Hilfsorganisation

Organisation mit der Aufgabe, Menschen oder Tieren zu helfen oder Sachwerte wie besonders schützenswerte Kulturgüter zu schützen
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Eine Hilfsorganisation ist eine Organisation mit der Aufgabe, Menschen oder Tieren in Not zu helfen oder Sachwerte wie besonders geschützte Kulturgüter zu schützen.

Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff eine Einrichtung zur Abwehr von Gefahren für die Gesundheit und das Leben von Menschen, sowie von Sachgütern. Überwiegend nehmen Hilfsorganisationen Aufgaben im Bereich des Gesundheitswesens wahr, z. B. Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen aller Art, Rettungsdienst und Krankentransporte, Hilfe von pflegebedürftigen Menschen oder Krankenrückholung aus dem Ausland. Außerdem sind manche auch im Katastrophenschutz tätig (Erste Hilfe, Betreuung, Verpflegung und technische Hilfe bei Großschadensereignissen, auch im Ausland).

Ein weiteres Ziel der Hilfsorganisationen ist die Vorbeugung; hierzu zählt zum einen die Aufklärung über Gefahren und zum anderen die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe (beispielsweise Kurse für Führerscheinbewerber oder betriebliche Ersthelfer). Um eine einheitliche Ausbildung zu gewährleisten, haben sich in Deutschland fünf Hilfsorganisationen (ASB, DLRG, DRK, JUH, MHD) in der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe zusammengeschlossen.

Einige Organisationen haben spezielle Aufgabengebiete übernommen: Bergrettungsdienst, Grubenrettung, Höhlenrettung, Luftrettung, Seenotrettung, Wasserrettung.

Die Hilfsorganisationen bieten zum Teil auch Zivildienstplätze an sowie die Möglichkeit der Verpflichtung im Katastrophenschutz (für sechs Jahre, anstatt Bundeswehr).

Die Abgrenzung einer Hilfsorganisation zu einem Hilfsverein fällt nicht immer leicht. Der Unterschied definiert sich aus dem Begriff Organisation: Führung, Kommunikation, Struktur und Arbeitsfähigkeit aus dem Stand heraus. Eine Hilfsorganisation ist in der Lage, ständig von einer Minute auf die andere eine große Menge Helfer zu mobilisieren. Ein Hilfsverein dagegen hat diese Fähigkeit nicht (mag alles andere auch gleich sein, z. B. Spendenverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, auch die Zahl der mithelfenden Personen bei Einzelprojekten, etc.).

Liste von Hilfsorganisationen (Auswahl)

Deutschland

im engeren Sinn

Die einzelnen Organisationen haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Während DRK, ASB, JUH und MHD als klassische Hilfsorganisationen auch das soziale Betreuungsspektrum anbieten (oft auch Krankenpflege, Altenpflege, Essen auf Rädern, Hausnotruf), ist das Technische Hilfswerk mehr auf technische Hilfeleistung (Bergung Verletzter, Wasseraufbereitung, Rettungshundeeinsätze) spezialisiert. Die DLRG hat als Aufgabenspektrum die Wasserrettung inklusive der Ausbildung von Rettungsschwimmern, die DGzRS kümmert sich um Wasserrettung auf hoher See.

Das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfallhilfe und der Malteser Hilfsdienst sind als freiwillige Hilfsgesellschaften nach Artikel 26 des Genfer Abkommens I vom 12. August 1949 zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde anerkannt. Über eine Anerkennung im Sinne von Artikel 63 des Genfer Abkommens IV vom 12. August 1949 über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten verfügen neben diesen drei Organisationen auch der Arbeiter-Samariter-Bund und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Aktion Deutschland Hilft ist das Bündnis von zehn deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten (u. a. Malteser, ASB, Johanniter, World Vision etc).

