Norderney

Gemeinde im Landkreis Aurich, Deutschland
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Norderney ist von Westen aus gesehen die dritte der sieben bewohnten und zum Bundesland Niedersachsen gehörenden Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Gesamtfläche ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte der in der Deutschen Bucht dem niedersächsischen Festland zwischen Ems- und Wesermündung vorgelagerten Inseln. Mehrere Bereiche in der Inselmitte sowie der gesamte östliche Teil Norderneys und somit mehr als die Hälfte der Gesamtfläche der Insel gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Wappen Deutschlandkarte
Datei:Wappen Norderney.svg
Norderney
Deutschlandkarte, Position der Stadt Norderney hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 42′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 53° 42′ N, 7° 9′ O
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Weser-Ems (bis 2004)
Landkreis: Aurich
Höhe: 3 - 22 m ü. NHN
Fläche: 26,3 km2
Einwohner: 5986 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26548
Vorwahl: 04932
Gemeindeschlüssel: 03 4 52 020Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Kurplatz 3
26548 Norderney
Website: www.norderney.de
Bürgermeister: Ludwig Salverius
(Einzelwahlvorschlag)
Lage der Insel Norderney vor Ostfriesland

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Norderney heißt auch die gleichnamige Stadt, die zusammen mit dem Hafen und dem angrenzenden Gewerbegebiet den gesamten westlichen Teil der Insel einnimmt. Sie gehört zum Landkreis Aurich und ist mit knapp 6.000 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2007) die größte Siedlung auf einer der Ostfriesischen Inseln. Zur Stadt, die im Jahre 1948 das Stadtrecht erhalten hat, gehören die beiden Ortsteile Fischerhafen und die ehemalige Kasernensiedlung Nordhelm – auch Nordhelmsiedlung genannt.

Die Hauptwirtschaftszweige des im Jahre 1797 zur ersten königlich-preußischen Seebadeanstalt an der deutschen Nordseeküste ernannten heutigen Staatsbades und Luftkurortes sind das Nordseeheilbad und der Fremdenverkehr. Heutzutage werden über 400.000 Besucher und Kurgäste und im Jahre 2007 erstmals über drei Millionen Übernachtungen (Stand: 31. Dezember 2007)[1] pro Jahr auf der Insel gezählt.

Geografie

 
Norderney (Deutschland)
Norderney ohne Koordinaten
Die Lage der Stadt Norderney in Deutschland
Norderney/Flächeneinteilung[2]
Fläche in Hektar/(ha)
Nutzung Fläche
Stadtgebiet 354,2
Grünflächen und Parks 380,1
Waldfläche 50,0
davon Laubwald 41,0
davon Nadelwald 9,0
Strand und Dünen 1.745,7
Gesamtfläche (26.3 km²) 2.530,0

Lage

Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln in der Deutschen Bucht. Die sieben bewohnten Inseln und die fünf unbewohnten größeren Sandbänke und Hochsände sind dem Bundesland Niedersachsen vor der Küste Ostfrieslands wie an einer Kette aneinandergereiht vorgelagert. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der Ostfriesischen Inseln. Norderney erstreckt sich bei einer Gesamtfläche von etwa 26,3 km² auf einer Länge von rund 14 Kilometer in Ost-West-Richtung. An den breitesten Stellen am Westkopf und in der Inselmitte misst die Ausdehnung der Insel Norderney bis zu 2,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Sie ist damit die neuntgrößte der deutschen Inseln und nach Borkum die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Auf der gesamten Nordseite der Insel erstreckt sich ein Sandstrand von rund 14 Kilometer Länge, der im Stadtgebiet von einer Fußgängerpromenade gesäumt ist, die zusätzlich dem Schutz der Insel vor Hochwasser und Sturmfluten dient.

Wie die Insel selbst, so heißt auch die im westlichen Teil gelegene Stadt Norderney. Das Stadtgebiet hat mit dem Industriegebiet zusammen eine maximale Ausdehnung in Ost-West-Richtung von etwa 2,5 Kilometer und in Nord-Süd-Richtung von bis zu 2 Kilometer. Insgesamt hat die Stadt, die zum Landkreis Aurich in der Region Ostfriesland im Nordwesten Deutschlands gehört, eine Fläche von 354,2 Hektar.

Nachbargemeinden

Die östliche Nachbarinsel Baltrum liegt, getrennt durch das schmale Seegatt der Wichter Ee und das Seegatt der Baltrumer Balje und der Othelloplate, nur etwa 800 Meter vom Ostufer Norderneys entfernt. Vom Stadtzentrum Norderneys bis zur gleichnamigen Inselgemeinde Baltrum sind es etwa 15 Kilometer. Richtung Westen ist die Insel Juist rund 3 Kilometer entfernt, bis zur Gemeinde Juist sind es etwa 11 Kilometer Luftlinie. Zwischen Norderney und Juist erstreckt sich das breite Norderneyer Seegatt Hohe Plate. Die gesamte Osthälfte Norderneys sowie das südlich der Insel angrenzende Wattenmeer mit seinen Untiefen Hohes Riff, Busetief, Wagengatt, Lütetsburger Plate und Ostbalje gehört mit zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Das Festland ist zwischen 3 Kilometer (Wattseite östlich des Grohdepolders/Hilgenriedersiel sowie Neßmersiel) und 6 Kilometer (Hafen Norderney/Ostermarsch bei Norddeich) entfernt. Die nächstgelegenen Nachbargemeinden auf dem Festland sind die Ortschaften Hilgenriedersiel und Norddeich mit ihrem Ortsteil Norddeich Mole, welche zur Stadt Norden gehört und von der aus die Insel per Fährschiff und Flugzeug zu erreichen ist.

Geologie

Infolge der starken Gezeitenströmung aus Nord- und Westrichtung driftet Norderney wie alle anderen Ostfriesischen Inseln in östliche Richtung ab. Durch das ab dem Jahr 1858 erstmal angelegte Inseldeckwerk konnte der westliche Inselkopf gegen die Gezeitenkräfte und die damit verbundene Küstenerosion gesichert werden. Der östliche Teil der Insel gewann dagegen in den letzten 200 Jahren rund 5 bis 6 Kilometer Länge dazu.

Der höchste natürliche Punkt der Insel ist eine im Bereich der Weißen Düne in der Inselmitte gelegene Sanddüne mit 22 Meter ü. NN.[3] Die durchschnittliche Höhe der Insel beträgt etwa 3 bis 5 Meter ü. NN. Auf einigen der höheren Dünen, deren Höhe zwischen etwa 10 und 15 Meter ü. NN liegt, sind im Laufe der Jahre Aussichtsplattformen zum Teil mit Informationstafeln über die Insel oder den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eingerichtet worden.

Östlich der Stadt Norderney gibt es mehrere kleine Gebiete, in denen Landwirtschaft betrieben wird. Es handelt sich dabei größtenteils um künstlich angelegte Deichgroden, die als Rinderweiden und Pferdekoppeln genutzt werden. Die auf der Insel zahlreichen Salzwiesen wurden im 19. Jahrhundert teilweise mit Gerste bepflanzt. Sie werden heute jedoch nicht mehr bewirtschaftet.

Bedingt durch die geologischen Verhältnisse auf der Insel konnte sich darunter eine Süßwasserlinse herausbilden. Diese entsteht durch versickerndes Regenwasser, welches im sandigen Boden das schwerere Salzwasser bis zu einer Tiefe von maximal 80 Metern verdrängt. Die Größe der Linse unterliegt Schwankungen, sorgt aber dafür, dass auf der Insel jährlich vom Wasserwerk Ort und dem im Jahre 1958 in der Inselmitte erbauten Pumpwerk Weiße Düne rund 900.000 Kubikmeter Trinkwasser gefördert werden können.[4] Das Norderneyer Trinkwasser gilt als besonders rein, da es aufgrund der Lage unterhalb des Inselsockels im Gegensatz zum Grundwasser unter dem Festland keine Verunreinigungen durch versickernde Dünger, Abwässer oder sonstige Verunreinigungen erfährt. Um einer Versalzung der Süßwasserlinse zuvorzukommen, wurden im Laufe der Zeit die Randdünen der Insel verstärkt, um bei Sturmfluten ein Eindringen von Salzwasser und somit eine Zerstörung der Linse zu verhindern.

Klima

Norderney liegt im Bereich des gemäßigten, sommerkühlen und vom Golfstrom beeinflussten Hochseeklimas und damit im direkten Einfluss der Nordsee. Bei geringen Temperaturschwankungen herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen im Sommer unterhalb und im Winter oberhalb der auf dem Festland gemessenen Werte. In der Gesamtheit wird das Norderneyer Seeklima durch den vorherrschenden Westwind geprägt. Im Frühjahr und Herbst sind Stürme häufig, diese fallen oftmals mit einer Sturmflut zusammen. Dabei werden auch Winde in Orkanstärke gemessen. Die Wellen können sich dabei auf bis zu 10 Meter auftürmen.

Der Klimaklassifikation von Wladimir Peter Köppen zufolge gilt für Norderney die Einteilung Cfb.[5]

  • Klimazone C: Warm-Gemäßigtes Klima
  • Klimatyp Cf: Feucht-Gemäßigtes Klima
  • Klimauntertyp b: warme Sommer

Das durchschnittliche Jahrestemperaturmittel liegt bei 8,7 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit einem Monatstemperaturmittel von mehr als 18 °C. Bei ablandigem Südwind können Temperaturen über 30 °C erreicht werden, so im Jahre 1969 mit 33 °C und 2006 mit 32,6 °C. Der kälteste Monat ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von 1,1 °C. In einem Zeitraum von 1961 bis 1990 wurden auf Norderney im Jahresmittel 0,6 heiße Tage (Tropentage) gemessen. Die jährliche mittlere Niederschlagsmenge liegt auf Norderney bei etwa 770 Millimetern. Der regenreichste Monat ist der November mit 87,6 Millimetern, dagegen ist der regenärmste Monat der Februar mit nur 40,7 Millimetern. Im Durchschnitt gibt es pro Monat 11,5 Regentage. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt mit durchschnittlich 1630 Stunden im Jahr über dem deutschen Mittelwert von 1550 Stunden. Die meisten Sonnenscheinstunden liegen in den Monaten Mai bis August mit bis zu 226 Stunden Sonnenschein. In den Wintermonaten scheint die Sonne hingegen nur 38 bis 76 Stunden.

Die Wassertemperatur wird an der den beiden Wellenmessstationen in den Nordergründen (Untiefe im Nordenwesten Norderneys) und im Norderneyer Riffgatt (südlich des Hafens) gemessen und schwankt zwischen 5 °C in den Wintermonaten und bis über 20 °C in sehr warmen Sommern. Im jährlichen Durchschnitt liegt die Wassertemperatur bei ungefähr 14 °C.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Norderney
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4 5 8 12 17 20 21 21 18 14 8 5 12,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −1 1 3 6 9 11 11 9 6 2 0 4,6
Niederschlag (mm) 60,0 40,7 52,8 41,2 48,7 62,7 76,0 72,8 72,2 80,2 87,6 74,5 Σ 769,4
Sonnenstunden (h/d) 1,30 2,42 3,54 5,48 7,18 7,30 6,48 6,42 4,54 3,18 1,54 1,12 4,2
Regentage (d) 13 9 12 10 11 11 11 11 11 11 14 14 Σ 138
Wassertemperatur (°C) 6 7 11 14 17 19 20 19 15 13 11 8 13,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4
−2
5
−1
8
1
12
3
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6
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9
21
11
21
11
18
9
14
6
8
2
5
0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
60,0
40,7
52,8
41,2
48,7
62,7
76,0
72,8
72,2
80,2
87,6
74,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Entstehung der Insel und erste Besiedelung

 
Karte von Norderney durch Karl Ludwig von Le Coq 1805 mit dem Inseldorf

Die Ostfriesland vorgelagerten Inseln waren nicht wie die Nordfriesichen Inseln mit dem Festland verbunden. Dagegen spricht schon ihre geologische Zusammensetzung. Die Inseln bestehen hauptsächlich aus Sand, während auf dem Festland in der Marsch Ton vorherrschend ist.[6] Vor etwa 10.000 Jahren im Zeitalter des Holozäns erstreckte sich das Festland noch weit in die Nordsee hinein bis zur Doggerbank und zur englischen Küste. Als Folge der Eisschmelze nach der letzten Eiszeit und des dadurch bedingten Anstiegs des Meeresspiegels begann vor etwas 7.500 Jahren eine Überflutung des Gebietes, welches die heutige Deutsche Bucht bildet. Durch die Interaktion von aus Westen kommender Strömung und Wind lagerte sich etwa zur Zeitenwende Sand ab, der sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu Sandbänken anhäufte, die in östliche Richtung wuchsen. Die Sandbänke, die auch bei Flut nicht mehr überschwemmt wurden (siehe Kachelotplate) bildeten den idealen Boden für diverse Pflanzen, welche mit ihren Wurzeln als Bodenbefestiger fungierten. Dieser Bewuchs erleichterte die Bildung von Dünen und ermöglichte so das Wachstum der Insel.[7]

Norderney ist dem Ursprung nach die jüngste der sieben Ostfriesischen Inseln und entstand wie die anderen Inseln aus Hochsänden und Sandbänken, die auch bei Sturmfluten nicht mehr überschwemmt wurden und sich durch die Vegetation zu Düneninseln stabilisierten.[7] Die Ostfriesischen Inseln wurden zunächst in Reiseberichten des römischen Geographen Strabo und von Plinius d. Ä. in der Naturalis historia erwähnt, jedoch nicht weiter namentlich bezeichnet. Da es ansonsten keine genau überlieferten und datierten Quellen aus dieser Zeit gibt, geht man davon aus, dass sich etwa um das Jahr 800 die große Insel Bant dem Festland vorgelagert befand.

Durch die schwere Allerheiligenflut vom 1. November 1170 brach Bant auseinander und es entstanden dadurch die Inseln Borkum, Juist und Buise. Die Insel Buise lag westlich der heutigen Position Norderneys und wurde wahrscheinlich durch die Zweite Marcellusflut vom 15. bis zum 17. Januar 1362 auseinander gerissen. Der östliche Teil der Insel erhielt den Namen Oesterende. Die Inseln Bant und Buise wurden durch Sandabtragungen und Überflutungen nahmen im Laufe der folgenden Jahre an Größe ab und versanken wahrscheinlich nach der Petriflut vom 22. Februar 1651 endgültig in der Nordsee.

Die erste namentliche Erwähnung Norderneys findet man in einer Urkunde vom 11. September 1398, in der unter anderem die Inseln Burse und Oesterende verzeichnet sind.[8]

Die aus dem östlichen, verbliebenen Ende Buises entstandene Insel Oesterende wurde auch durch die stete Sandzufuhr ihrer Schwesterinsel immer größer.[6] Als eigenständige und zusammenhängende Insel existiert Norderney erst seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts. Erstmals wird sie in einem Rechnungsbuch der Gräfin Anna von Oldenburg 1550 als Norder neye Oog (Nordens neue Insel) erwähnt:

...die Insel Norder neye Oog, unter Berumer Amt gehörig, hat eine Kirche und 18 Häuser hinter hohen Dünen.

