Krebs (Medizin)
Unter Krebs versteht man das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen, die dabei gesundes Gewebe verdrängen oder zerstören. Der Begriff sammelt mehr als 100 Einzelerkrankungen in sich. Jedes Organ des menschlichen Körpers kann von Krebs befallen werden. Krebs ist nach den Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Dennoch ist nicht jeder Krebsverlauf tödlich, falls rechtzeitig eine Therapie begonnen wird, oder der Krebs erst in hohem Lebensalter auftritt und langsam wächst. Die derzeitige Heilungsrate bei Krebserkrankungen beträgt 30 bis 40 %, die Prognose ist aber von Art und Fortschreiten der Erkrankungen sehr abhängig.
Die meisten Krebserkrankungen nehmen an Häufigkeit im Alter deutlich zu, so dass man Krebs auch als eine degenerative Alterserkrankung des Zellwachstums ansehen kann. Neben dem Alter sind das Rauchen, andere karzinogene Noxen, familiäre Disposition (»Veranlagung«) und Virusinfektionen die Hauptursachen für Krebserkrankungen.
Durch Krebsvorbeugung und Früherkennung kann das Krebsrisiko unter bestimmten Umständen (abhängig vom Diagnosezeitpunkt, der Krebsart und einem dafür optimalen Alter des Patienten) deutlich verringert werden.
Namensgeschichte
Der Name Krebs wurde Galenus zufolge durch die Ähnlichkeit der geschwollenen Venen eines äußeren Tumors mit Krebsbeinen inspiriert (siehe Krankheit als Metapher).
Krebsentstehung
Bei einem biologisch hoch komplexen Organismus wie dem menschlichen Körper, der aus Milliarden von lebenden Zellen besteht, ist eine gegenseitige Abstimmung der Zellen untereinander notwendig, um das Gesamtziel, nämlich das Überleben des Körpers und die Reproduktion der Gene zu erreichen. Insbesondere bei Wachstums-, Differenzierungs- und Reparaturvorgängen müssen die einzelnen Zellverbände untereinander kommunizieren, um einen geordneten Ablauf dieser Prozesse zu garantieren. Bei der Wundheilung beispielsweise soll das Wachstum möglichst schnell ablaufen, um die Wunde zu schließen. Ist der Wundverschluss erreicht, muss die Vermehrungsrate der Reparaturzellen wieder stark gebremst werden, da ein weiteres Wachstum nicht mehr notwendig ist.
Bei Krebszellen ist diese gegenseitige Abstimmung und Beeinflussung im Zellverband außer Kraft gesetzt. Krebszellen teilen sich unkontrolliert immer weiter, obwohl keine Notwendigkeit mehr dazu besteht. Die Bremssignale des Gesamtsystems an die Tumorzellen werden nicht mehr erkannt und befolgt, da sie den genetischen Code für den Informationsempfang verloren oder abgeschaltet haben.
Es gibt eine Menge Theorien, wie dieses unkontrollierte Wachstum zustande kommen kann. Lakhovsky hat in seinem Buch 'Das Geheimnis des Lebens' vermutet, daß die Strahlung bestimmter pathogener Bakterien und Viren hier einen schädlichen Einfluß haben kann. Er zeigte, daß sich diese Einflüsse durch einfache Kupferringe und hochfrequente Sender geringer Leistung derart günstig beeinflussen lassen, daß die induzierten Tumoren an Geranien nach ein paar Wochen abfielen, während die unbehandelten Pflanzen abstarben.
Der Amerikaner Royal Rife verwendete um 1934 ein Frequenzverfahren zur Heilung von Krebs, von welchem sehr ermutigende Ergebnisse berichtet wurden.
Diese Therapieansätze gehen auf die Krebstheorien von Forschern wie z.B. Prof. Enderlein und v. Brehmer zurück.
Es wird berichtet, daß bereits im 19. Jahrhundert der Londoner Chirurg Adams Mikroorganismen in Krebszellen nachgewiesen hat. Die Bestätigung erfolgte durch durch Müller 1838.