Das DZI verleiht sozialen und karitativen Organisationen, die bestimmte Kriterien erfüllen, das DZI-Spendensiegel. Es steht für die nachprüfbare, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder und damit für die Seriosität und Transparenz der geprüften Organisation. Das DZI selbst nennt sein Spendensiegel "das Zeichen für Vertrauen".

im weiteren Sinn

Österreich

  • ADRA Schweiz, Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
  • Ärzte ohne Grenzen sind international besser bekannt als „Médecins sans Frontières“.
  • AIDS-Hilfe Schweiz und kantonale Sektionen
  • Beatocello - KANTHA BOPHA Children's Hospital
  • Blaues Kreuz
  • Brot für Alle
  • Caritas Schweiz
  • CEVI ist eine christliche, international ausgerichtete Bewegung und Teil der weltweiten Vereine CVJM und YMCA mit Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche.
  • Christlicher Friedensdienst (cfd) ist schwerpunktmäßig in Empowermentprojekten, feministischer Friedenspolitik und Migrationspolitik aktiv.
  • Diabetes-Gesellschaft
  • Die Dargebotene Hand („La main tendue“ / Telefon 143) nennt sich die Telefonseelsorge in der Schweiz.
  • ECAP fördert die Bildung für jüngere und ältere Erwachsene, insbesondere von Migranten und so genannt wenig qualifizierten Arbeitnehmern in der Schweiz.
  • Elternnotruf: Betreibt u. a. eine 24h-Telefonberatungsstelle für Eltern und andere Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen.
  • Emmaus: Kinderhilfe, Leprahilfe etc. unter dem Sammelbegriff „Emmaus Organisationen“
  • Erklärung von Bern (EvB) leistet schwerpunktmäßig Entwicklungszusammenarbeit und ist in der Friedenerhaltung aktiv.
  • Fastenopfer ist ein römisch-katholisches Hilfswerk mit jährlichen Spendenaktionen für Projekte im Inland und in der so genannten Dritten Welt.
  • femia: Fördert die Integration und Gleichstellung von Migrantinnen im beruflichen, sozialen und kulturellen Bereich mit umfangreichem Kultur- und Bildungsangeboten.
  • FRAGILE suisse: Beratung für Hirnverletzte und Angehörige
  • Gemeinnützige Gesellschaft (kantonal organisiert) vergibt nebst allgemein karitativen Tätigkeiten auf Antrag u. a. Stipendien und Legate.
  • Gemeinschaft ARCHE: Fördert die berufliche und soziale Integration von Menschen mit Suchtproblemen, psychischen Erkrankungen und bei Arbeitslosigkeit. Sie bietet Beratung, Therapie, Wohnen und Arbeit für sozial benachteiligte Menschen und unterstützt und begleitet Kinder mit Sprach-, Schul- und Integrationsproblemen.
  • Genossenschaft Gehörlosenhilfe (Zürich)
  • Heilsarmee
  • Helvetas
  • Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (HEKS): EPER in der französisch-sprachigen Schweiz
  • insieme: Engagiert sich „gemeinsam, solidarisch, mit konzentrierten Kräften für die Anliegen der Menschen mit geistiger Behinderung“.
  • INSOS Schweiz: Soziale Institutionen für Menschen mit Behinderung in der Schweiz.
  • KOVIVE: Bietet sozial benachteiligten Kindern und ihren Familien Erholung und Ferien (bei Gastfamilien) an.
  • Krebsliga („Lique contre le cancer“)
  • Lungenliga Schweiz: Prävention und Bekämpfung von Lungenkrankheiten, Atembehinderungen und Tuberkulose
  • Mütter- und Pflegekinderhilfswerk (MPB) / Stiftung „zämeläbe“
  • Nordliecht: „Der Treffpunkt Nordliecht steht offen für psychisch belastete Menschen. Ob mit oder ohne Psychiatrieerfahrung: Wer einen geschützten Ort sucht, ist hier gut aufgehoben.“
  • Notfunkgruppen der Amateurfunkverbände (in der Schweiz: USKA)
  • Pestalozzi-Stiftung / Freunde des Schweizer Kinderdorfs (Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf)
  • Pflegekinder-Aktion
  • Procap: Schweizerischer Invalidenverband
  • PRO FILIA: Katholischer Verband und Werk der Diakonie, mit Schwerpunkt „vor allem der weiblichen Jugend bei der Lösung ihrer Bildungs-, Berufs- und Lebensfragen zu helfen ohne Rücksicht auf Nationalität, Konfession und sozialen Stand“. Konkrete Angebote sind Au-pair Stellen, Sprachschulen, Unterkünfte, Sozialpraktika und die Bahnhofhilfe (siehe auch ACISJF/IN VIA).
  • Pro Infirmis
  • Pro Juventute
  • Pro Natura
  • Pro Senectute
  • REHASWISS
  • Rheumaliga
  • Schweizer Berghilfe
  • Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH): Dachverband der eidgenössisch anerkannten Flüchtlingshilfswerke Caritas, HEKS, SAH, SRK und VSJF sowie anderer in der Flüchtlingshilfe tätigen Hilfswerken
  • Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG)
  • Schweizerische Rettungsflugwacht (REGA), besser bekannt als REGA (Schweizerische Rettungsflugwacht / Garde Aérienne).
  • Schweizerisches Arbeiterhilfswerk (SAH): OSEO/SOS in der Französisch- und italienisch-sprachigen Schweiz
  • Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)
  • SolidarMed: Schweizer Entwicklungsorganisation für Gesundheit in Afrika
  • Spitex: Die „Spital-externe Pflege“ wird vermehrt auch von profitorientierten Organisationen wahrgenommen.
  • Stiftung Altried: Bietet erwachsenen Menschen mit einer körperlichen, geistigen und psychischen Behinderung bedürfnisorientierte Lebensstrukturen.
  • Stiftung Denk an mich: Ermöglicht Mobilität, Integration und Erholungsaufenthalte für Menschen (Kinder) mit einer Behinderung.
  • Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber
  • Stiftung Suchthilfe: Suchtfachstelle, Drogenberatung und Sozialdienst für Alkoholgefährdete berät und informiert Betroffene, Angehörige und andere Bezugspersonen zum Thema Sucht.
  • Swissaid
  • Tamil Education Service Switzerland (TESS) bietet Heimatsprach-/Kulturunterricht in tamilischer Sprache (u. a. Grundkurs für tamilische Lehrkräfte).
  • Terre des hommes
  • Tischlein deck Dich: Kostengünstige Lebensmittel u.ä. für Einkommensschwache.
  • Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): Neben seinen fürsorgerischen Aufgaben setzte der VSJF auch nach dem Zweiten Weltkrieg die Flüchtlingsbetreuung fort, wie z. B. für Flüchtlinge aus Ungarn, der Tschechoslowakei, Uganda, Chile, Vietnam, Ägypten, Bosnien-Herzegowina und aus der ehemaligen Sowjetunion.
  • Weisser Ring e.V.
  • Winterhilfe Schweiz (Secours d'hiver)