Das Inseldorf entwickelte sich von 1688 an im Westteil der Insel mit zwei Häuserreihen, die aus eingeschossigen kleinen Fischerhäusern bestanden.[9] Die Einwohner, hauptsächlich freie Erbpächter, lebten in damaliger Zeit in erster Linie vom Fischfang (hauptsächlich Angelschellfisch) und der Muschelzucht sowie von der Bergung von Strandgut. Über die Verteilung des Strandgutes wachte der Inselvogt, der in Vertretung des Landesherrn sowohl die Verwaltung als auch die Polizeiaufsicht und die Geldeinnahme wahrnahm. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlangte die Frachtschifffahrt für festländische - in erster Linie Emder, Norder, Groninger und Bremer - Handelshäuser immer größere Bedeutung. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestand die Haupteinnahmequelle aus dem Schellfischfang. Der Fischfang kam Ende des 19. Jahrhunderts durch den aufkommenden kommerziellen Fischfang auf hoher See fast völlig zum Erliegen. Der Wandel vom reinen Fischerdorf zum Kurort und später zum Staatsbad folgte dann im 19. Jahrhundert.

Namensgebung

 
Historische Karte Ostfrieslands von Ubbo Emmius - um 1600

Auf der historischen Karte Ostfrieslands von Ubbo Emmius, die um das Jahr 1600 entstand, ist die Insel mit Nordernie benannt. Ansonsten wird die Insel im 16. Jahrhundert mit Nordernei und ab dem 18. Jahrhundert mit dem heutigen Namen Norderney bezeichnet. Davor ist sie auch unter dem Namen Oesterende (1398), Norder Nie Oech (1549), Norder neye oog (1550), Nie Norderoghe (1564), Ninoorderooghe (1589) und Ny norderoghe (1651) auf Karten verzeichnet. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1500, wo der östlich verbliebene Teil der Insel Buise als Norderoog und 1515 in mittelniederdeutscher Sprache als Norderney Oog zu finden ist. Der Insel bedeutende Namensbestandteil Oog fällt bereits im späten 16. Jahrhundert weg.

Der Name der Insel bedeutet auf ostfriesisch neue Norder Insel (Nordens neue Insel). Das Norder bezieht sich dabei auf das Norderland, einen Landstrich um die Stadt Norden herum, vor dessen Küste die Insel gelegen ist. Das -ney ist demnach die ältere Schreibweise des ostfriesischen neei, was soviel wie neu bedeutet. Im lokalen Niederdeutsch wird die Insel Nördernee ([nœədəˈneɛɪ]) genannt.[10]

Die Entwicklung zum ersten Deutschen Nordseebad

Die ersten Seebädern an der Nord- und Ostseeküste wurden in der der Mitte des 18. Jahrhunderts in England (Brighton, Hastings, Scarborough, Margate, Ramsgate, Bath) sowie in Frankreich (Dieppe) und in Dänemark eingerichtet. Die wissenschaftlichen Abhandlungen und die damit verbundenen neu gewonnenen Erkenntnisse des englischen Arztes Richard Russel über Meeresheilkunde und Thalassotherapie aus dem Jahre 1750, dass sich die nahezu pollen- und schadstofffreie Seeluft für Allergiker und Asthmatiker bestens eignet, ließ in dieser Zeit die Seebäder entstehen.[11] Zudem wirkt sich das Meerwasser auch positiv auf verschiedene Hauterkrankungen wie zum Beispiel Schuppenflechte aus. Dieser Ansicht, und damit Verfechter der Idee, waren in Deutschland der aus Göttingen stammende Professor Georg Christoph Lichtenberg und der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. Ein Antrag, eine private Seebadeanstalt auf deutschem Boden einzurichten, welcher den Ständen Ostfrieslands und dem damaligen Inselvogt Gerhard Feldhausen am 17. Mai 1794 vorgelegt wurde, kam zu folgendem Ergebnis:

Da man sich allerseits überzeugt hält, dass ein Seebad bei verschiedenen Krankheiten sehr vielen Nutzen leistet, auch selbst hiesige Eiländer den wohltätigen Einfluss der Seebäder auf die Gesundheit bereits aus der Erfahrung kennen gelernt hatten, da ferner nach Anlegung eines Seebades die kostbaren Reisen nach ausländischen Bädern erübrigt sein können und endlich der Kostenaufwand in Absicht des Ganzen von geringer Erheblichkeit ist, sodann auch in der Folge die Anstalt sich selbst erhalten kann, so sind sämtliche Stände für die Veranstaltung eines Seebades.[12][9]

Der Vorsitzende der Ostfriesischen Stände war Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen auf Lütetsburg, dem ein Straßenname auf der Insel Norderney gewidmet ist. Er setzte sich stark für diese Idee ein und investierte eigenes Kapital auf Norderney.[13]

Die Ständeversammlung konnte sich dabei auf das Gutachten des obersten Medizinalbeamten Landphysikus Friedrich-Wilhelm von Halem[14] berufen. Dieser war ein Schüler des Professor Lichtenberg und konnte am 3. Oktober 1797 die erste Seebadeanstalt auf einer Ostfriesischen Insel eröffnen, nachdem der Beschluss der Stände, eine Nordseebadeanstalt zu errichten, von Friedrich dem Großen von Preußen genehmigt wurde.[9] Am 7. Juli 1783, bereits 14 Jahre vorher, war ein ähnlicher Antrag des Juister Inselpastors Gerhard Janus gescheitert, auf der Insel Juist ein Seebad einzurichten.[11] Das Norderneyer Seebad wurde nach dem Vorbild der englischen Seebäder und des Ostseebades Heiligendamm bei Bad Doberan, welches die erste deutsche Badeanstalt überhaupt war, gegründet und eröffnet.

Norderney im 19. Jahrhundert

 
Bernhard Fürst von Bülow mit seiner Gattin Luise Victorine auf Norderney

Vor der Aufnahme des Bäderbetriebs lebten im Jahre 1793 etwa 500 Bewohner in 106 Häusern auf Norderney, die die Veränderungen auf der Insel zunächst skeptisch aufnahmen, denn die bisherige Einnahmequelle der Inselbevölkerung bestand in der Hauptsache aus dem Fischfang. Als das Seebad im Jahre 1800 offiziell eröffnet wurde, besuchten 250 Kurgäste die Insel. Die Einwohner- sowie die Gästezahl wuchs ab dem 19. Jahrhundert sprunghaft an, 1860 gab es schon doppelt so viele Häuser mit rund 1.200 Bewohnern und zudem Herbergen für die über 2.600 Badegäste, die die Insel im Jahre 1865 besuchten. Zunächst erlitt diese Entwicklung während der französischen Besatzung von 1806 bis 1813 jedoch eine kurze Unterbrechung. Der Bäderbetrieb kam in dieser Zeit zum Erliegen. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongress im Jahre 1815 wurde Ostfriesland – und damit auch Norderney – dem Königreich Hannover zugeordnet. Daraufhin wurde der geregelte Badebetrieb auf der Insel wieder aufgenommen. Ein erstes Warmbadehaus wurde errichtet und die meisten Gebäude der Insel wurden renoviert oder erweitert.[9][15] In dieser Zeit wurde auch schon damit begonnen den ersten Kurpark der Insel zu errichten.[9] Der Bäderbetrieb entwickelte sich für die Insulaner zu einer äußerst lukrativen Einnahmequelle, indem die Zimmer der eigenen Wohnhäuser an die Badegäste vermietet wurden. Noch heute sind die Anbauten an vielen Häusern im Stadtkern anhand der Veranden zu erkennen. Badende Männer und Frauen wurden getrennt voneinander an verschiendenen Strandabschnitten mit von den Kuranlagen mit Badekarren zum Strand gefahren, um dort entweder halb liegend oder knieend ein Bad im Meer zu nehmen. Noch heute finden sich auf Norderney der Herrenpfad und der Damenpfad, die auf diesen Umstand hindeuten. In einer Beschreibung des Physikus Friedrich-Wilhelm von Halem findet sich folgender Textabschnitt, in dem er den angemessenen Abstand zwischen Damen- und Herrenbad beschreibt

Am Strande der Badegegend sind in gehöriger Entfernung zwei Stangen aufgerichtet, in deren Zwischenräumen sich niemand baden darf und woselbst die Buden für die Badekutschen stehen. Außer der Linie derselben nach Süden hin baden sich die Frauenzimmer, und der nach Norden die Mannspersonen. Diese Einrichtung ist des Abstands wegen erforderlich und wird jeder honette Badegast sich Beobachtung derselben zu bescheiden wissen[16]

Anfang des 19. Jahrhunderts galt Norderney als das vornehmste der deutschen Seebäder und bereits im Jahre 1819 gehörte die Insel als königlich-hannoversches Seebad mit zu den bekanntesten europäischen Bädern überhaupt. Vor allem König Georg V. von Hannover trug entscheidend dazu bei, indem er die Insel zusammen mit seiner Gemahlin Königin Marie mehrere Monate im Jahr zu seiner Sommerresidenz machte. Da den beiden Staatsoberhäuptern ein der Hofstaat folgte, wurden in den nächsten Jahren mehrere Gebäude errichtet, die bis heute Bestand haben und den Stadtkern der Insel prägen. Das im Jahre 1800 errichtete Warmbadehaus aus Holz wurde gegen einen Steinbau ersetzt und das Große Logierhaus wurde 1837 gebaut, welches als Kurhotel für die Unterbringung fürstlicher Personen in passender Weise und den König gedacht war. Noch heute ist in diesem Gebäude das Kurhotel untergebracht. Das Conversationshaus am heutigen Kurplatz im Zentrum der Stadt entstand ebenfalls und steht heute noch an dieser Stelle. Es gilt als einer der bedeutenden Profanbauten in Nordwestdeutschland. Das hannoversche Königspaar ist bis heute in mehreren Straßennamen und Ortsbezeichnungen verewigt. So gibt es die beiden Dünen Georgshöhe am Nordstrand und Marienhöhe am Weststrand. Neben der Errichtung der zahlreichen Prachtbauten wuchs das Stadtgebiet im 19. Jahrhundert stark an, denn für die immer größer werdende Zahl an Kurgästen musste entsprechend Wohnraum geschaffen werden.

Im Jahre 1866 endete die hannoversche Regentschaft über Ostfriesland und somit auch über Norderney. Unter preußischer Herrschaft wurde der Bäderbetrieb jedoch weiter gefördert und von 1869 an wurde das nun als preußisches Staatsbad bezeichnete Norderneyer Seebad von der preußischen Königsfamilie als Sommerresidenz genutzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwies sich die Anreise nach Norderney als Beschwerlich. Kurgästen aus dem Rheinland wurde noch 1832 die folgende Reiseroute vorgeschlagen:

Sie reisen am besten mit dem auf dem Rhein fahrenden Dampfschiff nach Rotterdam, von dort nach Amsterdam zu Lande; von Amsterdam fährt dreimal wöchentlich ein Dampfer über die Zuidersee nach Harlingen, von wo man dreimal täglich durch Wagen oder Zugschiffe nach Groningen oder Delfzijl gelangen kann. Von hier fahren täglich Schiffe nach Emden, von da kommt man mit dem Wagen nach Norden und Norddeich[9]

Im Zuge des technischen Fortschritts wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts hin die Reisewege vom Festland zur Insel verbessert. Damit wuchs auch die Zahl der Kurgäste im Laufe der Jahre weiter an. Die erste Dampfschiffverbindung mit dem Dampfer Stadt Norden wurde im Jahre 1872 eingerichtet sowie ab 1889 die Bahnstrecke von Emden nach Norddeich ausgebaut.[9] Am 1. Juni 1886 wurde das auf Initiative des Geheim Medicinalrates Friedrich Wilhelm Beneke aus Marburg errichtete Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich vom Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten offiziell eröffnet. Es bestand bereits seit dem 1. Juni 1882 provisorisch und war die damals erste Einrichtung dieser Art.[17]

Das Seehospiz wurde im Jahre 1888 von den Preußen zum Nationalhospiz für Kinder und Soldaten ausgebaut.[18] Es besteht heute noch in Form einer Kinderkurklinik, in der Atemwegs- und Hauterkrankungen bei Kindern behandelt werden.

Ab dem Jahr 1897 wurde Norderney der Mittelpunkt der sommerlichen Reichspolitik, denn der spätere Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow residierte über die Sommermonate in der Bülowschen Villa, einem im ungewöhnlichen Tudorstil 1869/70 erbauten Gebäude am Weststrand.

20. Jahrhundert und Gegenwart

Gästezahlen und Übernachtungen
seit Einführung der NorderneyCard im Jahre 1997
Jahr Gäste Übernachtungen
1997 266.513 2.891.668
1998 265.803 2.780.299
1999 276.709 2.786.455
2000 295.232 2.857.848
2001 321.372 2.985.546
2002 324.164 2.885.058
2003 348.196 2.963.146
2004 362.072 2.940.023
2005 378.223 2.923.663
2006 405.284 2.978.840
2007 426.533 3.059.268

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besuchten etwa 40.000 Badegäste die Insel, etwa zehn Mal so viel, wie zur damaligen Zeit Einwohner im Inselort wohnten. Der Badebetrieb kam jedoch mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges gänzlich zum Erliegen und die Insel wurde aufgrund der Lage zu einer Seefestung ausgebaut. Den schnellen Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur nach dem Ersten Weltkrieg verdankt Norderney dem damaligen Bürgermeister Jann Berghaus, dem zu Ehren der Name einer der Hauptstraßen Norderneys gewidmet wurde. Zunächst war er Rektor an der Volksschule auf Norderney. Nachdem er sich 1908 vergeblich zur Wahl eines Landtagsabgeordneten zum preußischen Landtag im Wahlkreis Leer-Weener aufstellen ließ, blieb er weiter auf Norderney. Seine politische Karriere begann im Jahre 1910. Er wurde in den Norderneyer Gemeinde Ausschuss gewählt und schließlich nach dem Kriegsende im Jahre 1918 zum Bürgermeister der Insel berufen. Berghaus gelang es, die durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Folgen für das Nordseebad zu mildern und Norderney mit der durch den preußischen Staat gewährten finanziellen Inselhilfe wieder zu einem der führenden deutschen Seebäder zu machen. Dies erreichte er durch die von ihm betriebene Pachtung des Seebades seitens der Gemeinde.[19] Ende der 20. Jahre wurde das erste Meerwasser-Wellen-Hallenschwimmbad errichtet, welches zu diesem Zeitpunkt das einzige in Europa war.[9]

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde Norderney ab 1935 weiter zu einem Militärstützpunkt im Rahmen des Atlantikwall ausgebaut. Die Seeflugstation am Hafen wurde zu einem Militärflugplatz umfunktioniert und in den Dünen wurden über 60 schwere Geschütz- und FlaK-Stellungen sowie Regelbauten errichtet, deren Sockel und Batterien trotz der in den Jahren nach Kriegsende durchgeführten Sprengungen auch heute noch in der Dünenlandschaft östlich der Stadt auszumachen sind. Ferner entstanden im Stadtgebiet um die Inselmühle herum eine Kasernensiedlung. Außerdem wurde die Siedlung Nordhelm angelegt, in der während der Kriegsjahre in erster Linie Soldaten und Zivilangestellte der Kriegsmarine untergebracht waren. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam der Badebetrieb wie schon 1914 zum zweiten Mal im 20. Jahrhundert völlig zum Erliegen. Im Jahre 1939 waren noch über 48.000 Kurgäste auf Norderney, die jedoch noch vor Kriegsbeginn die Insel verlassen mussten. In den folgenden sechs Jahren war die Insel mehrfach Ziel von britischen, kanadischen und französischen Luftangriffen (Vergl.: Luftangriff auf Wangerooge). Nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 wurde Norddeutschland und damit auch Norderney zur britischen Besatzungszone. Im Jahre 1946 richtete die britische Militärverwaltung ein Erholungszentrum für Soldaten der Besatzungstruppen und deren Angehörige ein. Dafür wurden Kureinrichtungen, größere Hotels und der Golfplatz beschlagnahmt. Weitere Unterkünfte wurden für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen genutzt. Auch der öffentliche Kurbetrieb wurde nach diesem letzten großen Krieg wieder schnell aufgenommen, so wie in den vier Kriegen zuvor (1806/07, 1866, 1870/71 und 1914/18), unter denen der Bäderbetrieb gelitten hatte. Die Militärverwaltung genehmigte ab Juli 1946 die Aufnahme von deutschen Kurgästen, zunächst allerdings noch mit Beschränkungen. Seit diesem Jahr gehört Norderney zum Bundesland Niedersachsen. Zuvor stand die Stadt unter preußischer Herrschaft. Die Stadtrechte wurden Norderney im Jahre 1948 zugesprochen sowie der Status des staatlich anerkannten Niedersächsischen Staatbades mit dem Prädikat Heilbad. Die beschlagnahmten Kureinrichtungen wurden 1952 von den Briten wieder freigegeben, so dass ein Kurbetrieb auch für deutsche Erholungssuchende wieder möglich wurde.

