Töcksfors

Ort in der Gemeinde Årjäng, Schweden
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Töcksfors ist eine Ortschaft (Tätort) in der Gemeinde Årjäng, die zur schwedischen Provinz Värmlands län gehört und im Südwesten der historischen Provinz Värmland liegt. Während der letzten Jahre ist ein Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen.

Töcksfors
Töcksfors
Lokalisierung von Värmland in Schweden
Staat: Schweden Schweden
Provinz (län): Värmlands län
Historische Provinz (landskap): Värmland
Gemeinde (kommun): Årjäng
Koordinaten: 59° 31′ N, 11° 51′ OKoordinaten: 59° 31′ N, 11° 51′ O
Einwohner: 1062 (30. Mai 2005 [1])
Fläche: 1,81 km²
Bevölkerungsdichte: 587 Einwohner/km²

Geographie

 
Kirche in Töcksfors

Der Ort liegt ca. 5 km von der norwegischen Grenze an der E 18 in einer abwechslungsreichen Seenlandschaft am nördlichen Ende des Dalsland-Kanals. In Töcksfors befinden sich die letzten beiden Schleusen des Kanals mit einer Gesamthubhöhe von 10,1 m, welche die Seen Foxen und Töck verbinden. Unweit des Ortes liegt im Foxen der sog. Gästehafen in der Bucht Sandviken. Der Foxen bildet das Nordende des noch viel größeren Stora Le, der als 19. größter See Schwedens gilt. Er streckt seine Buchten westlich nach Norwegen hinein und südlich bis hin in das ca. 70 km entfernte Dals Ed in der historischen Provinz Dalsland.

Töcksfors liegt in der Töcksmark. Die Töcksmark beschreibt geografisch ein Gebiet, das dem See Töck zuzuordnen ist und das historisch einen Teil des Grenzlandes zwischen Norwegen und Schweden bildet. 1974 wurde die Gemeinde Töcksmark, deren Zentrum Töcksfors bildete, in die Gemeinde Årjäng eingegliedert. Lediglich die Kirchengemeinde Töcksmark besteht weiter. Diese sog. Församling wächst ebenso wie Töcksfors schnell und allein im Jahr 2007 nahm die Bevölkerung der kleinen Gemeinde um 64 auf 1 756 Einwohner zu. Sie weist damit deutlich mehr Mitglieder auf als der Ort selbst.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Shoppingcenter, eines der größten in Schweden.

Neben der Kabelfertigung bestimmen vor allem die Präzisions- und Papierindustrie das Wirtschaftsgeschehen. Die Bedeutung des Einzelhandels wächst. So wurde im Zentrum des Ortes im Oktober 2005 mit 28 000 Quadratmeter eines der größten schwedischen Shoppingcenter
vom schwedischen König eingeweiht. Vor allem aus Norwegen reisen viele Kunden an, um im EU-Land Schweden günstig einzukaufen.

Seit 2007 betreiben örtliche Sportvereine im Winter eine 2,5 km lange Kunstschneeloipe.

Der Bau einer neuen Sporthalle ist geplant.



Kriegsdramen im Grenzland

 
Wappen der ehemaligen Gemeinde Töcksmark

Da Töcksfors nah der norwegischen Grenze am damaligen Reichweg 5 liegt, wurde eine große Anzahl Soldaten abkommandiert, um das Gebiet gegen einen möglichen Angriff deutscher Truppen zu verteidigen. Viele Panzersperren und unterirdische Befestigungsanlagen wurden dazu entlang der Grenze angelegt. Die Lage war angespannt, aber der erwartete Angriff blieb aus.

Einige Tage nach der Besetzung Norwegens im April 1940 entschied sich der für die Verteidigung der Östfold zuständige General Erichsen aufzugeben. Er überquerte mit seinen Soldaten die Grenze in Richtung Töcksfors, wo die 5000 Mann entwaffnet wurden.

Viele Norweger flüchteten ebenso über die Grenze entlang der vielen verschiedenen Flüchtlingsrouten. Von Oslo ging es durch Wälder und über Seen in Richtung Osten. Viele Anwohner beiderseits der Grenze riskierten ihr Leben. Sie stellten sich als Grenzlotsen zur Verfügung, um sowohl Juden als auch Widerstandskämpfer nach Schweden zu bringen. Eine der meistbenutzten Routen endete bei Rut und Paul Edvinsson auf Römungsnäset direkt an der Grenze zum Långvassdalen nordwestlich von Töcksfors. Außerdem überquerten viele Kuriere die Grenze unter anderem mit Botschaften für und von den Gesandtschaften in Oslo.

Einer der norwegischen Flüchtlinge war der einundzwanzigjährige Hans, der von Töcksfors nach Groß Britannien wollte, um sich dort für den Widerstand ausbilden zu lassen. Staffan Trossholmen beschreibt in einem Aufsatz die Schicksale von Hans und weiteren jungen Norwegern aus dem Umfeld des Widerstandes.


Einzelnachweise

  1. Tätorternas landareal, folkmängd och invånare