Die Stiftung ZEWO erteilt gemeinnützigen Organisationen ein „Gütezeichen“, welches den verantwortungsvollen und transparenten Umgang mit Spendengeldern bestätigt.

Zu gemeinnützigen Organisationen können auch die zahlreichen Stiftungen von Privaten, Organisationen und Firmen gezählt werden, siehe (jeweils kantonales) „Verzeichnis der Fonds und Stiftungen“ - erhältlich z. B. bei den Sozialstellen der Gemeinden oder unter [1].

Des Weiteren dürfen im Grunde schwerpunktmäßig tätige Organisationen wie diverse Beratungs- und Interventionsstellen, Spitäler u.ä. durchaus zu den gemeinnützigen Hilfsorganisationen gezählt werden, auch wenn bei weitem nicht alle „ZEWO-zertifiziert“ sind, d. h. mit allgemeinen Spendenaufrufen publik werden resp. allgemein bekannt sind.

Die Glückskette ist keine Hilfsorganisation, sondern ein Sammelsystem der SRG SSR idée suisse. Die Glückskette führt keine eigenen Projekte durch, sondern verteilt gesammelte Spendengelder an 30 akkreditierte Hilfsorganisationen der Schweiz.

International

Private oder kirchliche Organisationen

Im weiteren Sinne sind Hilfsorganisationen auch private oder kirchliche Einrichtungen wie z. B. German Church School und Renovabis, die in anderen Notlagen Hilfe leisten.


Siehe auch