Schon wenige Jahre später wurde 1959 erstmals die Marke von mehr als 100.000 Besuchern und Kurgästen überschritten.[20] Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden weitere Einrichtungen für den Bäderbetrieb errichtet. Dazu zählen das im Jahre 1964 eingeweihte Kurmittelhaus mit medizinischen Bädereinrichtungen. Dem folgte 1974 ein beheizbares Freiluft-Meerwasser-Wellenbad und 1995 das Meerwasser-Wellenbad Die Welle.[9]

Im Jahre 1997 feierte die Insel mit 247.156 Gästen[1] den 200. Jahrestag als Kur- und Ferieninsel sowie das Bestehen des ältesten deutschen Nordseeheilbades. Auf dem Festakt sprachen neben Ehrengästen auch die Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und Gerhard Schröder als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.[9] Ebenfalls 1997 wurde mit der NorderneyCard ein elektronisches Kurkartensystem auf der Insel eingeführt. Dieses in Deutschland einmalige System verbindet sowohl die Abrechnung der Kurtaxe als auch die Möglichkeit, die Nutzung der einzelnen Kureinrichtungen über die Karte abzurechnen. Die NorderneyCard dient zudem der statistischen Nutzung der Besucherdaten, da die Kurverwaltung erstmalig über konkrete Ist-Zahlen bei den Anreisen auf die Insel verfügt. Ein Jahr später, 1998, wurden der 50. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte sowie die erste urkundliche Erwähnung der Insel vor 600 Jahren gefeiert.[20]

Die Zahl der Bade- und Tagesgäste, die die Insel besuchen, wuchs auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiter an. Seit 1997 verfügt die Stadt Norderney über konkrete Zahlen, die sich wie folgt darstellen und die die Bedeutung des Tourismus für die Stadt hervorheben:[1]

Zum 1. Januar 2003 übernahm die Stadt Norderney die Landesgesellschaft Niedersächsisches Staatsbad Norderney GmbH und führt seitdem sowohl die kommunalen als auch die touristischen Angelegenheiten unter einem Dach.[9]

Bekannte Gäste auf Norderney

 
Einer der prominenten Badegäste 1906: Kaiser Wilhelm II.

Seit der Gründung des ersten deutschen Seebades im Jahre 1797 wurde Norderney von einer Vielzahl bekannter und berühmter Persönlichkeiten besucht. Darunter befanden sich unter anderem auch Staatsoberhäupter, weshalb die Insel noch heute als Königin der Nordsee oder St. Moritz des Nordens bezeichnet wird.

Zwischen 1801 und 1805 weilte General Gebhard Leberecht von Blücher auf der Insel. In den Jahren von 1836 bis 1866 reiste der Herzog von Cumberland, der spätere König Georg V. von Hannover, mehrfach mit großem Gefolge an. Ihm zu Ehren wurde im Jahre 1866 das Cumberland-Denkmal auf der Insel errichtet. Nachdem das Königreich Hannover von Preußen im deutschen Krieg 1866 besetzt wurde, war bereits 1869 Friedrich Wilhelm von Preußen der spätere König Friedrich III. von Preußen zu Gast auf Norderney. Zudem besuchten Reichskanzler Fürst Bernhard von Bülow, Kaiser Wilhelm II., Dr. Walter Rathenau, Gustav Stresemann, Frank Thieß, Felix Graf von Luckner und Peter Kreuder, Willy Brandt, Kurt Georg Kiesinger, Walter Scheel und Karl Carstens die Insel.

Auch unter Kulturschaffenden und Wissenschaftlern erfreute sich die Insel großer Beliebtheit. Zu erwähnen sind hier Wilhelm von Humboldt, Theodor Fontane, Jenny Lind, Clara und Robert Schumann.

Heinrich Heine verbrachte im August 1825 seinen Sommerurlaub auf Norderney. Der Aufenthalt inspirierte ihn und er Beschrieb die Insel und seine Einwohner in seinem Zyklus Die Nordsee und in der Reihe Seestücke. Es ist ein Zeitzeugnis, welches das harte und karge Leben der Insulaner im frühen 19. Jahrhundert schildert:

Die Eingeborenen sind meistens blutarm und leben vom Fischfang, der erst im nächsten Monat, im Oktober, bei stürmischem Wetter, seinen Anfang nimmt. Viele dieser Insulaner dienen auch als Matrosen auf fremden Kauffahrteischiffen und bleiben jahrelang vom Hause entfernt, ohne ihren Angehörigen irgendeine Nachricht von sich zukommen zu lassen. Nicht selten finden sie den Tod auf dem Wasser. Ich habe einige arme Weiber auf der Insel gefunden, deren ganze männliche Familie solcherweise umgekommen; was sich leicht ereignet, da der Vater mit seinen Söhnen gewöhnlich auf demselben Schiffe zur See fährt.
Das Seefahren hat für diese Menschen einen großen Reiz; und dennoch, glaube ich, daheim ist ihnen allen am wohlsten zumute. Sind sie auch auf ihren Schiffen sogar nach jenen südlichen Ländern gekommen, wo die Sonne blühender und der Mond romantischer leuchtet, so können doch alle Blumen dort nicht den Leck ihres Herzens stopfen, und mitten in der duftigen Heimat des Frühlings sehnen sie sich wieder zurück nach ihrer Sandinsel, nach ihren kleinen Hütten, nach dem flackernden Herde, wo die Ihrigen, wohlverwahrt in wollenen Jacken, herumkauern, und einen Tee trinken, der sich von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet, und eine Sprache schwatzen, wovon kaum begreiflich scheint, wie es ihnen selber möglich ist, sie zu verstehen.[21]

Zu Ehren Heinrich Heines errichtete man im Herbst des Jahres 1983 vor dem Haupteingang des Haus der Insel im Stadtzentrum das durch den umstrittenen Bildhauer Arno Breker geschaffene Heine-Denkmal. Nach seinem abgelegten Abitur besuchte Franz Kafka 1901 die Insel Norderney, gleichzeitig sein erster Urlaub, den er alleine verbrachte.

In heutiger Zeit sind der SPD-Politiker Franz Müntefering sowie der Kabarettist Ludger Stratmann häufiger auf Norderney anzutreffen.

Bevölkerung

Wann genau sich die ersten Menschen auf der Insel niedergelassen haben, ist nicht mehr zu ermitteln, da keine Quellen darüber vorliegen. Nach derzeitigem Forschungsstand wird davon ausgegangen, dass die Besiedelung Norderneys im 13. und 14. Jahrhundert begann. Sichere Quellen aus dieser Zeit gibt es jedoch nicht. Es ist in dem bereits erwähnten Rechungsbuch der Gräfin Anna allerdings überliefert, dass ab 1550 erste Familien und somit etwa 100 Personen auf der Insel wohnten. Es handelte sich dabei um Erbpächter, die das Land der Landesherren bewirtschafteten und in erster Linie vom Fischfang lebten, da der sandige Boden Ackerbau und Viehzucht kaum zuließ. In Zedlers Universallexicon von 1750 findet sich über Norderney der folgende Text:

Norderney - eine kleine Insel auf der Küste von Ost-Friesland, darzu sie auch gehöret, und hat der Fürst darauf einen Vogt. Es wohnen etwa 50 Familien von Schiffern und Fischern darauf.[22]

Um das Jahr 1700 lag das Inseldorf bereits weitestgehend an seiner heutigen Position und es waren bereits 267 Einwohner, die sich um die erste aus Holz errichtete Inselkirche im Bereich der heutigen Kirchstraße im Westen der Insel ansiedelten. Mit dem Ausbau Norderneys zum heutigen Seebad lebten im Jahre 1800 schon 573 Menschen im Inseldorf. Mit der steigenden Zahl der auf die Insel angereisten Kurgäste wuchs auch die Zahl der ständigen Einwohner an. Waren es 1838 schon 800 Bewohner, so stiegt diese Zahl im Jahre 1896 schon auf das Doppelte (1.605). Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Bevölkerungszahl im Jahr 1948 mit über 8.000 Einwohnern auf einem Höchststand. Diese Zahl verringerte sich jedoch im Laufe der Jahre durch die zunehmende Landflucht auf heutzutage knapp unter 6.000.[23] Im längerfristigen Vergleich zur Einwohnerzahl von 1991 lebten 2006 7,2 Prozent weniger Menschen auf der Insel.[24] Zusammen mit den rund 3.900 Nebenwohnsitzen beträgt die Gesamteinwohnerzahl heutzutage knapp 10.000 bei etwas über 4.000 Haushalten. Nach Informationen des Statistischen Landesamtes Niedersachsen betrug die amtliche Einwohnerzahl (nur Hauptwohnsitze) auf Norderney am 31. Dezember 2007 5.986.

Bevölkerungsentwicklung Norderneys von 1550 bis 2007

Jahr Einwohner
1550 80
1650 101
1700 267
1750 450
1797 563
1800 573
1825 678
Jahr Einwohner
1850 968
1875 2.042
1885 2.842
1895 3.988
1900 4.018
1905 3.888
1910 4.262
Jahr Einwohner
1920 4.098
1930 4.506
1939 4.369
1948 8.127
1950 7.478
1960 7.388
1975 8.170
Jahr Einwohner
1980 8.299
1990 6.577
2000 6.200
2001 6.232
2002 6.152
2003 5.970
2004 5.996
Jahr Einwohner
2005 5.904
2006 5.919
2007 5.986
   
   
   
   

Die Zahlen sind Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Die Zahlen ab 1990 beziehen sich auf die Bevölkerung zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Bis einschließlich 1850 geschätzte Werte. Quellen: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik des Bundeslandes Niedersachsen,[25][26][27][18][28]

Bevölkerungsprognose
Für Norderney wird längerfristig ein Anstieg der Bevölkerung ab 2012 vorhergesagt. Prognose der kleinräumigen Bevölkerungsentwicklung für die Jahre 2012 und 2017 auf Norderney (Hauptwohnsitze):[29]

Jahr Einwohner
2012 6.046
2017 6.106

Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur der Norderneyer Bevölkerung vom 31. Dezember 2007.[30]

Alter von – bis 0-5 5–15 15–25 25–45 45–65 65+ Gesamt
Anteil (in Prozent) 3,6 8,6 10,4 30,7 24,2 22,6 100,0
Einwohnerzahl 215 513 622 1.837 1.448 1.351 5.986

Küsten- und Inselschutz

Datei:Norderney promenade.jpg
steinernes Deckwerk als Promenade an der Nordseite der Insel im Jahr 2005. Zu erkennen sind die als Wellenbrecher eingesetzten Granitblöcke und die Schwallelemente (r.)

Der Schutz Norderneys vor den Gewalten der Nordsee bereitete immer Schwierigkeiten. Etwa um das Jahr 1800 herum lag im Westen der Insel ein breiter Dünengürtel hinter dem die ersten Häuser windgeschützt errichtet wurden. Wie alle anderen Ostfriesischen Inseln wandert auch Norderney durch die Gezeitenströme nach Osten ab. Von 1650 bis 1950 verlängerte sich der östliche Teil Norderneys aufgrund der stetigen Strömung um sechs Kilometer. Da Norderney etwa drei Kilometer nördlicher als die Nachbarinsel Juist liegt, ist sie dem Seegang aus West bis Nordwest direkt ausgesetzt. Hinzu kommt, dass das Norderneyer Riffgatt, welches Norderney von der westlichen Nachbarinsel Juist trennt, eine Wassertiefe von bis zu 20 Metern aufweist und daher eine starke Gezeitenströmung beim ein- und abfließenden Wasser während des Wechsels auf Ebbe und Flut. Der westliche Inselkopf basiert auf einem Fundament aus Ton-, Klei- und Lehmschichten.[7] Damit kann der Westteil der Insel aufgrund der starken Meeresströmung im Norderneyer Seegatt bewirkten Wanderung der Inseln nach Osten und der damit verbundenen Abnahme des Strandes auf Dauer nicht mehr standhalten. Veränderungen in der Sandversorgung Norderneys von Westen her führten im Laufe des frühen 19. Jahrhunderts zu einem hohem Sand- und Strandverlust an der Westseite und einem Abbrechen der Randdünen im Laufe der folgenden Jahre.