Auch der Londoner Chirurg Paget erkannte im Blut krebskranker Patienten Mikroorganismen, was 1884 von Lampinski bestätigt wurde.
Albert Adamkiewiecz veröffentlichte um 1890 die Entdeckung eines krebsverursachenden Parasiten mit dem Namen 'Coccidium sarcolytus'.
Ellermann und Bang entdeckten einen Krebsvirus im Jahr 1908, der Leukämie in Hühnern verursachte.
Peyton Rous war es dann, der 1911 aus einem Muskeltumor mit der sehr hohen Filterfeinheit von 120 Nanometern einen Extrakt herausfilterte, mit dem er wieder Krebs erzeugen konnte. Er vermutete in diesem Extrakt ein Virus. 1966 erhielt Rous für diese Entdeckung des Rous Sarkom-Virus RSV den Nobelpreis.
Antoine Nebel betrieb ab 1912 intensive bakteriologische Studien und konnte aus Krebs und Sarkomen gewonnene Parasiten kultivieren.
Thomas Glover und M.J. Scott fanden um 1920 heraus, daß ein isoliertes Bakterium Krebs auslösen kann und entwickelten einen Impfstoff.
Prof. Enderlein erbrachte 1925 mit seiner 'Bakterien-Cyclogenie' den mikroskopischen Nachweis von Blutparasiten in Lebendblut mit Hilfe der Dunkelfeldmikroskopie. Die Erreger durchlaufen dabei verschiedene Entwicklungsstadien, Pleomorphismus genannt. Enderlein entwickelte eine Reihe von Medikamenten aus Schimmelpilzkulturen, die die Erreger in niedere Entwicklungsstadien zerfallen lassen.
Dr. Wilhelm von Brehmer entdeckte 1928 im Blut einen Erreger 'Siphonospora polymorpha v. Brehmer', der einhergehend mit einer Steigerung des pH-Wertes Krebs hervorruft. Brehmer veröffentlichte verschiedene Entwicklungsstadien in seinem Text 'Krebs -Eine Erregerkrankeit' 1932 in der Fachzeitschrift 'Fortschritte der Medizin'. Der Erreger ließ sich regelmäßig bei Kranken nachweisen, isolieren, züchten und damit wieder Krebs hervorrufen. Eine Bestätigung der Arbeiten von Brehmers wurde 1934 in 'Die Medizinische Welt' veröffentlicht.
Dr. Rife und Dr. Kendall zeigten in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die Isolation eines sogenannten BX-Krebsvirus vor 50 Pathologen. Derselbe Virus trat bei jedem menschlichen Krebsfall auf.
Dr. Virginia Livingston-Wheeler fand krebserregende Organismen im Jahr 1947 und veröffentlichte dies im August 1948 im New York Microscopical Society Bulletin. Im Dezember 1950 erschien ein Artikel im American Journal of Medical Sciences über Kulturen von menschlichen und tierischen Tumoren. Am 10. Sept. 1953 berichtete die Washington Post über die Entdeckungen von Dr. Wheelers Team.
Johanna Budwig schrieb 1953 über die Entdeckung wurmartiger und strichförmiger Gebilde mit Eigenbewegung im nativen Blut von Krebskranken.
Dr. Irene Diller isolierte kleine runde Organismen aus Tumoren, Sarkomen und aus dem Blut von Leukämiepatienten. Injiziert in Mäuse wuchsen Tumoren. Diller beschrieb dies in: "Tumor Incidence in ICR-Albino and C37/B16JNicr Male Mice Injected with cultured forms from Mouse Malignant Tissues" S.507 Growth, vol.38, 1974.
Dr. Florence B. Seibert isolierte pleomorphische Mikroben aus dem Blut und Tumoren Krebskranker. Durch einen Impfstoff reduzierte sich die Tumorgröße. Mehr dazu in Seibert, Feldmann, Davies, Richmond: "Morphological, biological and immunological Studies on Isolates from tumors and leukemic bloods" Annals of the New York Academy of Sciences vol.174, 1970 und Seibert: "Decrease in spontaneous tumors by Vaccinating C3H Mice with an homologous bacterial Vaccine" International Research Communications Service vol.1, 1973.
