Paul Nevermann

deutscher Politiker (SPD), MdHB und Hamburger Erster Bürgermeister
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Paul Nevermann (* 5. Februar 1902 in Klein-Flottbek bei Altona; † 22. März 1979 in Puerto de la Cruz auf Teneriffa) war ein deutscher Politiker (SPD).

Er war von 1961 bis 1965 Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.

Kaiserzeit und Weimarer Republik

Jugend und Ausbildung

Paul Nevermann wuchs in der damaligen preußischen Gemeinde Klein Flottbek-Teufelsbrück (Kreis Pinneberg) auf. Er wurde als drittes Kind des ungelernten Brauereiarbeiters Johann Nevermann und seiner Frau Louise geboren. Der Vater war aktiver Gewerkschafter und Sozialdemokrat und musste wegen des schlechten Lohns auch am Sonntag stundeweise arbeite. Trotz des proletarischen Elternhauses war die Mutter regelmäßige Kirchengängerin. Er selber beschreibt in seinem Buch Metaller - Bürgermeister – Mieterpräsident“ seine Kindheit als harmonisch, trotz beengter Wohnverhältnisse. Sie wohnten in der Straße Lünckenberg Nr. 4 auf 25qm mit Petroleumlicht und Wasser auf dem Hof. Ein wichtiger Ort und Lebensmittelpunkt in den Kinderjahren war neben der Wohnung für ihn die Elbe und das Elbufer. Er und seine Geschwister verbrachten dort viel Zeit am und auf dem Wasser. Die Volksschule besuchte er in Klein Flottbeck. Dort wurde er im Schreiben von Aufsätzen von seinem Klassenlehrer gefördert und von diesem bereits als Journalist gesehen. [1]

1917 wurde Paul Nevermann während des Ersten Weltkrieges konfirmiert. Im selben Jahr begann er die bis 1921 andauernde Lehre zum Schlosser und Maschinenbauer. Er arbeitet in einer Granatenfabrik in Bahrenfeld und musste häufig weit über 10 Stunden täglich arbeiten. Zudem kam der so genannte Rübenwinter 1917/18 in dem die Lebensmittelknappheit dramatisch wurde. Im November 1918 ereignete sich die Novemberrevolution und auch der Bahrenfelder Betrieb wurde durch berittene Matrosen stillgelegt.

Nach dem Krieg und der Revolution entstand auch in dem Betrieb von Paul Nevermann ein Betriebsrat. Dieser war nicht offen für die 30 Lehrlinge der Fabrik und sie entscheiden sich für die Gründung eines Lehrlingsrates. Nevermann wurde zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. In diesem Zuge trat er auch in den Metallarbeiterverband ein und wurde als Lehrlingsvertreter zu deren Funktionärsversammlungen eingeladen. Sein Arbeitgeber entließ ihn 1921 sofort nach Ende der Lehrzeit wegen seines gewerkschaftlichen Engagements. [2]

Arbeit und Studium

Paul Nevermann arbeitete in der Metallindustrie bis zu seiner Arbeitslosigkeit. Danach besuchte er von 1923 bis 1926 den Arbeiter-Abiturientenkurs des Hamburger Senats und beendete diese erfolgreich. Dieser Kurs eröffnete erstmals in Deutschland Menschen mit Ausbildungsberufen auf dem zweiten Bildungsweg das Erreichen des Abiturs. Problematisch für Nevermann war in dem Kurs seine Vorbildung. Auf seiner Volkschule gab es keinen Sprachunterricht, den er aber für den Abschluss brauchte und mühsam nachholen musste. Während dieser Zeit arbeitet er für seinen Lebensunterhalt als Anzeigenwerber für eine Hamburger Zeitung. Später erhielt er ein Stipendium der Stadt Hamburg von 100 Reichsmark. Ein Förderer und „väterlicher Freund“ wurde in dem Abschnitt seines Lebens der Hamburger Staatsrat Alexander Zinn. [3]

Paul Nevermann studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft in Hamburg und Innsbruck. 1930 erfolgte seine Promotion bei Professor Rudolf Laun mit einer verfassungsrechtlichen Untersuchung zum Dr. jur.. Seine Arbeit hatte den Titel: „Die Auflösung der Hamburger Bürgerschaft im Jahre 1927. Eine Studie zum Wahlrecht und zur Auslegung der Reichsverfassung“. 1931 beendete er sein Studium mit der Großen juristischen Staatsprüfung. 1932 wurde er beim Hamburger Arbeitsamt als Assessor in den Staatsdienst übernommen. [4]