Diesem Effekt wurde mit dem Bau von ersten schweren Inselschutzwerken, Spundwänden und Steindämmen, vor allem jedoch Buhnen unter der Leitung des königlichen preußischen Wasserbauingenieurs Tolle bereits ab dem Jahr 1858 mit dem Bau des ersten Deckwerks an der deutschen Nordseeküste entgegengewirkt.[31] Ein Hauptgrund für den Bau des Deckwerks waren die Sturmflut des Jahres 1840 und die Neujahrsflut vom 1. und2. Januar 1855. Bei dieser Sturmflut, die für schwere Verwüstungen im Inseldorf sorgte, stand das Wasser 4,26 Meter ü. NN. Rund um den Nordwestkopf der Insel entstand ein Deckwerk von 950 Metern Länge. Die gesamte West- und Nordseite der Insel um die Stadt ist heute von insgesamt sechs Kilometern Deckwerk und 32 Buhnen gesäumt, in deren strömungsabgewandter Seite sich Sand festsetzt und damit die natürliche Sandwanderung erschwert wird. Die letzte der steinernen Buhnen wurde 1953 fertig gestellt. Ein großer Teil des alten Deckwerks besteht aus braunen Sandsteinen, welches sich auf einer Gesamtlänge von fünf Kilometer um die Stadt Norderney erstreckt. Wegen seiner markanten Form wird das Deckwerk auch als Norderneyer S-Profil bezeichnet. Im Laufe der Jahre folgten Erweiterungen und witterungsbedingte Instandsetzungsarbeiten der bestehenden Buhnen. Diese Maßnahmen werden bis in die heutige Zeit fortgesetzt. Der dabei betriebene Aufwand wurde mit den Jahren größer. 1951 erfolgten zum ersten Mal größere Strandaufspülungen, die seitdem regelmäßig alle 5 bis 10 Jahre wiederholt wurden, zuletzt im Jahre 2000. Dabei wird der aufgespülte Sand aus tieferen Schichten des östlichen Norderneyer Seegatts mit riesigen Pumpwerken in den Bereich des West- und Nordstrandes befördert. In den Jahren 1951 und 1952 waren dies deutschlandweit die ersten Aufspülungen im Küstenschutz, um mit einem breiten Strand die Brandungszone vorzuverlegen und dadurch die weiteren Uferschutzwerke zu sichern. Durch die Aufspülungen wird verhindert, dass das mit der Brandung einfließende Wasser die Fußsicherungen und Einfassungen des als Promenade genutzten Inseldeckwerks unterspült.

Bei den besonders schweren Sturmfluten im Januar 1953, Februar 1962 und den beiden Januarfluten im Jahre 1976 wurden große Teile des Deckwerks am Nordstrand und des damaligen Westdeichs im Bereich des alten Flugfelds der im Zweiten Weltkrieg auf Norderney stationierten Seefliegerstaffel entweder in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört. 1953 waren die errichteten Deiche und Fluttore noch nicht ausreichend hoch gebaut, so dass die Wassermassen das Stadtgebiet überfluteten und schwere Gebäudeschäden nach sich zogen. Ähnlich verlief die Sturmflut von 1962 bei der zudem noch Teile des Deckwerks schwer beschädigt wurden. In Folge dieser Zerstörungen wurden die Deiche und das Deckwerk im Westteil der Insel von 1976 bis 1982 auf Länge neu angelegt, grundlegend verstärkt und erhöht. So beträgt die Deichhöhe des Deiches am ehemaligen Nordbad heute 8,50 Meter ü. NN. Erste Strandaufpülingen sorgten für eine zusätzliche Verstärkung des Inselsockels.

Zuletzt erfolgten von 2001 bis 2007 aufwändige Sanierungen und Umbaumaßnahmen an dem bis dahin schon 150 Jahre alten Deckwerk aus Verbundstein im Bereich von West- und Nordstrand[32] sowie eine erneute Strandaufspülung am Nordstrand bei dem mit Saugbaggern 280.000 m³ Sand aus der westlich der Insel gelegenen Robbenplate verschoben wurde. Bei den Sanierungen wurde die Verfugung des historischen S-Profils erneuert, neue Spundwände zur Stabilisierung des Untergrundes mit einbezogen sowie eine neue mit Asphaltbeton überzogene Promenade, die als Deichanlage dient, gebaut. Bei der Planung und Realisierung flossen die Erkenntnisse aus Tests in Strömungskanälen und modernste Bauverfahren in das Projekt ein. So wurden zum Beispiel zusätzliche Granitblöcke als Wellenbrecher in das S-Profil eingearbeitet. Die Deichhöhe wurde dabei noch einmal erhöht und beträgt einschließlich der aus Beton bestehenden und mit Klinker versiegelten Schwallwände 9,30 m. ü. NN.[33][34] Die Erneurung der Deichanlagen soll in noch zwei folgenden Bauabschnitten 2009 und 2010 abgeschlossen sein.

Die Kosten für die Strandaufspülung des Jahres 2007 beliefen sich auf 4,027 Millionen Euro.[35] Das sind fast 10 Prozent der für den Küstenschutz der Niedersächsischen Küste im Jahre 2007 aufgewendeten Geldmittel (44 Millionen Euro). Zu den Ausgaben für den Küstenschutz kamen zuletzt bei der schweren Allerheiligenflut am 1. November 2006 bedingt durch das Orkantief Britta oder bei der Sturmflut vom 9. November 2007 noch weitere Belastungen von zusammen über 500.000 Euro hinzu, die ohne die zuvor getroffenen vorbeugenden Maßnahmen noch höher ausgefallen wären. Insofern konnte sich das modernisierte Flutschutzsystem bereits kurz nach seiner Fertigstellung bewähren. Somit ist gewährleistet, dass Norderneyüber einen zeitgemäßen Hochwasserschutz verfügt.[7]

Der ca. zehn Kilometer lange Hauptdeich der Insel, der sich aus dem 1940 bis 1941 erbauten Südstrandpolder- und dem von 1926 bis 1928 erbauten Grohdepolderdeich zusammensetzt, schützt den vor allem den südlichen Teil Norderneys vor Überflutungen und einlaufendes Wasser von der Wattseite her. Zuletzt wurde der Südstrandpolderdeich in den Jahren 1999 bis 2004 auf einer Länge von 2,5 Kilometer erhöht und modernisiert. Dabei wurde im ersten Bauabschnitt das Hauptdeckwerk mit Schüttsteindeckwerk erneuert und im zweiten Bauabschitt (2001 bis 2003) ein gepflasterter Deichkronenweg angelegt sowie das Niveau von 5,20 Metern ü. NN auf 6,60 Meter ü. NN erhöht. Somit wurde der Südstrandpolderdeich in der Höhe an den zwischen 1936 bis 1938 angelegten Hafendeich angeglichen. Ein Siel, welches die Wattseite und den sich im Inneren der Deichanlage befindlichen Salzwassersee miteinander verbindet, wurde im Jahre 2004 fertig gestellt. Die Baukosten von annähernd 10 Millionen Euro trug das Bundesland Niedersachsen in Form des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz der Betriebsstelle Norden.

Die Deichanlagen im Norden und Westen der Insel haben eine Gesamtlänge von etwa sieben Kilometern. Zudem wird die Nordseite und die dortigen Randdünen mit Strandhafer gegen Wind und Brandung gerade bei Sturmfluten gesichert.

Auf der dem Festland zugekehrten Seite der Insel werden Landgewinnungsarbeiten betrieben. In quadratisch angeordneten niedrigen Lahnungen aus Holzpfählen und Birkenreisig sinken Sand und Schwebstoffe ab, die mit der Zeit neues Land entstehen lassen.

Nationalpark

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Priel am Ostende der Insel in der Schutzzone I

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich vom Dollart im Westen über die Emsmündung, die Ostfriesischen Inseln und den Jadebusen bis zur Elbmündung im Osten. Die Insel Norderney ist mit Ausnahme der Siedlungs- und Infrastrukturgebiete sowie des Flugplatzes Teil des Nationalparks. Dieser ist in verschiedene Zonen aufgebaut, die sich auf der Insel wie folgt zusammensetzen [36]:

  • Erholungszone Schutzzone III

Zur sogenannten Schutzzone III zählen der gesamte Strandbereich im nördlichen Teil der Insel Norderney vom Weststrand über den Nordstrand, das Ostbad Weiße Düne und der FKK-Badestrand bis zum Dünenübergang nördlich des Osthellerparkplatzes im Inneren der Insel. Der weitere, nordöstliche Strandbereich, gehört dagegen zur Schutzzone II. Ferner zählen zur Schutzzone III der im Südwesten der Insel befindliche alte Fischerhafen mit dem daran angeschlossenen Bereich der Windsurfschule sowie der Golfplatz in der Inselmitte. Dieser Golfplatz ist der einzige auf einer der Ostfriesischen Inseln. Es handelt sich um einen 9-Loch-Golfplatz. Dieser existiert seit dem Jahr 1927. Den Plänen des Betreibers zufolge soll er zu einem 18-Loch-Golfplatz ausgebaut werden. Dieses Vorhaben stößt allerdings auf harsche Kritik seitens der Norderneyer Ortsgruppe des BUND und der Nationalparkverwaltung, da der Ausbau und die damit verbundene Umgestaltung der Dünenlandschaft den Artenschwund beschleunigt. Bereits seit 2003 kämpft der BUND gegen den Erweiterungsplan.[37]

  • Zwischenzone Schutzzone II

Zur Zwischenzone zählt das Gebiet östlich des Stadtrandes (Siedlung Meierei und In den Dünen) bis zum Ostrand des Grohdepolders, mit Ausnahme des innerhalb dieser Zone gelegenen Flugplatzes, der Jugendherberge und des Zeltplatz in den Dünen sowie der Domäne Grohde und der Domäne Tünnbak mit dem angrenzenden Campingplatz Eiland.

  • Ruhezone Schutzzone I

Seit 1961 gehört das Wasserschutz- und Vogelbrutgebiet innerhalb des Südstrandpolders zum Naturschutzgebiet und seit 1986 zur Ruhezone des Nationalparks. In den Jahren 1940 bis 1941 wurde das etwa 140 ha große Gebiet östlich des Hafens von Süden her eingedeicht, um dort einen neuen Militärflughafen für die Seeflugstation (SFS) Norderney zu errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nicht weiter an den Plänen festgehalten und die Natur blieb sich selbst überlassen. Erst in den Jahren 1987 bis 1988 wurden im Zuge der Verstärkung des Hafendeiches Sandmassen aus dem Gebiet des Südstrandpolders entnommen und gleichzeitig das mit den Jahren gewachsene Strauch- und Buschwerk entfernt. Die ursprüngliche Feuchtgebietsvegetation wurde somit wieder hergestellt und der Südstrandpolder bietet heute zahlreichen Vogelarten einen Brut- und Rastplatz. Neben dem Südstrandpolder zählt der komplette östliche Teil der Insel inkl. der Vordünen, die den Strand von der Inselmitte trennen sowie ein Teil in den Dünen östlich des in der Inselmitte gelegenen Wasserwerks. Dieser Teil der Insel wird von vielen Vogelarten als Rast- und Brutgebiet angesehen. Aus diesem Grund dürfen die Flächen nur auf dafür ausgeschilderten Wanderwegen betreten werden, um die Tiere nicht unnötig zu stören. Ansonsten ist auch der Zutritt der restlichen Flächen in dieser Schutzzone strengstens untersagt. Die Tiere sollen sich soweit es geht in einer vom Menschen nicht beeinflussten Umgebung bewegen können.

 
Panoramaaufnahme des alten Fischerhafens an der Wattseite Norderneys. Zu sehen sind rechts die Siedlung Fischerhafen, im Hintergrund das Recycling- und Zwischenlager sowie der Leuchtturm; im Vordergrund eine Salzwiese, die zu einem Abschnitt des Nationalparklehrpfades gehört, sowie die bei Flut überschwemmte Wattfläche.

Nationalpark-Haus

Die Nationalparkverwaltung des Nationalparks Ostfriesisches Wattenmeer unterhält seit 1991 auf Norderney eine Zweigstelle am Hafen.[38] Im Nationalpark-Haus werden in mehreren Aquarien verschiedene Lebensbereiche des Wattenmeers und der offenen Nordsee gezeigt. Den jährlich rund 75.000 Besuchern wird darüber hinaus eine themenbozogene Übersicht über die Tier- und Pflanzenwelt der Insel und des angrenzenden Watts bzw. der See dargeboten. Einer der Schwerpunkte der Ausstellung sind Erläuterungen der Zoneneinteilung des Nationalparks mit den Lebensräumen Watt, Salzwiesen und Dünen. Als Besonderheit werden dem interessierten Besucher während der Öffnungszeiten Dia- und Filmvorführungen angeboten.

Auf Norderney gibt es mehrere Wanderpfade, die z. T. mit ihren Namen an die Zeit der französischen Kontinentalsperre erinnern. In den Schutzhütten der Wanderpfade und an den Wegesrändern angebrachte Hinweistafeln informieren über den artenreichen Lebensraum Wattenmeer und die Schutzzonen des Nationalparks.[39]

Tier und Pflanzenwelt

 
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) - häufig wachsende Buschpflanze auf Norderney

Norderney ist – wie die anderen Ostfriesischen Inseln auch – nicht aus der Landmasse entstanden, sondern mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen. Die ursprüngliche Oberfläche und Pflanzenwelt der Insel war daher karg und arm an Vegetation. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich durch Wind und Erosion mehrere Dünenketten, die nach und nach von Pflanzen bewuchert werden konnten. Dabei unterscheidet man folgende Vegetationszonen, die auch aufgrund ihres Alters unterschiedlichen Lebensraum bieten. Dieser besteht aus Vordünen, Weißdünen, Graudünen, Braundünen, den Dünentälern und Watt- und Hellerflächen.

Die Vordünen sind dem Ursprung nach die jüngsten Dünen. Es handelt sich dabei um aufgespülten Sand, der evtl. bei Sturmfluten noch überflutet werden kann. Da die Vordünen äußerst wichtig für den Fortbestand der Insel in heutiger Form sind, werden sie in regelmäßigen Abständen mit Gebinden aus Holz am Sockel verstärkt. Hier gedeihen salzverträgliche Pionierpflanzen wie die Strandquecke (Elymus farctus), oder der Meersenf (Cakile). Wenn diese Dünen nicht mehr vom Wasser überflutet werden und damit salzfrei bleiben, siedeln sich gewöhnlicher Strandhafer (Ammophila arenaria) und Strandroggen (Leymus arenarius) an.

Der gewöhnliche Strandhafer sorgt mit seinem überaus großen Wurzelwerk erst dafür, dass sich befestigte und höher werdende Weißdünen bilden können. Strandhafer wird auch verwendet, um die Randdünen vor dem Wind zu schützen, der diese Dünen wieder abtragen könnte.

Infolge des immer dichter werdenden Bewuchses zur Inselmitte hin bildet sich Humus. Diese Dünen werden dann aufgrund des Mischungsverhältnisses als Graudünen bezeichnet. Vorherrschende Vegetation besteht hier aus dem Sanddorn (Hippophaë rhamnoides) und der Kriech-Weide (Salix repens), aber auch Gräser und Flechten wachsen in diesem Bereich. In den Dünentälern der Inselmitte trifft man auf kleinere Moore und Salzsümpfe, in denen man Pflanzen wie Sonnentau (Drosera intermedia) oder Königsfarn (Osmunda regalis), verschiedene Moose, Beerensträucher und Bärlappgewächse (Lycopodium) aber auch das äußerst seltene Hunds-Veilchen (Viola canina) und das Dünen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. maritima) vorfindet.