Die Doktoren Uebbing, Schuerz und Winter vom Max von Pettenkofer Institut veröffentlichten 1970 einen Leitartikel in der Ärztlichen Praxis: 'ungewöhnliche korpuskuläre Elemente im Blut'. Sie vermuteten mit Membran umgebene Zellen wahrscheinlich parasitären Charakters.
Dr. Alfons Weber gelang um 1968 der Nachweis jener Blutparasiten mit einer entsprechender Präparationstechnik des Blutes. Der Test sei leicht in jeder Praxis durchzuführen und könne eine standardisierte Verlaufskontrolle antiparasitärer Therapien ermöglichen.
Nach Aussagen der russischen Forscherin Tamara Lebedewa besteht Krebs nicht aus Körperzellen, sondern aus getarnten einzellige Parasiten, die außerhalb des Körpers in einer Nährlösung weiter wachsen, wobei sich manche wieder in begeißelte Einzeller verwandeln. In ihrem Buch: 'Krebserreger entdeckt' erläutert sie mehr zu Ihren Forschungen.
1974 bewies Dr. Livingston-Wheeler, daß Krebsbakterien das Schwangerschaftshormon HCG erzeugen. Bakterien und Krebszellen könnten HCG erzeugen. Dies würde erklären, warum Krebszellen wachsen könnten, ohne vom Immunsystem angegriffen zu werden.
Das Immunsystem des Gesamtorganismus versucht diese unkontrolliert wachsenden Zellen bzw. Parasiten zu attackieren. Da sie in vieler Hinsicht aber noch normalen Körperzellen ähneln, fallen die Abwehrmechanismen zu schwach aus, um den sinnlosen Wachstumsprozess zu stoppen. Aus einem örtlich begrenzten Tumor entsteht ein Tumorherd, der Gewebsgrenzen durchdringt, in andere Organe einwuchert und sich selbst sogar neue Blutgefäße bildet. Schließlich werden kleine Zellverbände des Ausgangsherdes z. B. über das Blut auch in entfernt liegende Organe verschleppt, wo sie Tumorabsiedlungen (Metastasen) bilden, die oft noch schneller als der ursprüngliche Ausgangsherd wachsen.
Die Entstehung von Krebs ist also oft ein Mehrstufenprozess, der durch evolutionäre Mechanismen der zunehmenden genetischen Entartung an Fahrt gewinnt.
Krebsauslöser
Krebserregend sind, wie man dem oben Gesagten entnehmen kann, vor allem Einflüsse, die das Erbgut verändern. Besonders empfindlich dafür ist die Zelle während der Zellteilung; daher sind Zellen, die sich schnell teilen, besonders anfällig. Auch Einflüsse, die das Immunsystem daran hindern, entartete Zellen zu erkennen und zu beseitigen, gelten als krebsfördernd. Besonders gefährlich sind demnach:
- ionisierende Strahlung wie z. B. ultraviolettes Licht oder Röntgenstrahlen
- radioaktive Stoffe, insbesondere bei Inkorporation (indirekt durch die von ihnen emittierte ionisierende Strahlung)
- mutagene Chemikalien, u. a. Benzol, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe mit mehr als 4 annelierten Ringen, viele aromatische Amine, Alkylierungsmittel (z. B. Methyliodid), Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chrom(VI)-Verbindungen, Nitrosamine, Aflatoxine, freie Radikale. Viele andere Stoffe, (z. B. Acrylamid oder Dichlormethan) werden verdächtigt, ebenfalls mutagen zu wirken.
- Viren: AIDS-Viren, der Epstein-Barr-Virus, der Humanpapillomavirus, Hepatitis-B- und -C-Viren und viele mehr.
