Tacoma-Narrows-Brücke

Hängebrücke im US-Bundesstaat Washington
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Die Tacoma-Narrows-Brücke (englisch Tacoma Narrows Bridge) ist eine Hängebrücke im US-Bundesstaat Washington. Sie führt über die Tacoma Narrows, einem Seitenarm des Puget Sounds und verbindet damit Tacoma im Osten mit Gig Harbor im Westen. Mit einer Mittelspannweite von 853 Metern war sie zum Zeipunkt ihrer Fertigstellung (1950) die drittgrößte Hängebrücke der USA. Neben der heutigen Brücke entsteht derzeit eine weitere Hängebrücke, die dem gewachsenen Verkehrsaufkommen Rechnung tragen soll. Die erste Tacoma Narrows-Brücke wurde im Juli 1940 eröffnet, stürzte jedoch vier Monate später spektakulär ein.

Die ursprüngliche Brücke wurde von dem Architekten Leon Moisseiff entworfen. Die Freigabe für den Straßenverkehr fand am 1. Juli 1940 statt. Durch ihre schmale Konstruktion - sie besaß nur zwei Fahrbahnen und zwei Fußwege - und den Aufbau ihrer tragenden Struktur war sie besonders für Wind anfällig. Die tragende Struktur bot, im Gegensatz zu anderen Hängebrücken mit offenem Fachwerk, dem Wind eine durchgehende Angriffsfläche, so dass sich dieser gleichmäßig über und unter die Konstruktion verteilte. Aufgrund dieser Konstruktionsfehler, die schon bei schwachem Wind die Brücke zum Schaukeln brachten, wurde sie bald zum Touristenmagnet, und erhielt den Spitznamen "Galloping Gertie". Dagegen mieden viele Autofahrer die Brücke und nahmen stattdessen den zeitaufwändigen Umweg über Olympia im Süden in Kauf.

Am 7. November 1940 stürzte sie schließlich ein. Bei einem mit 67 km/h nicht sonderlich starken Wind bildete sich eine Kármánsche Wirbelstraße aus, deren Wirbel sich mit der Eigenfrequenz der Brücke ablösten. Die Brücke geriet in Resonanzschwingung und schaukelte sich immer weiter auf. Nach einer Stunde stürzte die Fahrbahn schließlich ein. Bei dem Unglück kamen keine Menschen ums Leben. Zum damaligen Zeitpunkt war sie weltweit die drittlängste Brücke ihrer Art.

Der Zusammenbruch der Brücke wurde in Farbe gefilmt und wird oft im Physikunterricht gezeigt, um die aerodynamischen Prozesse zu erklären.