Zur Wattseite hin sind die Salzpflanzen Queller (Salicornia) als Pionierpflanze und Strandschwingel (Puccinellia maritima) die am häufigsten anzutreffenden Pflanzen. Der Queller wird auch zur Neulandgewinnung eingesetzt, da er mit den Wurzeln Stickstoff festhält, welcher zur Bindung der Sandkörner beiträgt. Landwirtschaftlich genutzt werden dagegen nur wenige eingedeichte Flächen, so werden im Grohdepolder Pferde und Galloway-Rinder gezüchtet. Die restlichen hinzugewonnenen Inselflächen sind aufgrund des Salzgehaltes nicht effektiv nutzbar. Insgesamt gibt es auf Norderney über 500 verschiedene Pflanzenarten.[40]

Durch gezielte Aufforstungen im heutigen Stadtgebiet Norderneys entstanden ab dem 18. Jahrhundert kleinere Waldgebiete. Dies sind im Westteil der Insel das Argonner Wäldchen nahe dem Weststrand, ein als Ruppertsburger Wäldchen benannter Kiefernwald am östlichen Stadtrand und ein Erlenwald nordwestlich des Flugplatzes.

 
Vor allem durch seinen lauten Ruf gut erkennbar: Der Austernfischer

Die Tierwelt der Insel und des angrenzenden Wattenmeeres ist sehr artenreich. Während der Vogelzugzeiten rasten große Vorkommen an Zugvögeln im östlichen Teil der Insel. Das Wattenmeer dient dabei den riesigen Vögelschwärmen als reichhaltige Nahrungsquelle. Die Salzwiesen und Deiche werden von Graugänsen (Anser anser) als Weidegründe genutzt. Die am häufigsten auf der Insel vorkommenden Vogelarten sind Lach- (Larus ridibundus) und Silbermöwen (Larus argentatus). Sie bewohnen neben Enten, Amseln (Turdus merula), Haussperlingen (Passer domesticus) und zunehmend auch Dohlen (Corvus monedula) und Krähenvögeln (Corvidae) auch zu großem Teil das Stadtgebiet Norderneys. Sie haben im Gegensatz zu anderen Wildvögeln die natürliche Scheu vor den Menschen verloren und wissen die Nähe zum Menschen zu schätzen. Daneben finden sich im Ostteil Norderneys größere Bestände an Kiebitzen (Vanellus vanellus), Knutts (Calidris canutus), Austernfischern (Haematopus ostralegus), Alpenstrandläufern (Calidris alpina), Schnepfenvögeln (Scolopacidae) und den überaus scheuen Brandgänsen (Tadorna tadorna). Weitere vorkommende Vogelarten sind Tauchenten (Aythyini), Rotschenkel (Tringa totanus), Eiderenten (Somateria mollissima), Trauerenten (Melanitta nigra), der Große Brachvogel (Numenius arquata), die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), der Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und die Rohrdommel (Botaurus stellaris), die in den auf der Insel vorhandenen Schilfgebieten auf Nahrungssuche geht. Auch einige Greifvogelarten wie Falken (Falco), einige Eulenarten (Strigiformes) und Kornweihen (Circus cyaneus) bzw. Rohrweihen (Circus aeruginosus) lassen sich auf der Insel beobachten. Neben Fasanen (Phasianus colchicus) und einigen auf der Insel lebenden Rehen (Capreolus capreolus) sind in den Dünen und teilweise auch mitten in der Stadt verwilderte Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) zu beobachten, die um 1620 zum Jagdvergnügen der Inselvögte auf der Insel ausgesetzt wurden. Da sich die Bestände der Tiere aufgrund fehlender natürlicher Fressfeinde sehr stark vermehrt haben, muss die Population heutzutage z. T. durch gezielte Jagd oder durch das Abmähen von Wiesen innerhalb der Grohden verringert werden. Mit den Seehunden (Phoca vitulina) und Kegelrobben (Halichoerus grypus) gibt es auch zwei Säugetierarten, die im Norderneyer Wattenmeer zu beobachten sind. Am Wichter Ee, dem Seegatt zur östlichen Nachbarinsel Baltrum und auch in der Untiefe Busetief, dem Seegatt zur westlichen Nachbarinsel Juist hin sind größere Populationen dieser Tiere auszumachen, die sich bei Ebbe auf den dort entstehenden Sandbänken ausruhen.

Etwa 70 Fischarten sind um Norderney herum heimisch. Am häufigsten anzutreffen ist die Grundel (Gobiidae), aber auch verschiedene Plattfischarten, wie die Scholle (Pleuronectes platessa), diverse Krebstiere (Crustacea) wie der häufig vorkommende Taschenkrebs (Cancer pagurus), die Nordseegarnele (Crangon crangon) - umgs. auch als Granat bezeichnet, Seesterne (Asteroidea), die Miesmuschel (Mytilus) und andere Muschelarten (Bivalvia) sowie Austern (Ostreidae). Der Lebensraum Wattenmeer beherbergt darüber hinaus mehrere Wurmarten, deren bekanntester Vertreter der Sandpierwurm (Arenicola marina) ist, der den Sand des Wattenmeeres frisst und damit die letzten organisch nutzbaren Reste verdaut. Charakteristisch zu erkennen ist sein Lebensraum an den von ihm ausgeschiedenen Kotwürmchen aus Sand.

Politik

Politische Zugehörigkeit

Die politische Zugehörigkeit der Insel Norderney ist aufgrund vieler Kriege und Hoheitsverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte recht wechselhaft verlaufen.

In der Zeit der Ostfriesischen Häuptlinge von 1350 bis 1454 gehörten die Ostfriesischen Inseln zum Herrschaftsgebiet der Häuptlingsfamilie tom Brok aus dem Brookmerland, die auch das Norderland mit Norderney unter ihrer Kontrolle hatten. Unter der Herrschaft des Adelsgeschlechts der Cirksena regierten zwischen 1454 bis 1744 in erster Linie Landvögte die Insel.[41] Norderney stand ab der Zeit des 15. Jahrhunderts unter Berumer Amt, einem der Herrschaftssitze der Cirksena, der einen Teil der Grafschaft Ostfrieslands darstellte. Dies änderte sich ab 1744, als der letzte Ostfriesische Fürst Carl Edzard starb und Ostfriesland wie auch Norderney bis in das Jahr 1806 unter preußische Regentschaft fiel. Durch die Niederlage der Preußen im selben Jahr in der Schlacht bei Jena und Auerstedt gegen Napoléon Bonaparte wurde die Insel Norderney nach dem Frieden von Tilsit im Jahre 1807 ein Teil des Königreichs Hollands. Während der Besatzungszeit der Niederlande durch die Franzosen im Rahmen der Kontinentalsperre wurde Norderney zwischen 1811 und 1813 ein Teil des Französischen Kaiserreichs (siehe Napoleonschanze). Nach der durch Frankreich verlorenen Völkerschlacht bei Leipzig wurde Norderney von 1813 bis 1815 wieder preußisch, bevor es nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses von 1815 an zum Königreich Hannover zählte. Nach dem Prager Frieden von 1866 fiel das Königreich Hannover bis 1946 abermals an Preußen und Norderney wurde königlich-preußische Seebadeanstalt. In den Nachkriegsjahren ab Mai 1945 bis zum 1. November 1946 war Norderney zunächst eine Gemeinde in der Britischen Besatzungszone bevor sie zu einer Stadt (Stadtrechte: 1948) im neu gegründeten Bundeslandes Niedersachsen wurde. Zunächst war Norderney ein Teil des im nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichteten Regierungsbezirks Aurich, der im Jahre 1978 in den Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg überging. Nach der Auflösung der niedersächsischen Regierungsbezirke zum 31. Dezember 2004 wurde in Oldenburg eine Regierungsvertretung eingerichtet. Seit dem 1. Juli 1972 gehört Norderney nach der niedersächsischen kommunalen Gebietsreform zum Landkreis Aurich.

Einführung der hannoverschen Gemeindeordnung

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmten vor allem der Inselvogt und Landesherren das Bestimmen auf Norderney. Erst im Jahre 1857 wurde die hannoversche Gemeindeordnung, die bereits 1851 verabschiedet wurde, eingeführt. Für Norderney galten dabei u. a. die folgenden Statuten:

  • Anstellung eines Gemeindevorstehers, zweier Beigeordneter, eines Gemeindedieners und eines Nachtwächters.
  • Wahl eines Gemeindeausschusses von 8 Mitgliedern und 4 Ersatzmännern.
  • Jeder Insulaner mit eigenem Haushalt hat eine Stimme in der Gemeindeversammlung.
  • Übertragung der Polizeigewalt während der Badezeit auf den Badekommissar
  • Die Ausschußmitglieder müssen bei Strandungsfällen Hilfe leisten.
  • Einberufung der Gemeindeversammlung durch den Gemeindevorsteher oder Inselvogt.[42]

Zudem wurde ein örtliches Protokollbuch eingeführt, welches seitdem von der Gemeinde Norderney geführt wird.

Wahlen

Kommunalwahlen

Bei den letzten Niedersächsischen Kommunalwahlen am 10. September 2006, die auf Norderney an die Wahl des Wahl des Gemeinderates sowie an die Direktwahl des Bürgermeisters gekoppelt war, kam es zu den folgenden Ergbnissen:

Partei/Einzelkandidat Stimmen in Prozent Diff. (%)
SPD 1.834 31,00 -12,50
CDU 448 11,69 -13,70
FDP 235 7,31 4,70
Bündnis 90. Die Grünen 1.778 23,90 13,90
Wähler-Initiative-Norderney (WIN) 302 5,09 -9,30
Freie Wählergemeinschaft Norderney (FWN) 1.191 17,89 17,89
Christian Budde * 321 3,12 3,12
Gesamt 6.109 100,00
* Der Kraftfahrer Christian Budde trat bei der Wahl als unabhängiger Kandidat an.

Bürgermeister wurde im ersten Wahlgang der ehemalige Sozialdemokrat und mittlerweile parteilose Ludwig Salverius mit 52,2 Prozent der Stimmen. Es waren insgesamt 5.128 Bürger wahlberechtigt. Davon machten 3.554 von ihrem Wahlrecht Gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 69,70 Prozent entspricht. Den 52 ungültigen standen 3.502 gültige Stimmzettel gegenüber. Einen Achtungserfolg konnte die vor der Wahl gegründete FWN - Freie Wählergemeinschaft Norderney verbuchen, die aus dem Stand 17,9 Prozent der Stimmen gewinnen konnten. Als großer Gewinner gingen die Grünen hervor, mit 23,9 Prozent holte die Partei um die Kandidatin Helga Rass das beste Ergebnis in ganz Niedersachsen heraus. Gerade die Diskussion um den vor Norderney entstehenden Offshore-Windpark (siehe Bau des Offshore-Windparks Alpha ventus vor Norderney) begünstigte diese Zahl. Der Trend des Wählerschwundes der Volksparteien SPD und CDU war auch bei dieser Wahl zu bemerken, beide Parteien verloren zweistellig. Die Anzahl der zur Wahl stehenden Einzelkandidaten war mit insgesamt 47 zur Wahl stehenden Kandidaten so hoch wie noch nie zuvor bei einer Gemeinderatswahl auf der Insel.[43]

Die Stimmenverteilung im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl, bei dem insgesamt 6 Kandidaten zur Wahl standen, ging folgendermaßen aus:

Kandidat Partei Stimmen in Prozent
Rüdiger Aldegarmann Wähler-Initiative-Norderney (WIN) 659 18,80
Herbert Visser SPD 234 6,70
Hans Joachim Vollmer Bündnis 90. Die Grünen 384 11,00
Christian Budde Einzelwahlvorschlag 111 3,20
Hayo F. Moroni Freie Wählergemeinschaft Norderney 286 8,20
Ludwig Salverius Einzelwahlvorschlag 1.828 52,20
Gesamt 3.502 100,00

Rüdiger Aldegarmann, der bisherige Bürgermeister wurde damit abgewählt, neuer Bürgermeister der Stadt Norderney wurde der ehemalige Sozialdemokrat Ludwig Salverius, der sein Amt am 9. November 2006 antrat.

Bürgermeister seit 1857

Ludwig Salverius reiht sich damit in die Liste der Norderneyer Bürgermeister ein. Im Jahre 1857 wurde zum ersten Mal ein Einwohner Norderneys zum Bürgermeister als Gemeindevorsteher gewählt. Dies waren seitdem im Einzelnen die folgenden Personen:

Amtszeit Name
1857-1863 Ihnke Tjarks Ihnken
1863-1873 Friedrich Heinrich Winter
1873-1874 Ihnke Tjarks Ihnken
1874 Carl Nesso
1874-1880 Johann Friedrich Lindemann
1880-1885 C. H. Kuhlmann
1885-1887 D. Schepler
Amtszeit Name
1887-1895 Paul Berg
1895-1905 Carl Schlüter
1905-1907 Adolf Klappert
1907-1914 Dr. Carl Uhde
1914-1918 J. J. Rass
1918-1922 Jann Berghaus
1922-1933 Carssen Lührs
Amtszeit Name
1933-1934 Bruno Müller
1934-1936 Dr. Heinrich de Haan
1936-1941 Wilhelm Söhlmann
1941-1945 Gerhard Mehrens
1945-1946 Carssen Lührs
1946-1948 Jakob Mai
1948-1952 Josef Ernst
Amtszeit Name
1952-1954 Jakob Weerts Rass
1954-1956 Carssen Lührs
1956-1974 Willi Lührs
1974-1984 Heinz-Ludwig Salverius
1984-2001 Remmer Harms
2001-2006 Klaus-Rüdiger Aldegarmann
seit 2006 Ludwig Salverius

Stadtratswahl

Der Rat der Stadt Norderney besteht aufgrund der Bevölkerungszahl aus 18 Mitgliedern; die Größe des Rates ist in der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO)[44] festgelegt (gemäß § 32: Gemeinden mit 6.001 bis 7.000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben einen Rat bestehend aus 18 Mitgliedern). Dazu kommt noch als 19. stimmberechtigtes Mitglied der hauptamtliche Bürgermeister. Diese ungerade Verteilung sorgt im Fall einer Pattsituation für die ausschlaggebende Stimme. Für den Rat der Stadt Norderney ergab sich 2006 folgende Verteilung:

Partei / Einzelkandidat Sitze
SPD 6
CDU 2
FDP 1
Bündnis 90. Die Grünen 4
Wähler-Initiative-Norderney (WIN) 1
Freie Wählergemeinschaft Norderney (FWN) 3
Christian Budde 1
Bürgermeister Ludwig Salverius 1
Gesamtzahl der Sitze 19

Landtagswahlen

Bei der Landtagswahl für den Niedersächsischen Landtag am 27. Januar 2008 bekam die SPD auf der Insel sowohl bei den Erst-, als auch bei den Zweitstimmen den meisten Zuspruch. Hermann Dinkla, CDU wurde als Kandidat des Wahlkreises 087 - Wittmund/Inseln, der aus dem aufgelösten Wahlkreis Norden hervorgegangen ist, in den Landtag gewählt. Wahlberechtigt waren 4.866 Bürger, die Wahlbeteilung lag mit 56,10 Prozent (2.730) leicht über Landesdurchschnitt (55,90 Prozent). Das Gesamtergebnis für Norderney:[45]

Partei Kandidat Erststimmen in Prozent Zweitstimmen in Prozent
SPD Holger Heymann 1.015 37,78 999 37,17
CDU Hermann Dinkla 850 31,64 933 34,72
FDP Wolfgang Sievers 115 4,28 204 7,59
Bündnis 90. Die Grünen Hans Joachim Vollmers 430 16,00 298 11,09
Die Linke. Bernd Mayer 82 3,05 114 4,24
Sonstige - 194 7,22 139 5,14
Gesamt 2.686 100,00 2.687 100,00

Bundestagswahlen

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl zum 16. Bundestag der Bundesrepublik Deutschland am 18. September 2005 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin mit 58,3 Prozent der Stimmen im Wahlkreis 25 - Aurich/Emden, zu dem auch Norderney gehört, direkt in den Bundestag gewählt. Auch bei den Zweitstimmen konnte sich SPD durchsetzen und erlangte mit 55,9 Prozent ihr bestes Ergebnis in ganz Deutschland. Neben Garrelt Duin zog der Grünen-Politiker Thilo Hoppe über die Landesliste in den Bundestag ein.

