Gəncə

rayonunabhängige Stadt mit Rayonstatus in Aserbaidschan
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Gäncä (aserbaidschanisch Gəncə) ist eine Stadt im nordwestlichen Aserbaidschan am Fuße des Kleinen Kaukasus mit 302.500 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004). Die Stadt ist der industrielle (Aluminiumwerke, Textilien, Maschinen, Seife, Nahrungsmittel, Wein, Baumwollöl) und kulturelle Mittelpunkt (Hochschulen, Musikschule, Philharmonie) des Gebietes. Sie besitzt einige schöne Moscheen und hat eine Fläche von 110 km².

Geschichte

Gäncä wurde zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert gegründet. Im Mittelalter vom 10. bis zum 13. Jahrhundert war die Stadt ein blühender Handelsplatz für Seide an der transkaukasischen Straße nach Tiflis. 1138 wurde Gäncä von einem Erdbeben zerstört, um anschließend wenige Kilometer weiter westlich wieder aufgebaut zu werden. Im Laufe der weiteren Geschichte eroberten wiederholt Mongolen, Perser und Türken die Stadt.

Nach der Eroberung durch Russland im Jahr 1804 hieß sie bis 1918 Jelisawetpol, von 1935 bis 1989 trug sie den Namen Kirowabad, benannt nach dem kommunistischen Politiker Sergej Mironowitsch Kirow (1886-1934).

Am 24. Dezember 1905 wird Jelisawetpol bei Massakern zwischen Armeniern und Tataren völlig zerstört. 2.000 Menschen kommen bei den Nationalitätenunruhen ums Leben.

Ganz nahe liegt Xanlar, die erste deutsche Kolonie in Aserbaidschan, von Flüchtlingen aus Württemberg 1819 als Helenendorf neu gegründet, wie auch Şämkir (aserb. Şəmkir), das frühere Annenfeld mit der Ruinenstätte des mittelalterlichen Alt-Şəmkir.

Gäncä ist der Geburtsort des persischen Dichters Nezami (1141-1209) sowie des aserbaidschanischen Komponisten Fikrät Ämirov (1922-1984).