkerts (* 1944), deutscher Konzertpianist und Komponist.
- Monika Schwalm (1946–2008), deutsche Politikerin.
- Dagmar Seifert (*1955), deutsche Schriftstellerin
Literatur
- Rudolf Lavorenz: Uetersen, ISBN 3-89702-541-8
- Theodor von Kobbe: Die Schweden im Kloster zu Uetersen (1830)
- Carl Bulcke: Silkes Liebe (1906) (Schicksalsroman der Uetersener Gesellschaft)
- Elsa Plath-Langheinrich: Als Goethe nach Uetersen schrieb ISBN 3-529-02695-6
- Johann Wolfgang von Goethe: Briefe an Augusta Louise zu Stolberg
- Goethes Briefe ins holsteinische Kloster Uetersen ISBN 3-529-02682-4
- Lothar Mosler: Blickpunkt Uetersen (Geschichte und Geschichten 1234 - 1984) (1985)
- Lothar Mosler: Mit der Eisenbahn durch Uetersen (1996)
- Lothar Mosler: Rosenstadt Uetersen im Wandel der Zeiten (1971)
- Dr. Ernst Brütt und Gerhard Scharfenstein: Uetersen und seine Einwohner (1995)
- Andreas Fründt: Das Hochadeliche Closter zu Uetersen (1986)
- Michael Schubert: Uetersen zwischen Marsch und Geest (1998) ISBN 3-86134-773-3
- Elsa Plath-Langheinrich: Das Kloster am Uetersten End (2008)
Quellen
- Eugen Freiherr von Hammerstein: Gedenkschrift über holsteinische zeitgeschichtliche Zustände und Charaktere (1840)
- Buch: Schleswig-Holstein meerumschlungen in Wort und Bild (1896)
- Wilhelm Ehlers: Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg (1922)
- Hans Ferdinand Bubbe: Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen Band 1 & 2 (1932–1938)
- Hartmut Tank: Der Landkreis Pinneberg (1983)
- Stadt Uetersen: 750 Jahre Uetersen (1984)
- Michael Schubert: Uetersen zwischen Marsch und Geest (1998)
- Stadt- und Heimatgeschichtliches Museum Uetersen
- Uwe Barghaan: CD-ROM Uetersen und Moorrege (1998)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wachholtz Verlag: Schleswig-Holstein in 150 Archäologischen Funden(1986)
- ↑ Johann Friedrich Camerer: Historisch-Politische Nachrichen II, Seite 175 (1762)
- ↑ Johann Friedrich Camerer: Historisch-Politische Nachrichen II, Seite 176 (1762)
- ↑ Johann Friedrich Camerer: Historisch-Politische Nachrichen II, Seite 177 (1762)
- ↑ Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (ZSHG 93): Doris Meyn: Die beiden Burgen von Uetersen (1968)
- ↑ H. F. Bubbe: Notzeiten, Die Schlacht bei Uetersen 1282 / Der Bauernkampf 1306
- ↑ Lothar Mosler: Uetersen, Geschichte und Geschichten 1234 – 1984 (Kosakenwinter 1813/14 – Die Russen kommen)
- ↑ Uetersener Nachrichten: Als in Uetersen die Welt unterzugehen drohte (2004)http://www.uena.de/news/archiv/?id=1420246&dbci=1
- ↑ Jahrbuch des Kreis Pinneberg (1995)
- ↑ Gehard Hoch - Rolf Schwarz: Verschleppt zur Sklavenarbeit (Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein)(1985)
- ↑ Jahrbuch der Kreis Pinneberg (1984)
- ↑ Fritz Bringmann: Die Freiheit lebt!
- ↑ Frank Will: Rechte-zwo-drei Nationalsozialismus im Kreis Pinneberg
- ↑ Pinneberger Tageblatt (1983)
- ↑ Deutsches Ärzteblatt – Denkmal: Eine Warnung http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=22912
- ↑ Die Zeit – Euthanasie http://zeus.zeit.de/text/archiv/1986/11/Zt19860307_065_0079_Ex
- ↑ Jahrbuch des Kreises Pinneberg: Wolfgang Laur: Der Ortsname Uetersen (1967)
- ↑ Lothar Mosler: Uetersen, Geschichte und Geschichten 1234 – 1984 (Seite 15-16)
- ↑ Lothar Mosler: Uetersen, Geschichte und Geschichten 1234 – 1984 (Anna Catharina von Sparren-
Legende und Wirklichkeit) - ↑ H. F. Bubbe: General Stenbrock und Fräulein von Sparre
- ↑ Lothar Mosler: Uetersen, Geschichte und Geschichten 1234 – 1984 (Fräulein v.Hammerstein, genannt der "Klostergeist", brachte den Uetersenern das Gruseln bei)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Uetersener Nachrichten (2007)