Politik in der Weimarer Republik

Paul Nevermann war aktives Mitglied der sozialdemokratischen Jugendbewegung. Er gehörte ab 1918 erst dem Arbeiterjugenbund (AJ) der SPD an. Nach der Vereinigung mit der USPD-nahen Sozialistischen Proletarierjugend (SPJ) zur gemeinsamen Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ) war er auch dort aktiv. Nevermann sah rückwirkend die politische Aufgabe in der Errichtung einer sozialitischen Gesellschaftsordnung auf demokratischem Wege. Neben der politischen Forderung war aber auch die Geselligkeit auschlaggebend für seine Mitgliedschaft. Er schreibt selber, dass „ernste Arbeit und Frohsinn […] keine Gegensätze“ wären.[5]

1920 trat er der SPD und später auch dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold bei. Auch in der Zeit seines Studiums engagierte Nevermann sich politisch und war im Sozialistischen Studentenbund aktiv. Er gehörte dem Vorstand des Altonaer SPD-Ortsvereins an. Dort saß er zusammen mit dem damaligen Altonaer und späteren Hamburger Bürgermeister Max Brauer. 1932 wurde als Kandidat für den Preußischen Landtag aufgestellt, konnte aber nicht in das Parlament in Berlin einziehen. Ein Jahr später wurde er aber für seine Partei in die Altonaer Stadtverordnetenversammlung gewählt.[4]

Hochzeit und Kinder

1930 heirateten Paul Nevermann und Grete Faden (1907–1973). Aus der Ehe, die nach 1965 geschieden wurde, stammen die drei Kinder Jan Nevermann , Anke Fuchs und Knut Nevermann. Wie der Vater gingen alle drei Kinder in die Politik und traten der SPD bei. Anke Fuchs war Bundesministerien in verschiedenen Ressourcen, Knut Nevermann ist Staatssekretär in Sachsen und Jan Nevermann war in den 1990er Jahren Bürgermeister von Pinneberg.

NS Zeit

1933 musste Paul Nevermann bereits wieder von seinem Posten als Staatsdiener zurücktreten. Er weigerte sich dagegen persönlich von den neuen Machthabern gleichgeschaltet zu werden und der NSDAP beizutreten. Er kam dem unausweichlichen Rauswurf zuvor und machte sich als Rechtsanwalt selbständig. Trotzdem war er weiterhin im Visier des NS-Regimes. Er stand unter Polizeiaufsicht mit täglicher Meldungspflicht. Eine seiner Hauptaufgaben als Anwalt war die Verteidigung von kommunistischen und sozialdemokratischen Politikern und Sympathisanten.[4] Er konnte damit einige der Angeklagten vor noch höheren Strafen bewahren.[6]

1935 wurde ihm wegen seiner politischen Tätigkeit während der Weimarer Republik das Verbot erteilt, in Hochverratsprozessen als Verteidiger aufzutreten. Das vorübergehende Ende der juristischen Arbeit entschied sich nachdem die Kanzlei in der Kaiser-Wilhelm-Straße ausgebombt wurde und Nevermann auf der Stülckenwerft zur Arbeit zwangsverpflichtet wurde.

Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler und der im Anschluss erfolgten Aktion Gewitter wurde Nevermann vorübergehend verhaftet (für zwei Wochen) und in ein Konzentrationslager eingeliefert.[4]

Nachkriegszeit und Bundesrepublik

SPD-Hamburg

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Nevermann am 27. Januar 1946 auf dem Hamburger SPD Parteitag in den Mitglied Landesvorstand gewählt.[7] Von 1966 bis 1970 übernahm er den Landesvorsitzender der Hamburger SPD. Als Landesvorsitzender hatte er sich bei einer Kampfabstimmung gegen den späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt durchgesetzt. Von 1967 bis 1976 war er geschäftsführendes Vorstandsmitglied der sozialdemokratischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Städte- und Wohnungsbaupolitik.[4]

