Das Marburg-Virus ist ein behülltes Einzel[-]-Strang-RNA-Virus (ssRNA) der Familie Filoviridae, das beim Menschen das Marburg-Fieber, ein hämorrhagisches Fieber, auslöst und meist zum Tode führt. Die Letalität liegt laut dem US-Center of Disease Control and Infection bei mindestens 23 bis 25 Prozent. Bei einem Ausbruch in Angola im Frühjahr 2005 lag sie jedoch wesentlich höher. 95 der 102 Patienten sind verstorben. Es wird durch den Austausch von Körperflüssigkeiten als Schmierinfektion bzw. Kontaktinfektion übertragen.

Die Symptome beim Menschen sind denen von Ebola oder dem Denguefieber sehr ähnlich, siehe Marburg-Fieber: Stark erhöhte Körpertemperatur sowie Blutsturz und Erbrechen. Gegen das Virus existiert derzeit keine Impfung. Der Tod tritt meist innerhalb von drei bis sieben Tagen nach dem Auftreten erster Symptome ein. Die Inkubationszeit beträgt drei bis neun Tage. Bei den letzten Ausbrüchen überlebte nur jeder zehnte Patient die Infektion. Im Frühstadium können die Symptome häufig mit denen anderer Krankheiten wie z. B. Malaria, Gelbfieber oder Typhus verwechselt werden. Die genaue Herkunft des Virus und vor allem sein Reservoirwirt sind immer noch unbekannt.
Geschichte
Das Virus wurde im Jahre 1967 unter Laborangestellten in Marburg, Frankfurt und Belgrad gefunden. Es wurde höchstwahrscheinlich von infizierten Versuchsaffen (Meerkatzen) aus Uganda übertragen und erstmalig in der Tropenklinik Marburg identifiziert. Deshalb erhielt es auch den Namen Marburg-Virus.
Aktuelle Seuchenlage
Am 21. März 2005 wurde das Marburg-Virus in mehreren Blutproben von Todesopfern in Angola entdeckt. Im April war die Krankheit in sieben Provinzen ausgebrochen. Über 215 Angolaner starben bis dahin bereits am Marburg-Virus. Die meisten Opfer waren jünger als 5 Jahre.
Besonders problematisch ist die Verweigerung der Bevölkerung gegen die Isolation der Infizierten. Viele Familien können sich nicht von Angehörigen trennen und infizieren sich dadurch selbst.