Klassifikation nach ICD-10 | |
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L03 | Phlegmone |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Phlegmone (phlegma Schleim) ist eine eitrige sich diffus ausbreitende Infektion der Weichteile (des interstitiellen Bindegewebes). Im Englischen entspricht der Phlegmone die Cellulitis.
Eine besondere Form der phlegmonösen Entzündung der Haut wird phlegmonöses Erysipel (Wundrose) genannt.
Symptome und Beschwerden
Eine Phlegmone geht mit Fieber, Schmerzen und Entzündung der betroffenen Körperstelle einher. An der entzündeten Stelle bildet sich eine eitrige Entzündung, die sich ausbreitet.
Ursache
Erreger sind meist Staphylokokken wie Staphylococcus aureus, aber auch β-hämolysierende Streptokokken und gramnegative Bakterien können eine phlegmonöse Entzündung hervorrufen. Äußere Ursachen sind häufig kleinere Hautverletzungen (z.B. Rhagaden). Lymphabflussstörungen können auch zur Phlegmone führen (siehe Unterschenkel-Ödeme).
Phlegmone finden sich unter und in den Hautgeweben, im Mediastinum, am hinteren Teil des Bauchfells und in und um Muskeln, Faszien und Sehnen. Häufig sind die Gliedmaßen betroffen, wo dann flächig ein überwärmtes, livides Erythem sichtbar ist.
Folgen und Komplikationen
Erhebliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, Ausbreitung der Infektion und damit Zerstörung von Körpergewebe, bei unzureichender Behandlung Gefahr einer Blutvergiftung und damit des Todes. Siehe auch: nekrotisierende Fasziitis.
Behandlung
Die Behandlung erfolgt in erster Linie medikamentös mit geeigneten Antibiotika, im Regelfall hochdosiertem penicillinasefestem Penicillin, bei Penicillinallergie z. B. auch mit Cephalosporinen. Bei „Einschmelzen“ der Phlegmone kann auch eine chirurgische Wundbehandlung mit Entfernung des abgestorbenen (avitalen) Gewebes und Eiters (Debridement/Drainage) notwendig werden. Immer einen Arzt konsultieren. Bei Penicillinallergie keine Cephalosporine da Kreuzreaktion möglich, Therapie mit Makrolidantibiotika.
Literatur
- Dorothea Terhorst: Dermatologie, Elsevier, München 2005, ISBN 978-3-437-42136-5