APV-Ansatz

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Die Adjusted Present Value Methode berechnet den Wert einer Unternehmung. Es handelt sich um ein Discounted Cash Flow Verfahren.

Ansatz

Steuern reduzieren den ausschüttbaren Unternehmungssgewinn. Der APV-Ansatz berücksichtigt, dass sich Gewinne durch die Kosten eines höheren Verschuldungsgrad senken lassen.

Die Adjusted Present Value Methode addiert zu den abgezinsten operativen Erlösen die Steuerersparnisse, die die Fremdkapitalkosten verursachen. Im zweiten Schritt zieht sie vom Unternehmensgesamtwert das Fremdkapital ab und liefert damit den Wert des Eigenkapitals.

Formel

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mit:

  Vermögenswert

  Barwert des Cashflow

  Barwert des Steuervorteils

  Fremdkapitalkosten

Stärken

Genau und Flexibel

Der Adjusted Present Value Ansatz lässt sich flexibel handhaben und separiert die wertbeeinflussenden Merkmale einer Unternehmung. Damit besitzt er eine höhere Aussagekraft als die WACC Methode. Der Investor sieht, ob gesparte Steuern oder operative Unternehmungsaktivitäten den Wert verursachen. \cite[S.229]{Drukarczyk}

Zwingt zu Beschäftigung mit Unternehmungsaktivit

Für die Berechnung des Unternehmungswertes zieht der Adjusted Present Value nur operative Zahlungseingänge heran und zwingt somit zur Beschäftigung mit den operativen Geschäften der Unternehmung. \cite[S.233]{Drukarczyk}

Berücksichtigt die Kapitalstruktur

Die dem Ansatz innewohnende Berücksichtigung der Kapitalstruktur einer zu bewertenden Unternehmung prädestiniert diesen Ansatz für eine Verwendung bei Leveraged Buyouts und Unternehmungssnotsituationen. Steuerliche Verlustvorträge repräsentiert dieses Modell am besten. \cite[S. 192]{Copeland}


Schwächen

Verschuldung als einzig segnende Kenngröße

Die Annahme, dass Fremdkapitalkosten steuersenkend wirken, führt dazu, dass Manager eine hohe Verschuldung anstreben. Aber hohe Verbindlichkeiten erhöhen die Abhängigkeit vom Fremdkapitalgeber und verwandeln sich bei sinkenden Erträgen zum Boomerang. \cite{Damodaran}

Kenntnis des Kapitalkostensatzes für Eigenkapital

Für die Berechnung des Eigenkapitalwertes wird die Kenntnis der Eigenkapitalkosten vorausgesetzt. Dies kann in der Praxis nicht immer angenommen werden. \cite[S.101]{Krag} CAPM und APT helfen sinnvolle Eigenkapialkosten zu ermitteln.


Literatur

  • Aswath Damodaran ['The Adjusted Present Value Approach']
  • Jochen Drukarczyk, 'Unternehmensbewertung', Verlag Franz Vahlen GmbH, München 2003
  • Joachim Krag, 'Unternehmensbewertung', Verlag Franz Vahlen GmbH, München 2000
  • Tom Copeland, 'Unternehmenswert', Campus Verlag, Frankfurt 2002