Die Ergebnisse der Bundestagswahl für den gesamten Wahlkreis Aurich/Emden am 18. September 2005 ergaben sich wie folgt:[46]

Partei Kandidat Erststimmen in Prozent Zweitstimmen in Prozent
SPD Garrelt Duin 82.618 58,3 79.448 55,9
CDU Hermann Reinders 38.467 27,1 35.368 24,9
Bündnis 90. Die Grünen Thilo Hoppe 8.748 6,2 8.868 6,2
FDP Hanno Kunz 4.441 3,1 8.800 6,2
Die Linke. Heiko Moll 5.516 3,9 6.357 4,5
Sonstige - 2.020 1,5 3.385 2,4
Gesamt 141.810 100,00 142.226 100,00

Von den 4.931 wahlberechtigten Norderneyern machten 3.883 Wähler von ihrem Recht gebrauch. Das entspricht einer Quote von 78,7 Prozent. Den 43 (1,1 Prozent) ungültigen Stimmen bei der Erststimme standen 3.840 gültige Stimmen gegenüber, bei der Zweitstimme waren es 45 ungültige gegenüber 3.838 (1,2 Prozent) gültigen Stimmen. Die Ergebnisse der Bundestagswahl für die Stadt Norderney im Einzelnen:[47]

Partei Erststimmen in Prozent Zweitstimmen in Prozent
SPD 1.940 50,5 1.813 47,2
CDU 1.323 34,5 1.170 30,5
Bündnis 90. Die Grünen 334 8,7 353 9,2
FDP 136 3,5 328 8,5
Die Linke. 73 1,9 89 2,3
Sonstige 34 0,9 85 2,2
Gesamt 3.840 100,00 3.838 100,00

Städtepartnerschaft

Die Partnerstadt Garz liegt im Süden der deutschen Ostseeinsel Rügen, südlich von Bergen auf Rügen. Die Städtepartnerschaft der beiden Städte wurde direkt nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 beschlossen. Die Freiwillige Feuerwehr Norderneys erhielt als Geschenk einen Trabant 601 in roter Lackierung, der seitdem auf dem Dach der Feuerwache steht.

Eine internationale Partnerstadt gibt es derzeit nicht.

Stadtwappen und Stadtflagge

Datei:Wappen Norderney.svg
Norderneyer Stadtwappen
 
Norderneyer Stadtflagge

Heraldische Beschreibung des Wappens
„In Silber einen blauen Schildfuß, belegt mit zwei schmalen silbernen Wellenleisten, daraus wachsend eine silberne Düne mit schwarzer Landmarke.“[48]

Geschichte des Wappens und der Stadtflagge
Am 10. Juli 1928 wurde der Stadt Norderney durch das Preußische Staatsministerium ein Stadtwappen verliehen. Zuvor war lediglich der preußische Adler das Wappen der Stadt, so dass der Stadtrat im Jahre 1824 selbst zu dem Entschluss kam, ein eigenes Stadtwappen einzuführen. 1926 wurden einige Entwürfe u. a. drei des Malers Hans Trimborn vorgelegt, jedoch allesamt abgelehnt.[49] Das endgültige Wappen der Stadt beruht auf einer Zeichnung des Inselmalers Poppe Folkerts. Auf dem Wappen der Stadt Norderney ist das Wahrzeichen der Insel – das schwarze Kap – abgebildet. Darunter befindet sich eine Düne und das Wasser. Die schwarze Farbe des Kap rührt von der Versiegelung des Holzbauwerks mit Pech her.

Norderney ist eine der wenigen Gemeinden in Deutschland, die eine eigene Flagge führt. Die kleine Stadtflagge ist horizontal achtmal weiß-blau gestreift mit einem abwechselnd schwarz-weiß karierten Streifen am Flaggenstock an der linken Seite. Die blaue Farbe steht dabei für das Meer, das Weiß symbolisiert die Farbe des Sandes und das Schwarz steht für das hölzerne Norderneyer Seezeichen von 1848 bis 1870. Die große Stadtflagge unterscheidet sich von kleinen, indem im rechten Teil der Flagge noch das Stadtwappen Norderneys aufgezeichnet ist. Diese Flagge wird auch als Dienstflagge bezeichnet und nur selten gehisst. Die Ähnlichkeit der Flagge mit der Bremer Speckflagge - der Bremer Stadtflagge - ist beabsichtigt und deutet auf die guten Handelsbeziehungen zur Hansestadt Bremen im 19. Jahrhundert hin.

Religion

Christentum

Der Großteil der Norderneyer Bevölkerung ist protestantisch. Die Ostfriesischen Landkreise Aurich – zu dem auch Norderney gehört – und Wittmund gehören mit einem Anteil von etwa 85 Prozent zu den Gebieten in Deutschland mit dem höchsten Anteil von Lutheranern an der Gesamtbevölkerung.[50] Norderney hat mit 3.400 Mitgliedern die größte evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Norden. Die Kirchengemeinde ist Träger eines Inselkindergartens und des neuen Inselfriedhofs. Das Gemeindehaus Martin-Luther-Haus liegt in der Kirchstraße gegenüber der evangelischen Inselkirche.

Die Römisch-katholische Kirchengemeinde auf Norderney ist nach St. Ludgerus benannt und im Gegensatz zur evangelischen Gemeinde kleiner. Es gibt zwei Kirchen, zum einen die Pfarrkirche St. Ludgerus an der Friedrichstraße 22. Dieses im Jahre 1883 im neugotischen Stil gebaute Kirchengebäude wurde 2007 aufwändig saniert und bietet Platz für 350 Kirchgänger.[51] Der im Sommer 2008 vorgenommene Umbau im Inneren der Kirche stößt zum Teil auf Kritik. Ein Kritikpunkt ist die Sitzanordnung in Form eines Halbovals um den in der Mitte postierten Altar. Dies wird jedoch von Inselpastor Jörg Buß bekräftigt, zeige dies doch den eine Rückbesinnung zum christlichen Ursprung.[52] Das zweite Gebäude der katholischen Kirchengemeinde St. Ludgerus ist die im Jahre 1931 nach den Plänen des Architekten Dominikus Böhm im Stil der neuen Sachlichkeit errichtete Kirche Stella Maris (Stern des Meeres) an der Goebenstraße 2. Zunächst als Sommerkirche konzipiert, wird sie seit einem Umbau im Jahre 1978, bei dem unter anderem eine Heizungsanlage eingebaut wurde und Veränderungen in der Raumaufteilung stattfanden, mittlerweile ganzjährig betrieben. In der Kirche finden 700 Gläubige einen Platz.[51]

Einen geringen Teil der Ostfriesischen Bevölkerung machen die Baptisten aus. Dennoch gibt es auf Norderney eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, als Zweig der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Norden.

Die Neuapostolische Kirche hat ihr Gemeindezentrum seit 1955 am Südwesthörn. Sie zählt zum Ältestenbezirk Emden des Bezirks Norddeutschland der Neuapostolischen Kirche Deutschlands.

Evangelische Inselkirche
Das erste kirchenartige Gebäude der Insel Norderney entstand bereits kurz nach der Reformation im Jahre 1518. Dabei handelte es sich um eine einräumige, rechteckige Kirche, deren Innenraum nur etwa 50 m² groß war. Sie wurde damals an dem Platz errichtet, auf dem sich die heutige evangelische Inselkirche befindet und bildete zusammen mit dem alten Friedhof den Mittelpunkt der Ortes. Das turmartige Gebäude diente nicht nur als Kirche, sondern wurde von den Inselbewohnern auch als Unterschlupf bei Gefahr durch Sturmfluten oder bei Angriffen durch Seeräuber genutzt. Auf der Seekarte von Sgrothenthum (Christian Sgrothen – königlicher Kartograph und Landvermesser des spanischen Königs Philipp II.[53][54]) aus dem Jahre 1564 ist ein höheres Gebäude im Westteil der Insel Nie Norderoghe bereits verzeichnet. Nachdem die Kirche im Laufe der Jahrhunderte zur Seefahrerkirche ausgebaut worden war, um der stetig wachsenden Einwohnerzahl Norderneys ein größeres Gotteshaus zu bieten, entschied man sich im Jahre 1878 für einen Neubau im neugotischen Stil. Das alte Gebäude aus Holz wurde durch einen Steinbau mit einem 25 Meter hohen Kirchturm ersetzt. Eingeweiht wurde die Kirche am 11. Juni 1879, dem Tag der goldenen Hochzeit des deutschen Kaiserpaares Wilhelm I. und Augusta, als neue evangelische Inselkirche an der Kirchstr. 13. Eine Gedenktafel am Haupteingang erinnert an dieses Datum. Am 23. Mai 2008 wurde die durch Spendengelder finanzierte neue Orgel der Kirche feierlich eingeweiht.

Evangelische Waldkirche
Seit 1912 existiert an der Napoleonschanze die evangelische Waldkirche. Der damalige Inselpastor Rieschel hatte die Idee, im Schutz des kleinen Wäldchens eine Kirche zu errichten, die selbst nur aus Wald besteht. Die nur von Erdwällen umgebenene Fläche wird in den Sommermonaten von Juni bis August für Gottesdienste benutzt wird.

Neben diesen beiden Evangelischen Kirchen gibt es noch die Evangelische Genezarethkapelle im Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich, Benekestraße 27.

Judentum

 
Die Norderneyer Synagoge um 1880

Mit der Entwicklung Norderneys zum ersten deutschen Nordseeheilbad wurde die Insel auch von einer größeren Zahl Juden besucht. In ihrem Gefolge ließen sich Juden aus Ostfriesland auf der Insel nieder, gründeten jedoch keine eigene Synagogengemeinde. Die dort lebenden Juden waren Teil der Synagogengemeinde in Norden. Im Jahre 1878 wurde auf Sondererlass des Kaisers Wilhelm I. für die vielen jüdischen Badegäste der Insel eine Synagoge als Außenstelle erbaut, welche als Ersatz für die zu klein gewordene Privatsynagoge der Familie Abraham von der Wall errichtet wurde. Schon vor dem Ersten Weltkrieg galt Norderney als reiches Judenbad, ganz im Gegensatz zu den anderen Inseln - vor allem auf Borkum, auf denen sich zu dieser Zeit der Bäder-Antisemitismus festsetzte. Von 1933 an sollte Norderney ein deutsches Bad werden und es setzte damit die Ausgrenzung und Deportation der auf der Insel sesshaften Juden ein. Am 14. Dezember 1933 war Norderney judenfrei. Nachdem während der Zeit des Nationalsozialismus immer weniger Juden auf die Insel kamen, wurde die Synagoge, in der seit 1933 kein Gottesdienst mehr stattfand, am 11. Juli 1938 an den Norderneyer Eisenwarenhändler Valentin[55] für 3.500 Reichsmark unter der Bedingung verkauft, alle Hinweise auf die Synagoge zu entfernen. Dieser Umstand bewahrte das Gebäude vor Zerstörung in der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Heute befindet sich ein Restaurant in dem Gebäude an der Schmiedestr. 6.

Friedhöfe

Der alte Kirchhof

Auf dem Gelände der evangelischen Inselkirche befindet sich der Friedhof der Kirchengemeinde Norderney auf dem bis zum Jahre 1875 die Toten der Insel bestattet wurde. Einige interessante Grabdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert finden sich hier, die zum Teil mit besonderen Ornamenten auch mit maritimem Hintergrund, wie zum Beispiel mit einem Segelschiff, versehen wurden. Besonders hervorzuheben ist das gußeiserne Grabkreuz von Giovanni Velcich (gestorben im Jahre 1864) – einer der Gefallenen des Krieges zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark – sowie das Grabkreuz mit Umfriedung des Hillrich Jacobs Rass (gestorben im Jahre 1872), der Führer der Yacht seiner Majestät des Königs (Georg V. von Hannover) war.[56]

neuer Friedhof

An der Jann-Berghaus-Straße wurde ab 1876 ein neuer und größerer kommunaler Friedhof angelegt, auf dem auch die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges beerdigt wurden, die der Seeflugstation (SFS) Norderney unterstellt waren. Dazu gehören u. a. Hans Fabry, Ferdinand Henningsen, Gustav Koch, Otto Meyer, Albert Puschmann, Walter Städter, Kurt Tanneberger, Roland Ude und Eugen Wolf[57].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seezeichen

Norderneyer Kap

Datei:Pic2005 06 26 000017.JPG
Kap, als Seezeichen dienende Bake
 
Leuchtturm Norderney
 
Leuchtfeuer im Norderneyer Hafen

Kapen (auch Kaap/Kaapen genannt) sind Seezeichen und dienten in früherer Zeit als Landmarken zur Erkennung der Inseln von der See aus. Auf Borkum, Langeoog und Wangerooge gibt es ähnliche Bauwerke, die entweder aus Holz oder Ziegelstein errichtet wurden. Das Norderneyer Kap ist eine 13 Meter hohe Bake und befindet sich am östlichen Rand des Stadtgebietes auf dem Weg zur Siedlung Nordhelm. Es wurde im Jahre 1848 als pyramidenförmiges Balkengerüst aus Holz auf einer Düne errichtet und mit Pech versiegelt. Im Jahre 1871 wurde es durch einen Ziegelsteinbau an gleicher Stelle ersetzt, 1930 wurde es erneut aus Stein wieder errichtet. Auf dem Unterbau in Form eines Sechsecks ist ein auf dem Kopf stehendes Holzdreiecks montiert, hinter dem von 1848 bis 1874 ein Feuer entzündet wurde, welches zur Identifikation der Insel bei Nacht diente. Aufgrund der zur damaligen Zeit nicht vorhandenen Bebauung und der niedrigen Vegetation war das Kap auch von der See aus gut zu erkennen. Heutzutage geht das Kap aufgrund seiner geringen Höhe, der nahen Bewaldung durch das Kiefernwäldchen und höhere Nachbargebäude im Stadtbild der Insel verloren.

Seit dem 10. Juli 1928 findet das Kap auch Verwendung als Norderneyer Wappenzeichen und ist das Wahrzeichen der Insel.