Zum erste „Reichsparteitag“ der SPD nach dem Krieg wurden 15 Delegierte aus Hamburg in einer Urwahl von allen Mitgliedern bestimmt. Paul Nevermann erhielt von den gewählten Sozialdemokraten das zweitbeste Ergebnis nach Karl Meitmann. Der Parteitag wurde vom 9. bis 11. Mai 1946 in Hannover abgehalten und war das erste Zusammentreffen der SPD aus allen Teilen der drei westlichen Besatzungszonen. Zum „Reichsparteitag“ vom 29. Juni bis 2. Juli wurden 18 Delegierte aus Hamburg gesendet. Diesesmal wurde die Wahl nicht per Mitgliederentscheid entschieden, sondern auf dem zweiten Teil des Hamburger-Landesparteitages (18. Mai 1947). Nevermann konnte die meisten Stimmen des Parteitages auf sich verbuchen. Bei der Delegiertenwahl zum Parteitag der vom 11. bis 14. September 1948 in Düsseldorf abgehalten wurde konnte er nur noch das drittbeste Ergebnis erzielen.Vor ihm lagen Marta Damkowski und Walter Schmedemann.[8]

Bürgerschaft und Senat

Nach der NS-Diktatur wurde Paul Nevermann am 6. November 1945 zum Senator der Sozialbehörde im von Rudolf Petersen (später CDU) geführten Senat eingesetzt. Der Bürgermeister und der gesamte Senat wurden von der englischen Besatzungsmacht im Laufe des Jahres 1945 ernannt. Die erste Wahl für die Hamburger Bevölkerung sollte erst später stattfinden. Er hatte die Monate seit Ende des Krieges als Senatsdirektor im Fürsorgeamt gearbeitet und kannte dadurch vor Antritt seines Dienstes Teile seines neuen Arbeitsbereiches. [4]

Die Hauptaufgabe auf seinem Posten war die Koordinierung der Hilfeleistungen für die wohnungslose und hungerleidende Hamburger Bevölkerung. Seine Behörde kümmerte sich um den Aufbau der von den Engländern bereitgestellten Nissenhütten. Rückblickend sieht Nevermann die Zeit als sehr hart. Vor allem die Aktion „Doppeleiche“, bei der die zurückgekehrte Hamburger Bevölkerung die Stadt wieder verlassen musste, schildert er als „eine furchtbare Angelegenheit“. Rückblickend auf das erste Jahr nach Beendigung des Krieges sagt er in der letzten Sitzung der Ernannten Bürgerschaft: „Es ist ja die historische Tragik der demokratischen Kräfte, daß sie immer dann ihre Aufgabe antreten müssen, wenn ein autoritäres Staatssystem ein Volksvermögen in die Luft gepulvert hat.“ Daneben war die Versorgungslage mit Nahrung in der Stadt katastrophal. Nevermann war als Senator der Sozialbehörde an den Verhandlungen über die Kalorienhöhe beteiligt. Er ließ sich bei diesen zum Teil schwierigen Gesprächen zu dem Satz verleiten: „Ich hätte die Engländer so eingeschätzt, daß sie gekommen sind, uns zu befreien, und nicht, uns gleichzustellen in der Kalorienzahl im Konzentrationslager“.[9]

Im Februar wurde er neben seinem Senatorenposten für die SPD in die Ernannte Bürgerschaft berufen. Er blieb dann ab der ersten freien Wahl im Oktober 1946 durchgehend bis 1974 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. In der Zeit der ernannten Bürgerschaft war neben den sozialen Themen, die Nevermann tagtäglich in seiner Aufgabe als Senator miterlebte, eines der Hauptpunkte die Verhandlungen um eine neue Verfassung für Hamburg. Bei der ersten Beratung um die entstehende Verfassung wurde er für den 20 März 1946 als Redner für seine Fraktion aufgestellt. Er sagte unter anderem: „Die verfassungslose, die schreckliche Zeit ist überwunden. Das politische Leben soll wieder auf breite Basis eines staatsrechtlichen Grundgesetzes gestellt werden. Wir wollen damit bekunden, daß wir gewillt sind, Deutschland und Hamburg wieder zu einem Rechtstaat auszubauen. Mancher wird uns allerdings in diesen Tagen fragen ob wir nichts Besseres zu tun haben, als mit 1009 Kalorien an die Arbeit einer Verfassungsgesetzgebung zu gehen.“ [10] Im Spätsommer des Jahres gehörte Nevermann zu der Gruppe von Sozialdemokarten die für den Wahlkampf und die Zeit nach der ersten Bürgerschaftswahl im Oktober das Parteiprogramm erarbeiteten. Neben ihm gehörten dem leitenden Ausschuss die Politiker Karl Meitmann, Erich Klabunde und Gerhard Weisser an.[11]

