Haiti

Staat in der Karibik
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Republik Haiti (franz. République d'Haïti; kreol. Repiblik Dayti)

  • Fläche: 27.750 km²
  • Einwohner: 7,8 Mio.
  • Hauptstadt: Port-au-Prince
  • Amtssprachen: Französisch, Kreolisch
  • Nationalfeiertag:

Lage

Inselstaat in der Karibik. Er umfasst den westlichen Teil der Insel Hispaniola, auch Haiti genannt.

Geographie

 

Geschichte

  • Bis 1492: Indianische Kulturen der Siboney, Taínos, Quisqueya und der Kariben.
  • 1492 (5.12.): Christoph Kolumbus entdeckt die Insel Aytí, die er La Española (Hispaniola) nennt. Beginn der spanischen Kolonisation.
  • 1697: Im Frieden von Rjiswijk verzichtet Spanien zugunsten Frankreichs auf den westlichen Teil der Insel (Saint-Domingue).
  • 1795 (22.7.): Im Frieden zu Basel wird auch der Ostteil der Insel Frankreich zugeschlagen.
  • 1799-1800: Bürgerkrieg zwischen Schwarzen und Mulatten (eingeführten Sklaven), in dem Letztere unterliegen. Der Schwarzenführer François Dominique Toussaint L'Ouverture (*1743) wird französischer Gouverneur.
  • 1801: Toussaint L'Ouverture besetzt den Ostteil der Insel (Santo Domingo); Abschaffung der Sklaverei und Einführung einer Landreform.
  • 1802: Toussaint gerät in Widerspruch zu Frankreich. Napoleon Bonaparte entsendet darauf Truppen und besetzt Santo Domingo (25.2.). Toussaint wird gefangen genommen, nach Frankreich deportiert und stirbt dort in der Haft (7.4.)
  • 1803: Kapitulation der Franzosen.
  • 1804 (1.1.): Jean-Jacques Dessalines (*1760), der sich selbst zum Kaiser ernennt (Jacques I.), proklamiert die Unabhängigkeit von Saint-Domingue. Das Land erhält den Namen Haiti. Am selben Tag besetzen französische Truppen Santo Domingo im spanischen Ostteil der Insel, wo die Sklaverei wieder eingeführt wird. Die Selbstbezeichung lautet damals "erster freie Negerstaat". Um die Slavenhaltung in den anderen Saaten zu rechfertigen zu versuchen, wurden manigfaltige Bemühungen unternommen, diesen Staat und die Voodoo-Religion zu dämonisiseren.
  • 1805: Wiedereroberung des unter französischer Herrschaft stehenden Ostteils der Insel (bis 1809).
  • 1806 (17.10.): Dessalines (Jacques I.) wird auf Veranlassung von Henri Christophe ermordet. Das Land spaltet sich in eine südliche Mulatten-Republik und in einen nördlichen, von verschiedenen Kaisern regierten Staat (Afrikaner).
  • 1807: Henri Christophe (1767-1820) wird Präsident.
  • 1809: Der Osten der Insel (Santo Domingo) gelangt wieder an Spanien.
  • 1811: Henri Christophe proklamiert sich zum Kaiser. Auf dem 945 m hohen Pic La Fernere lässt er von über 200.000 Zwangsarbeitern die mächtigste Festung außerhalb Europas errichten.
  • 1820: Nord- und Südhaiti werden wieder vereint. Einführung der republikanischen Staatsform im ganzen Land.
  • 1822 (8.2.): Haitis Präsident Jean-Pierre Boyer besetzt Santo Domingo. Anschluss an Haiti und Abschaffung der Sklaverei.
  • 1825: Anerkennung der Unabhängigkeit Haitis durch Frankreich unter Zahlung einer horrenden Entschädigung, welche die haitianische Wirtschaft für Jahrzehnte ruiniert und im Osten des Landes zu Widerstand führt.
  • 1844 (27.2.): Der Ostteil der Republik, Santo Domingo, trennt sich vom westlichen Landesteil (Haiti) und proklamiert als Dominikanische Republik seine Unabhängigkeit.
  • 1915-1934: Besetzung des Landes durch die USA.
  • 1941 (11.12.): Haiti erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.
  • 1957-1971: Der Arzt François Duvalier ("Papa Doc") errichtet eine Familiendiktatur.
  • 1971-1986: Jean-Claude Duvalier ("Baby Doc") tritt die Nachfolge seines Vaters an und lässt sich als "Präsident auf Lebenszeit" bestätigen. Nach dessen Absetzung und Flucht folgen zahlreiche Staatsstreiche und Regierungswechsel.
  • 1990: In freien Wahlen gewinnt Jean-Bertrand Aristide die Präsidentenwahlen.
  • 1991: Aristide wird durch einen Armeeputsch gestürzt. General Raoul Cédras übernimmt die Macht.
  • 1994: US-Intervention und Wiedereinsetzung von Aristide ins Präsidentenamt.
  • 1995: René Préval wird Präsident.
  • 2000 (Januar): Die Interventionstruppen der USA verlassen das Land.
  • 2000 (Mai): Bei umstrittenen Parlamentswahlen gewinnt die Partei Aristides (Lavalas-Familie) die Mehrheit der Parlamentssitze. Die internationale Hilfe für Haiti wird eingestellt.
  • 2000 (26.11.): Jean-Bertrand Aristide mit 91,8% der Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt. Amtsantritt am 7. Februar 2001.
  • 2002 (November): Zahlreiche Protestkundgebungen gegen Aristide mit Rücktrittsforderungen. Zusammenstöße zwischen Aristide-Gegnern und regierungstreuen Demonstranten.