Großer Leuchtturm Norderney

In den Jahren 1872 bis 1874 wurde der Leuchtturm gebaut, der seitdem das einzige aktive Seefeuer auf der Insel darstellt. Der große Norderneyer Leuchtturm wurde am 1. Oktober 1874 eingeweiht. Er befindet sich auf einer Düne in der Inselmitte, unmittelbar neben dem Inselflugplatz. Das Leuchtfeuer, welches im Jahre 1926 auf elektrisches Licht umgestellt wurde, hat die Blitzkennung (Blz.(3) 12s)[58]. Der Turm gehört als Navigationsfestpunkt und Wegweiser der Schifffahrt der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland. Von 2003 bis 2006 wurde der Turm jeweils von März bis Oktober aufwändig restauriert. Die Restauration galt vor allem dem nach fast 130 Jahren durch Korrosion von Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogenen Mauerwerk. Die Sanierung teilte sich dabei in fünf Stadien auf:

  • Sanierung des gesamten Außenmauerwerks mit anschließender Imprägnierung
  • Sanierung der Fenster und der Eingangstür
  • Sanierung des Innenmauerwerks
  • Sanierung des Daches
  • Brandschutzmaßnahmen

Der Turm ist seitdem auch mit zwei AIS-Antennen bestückt und kann wieder als Aussichtsturm bestiegen werden. An klaren Tagen kann im Westen Borkum mit seinen Leuchttürmen und im Osten Spiekeroog mit bloßem Auge ausgemacht werden

Leuchtfeuer Norderney-Hafen

In der Hafeneinfahrt steht ein kleines, weiß-rot gestreiftes Leuchtfeuer - Das Unterfeuer. Es ist ein Stahlmast mit einem oben angebrachten Mastkorb und einer roten Signallampe. Das dazu gehörige Oberfeuer steht stadteinwärts hinter dem Deich an der Zufahrt zum Fähranleger. Dabei handelt es sich um einen weiß-rot gestreiften Stahlmasten. Dieser Mast wird auch als Pegel für das Norderneyer Riffgatt und als Windmessstation genutzt.[59]

sonstige (hölzerne) Seezeichen

Neben dem Kap und dem Leuchtturm als Landmarken gibt es noch andere Seezeichen, mit denen Norderney von der See- und von der Wattseite aus auszumachen ist. Dazu zählen zum einen der in der Inselmitte errichtete Leuchtturm, der ab 1874 die Funktion der Orientierung auf See als Seezeichen sowohl bei Tag als auch bei Nacht übernahm, sowie der Wasserturm. Zum anderen gibt es noch drei kleinere Seezeichen aus Holz, die im Osten der Insel errichtet wurden. Die Postbake am Ostrand des Grohdepolders wurde in früherer Zeit als Peilbake vom Festland aus genutzt. Die Post wurde in früherer Zeit per Kutsche von Hilgenriedersiel aus über den Alten Postweg durch das Wattenmeer befördert. Noch heute können von diesem Punkt aus geführte Wattwanderungen unternommen werden, bei denen das Festland trockenen Fußes erreicht werden kann. Das andere Seezeichen ist die Peilbake auf der zum Aussichtspunkt umfunktionierten Möwendüne, die sich zwischen Leuchtturm und Inselende im Osten befindet. Zuletzt noch die Ostbake, die sich am äußersten östlichen Inselrand befindet. Ähnliche Objekte befinden sich auf fast allen der Ostfriesischen Inseln.

Bauwerke im Stadtgebiet

Marienhöhe

Die Marienhöhe ist eine hohe Düne im äußersten Westen der Insel am Stadtrand und liegt direkt an der Strandpromenade. Benannt wurde diese Düne nach Königin Marie von Hannover, der Gemahlin Königs Georg V. von Hannover. Bekanntheit erlangte die Düne durch den Dichter Heinrich Heine, der sein Lied am Meer hier geschrieben haben soll. Zu dessen Ehren ließ Marie von Hannover auf der Kuppe der Düne einen kleinen Holzpavillon errichten, der zum Verweilen einladen sollte. Bereits im Jahre 1868 wurde unterhalb der Düne ein Café erbaut, welches den gleichen Namen trug. 1923 wurde der Pavillon durch den heute noch existierenden und als Café genutzten Steinbau ersetzt.[60]

Kurhaus und Kurtheater

Kurz nach der Gründung des Seebades Norderney wurde im Jahre 1799 Bau zunächst ein Kurhaus, genannt Conversationshaus, mit einem kleinem Festsaal, einer Billardstube und einem Spielsalon am Rand des Ortszentrums errichtet. Dieses Gebäude wurde dann im Jahre 1822 durch einen Steinbau an gleicher Stelle ersetzt und im Laufe der Jahre um einen Arkadengang und einen Turm in der Mitte des Gebäudes erweitert. Im Conversationshaus war u. a. die Wohnung des Königlichen Badekommissars untergebracht sowie der Sitz der königlich hannoverschen Badeverwaltung. Zwischen den Jahren 1837 bis 1865 als diente das Conversationshaus dem hannoverschen Königspaar als Sommerresidenz. 1865 wohnte hier Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen - der spätere deutsche Kaiser Friedrich III. Im Jahre 1904 wurde in diesem Haus der letzte deutsch-russische Handelsvertrag vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterzeichnet. Daran erinnert eine im Gebäude angebrachte Gedenktafel:

In diesem Zimmer wurde im Juli 1904 zwischen dem Deutschen Reichskanzler Grafen Bernhard von Bülow und dem Präsidenten des Russischen Minister-Kommitees, Sergius von Witte, der deutsch-russische Handelsvertrag vereinbart.[61]

Das Kurhaus wird auch als Großes Logierhaus bezeichnet und beherbergt das Spielcasino der Insel und nach einer umfangreichen Renovierung seit dem Sommer 2008 das Touristeninformationszentrum, die Inselbibliothek sowie einige angeschlossene Geschäfte.

Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammt auch das Kurtheater. Zunächst fanden Theateraufführungen im schräg gegenüberliegenden Conversationshaus statt. In den Jahren 1893 bis 1894 ließ der Norderneyer Hotelier Gustav Weidemann das erste privat geführte Theater der Insel errichten. Nach dem Vorbild des Opernhauses in Hannover wurde das Kurtheater am 1. Juli 1894 feierlich eingeweiht. Im Kurtheater finden heute noch Theateraufführungen und u. a. die Filmvorführungen des internationalen Filmfestes Emden | Norderney statt.[61]

Haus der Insel

Das Haus der Insel ist das Gemeindezentrum Norderneys und wurde am 1. Mai 1977 eröffnet. Es befindet sich direkt gegenüber des Kurtheaters im Stadtzentrum. Auf dem Vorplatz ist die Gedenkstatue Heinrich Heines errichtet.

Museumsschuppen der DGzRS

Neben dem im Hafen stationierten Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben unterhält die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger auf Norderney ein historisches Museum an der Promenade am Weststrand im ehemaligen Rettungsbootsschuppen. Die 140-jährige Geschichte der Deutschen Seenotrettung wird dort anschaulich präsentiert. Viele der Norderneyer Männer waren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts selbst Seenotretter. Das ausgestellte, 8,5 Meter lange, Ruderrettungsboot Fürst Bismarck wurde 1893 gebaut und im Notfall mit Pferden aus dem Schuppen und dann über den Strand in die Brandung gezogen. Erst im Jahre 1975 wurde es außer Dienst gestellt und der ab 1969 auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer Otto Schülke mit seinem Tochterboot Johann Fidi (benannt nach einem Norderneyer Seenotretter, der in 3. Generation dieser Aufgabe nachging) übernahm die Dienste der Seenotrettung.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

An der Kreuzung Herrenpfad und Friedrichsstraße steht ein am 2. September 1899 eingeweihter und aus 75 Steinen bestehender 13 Meter hoher Obelisk, der an die Gründung des Deutschen Reichs des Jahres 1871 erinnert. Jeder der Steine wurde von einer der Reichsstädte gestiftet und trägt dessen Inschrift als Gravur. Der zunächst auf der Spitze des Denkmals thronende preußische Reichsadler wurde durch eine Möwe ersetzt, die heute auf einem dem Norden zugewandten Stein des Obelisken steht. Zur Zeit des Kaiserreichs war hier noch die bronzene Büste des Kaisers Wilhelm I. angebracht, die im Jahre 1917 für die Waffenproduktion eingeschmolzen wurde. Die Architekten des Obelisken und der Kaiserbüste waren die Brüder Hellfriedt und Georg Küsthardt[62]

Inselwindmühle Selden Rüst

Im Jahre 1862 wurde die einzige Windmühle auf einer Ostfriesischen Insel in der Bauform des Gallerieholländers errichtet. Sie wird Selden Rüst (selten ruhig) genannt und steht unter Denkmalschutz. Im 19. Jahrhunder wurde in ihr das auf der Insel angebaute Getreide gemahlen. Die reetgedeckte Mühle brannte nach Reparaturarbeiten am 24. März 1951 völlig nieder, wurde danach aber wieder neu errichtet.

Napoleonschanze

Die Napoleonschanze, die heute mit dem angeschlossenen Vogelweiher zum erweiterten Kurpark im Stadtgebiet gehört, wurde im Jahre 1811 errichtet. Sie ist damit das älteste noch im Urzustand erhaltene Bau- und Kulturdenkmal der Insel.[63] Ostfriesland war zu dieser Zeit von Napoleons Armeen okkupiert und gehörte als Department Oost-Vriesland zu den Niederlanden. Die Insulaner litten unter der durch Frankreich verhängten Kontinentalsperre und dem daraus resultierenden Seehandelsverbot. In dieser Zeit blühte auf Norderney, wie auch auf den anderen Ostfriesischen Inseln, der Schmuggel auf. Zur Bekämpfung des Schmuggels wurden 300 Soldaten auf der Insel stationiert, die einen Wall sowie eine Geschützstellung errichteten. Dieser Wall folgte zum Teil dem damaligen natürlichen Küstenverlauf der Insel zur Wattseite. Die heutige Marienstraße bildete zu damaliger Zeit den südlichen Rand der Insel. Erst im mittleren bis späteren 19. Jahrhundert wurde dieser Bereich durch Landgewinnung vergrößert, um darauf später das Hafenbecken und den Militärflugplatz zu errichten. Am Rand der Schanze findet sich ein auf einem Hügel stehendes Kriegsgräberdenkmal in Form eines breiten Kreuzes. Das sogenannte Bismarck-Kreuz wurde vom Bildhauer Hermann Hosaeus entworfen und gebaut. Hier wird der während des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 gefallenen Söhne der Insel gedacht. Das Kreuz trägt auf der Vorderseite die folgende Inschrift:

Euch Allen Dank - Ob Ihr In Heimaterde Ruht
Ob Euch zum Letzten Schlummer Wiegte Meeresflut
Ob Fern Ihr Schlaft In Fremdem Land
Dies Eiland Denkt An Euch Solange Es Steht
Und Seewind Über Seine Dünen Weht
1914 - 1918

Auf der Rückseite sind die Namen der gefallenen Norderneyer des Ersten Weltkrieges eingraviert.

Wasserturm

Der im Jahre 1929 errichtete und 1930 in Betrieb genommene Wasserturm am Stadtrand ist nach dem großen Leuchtturm das zweithöchste Gebäude der Insel. Er hat eine Höhe von 41,6 Metern und ist daher schon von weiten zu erkennen. Der Wasserturm kann, wie der Leuchtturm, besichtigt werden. In ihm befindet sich ein 500.000 Liter fassender Wassertank, der als Reservoir für das auf der Insel genutzte Trinkwasser dient. Das Trinkwasser wird aus einer Süßwasserblase, die sich unterhalb der Insel befindet, nach oben befördert.

Norderneyer Marinebahn und Seefestung

Norderneyer Marinebahn
Streckenlänge:? km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke und Stationen
Hafen Norderney
Batterie Fischerhafen
Festungsschirrhof (Bahnhof Stelldichein)
Batterie Hamburg
Depot
Batterie Busetief
Batterie Dovetief
Batterie Bremen
Batterie Weiße Düne
 
Bahnhof Stelldichein eh. Schirrhof der Marinebahn auf Norderney

Norderney besaß zu Beginn des Ersten Weltkrieges als einzige der größeren Ostfriesischen Inseln noch keine Inselbahn für den Personen- und Güterverkehr. Nach 1888 versuchten einige Gesellschaften und Privatunternehmer eine Genehmigung zum Bau einer Dampfeisenbahn oder einer elektrischen Straßenbahn zu bekommen - alle Anfragen wurden jedoch von den Regierungsstellen abgelehnt.

Nach Kriegsbeginn im Jahre 1914 wurde die gesamte Insel zu einer starken Seefestung ausgebaut. Für den Bau der militärischen Anlagen mussten große Mengen an Baumaterial in die Dünen transportiert werden. Deshalb entschied sich die Kaiserliche Marineleitung im Jahr 1915 für den Bau einer Inselbahn, welche in Normalspur östlich des Ortes in Richtung Insel-Osten verlegt wurde, um auch das Bahnmaterial und die Fahrzeuge der Preußischen Staatsbahn nutzen zu können.

Nach dem Kriegsende des Ersten Weltkrieges 1918 blieben die Artilleriestellungen, der Seefliegerhorst am heutigen Hafen und die Marinebahn von den Abrüstungsbestimmungen verschont. Die Geschützstellungen in den Dünen der Insel wurden von der Reichswehr für Schießübungen genutzt, die Marinebahn transportierte weiterhin Material, Munition und Soldaten.

Die Wiederaufrüstung durch die Nationalsozialisten nach 1935 führte auch auf Norderney zu einem umfangreichen Ausbau der gesamten militärischen Anlagen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Ausweitung der Anlagen in der Mitte und im Osten der Insel erforderte zunächst die Erweiterung der Inselbahn, gleichzeitig wurde der Festungsschirrhof um mehrere Werkstätten und Gebäude ergänzt. Statt einer waren nun drei Dampflokomotiven, und zwei Motorlokomotiven auf der Insel, daneben gab es mehrere Motordraisinen für den Mannschaftstransport. Der Fahrbetrieb erfolgte ohne Signalisierung und Zugmeldeverfahren nur nach telefonischer Anmeldung bei dem Leiter des Fahrdienstes. Bei Begegnungen auf offener Strecke musste eines der Fahrzeuge in die nächste Ausweiche zurücksetzen.

Nach dem Kriegsende des Zweiten Weltkrieges 1945 diente die Bahnanlage vorrangig dem Abtransport der auf der Insel demontierten militärischen Anlagen und deren Einrichtungen. Im Herbst 1946 überließ die britische Militärregierung das gesamte Bahnmaterial der Reichsbahndirektion in Münster.

Das Bahnmaterial bestand aus:

  • 20.000 m Schienen
  • 15.000 Holzschwellen
  • 10 Rechtsweichen
  • 6 Linksweichen
  • 14 Rungenwagen
  • 12 O-Wagen
  • 4 Gerätewagen
  • 2 Diesellokomotiven
  • 1 Dampflokomotive
  • 1 Gleiskraftwagen

Im Jahr 1947 wurden Pläne zum Betrieb einer Straßenbahn entwickelt. Gemeinde und Kurverwaltung Norderney waren aber an einer Übernahme der Gleisanlagen nicht interessiert. Ein Großteil der Schienen und der Fahrzeuge wurde im Frühjahr 1947 zum Festland abtransportiert. Ein großer Teil der Bahnschwellen wurde von den Insulanern als Heizmaterial verwendet.[64] Von der Militäreisenbahn blieb nur der 1917 gebaute und zum erweiterten Festungsschirrhof gehörende Bahnhof Stelldichein[65] erhalten, der der ortsnahe Haltepunkt für Personenverkehr aus der und zur Festung war. Dieser befindet sich an der heutigen Kreuzung Birkenweg und Richthofenstraße neben dem Cumberland-Denkmal.