- Viren haben ein »Interesse« an der Krebs-Auslösung deswegen, weil durch das unkontrollierte Wachstum des Krebsherdes ebenfalls die Viren vervielfältigt werden. Selbst wenn man annimmt, dass Viren keine Lebewesen sind, so lässt sich ein solches Selbstvermehrungsinteresse aus der Theorie der präbiotischen Evolution herleiten (denn Viren, die kein Krebs auslösen, leiden unter Umständen stärker unter der Selektion als Viren, die Krebs auslösen).
- Nach Claus Leitzmann ist auch ein Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und bestimmten Krebserkrankungen möglich.
Laut einer aktuellen Studie, die an der Abteilung für Psychosoziale Krebsforschung der Dänischen Krebsgesellschaft in Kopenhagen durchgeführt wurde, konnte kein Zusammenhang von psychischer Belastung und Anfälligkeit für Krebs festgestellt werden. Verglichen wurde die Krebshäufigkeit bei Eltern, deren Psyche durch Tod oder lebensbedrohliche Krankheit eines Kindes schwer belastet war, mit Eltern, denen solche Schicksalsschläge erspart geblieben waren. Krebserkrankungen kamen in beiden Gruppen im Rahmen von statistischen Zufallsschwankungen gleichhäufig vor. Die These vom Einfluss psychischer Belastungen auf Krebs konnte somit nicht bestätigt werden (American Journal of Psychiatry, Bd. 161, S. 903).
Gutartigkeit und Bösartigkeit
Krebstumore unterscheiden sich von benignen, d.h. gutartigen Tumoren durch drei Kennzeichen: Sie wachsen
- infiltrierend, d.h. die Tumorzellen überschreiten Gewebegrenzen und wachsen in benachbartes Gewebe ein,
- destruierend, d.h. sie zerstören dabei umliegendes Gewebe und
- metastasierend, d.h. sie siedeln über den Blutweg (hämatogen), die Lymphgefäße (lymphogen) oder über Abtropfung Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen.
Daneben werden noch semimaligne Tumore und Präkanzerosen unterschieden. Semimaligne Tumoren erfüllen nur zwei der genannten Kriterien, Präkanzerosen sind entartetes Gewebe, welches sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zu malignen Tumoren entdifferenziert, aber noch nicht infiltrierend und metastasierend gewachsen ist.
Der häufigste semimaligne Tumor ist das Basaliom, einem Tumor der Basallzellschicht vor allem der sonnenexponierten Haut, der infiltrierend und destruierend wächst, allerdings niemals Metastasen setzt. Unbehandelt kann der Tumor das gesamte Gesicht einschließlich der Gesichtsknochen zerstören.
Die weitaus häufigste Präkanzerose ist die zervikale intraepethiliale Neoplasie (CIN), einer Wucherung des Gebärmutterhalses, deren Zellen zytologisch Zeichen der Malignität aufweisen, allerdings histologisch noch nicht infiltriert, destruiert oder metastasiert haben. Zur Vorsorge wird Frauen der jährliche Gebärmutterabstrich mit PAP-Test empfohlen, da Präkanzerosen sich deutlich besser behandeln lassen.
Krebstumoren werden in der Regel nach dem entarteten Gewebe klassifiziert. Den weitaus größten Teil aller Krebserkrankungen machen Karzinome aus, also Tumore die von Epithel ausgehen. Diese werden noch mal differenziert in Platten- oder squamöse Karzinome, die sich von verhornter und unverhornter (Schleim-)Haut ableiten, und Adenokarzinome, welche sich vom Drüsenepithel ableiten und je nach Ursprung und Aufbau weiter differenziert werden. Eine weitere große Gruppe von Tumoren machen die hämatoonkologischen Tumoren aus, die sich noch einmal unterteilen lassen in Leukämien und Lymphome. Daneben gibt es seltenere bösartige Tumoren, wie die vom Stütz- und Bindegewebe ausgehenden Sarkome, neuroendokrine Tumoren wie das maligne Melanom oder von embryonalem Gewebe ausgehenden Teratome (vor allem der Gonaden).