Nach der Bürgerschaftswahl 1946 übernahm er auf bitte und drängen des SPD Fraktionsvorsitzenden Erich Klabunde am 15. November 1946 das Amt des Senators für Bau- und Wohnungswesen. Die Koalition zwischen SPD und FDP war innerhalb der Partei umstritten, weil das Ergebnis bei der Wahl für eine Alleinregierung der Sozialdemokraten ausgereicht hätte. Nevermann unterstützte den neuen Erste Bürgermeister Max Brauer in seiner Entscheidung und der Einschätzung, dass eine Koalition mehr Rückhalt in der Bevölkerung hätte.[12]

Als Bausenator versuchte er zum Teil unmöglich Dinge möglich zu machen und scheiterte daran. In einer Ansprache am Ende des heftigen Winters 1946/47 kündigte er an, dass im nächsten Winter keiner mehr in Kellerräumen wohnen müsse. Bereits im Frühling war absehbar, dass durch die verzögerte Zulieferung von Baumaterial das Ziel nicht erreicht werden könnte. Es wurden zum Beispiel nur vier Prozent des angekündigten Kalk, Zement oder Ziegelsteinen geliefert. Trotzdem wurden bis zum März des folgenden Jahres mehr als 35 000 zerstörte Wohnungen wieder Bezugsfertig gemacht. Zum anderen wurde im Gegensatz zu anderen Städten die Aufräumarbeiten und die Schuttbeseitigung mechanisiert. So konnte Nevermann durch dieses effiziente Verfahren im Sommer 1947 die Innestadt für Trümmerfrei erklären.[13]

In dem von Max Brauer bereits in der zweiten Wahlperiode geleiteten Senat übernahm er ab dem 28. Februar 1950 gleichzeitig das Amt des Zweiten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg. Er übernahm die Position von Christian Koch, der als FDP-Politiker seit November 1946 das Amt geführt hatte. [4]

Bei der Bürgerschaftswahl 1953 verlor die SPD ihre Mehrheit an den Hamburg-Block, einem bürgerlichen Wahlbündnis aus CDU, FDP und Deutscher Partei (DP). Bis 1957 war er hier Vorsitzender der SPD-Fraktion und damit auch Oppositionsführer gegen die Regierung von Kurt Sieveking. Der Erste Bürgermeister vor der Wahl und Spitzenkandidat der SPD Max Brauer hatte das Amt im Vorwege abgelehnt.[14] Als Oppositionsführer waren seine Schwerpunkte weiterhin die noch nicht beendeten Aufbauarbeiten, der Wohnraummangel und die weiteren mannigfaltigen sozialen Probleme . So monierte er bei vor der Bürgerschaft im Anschluss an die erste Regierungserklärung des neuen Bürgermeisters: „Was ist mit den Richtsatzmieten im sozialen Wohnungsbau? Was ist mit den Altmieten und dem Mietwert? Was ist mit dem Aufbauplan? … Wollen sie den Generalbebauungsplan ändern? Beabsichtigen Sie, die Wohndichte zu ändern?“ [15] Erich Lüth schrieb über die Arbeit Paul Nevermanns in der Bürgerschaft: Er „entwickelt sich, immer sprungbereit und pointensicher, zum gefürchteten und respektieren Schrittmacher der oppositionellen Kritik.“ [16] Unter der Führung Fraktionsvorsitzenden und dem SPD Bürgerschaftsabgeordneten John Leyding wurden in den Hamburger Bezirken so genannte Kontaktkonferenzen durchgeführt und die Bevölkerung über die oppositionelle Arbeit unterrichtet. Mit diesen Konferenzen und vielen Pressekonferenzen konnte die Opposition einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem in sich bröckelnden Hamburg-Block herausholen.[17]

Bei der Bürgerschaftswahl 1957 konnte die SPD wieder die absolute Mehrheit erreichen. Paul Nevermann wurde sogar von den ehemaligen Führern des Hamburg Blocks darin bestätigt, entscheidenden Anteil an dem Erfolg der SPD gehabt zu haben.[18] Es kam trotz der Möglichkeit einer alleinigen Regierung durch die Sozialdemokraten, eine Koalition aus SPD und FDP zustande. Nevermann wurde am 21. Dezember 1957 erneut zum Senator für Bau- und Wohnungswesen in den dritten von Max Brauer geführten Senat gewählt.

