John Perkins (Autor)

US-amerikanischer Schriftsteller und Ökonom
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John Perkins (* 28. Januar 1945 in Hanover, New Hampshire) ist ein US-amerikanischer Ökonom, politischer Aktivist und Schriftsteller. Sein bekanntestes Buch, Bekenntnisse eines Economic Hit Man, ist eine Innenbeschreibung der Wirkungsweise des weltweiten Neokolonialismus der USA. Das Buch war sieben Wochen lang auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times.

Leben

Perkins besuchte in den 1960er Jahren das Middlebury College in Middlebury, Vermont (Neuengland). In den 1970er Jahren war er bei der Beraterfirma Chas. T. Main [1] angestellt, nachdem er, wie er behauptet, von der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) sicherheitsüberprüft und anschließend von Einar Greve, einem Mitarbeiter der Firma und angeblichen NSA-Verbindungsmann (was Greve bestreitet), eingestellt wurde, um nach eigener Beschreibung ein Economic Hit Man (EHM; frei übersetzt: ein „ökonomischer Knochenbrecher“ oder „Wirtschaftskiller“) zu werden. Zu Anfang seiner Karriere, so Perkins, sei er von einer hübschen, manipulativen älteren Dame als einer von vielen EHM trainiert worden, die die „Hegemonie“ der US-Konzerne vorantreiben sollten.

Perkins gibt an, als früherer Chefökonom der Strategie-Beraterfirma Chas. T. Main „10 Jahre lang ein EHM gewesen“ zu sein, der den US-Geheimdienstbehörden und den multinationalen Konzernen half, ausländische Staatsoberhäupter dazu zu verleiten und ggf. zu erpressen, der US-Außenpolitik „zu dienen“ und der US-Wirtschaft lukrative Aufträge zu verschaffen. Es sei im Wesentlichen darum gegangen, Staaten größere US-amerikanische Kredite zu verschaffen, als sie ökonomisch verkraften konnten; durch deren so herbeigeführte Zahlungsunfähigkeit habe sich die USA weitreichende Einflusszonen in den jeweiligen Ländern gesichert, v.a. zur Gewinnung von Rohstoffen. Staatschefs, die derlei „Deals“ nicht zu folgen bereit waren, seien mit geheimdienstlicher Hilfe von den USA aus dem Weg geräumt worden (u.a. nennt Perkins explizit einen früheren Präsidenten Panamas, Omar Torrijos, der bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz 1981 ums Leben kam). In dem Dokumentarfilm Zeitgeist Addendum beschreibt Perkins die Rolle der USA bei verschiedenen politischen Machtwechseln im Iran und Mittelamerika.[2]

Perkins ist außerdem der Vorsitzende von Dream Change, „einer weltweiten Graswurzelbewegung von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft, die sich der Bewusstseinsänderung widmen und nachhaltige Lebensstile für den Einzelnen und für die Weltgemeinschaft fördern.“ [3] Perkins hatte einen kurzen Auftritt im 2008 erschienenen Dokumentarfilm Let's Make Money von Erwin Wagenhofer.

Werke

  • Confessions of an Economic Hit Man. ISBN 0-452-28708-1; dt. Übersetzung: Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Riemann, München 2005, ISBN 3570500667
  • The Secret History of the American Empire, ISBN 0-52595-015-X
  • Weltmacht ohne Skrupel: Die dunkle Seite der Globalisierung - Wie die USA systematisch Entwicklungsländer ausbeuten. Redline Wirtschaft, Heidelberg 2007, 328 Seiten, ISBN 978-3-636-01448-1
  • Steven Hiatt (ed.): A Game as Old as Empire. The Secret World of Economic Hit Men and the Web of Global Corruption. Introduction by John Perkins, 2007, ISBN 978-1-57675-395-8 [4]

Perkins hat auch über indigene Kulturen und Schamanismus geschrieben, unter anderem die Bücher:

  • Psychonavigation: Techniques for Travel Beyond Time, ISBN 089281800X
  • Shapeshifting: Shamanic Techniques for Global and Personal Transformation, ISBN 0892816635
  • The Heart of Racial Justice: How Soul Change Leads to Social Change.

Filme

  • John Perkins trat auch in Erwin Wagenhofers Film Let's make money! auf.

Siehe auch

Belege

  1. Chas. T. Main, englische Wikipedia
  2. Video: Zeitgeist: Addendum, by Peter Joseph 2008
  3. Webseite von Dream Change
  4. A Game as Old as Empire, englische Wikipedia