Statistik
In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich an Krebs, davon rund 195.000 Frauen und 200.000 Männer. Die meisten Fälle treten im Alter von über 60 Jahren auf. Die unter 60-jährigen machen mit etwa 107.000 Fällen nur rund ein Viertel der Krebs-Neuerkrankungen aus.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 1.750 Kinder unter 15 Jahren an Krebs. Am häufigsten werden in dieser Altersgruppe Leukämien, Tumore des Gehirns und des Rückenmarks sowie Lymphknotenkrebs diagnostiziert.
Im Durchschnitt werden derzeit etwa 30 % aller Krebspatienten von ihrer Krankheit geheilt. Von allen Krebsheilungen werden ca. 90 % ausschließlich durch die lokoregionäre Behandlung, also durch Operation und Strahlentherapie (»Stahl und Strahl«) erreicht.
Sehr selten gibt es auch Spontanremissionen. Als Spontanremission bezeichnet man ein komplettes oder teilweises Verschwinden eines bösartigen Tumors in Abwesenheit aller Behandlungen oder mit Behandlungen, für die bisher kein Wirksamkeitsnachweis geführt werden konnte. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit solcher Spontanremissionen unter der Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose.
Vergleich der diagnostizierten und der tödlichen Krebserkrankungen
Zahlen mit Stand: 2000
| männlich | weiblich | Summe | ||||
| Betroffenes Organ (+ ICD-10 Code) | diagnostiziert | verstorben | diagnostiziert | verstorben | diagnostiziert | verstorben |
| Alle | 200.018 | 108.835 | 194.662 | 100.349 | 394.680 | 209.184 |
| Brust (C50) | ? | 221 | 47.515 | 17.814 | 47.515 | 18.035 |
| Lunge (C33, C34) | 31.819 | 29.144 | 10.434 | 9.846 | 42.253 | 38.990 |
| Prostata (C61) | 40.670 | 11.107 | 40.670 | 11.107 | ||
| Harnblase (C67, D09.0, D41.4) | 17.796 | 3.804 | 6.956 | 2.173 | 24.752 | 5.977 |
| Magenkrebs (C16) | 11.107 | 6.909 | 9.865 | 6.223 | 20.972 | 13.132 |
| Niere (C64, C65, C66, C68) | 8.836 | 3.887 | 6.319 | 2.629 | 15.155 | 6.516 |
| Bauchspeicheldrüse (C25) | 5.766 | 5.750 | 7.711 | 6.366 | 13.477 | 12.116 |
| Lymphdrüsen: Non-Hodgkin-Lymphome (C82 - C85) | 5.977 | 2.705 | 6.584 | 2.758 | 12.561 | 5.463 |
| Haut: Malignes Melanom (C43) | 5.348 | 1.161 | 6.128 | 1.027 | 11.476 | 2.188 |
| Blut: Leukämie (C91 - C95) | 5.654 | 3.479 | 5.151 | 3.327 | 10.805 | 6.806 |
| Gebärmutter (C54, C55) | 10.022 | 2.720 | 10.022 | 2.720 | ||
| Eierstock (C56) | 9.671 | 6.113 | 9.671 | 6113 | ||
| Gebärmutterhals (C53) | 6.588 | 1.882 | 6.588 | 1.882 | ||
(Quelle: Broschüre »Krebs in Deutschland« der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland)
Krebshäufungen bei bestimmten Berufen
| Jahr der Beschreibung |
Krebsart | Beruf |
|---|---|---|
| 1775 | Hodenkrebs | Schornsteinfeger (Kontakt mit Ruß) |
| 1820 | Hautkrebs | Braunkohlearbeiter (Kontakt mit Braunkohleteeren) |
| 1879 | Lungenkrebs | Bergleute (Inhalation von Kohlestaub) |
| 1894 | Hautkrebs | Seeleute (Kontakt mit geteerten Seilen, Planken etc.) |
| 1895 | Blasenkrebs | Arbeiter mit Kontakt zu Fuchsin |
| 1902 | Hautkrebs | Röntgen-Personal |
| 1912 | Lungenkrebs | Berufe mit Chromat-Kontakt |
| 1922 | Skrotal- und Hautkrebs | Berufe mit Kontakt zu Schieferölen |
| 1928 | Leukämie | Berufe mit Kontakt zu Benzen |
| 1933 | Nasen- und Lungenkrebs | Berufe mit Kontakt zu Nickel |
| 1933 | Lungenkrebs | Berufe mit Kontakt zu Asbest |
| 1938 | Pleuramesotheliom | Berufe mit Kontakt zu Asbest |
| 1954 | Peritonealmesotheliom | Berufe mit Kontakt zu Asbest |
| 1972 | Lungenkrebs | Berufe mit Kontakt zu Haloether |
| 1974 | Leberangiosarkom | Berufe mit Kontakt zu Vinylchlorid |
Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs
- Operation: operative Entfernung des Tumors und benachbarter Lymphknoten.
