Intensive Tierhaltung

technisierte Viehhaltung in Großbetrieben
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Die Massentierhaltung ist eine Form der Nutztierzucht und -mast zur Herstellung von Tierprodukten. Die Massentierhaltung betont dabei die "massenhafte Haltung" von Tieren.

Methoden

Die Massentierhaltung nutzt eine Reihe als geeignet angesehener Zuchtrassen. Die Zusammensetzung der Tiernahrung ist ebenfalls auf das schnelle Wachstum der Tiere oder auf eine Hohe Milch- bzw. Eierproduktion ausgelegt.

Erfolge

Die Massentierhaltung hat weiten Bevölkerungsschichten der reichen Länder den täglichen Fleischkonsum ermöglicht. Daneben ist die Produktion von Milchprodukten (Kuhmilch) und Hühnereiern soweit gesteigert worden, dass diese Produkte ebenfalls zur alltäglichen Nahrung geworden sind. Durch die Massentierhaltung konnte die Produktivität gesteigert werden; die hohen Produktionsmengen

Etwa 90% der weltweit angebauten Sojabohnen werden an Nutztiere verfüttert, in der Regel in der Massentierhaltung. Die Ausbreitung von genetisch veränderte Organismen (GVO) wird von vielen Umweltschutz-Gruppen kritisiert, u. a. da die GVO sich unkontrolliert ausbreiten könnten und dadurch andere Arten oder Pflanzen der gleichen Gattung verdrängen. Solche Prozesse sind aus anderen Ländern schon bekannt. 55 % (2003) des weltweiten Sojaanbaus sind genetisch verändert, zwischen 60 bis 70 Prozent des EU-Soja-Imports für Futter kommt aus gentechnisch veränderten Sojapflanzen. Die europäische Produktion tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Milch oder Eier setzt den Import erheblicher Mengen von Futtermitteln voraus. Die EU führt jährlich etwa 30 bis 34 Millionen Tonnen Soja-Rohstoffe ein, aus USA, Argentinien und Brasilien. Deutschland importiert rund 6 Millionen Tonnen Soja (2003) (Quelle: http://www.situationsbericht.de/ Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes] des Deutschen Bauernverbandes).

Etwa die Hälfte der Ackerflächen in Deutschland (auch GB, USA und andere) werden für den Futteranbau verwendet - überwiegend Feldfrüchte, die als Nahrung für Menschen dienen könnten, z. B. etwa die Hälfte der Weizenernte. Daraus resultieren auch diverse Umweltprobleme wie z. B. großflächige Monokulturen und Verlust vieler Biotope. Die industrialisierte Landwirtschaft gilt in Deutschland als größter Verursacher für den Rückgang und das Aussterben von Pflanzen- und Tierarten.

Ausgeatmetes Methangas von in Massentierzucht gehaltenen Rindern, das beim Wiederhochwürgen zum Wiederkäuen entweicht, trägt zu etwa 20 % zum Treibhauseffekt (Klimaerwärmung) bei.

23,7 Millionen Schweine in Deutschland produzierten 1996 etwa 38 Milliarden Liter Gülle (1.600 Liter p/a und Schwein); in der gesamten Viehhaltung fallen dreimal soviel Abwässer (Gülle) an wie durch die menschliche Bevölkerung (deren Abwässer in Klärwerken behandelt werden). Durch die Gülleausbringung gelangen Stickstoff-, Nitrat und Phosphat-Verbindungen in das Grundwasser, in Oberflächengewässer und wiederum Methan in die Atmosphäre. So wird in den meisten Gebieten mit intensiver Viehhlatung der deutsche Grenzwert für Nitratbelastung im Grundwasser (50 mg/l) überschritten (der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation liegt sogar bei 20 Milligramm pro Liter).

Diese Ausschwemmungen schädigen die Bodenfauna und verursachen nicht unerhebliche Kosten bei der Aufbereitung von Trinkwasser. In Oberflächengewässern verstärkt die Eutrophierung( hohe Nährstoff-Versorgung) das Wachstum von u. a. Grünalgen und Cyanobakterien. Die Algen entwickeln sich zu Massenvorkommen und sondern bestimmte Algengifte ab. Schließlich führt die Biomasseproduktion der Algen zu Sauerstoff-Armut im Wasser – das Gewässer kann "umkippen". Die Algen sind aber keine Nahrung für Insekten, Fische, Muscheln oder Edelkrebse die frühere Nahrungsgrundlagen (organische Stoffe aus Exkrementen) gibt es kaum noch, die Populationen wurden dadurch dezimiert.

Die Stickstoffemissionen der "Veredelungs"-Landwirtschaft (Futteranbau, Tiermast etc.) tragen ebenso zur Versuerung und Eutrophierung der Waldböden bei; in direkter Nachbarschaft können die Emmissionen die Bäume direkt schädigen. Die EU fördert durch Subventionen die Massentierhaltung. Bei verringertem Fleischkonsum wäre eine weniger intensive Landwirtschaft denkbar.

Hoden Hochstand!!!!!!!!!!!

Gesundheit

Die konzentrierte Haltung der Tiere in großen Massen, birgt das Risiko schneller entwickelnder und ausbreitender Krankheiten wie SARS, die evtl. auch den Menschen gefährden können.

Die prophylaktisch eingesetzten Antibiotika werden für die Antibiotika-Resistenz (Unempfindlichkeit) einiger Bakterien verantwortlich gemacht. Sie können, teilweise nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden, besonders vor Chinolon resistenten Bakterien wird in der Forschung gewarnt. Chinolonen sind Antibiotika die in der Human-Medizin bei lebensbedrohlichen Salmonella-Infektionen eingesetzt werden, einige Infektionen könten so zum Tode führen, vereinzelte Therapieversager und Todesfälle sind bereits beschrieben.