Bürgermeister 1961 bis 1965

Nachdem die SPD das Ende der „Ära Brauer“ für gekommen hielt und Nevermann zu dessen Nachfolger bestimmte, erfolgte am 1. Januar 1961 seine Wahl zum Ersten Bürgermeister und Präsidenten des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg. In seine Amtszeit fällt die Hamburger Sturmflutkatastrophe von 1962, bei deren Bewältigung es auch vor allem dem damaligen Innensenator Helmut Schmidt gelang, sich zu profilieren.

Dass seine bereits von ihm getrennt lebende Ehefrau sich, um ihren Mann zu düpieren, ganz kurzfristig geweigert hatte, bei einem Besuch der britischen Königin Elisabeth II. „Repräsentationspflichten“ zu übernehmen, wuchs sich zu einem politischen Skandal aus, der schließlich am 9. Juni 1965 zu Nevermanns Rücktritt führte.[19]

Mieterpräsident

Paul Nevermann war von 1967 bis zu seinem Tod 1979 Präsident des Deutschen Mieterbundes.

Auszeichnungen

Paul Nevermann erhielt er für seine Verdienst als Politiker aber vor allem auch als Interessenvertreter der Mieter 1972 die Bürgermeister-Stolten-Medaille verliehen. 1984 wurde der Platz zwischen Altonaer Bahnhof und Max Brauer Allee nach ihm benannt.

Veröffentlichungen von Paul Nevermann

  • Die Auflösung der Hamburger Bürgerschaft im Jahre 1927. Eine Studie zum Wahlrecht und zur Auslegung der Reichsverfassung, [o. Verlagsangabe], Hamburg 1931 (Zugleich Dissertation an der Universität Hamburg, 1931).
  • Metaller - Bürgermeister – Mieterpräsident. Rosinen aus meinem Lebenskuchen, Verlag Deutscher Mieterbund, Köln 1977.

Literatur

  • Vorlage:PND
  • Erich Lüth: Die Hamburger Bürgerschaft : 1946 - 1971. Wiederaufbau und Neubau, [Im Auftrag der Hamburger Bürgerschaft], Verlag Kayser, Hamburg 1971.
  • SPD-Hamburg: Für Freiheit und Demokratie. Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933-1945. Hamburg 2003, S. 112/113.
  • Walter Tormin: Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950, [Forum Zeitgeschichte Band 4], Ergebnisse Verlag, Hamburg 1994, (inkl. kommentiertes Personenregister), ISBN 3879160287.

Einzelnachweise

Genaue Literaturangabe siehe unter Literatur und Veröffentlichungen

  1. Nevermann: Metaller, S. 9-11.
  2. Nevermann: Metaller, S. 12-14
  3. Nevermann: Metaller, S. 23/24.
  4. a b c d e f g SPD-Hamburg: Für Freiheit und Demokratie.
  5. Nevermann: Metaller, S. 14-21, Zitat 21.
  6. Tormin: Geschichte, S. 17.
  7. Tormin: Geschichte, S. 17.
  8. Tormin: Geschichte, S. 97/98, 161 und 222. Nach Gründung der BRD wurde der „Reichsparteitag“ als Bundesparteitag bezeichnet.
  9. Nevermann: Metaller, S. 27. Nach Angaben von Nevermann ging diesem Satz die Aussage eines britischen Offiziers voraus, der sagte: „Es ist ja immer noch etwas besser als die Ernährung im Konzentrationslager“.
  10. Nevermann: Metaller, S. 27/28.
  11. Tormin: Geschichte, S. 116. Es gab neben dem leitenden Ausschuss weitere 14 Fachausschüsse, der leitende Ausschuss war für die Grundsatzfragen und die Koordination verantwortlich.
  12. Tormin: Geschichte, S. 121.
  13. Tormin: Geschichte, S. 151.
  14. Axel Schildt: Max Brauer. Ellert und Richter, Hamburg 2002, S. 101 f.]
  15. Lüth: Hamburger, S. 69.
  16. Lüth: Hamburger, S. 69.
  17. Lüth: Hamburger, S. 71/72.
  18. Lüth: Hamburger, S. 73.
  19. Hans Gresmann: Nevermanns Fall, vom 4. Juni 1965 in Die Zeit

Siehe auch