- Strahlentherapie
- mit radioaktiven Stoffen
- durch radioaktives Jod
- mit Röntgen-Strahlen
- mit Protonentherapie (Bestrahlung mit Protonen, die den Tumor umgebendes Gewebe schont)
- mit Mikrowellen (Aufheizung des betroffenen Gewebes)
- mit radioaktiven Stoffen
- Medikamentenbehandlung
- Zytostase (»Chemotherapie«)
- Hormontherapie, z. B. Testosteronentzug beim Prostatakarzinom
- Hemmung des Blutgefäßwachstums (Krebsgewebe lockt Blutgefäße an, in Richtung des Krebsgewebes zu wachsen, um es zu versorgen.)
- Immuntherapie (Steigerung der Immunantwort auf die Tumorzellen)
- Ernährung
- Verbindung Krebs <-> Fette: Prof. Brkki Halme schreibt zu Dr. Budwigs Ansatz: 'Die Schulmedizin heilt Krebs nach 5 Jahren bei 16% aller Fälle und Frau Dr. Budwig in 90% der Fälle' S.66 Budwig: 'Krebs, das Problem und die Lösung'
- Palliative und Unterstützende Behandlung
- Besserung des Allgemeinbefindens durch Schmerzbehandlung
- Ausreichende Ernährung
- Hemmung des Knochenabbaues
- Steigerung der Blutbildung im Knochenmark
- Symptomatische Behandlungen z. B. von Stenosen durch Bougierung oder Einlage von Stents
- Alternative Behandlungsmethoden, u. a. die Mistel-Therapie (umstritten)
Die derzeitige Heilungsrate bei Krebs liegt bei ca. 30 – 40 %, wenn man alle verschiedenen Krebserkrankungen zusammenfasst. Solange eine Krebskrankheit örtlich begrenzt bleibt, sind die Heilungschancen besser als wenn der Tumor sich bereits in mehreren Organen des Körpers ausgebreitet hat.
Die teilweise unbefriedigende Heilungsrate bei häufigen Tumorerkrankungen und die Nebenwirkungen der etablierten Behandlungmethoden lösen oft Ängste und Verzweiflung bei den Betroffenen und deren Angehörigen aus. Dies führt unter Umständen zur Hinwendung zu unkonventionellen Behandlungsarten, denen in vielen Fällen der Nachweis der Wirksamkeit fehlt, und deren Grundlagen teilweise einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Einige von ihnen werden als »Wunderheilung« abgelehnt, andere hingegen als ergänzende komplementäre Therapieverfahren auch von der Schulmedizin akzeptiert.
Krebsvorbeugung
- Das Tabak rauchen einstellen – die Hauptursache für Lungenkrebs und Blasenkrebs ist das Rauchen von Zigaretten. Raucher sollten so schnell wie möglich aufhören und schon gar nicht in Anwesenheit anderer rauchen. Nichtraucher sollten das Rauchen nicht probieren.
- Übermässiger Alkoholkonsum kann auch Krebs erzeugen – verringern Sie Ihren Alkoholkonsum.
- Überernährung und falsche Ernährung.
- Erhöhen Sie Ihren täglichen Verzehr an frischem Obst und Gemüse sowie an ballaststoffreichen Getreideprodukten.
- Vermeiden Sie Übergewicht; sorgen Sie für mehr körperliche Bewegung und begrenzen Sie die Aufnahme fettreicher Nahrungsmittel; essen Sie nichts Angebranntes oder Verschimmeltes. Meiden sie Nahrungsmittel mit karzinogenen oder karzinogenverdächtigen Nahrungsbestandteilen (Nitritpökelsalz, Süßstoffe).
- Vermeiden Sie übermäßige Sonnenbestrahlung und Sonnenbrände; dies gilt insbesondere für Kinder.
- Halten Sie genauestens Vorschriften ein, durch die Sie vor einem Kontakt mit krebserregenden Stoffen geschützt werden sollen. Folgen Sie genau den Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften über Substanzen, die Krebs verursachen können.
- Vermeiden Sie radioaktive und Strahlen-Belastungen.
- Essen Sie keine kontaminierten Nahrungsmittel oder solche aus Gegenden mit erhöhter Radioaktivität.
- Führen Sie einen Röntgenpass. Sprechen Sie mit ihrer Ärztin über Nutzen und Risiken geplanter Röntgenuntersuchungen und bringen Sie evt. alte Röntgenbilder mit.
- Vermeiden Sie häufige und lange Flugreisen, um der kosmischen Strahlung nicht übermäßig ausgesetzt zu sein.
Früherkennung
Bei den meisten Krebserkrankungen ist die Früherkennung wichtig. Nur selten, wie beispielsweise beim Lungenkrebs, ist die Früherkennung bislang ineffektiv. Die Früherkennung ist primär Aufgabe jedes Menschen und nicht bloß des Arztes. Unbehandelt wächst der maligne Tumor solange, bis das Organ bzw. der Körper zerstört ist. Da die Gefahr einer Krebserkrankung für eine Bevölkerung schwankt und u. a. von neu aufkommenden Umweltgiften abhängt oder von der Eliminierung solcher Gifte durch Umweltschutzgesetze, sowie durch das Ernährungsverhalten und der Bereitschaft, sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, aber auch durch das Sexualverhalten (Durchseuchung einer Bevölkerung mit möglicherweise krebserregenden Viren), muss für jede Generation und jedes Land immer aufs Neue das individuelle Krebsrisiko bestimmt werden.
Je eher ein Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Es ließen sich mehr Krebskrankheiten heilen, wenn sie früher erkannt würden. Aber nicht jede Früherkennung bietet nur Vorteile (siehe auch Missverständnisse beim Brustkrebsscreening). Man tauscht ein Risiko gegen eine Bündel anderer Risiken, wie falsch-positive Befunde.
Für Männer sind regelmäßige Untersuchungen des Arztes auf Blut im Stuhl und das Abtasten der Prostata wichtig, für Frauen ein Abstrich vom Gebärmutterhals (systematischen Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs) und Mammographie-Vorsorgeuntersuchungen (über 50 Jahren).
Viele Krebserkrankungen werden vom Patienten selbst aufgrund von Veränderungen erkannt. Ein Arztbesuch ist empfehlenswert, wenn:
- Sie eine ungewöhnliche Schwellung bemerken, eine Wunde (auch im Mund), die nicht abheilt, eine Veränderung der Form, Größe oder Farbe an einem Hautmal oder eine abnorme Blutung,
- Sie andauernde Beschwerden haben wie chronischen Husten oder anhaltende Heiserkeit, eine Veränderung beim Stuhlgang oder beim Urinieren feststellen oder wenn Sie einen unerklärlichen Gewichtsverlust bemerken.
- Sie als Frau Veränderungen beim regelmäßigen Abtasten der Brüste feststellen. Viele solcher Veränderungen sind jedoch erst Vorstufen zum Krebs und als solche leichter zu behandeln. Die Aussagekraft dieses Tastbefundes ist mittlerweile umstritten. Im Mai 2003 hat die Amerikanische Krebsgesellschaft ihre Empfehlung einer regelmäßigen Selbstuntersuchung als veraltet zurückgezogen. Es fehle der Beweis, dass die Technik die Zahl der Brustkrebstoten verringere (Die Zeit 26/2003 [1]). Dazu machen sich Frauen, die diese Technik anwenden und trotzdem erst durch eine Mammografie vom Tumor erfahren, verheerende Selbstvorwürfe.
siehe auch: Neoplasma
Anlaufstellen
Literatur
- Krebs in Deutschland, Häufigkeiten und Trends, 4.Auflage 2004, herausg. von der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland, Saarbrücken
- W.C. Black, R.F. Nease, Jr, and AN Tosteson: Perceptions of breast cancer risk and screening effectiveness in women younger than 50 years of age J Natl Cancer Inst 1995; 87: 720-731 [2]
- Robert A. Weinberg: Krieg der Zellen
- Onkologie für Pflegeberufe, hrsg. v. Agnes Glaus, Walter F. Jungi u. Hans-Jörg Senn, Thieme flexible Taschenbücher, ISBN 3-13-620305-4
- Checkliste Onkologie, Reihe begr. v. Felix Largiader, Alexander Sturm u.Otto Wicki; Von Hans-Jörg Senn, Peter Drings, Agnes Glaus, ISBN 3-13-685505-1
- Stefan Dübel, Petra Rohrbach, Andreas Schmiedl: Rekombinante Antikörper: Werkzeuge gegen Krebs, Infektionen und Autoimmunerkrankungen? Biologie in unserer Zeit 34(6), S. 372-379 (2004), ISSN 0045-205X
- Max Gerson: 'Eine Krebstherapie' ISBN 3898810135
- Gisela Friebel: 'Gesundheit fast zum Nulltarif' ISBN 3929960060
- Johanna Budwig: 'Krebs - Das Problem und die Lösung' ISBN 3932576632
- Johanna Budwig: 'Das Fettsyndrom.' ISBN 3778603698
- Johanna Budwig: 'Öl-Eiweiß-Kost' ISBN 3932576640
- Barry Lynes: 'The Cancer Cure That Worked' ISBN 0919951309
- 'Royal Rife's Beam Ray Device: Construction, Operation, and Effects on Selected Microorganisms' Video ASIN 1889071153
- Nina Silver: 'The Handbook of Rife Frequency Healing: Holistic technology for cancer and other diseases' ISBN 0966835239
- Georges Lakhovsky: 'Das Geheimnis des Lebens' ISBN 3886999998
Weblinks
- Darstellung nahezu aller Krebsarten auch für Laien
- Mehrfach ausgezeichnete Selbsthilfeseite, Chat und Forum
- Umfangreiche Linkliste, nach Themen geordnet
- http://www.grid.org/ Cancer Research Project der Universität Oxford mit Hilfe von privaten Haushalten
- http://www.inkanet.de/
- Infoleitsystem Medinfo – die Besten Links zu Krebsthemen
- Nutrition and cancer: A review of the evidence for an anti-cancer diet (Originalarbeit in englischer Sprache)
- Zusammenhang zwischen Ölen/Fetten und Krebs
- Zitate zum Thema Diagnose- und Therapieansätze, geordnet
- Zitate zu den Arbeiten Royal Rifes
- Frequenzliste von Brian McInturff zu Rife-Frequenzen etc.
- Clark-Frequenzen
- Links zu Frequenzen
- Zitate zur ElektroCancerTherapie Dr. Pekars etc.
Siehe auch: Früherkennung von Krankheiten, Krankheit, Krebsregister, Onkologie, Screening, Screening/Robodoc, TNM-Klassifikation