Sport und Freizeit

Norderney bietet viele Möglichkeiten, Sport auszuüben. Zu nennen ist in erster Linie das als Freizeitbad konzipierte und im Jahre 1931 erstmals errichtete, mehrmals umgebaute Meerwasserwellenbad Die Welle. Seit 2005 ist das größte Thalassozentrum Deutschlands, das bade:haus Norderney direkt daran angeschlossen. Das Badehaus bietet auf zwei Ebenen eine moderne Meerwasserbade- und Saunalandschaft mit aerosolhaltiger Luft sowie Behandlungen mit Schlick. Daneben kann man sich neben der Surfschule für Wellenreiten, Strandsegeln, Kitesurfen, Strandreiten, Beachsoccer, Tennis auch für Minigolf oder Golf auf dem einzigen Golfplatz der Ostfriesischen Inseln entscheiden.

Die Norderneyer Rad- und Wanderwege sind gut ausgebaut und haben eine Gesamtlänge von über 80 Kilomtern. Zudem besteht ein Wegenetz von Reitwegen in den Dünen, die teilweise parallel zu den Rad- und Wanderwegen gehen. Daneben werden geführte Wattwanderungen von einheimischen Wattführern angeboten. Ausschließlich in den Wintermonaten wird der Norderneyer Volkssport - das Boßeln, auch Klootschießen genannt - ausgeübt.

Neben der Möglichkeit dem Sport nachzugehen bietet Norderney auch diverse Freizeitangebote an. Es gibt neben dem Inselkino auch ein Theater, in dem das Inselmusical Käpt'n Hakenhand aufgeführt wird.

Sportereine

Der TuS Norderney e. V. bietet insgesamt 13 Sportarten für die Insulaner an, u. a. Fußball, Volleyball, Tischtennis und Gymnastik. Mit rund 1.350 Vereinsmitgliedern ist er der größte Verein der Insel Norderney. Zur Verfügung stehen auf dem Vereinsgelände zwei Fußballplätze. Daneben gibt es noch vier Tennisplätze mit Aschebelag sowie das Vereinsheim. Die 1. Herren-Fußballmannschaft des Vereins spielt in der Saison 2008/09 in der Kreisliga Aurich/Emden und nimmt am Kreispokal teil.[66] Daneben gibt es in allen Sportarten auch Jugendabteilungen für Jungen und Mädchen. Auf den Sportstääten des Veriens können Norderneyer und Gäste von Mai bis September jeden Dienstag Sportabzeichen erwerben. Der Fußballverein Werder Bremen nutzt die Sportstätten des TuS Norderney bereits seit mehreren Jahren, um seine Fußballprofis während der Sommerpause auf die jeweils neue Saison der 1. Fußball-Bundesliga vorzubereiten.

Der Segelverein Norderney (SVN) richtet jedes Jahr eine Seeregatta aus. Des weiteren gibt es neben dem Jugendverein des SVN eine Segelschule auf Norderney.

regelmäßige Sportveranstaltungen

  • white-sands-festival am Pfingstwochenende u. a. mit dem Deutschen Windsurf Cup und Beachvolleyball-Cup
  • Beach-Soccer Junior Fun-Cup. Mit über 50 teilnehmenden Mannschaften ist er das größte Vereinsturnier des Landes Niedersachsen. Seit 1999 werden mit diesem Turnier die Landesmeisterschaften der C-, D-, E- und F-Jugend im Strandfußball ausgetragen. Ausrichter des Turniers ist der TuS Norderney.
  • Kempa Beachhandball-Turnier des TuS Norderney e. V. an der weißen Düne
  • Insel-Marathon, Halbmarathon und 21 Kilometer Walken (jeweils am dritten Wochenende im September)
  • Cityabendlauf des TuS Norderney e. V. Größter Volkslauf auf einer Ostfriesischen Insel mit weit über 1000 Teilnehmern über die Strecken von 5 und 10 Kilometern
  • Fußball-Alt-Herren-Turnier in der Turnhalle des TuS Norderney jeweils im November

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildungswesen

Auf Norderney gab es bereits ab dem Jahr 1704 die erste Schule, in der die Schüler durch den Inselpastor unterrichtet wurden.[67] Heute gibt es eine Grundschule, welche im Jahr 1900 als Volksschule erbauten Centralschulgebäude mit den Klassenstufen 1 bis 4 untergebracht ist. Daneben gibt es eine weiterführende Kooperative Gesamtschule (KGS) mit den Klassenstufen 5 bis 10, die im Jahre 1952 in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne in unmittelbarer Nähe zur Inselmühle eingerichtet wurde. Die Kooperative Gesamtschule bietet die Sekundarstufe I mit einem Haupt- und Realschul- sowie einem Gymnasialbereich auch in Ganztagesbetreuung an.[68] In beiden Norderneyer Schulen werden über 200 Schüler unterrichtet (Stand 2008). Um das Abitur zu erlangen steht den Schülern nach der 10. Klasse das NIGE (Niedersächsisches Internatsgymnasium) in Esens oder das Wirtschaftsgymnasium in Norden (Ostfriesland) zur Verfügung. Dort gibt es auch eine berufsbildende Schule. Seit 1969 existiert der Förderkreis Norderneyer Schulen e. V., der sich als gemeinnütziger Verein versteht und durch Spenden u. a. Familien finanzielle Mittel bei der Beschaffung neuer Lehrmittel oder Schulbücher aushändigt.[69] Der Förderkreis gibt seit 1981 jährlich das Schuljahrbuch heraus.

Schulabgänger der KGS Norderney 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Anteil der Abgänger mit Hochschul- und Fachschulreife an allen Abgängern
Anteil der Abgänger mit Hauptschulabschluss an allen Abgängern (in Prozent) 35,3 28,6 22,9 27,8 28,0 25,6 25,9 19,2 16,2
Anteil der Abgänger ohne Hauptschulabschluss an allen Abgängern (in Prozent) 8,8 22,9 14,6 22,2 12,0 15,4 6,9 23,1 5,4
Die Zahlen stellen die jährliche Abgängerquote der KGS Norderney prozentual dar.[70]

Verkehr

Linienfährverbindung vom und zum Festland

 
Auto- und Personenfähre FRISIA VI der AG Reederei Norden-Frisia
Datei:Norderney schifffahrt.jpg
Haus Schiffahrt

Vom Hafen Norddeich Mole aus ist die Insel Norderney mit einer der fünf im Linienverkehr befindlichen FRISIA-Autofähren der Reederei Norden-Frisia tidenunabhängig in knapp fünfzig Minuten zu erreichen. Die Reederei Norden-Frisia wurde im Jahre 1917 durch die Fusion der Dampfschiffsrhederei Norden und der Neue Dampfschiffs-Reederei Frisia zur Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia gegründet. Anders als die Fährverbindung zur Insel Juist kann Norderney mehrmals am Tag angesteuert werden. Der Grund dafür liegt darin, dass das Busetief und die Hohe Plate, die jeweils als Wattfahrwasser für die Schifffahrt genutzt werden, mehrmals jährlich von dorhin angeschwemmten Sedimenten befreit werden. Somit bleibt die größtenteil durch Strömungsverhältnisse natürlich gebildete Wattfahrwasserrinne auch bei Niedrigwasser für die Personenschifffahrt passierbar. Der Fahrplan der Fähren wird saisonal bedingt angepasst; im Sommer gibt es einen Fahrplan mit kürzeren Taktzeiten (in den Sommermonaten zur Hauptreisezeit bis zu vierzehn Mal täglich).

Die Nachbarinseln Juist, Baltrum, Langeoog und Borkum können mit Ausflugsschiffen erreichen werden. Des weiteren wird die etwa 70 Kilometer (etwa 42 Seemeilen) entfernte einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland angesteuert. Der Hochgeschwindigskeits-Katamaran MS Polarstern der Wilhelmshaven-Helgoland-Linie (WHL) gehörte bis zu seinem Verkauf im November 2008 der AG Ems und fuhr u. a. die Route Emden/Helgoland via Norderney. In die Schlagzeilen geriet der Katamaran, nachdem es bei einer Fahrt zurück von Helgoland nach Borkum am 5. August 2008 vor Norderney bei schwerem Seegang zu einem Zwischenfall kam, bei dem der Katamaran beschädigt und Insassen verletzt wurden.[71] Aufgrund des enormen Energieverbrauchs und der hohen Unterhaltungskosten bei zugleich hohen Beförderungskosten wurde der Katamaran verkauft.[72] Ende 2006 wurde mit dem Katamaran Cat No. 1 der Reederei Norden-Frisia ähnlich verfahren, so dass es für das Jahr 2009 noch offen steht, ob es weiterhin eine Verbindung von den Ostfriesischen Inseln nach Helgoland mit einem Katamaran geben wird.

Haus Schiffahrt
Im Haus Schiffahrt, welches seit 1984 der Reederei Norden-Frisia gehört, können Ausflugsfahrten gebucht werden. Zudem muss dort vor der Abreise von der Insel der mitgebrachte PKW angemeldet werden, damit ein Stellplatz auf einer der Autofähren entsprechend reserviert werden kann. Das Gebäude wurde im Jahre 1896 als Gepäckabfertigungshalle der königlich preußischen Bahndirektion erbaut und ist seitdem der einzige Bahnhof Deutschlands ohne einen Gleisanschluss.

PKW
Autos können für die Dauer des Aufenthalts auf Norderney entweder auf dem Festland in dafür vorgesehene Garagen gestellt oder per Autofähre mitgenommen werden und dann auf zwölf dafür vorgesehenen Stellplätzen auf der Insel geparkt werden. Ausnahmen bilden hier Ferienwohnungen oder Hotels mit eigenen Parkmöglichkeiten. Der Autoverkehr ist allerdings seit 1953 während der Monate April bis Oktober (im Normalfall vom Anfang der Oster- bis zum Ende der Herbstferien) und zwischen Weihnachten bis Neujahr (Winterferien) saisonal bedingt stark eingeschränkt, um Kurgäste vor unnötigem Verkehrslärm und den damit verbundenen Belastungen zu schützen. Die Insel wird während der Saison für den Individualverkehr in drei Verkehrszonen eingeteilt. Die Zonen I und II bilden dabei den Stadtkern sowie den Stadtrand, Verkehrszone III stellt die restlichen auf der Insel angelegten Straßen dar. In die Zone I darf nach dem Anlegen der Fähre im Hafen mit dem Auto in die Stadt gefahren werden, um das Gepäck auszuladen, danach muss das Auto auf einem der Stellplätze geparkt werden. Bei der Abreise darf das Fahrzeug wieder nur vom Parkplatz zur Unterkunft gefahren werden, um das Gepäck vor der Überfahrt zum Festland einzuladen. Außerhalb der Stadt Norderney - in Verkehrszone III - gilt ein Tempolimit von 50 km/h sowie ein Nachtfahrverbot von 20:00 Uhr abends bis 06:00 Uhr morgens, welches seit 1958 gilt. Innerstädtisch - in den Zonen I und II - gilt als Höchstgeschwindigkeit 30 km/h.

Die Schutzzonen des Nationalparks, wie zum Beispiel der komplette Ostteil der Insel, unterliegen besonderen Schutzvorschriften und dürfen weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad befahren werden. Fußgänger dürfen die markierten Wanderpfade nicht verlassen, um die Tier- und Pflanzenwelt nach Möglichkeit nicht zu stören.

Hafen

 
Hafen von Norderney mit dem Anleger der Reederei Frisia und Tonnenhof
 
SK Bernhard Gruben im Hafen von Norderney

Im Norderneyer Hafen befinden sich neben den beiden Fährbrücken für die großen Autofähren der Reederei Norden-Frisia, die am Hafen ihren Sitz hat, noch eine Personenbrücke, über die der Ausflugsverkehr zu den Nachbarinseln, ins Wattenmeer und für die Verbindung Norderney–Helgoland abgewickelt wird.

Des Weiteren ist im Norderneyer Hafen der Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden unterhält auf Norderney seine Außenstelle in Form eines Bauhofs (Tonnenhof). Die Burchana, der Tonnenleger Norden und die Lütjeoog haben die Aufgabe, die Fahrwasserrinnen nördlich und südlich der Ostfriesischen Inselkette mit Seezeichen (Tonnen und Pricken) zu versehen und diese ggf. zur Reparatur, Ausbesserung oder Erweiterung nach Norderney oder Emden zu transportieren. Zudem führt die Norden Versorgungsfahrten im Bereich des Ostfriesischen Wattenmeers durch. Das Vermessungsschiff Norderney führt Fahrwasserpeilungen im Bereich der Ostfriesischen Inseln von Borkum (Emsmündung) bis Minsener Oog (Jadebusen/Wesermündung) durch. Mit den Schiffen THOR, welches in Wilhelmshaven vor Anker liegt, jedoch organisatorisch dem WSA Emden Betriebsstelle Norden/Norderney unterstellt ist, der Janssand und der Leyhörn stehen Schiffe zur Schadstoffbekämpfung auf See zur Verfügung.[73]

Neben den Anlegeplätzen für die Fährverbindung und der staatlich unterhaltenen Flotte können auch Privatpersonen den Norderneyer Hafen ansteuern. Der Norderneyer Jacht- und Segelclub ist mit knapp 300 Liegeplätzen an den Hafen angeschlossen und unterhält das ehemalige Ostsee-Ausflugsschiff Deutsch-Sowjetische-Freundschaft unter dem Namen MS Freundschaft als Schulschiff. Außerdem gibt es eine Surfschule. Zwei Speditionen, und mehrere Unternehmen sind ebenfalls im Hafen ansässig.

Zum Hafen gehört auch noch eine Schiffs- und Wassertankstelle und ein Anleger, an dem spezielle Flachkiel-Güterfähren (FRISIA VII und Störtebeker) anlegen, um vorrangig den auf der Insel produzierten Müll abzutransportieren, damit dieser auf dem Festland weiter verarbeitet werden kann.

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Öffentliche Personennahverkehr ist auf Norderney bedarfsgerecht ausgebaut. Neben dem Bus stehen der Personenbeförderung auch Taxen zur Verfügung. Insgesamt gibt fünf Buslinien: drei befördern Fahrgäste jeweils vom Hafen in die Stadt (Linie 1, 2 und 3) und zurück. Die Abfahrtzeiten sind dabei immer auf den Linienplan des Fährverkehrs abgestimmt. Bei Bedarf wird dieser Fahrplan durch den Einsatz zusätzlicher Busse verdichtet, um ein höheres Fahrgastaufkommen bedienen zu können. Die Linie 4 verkehrt im Sommer stündlich zwischen dem Busbahnhof in der Stadt, dem Leuchtturm und der Oase/FKK-Strand und die Linie 5 verkehrt im Sommer zwischen Busbahnof und Ostbad „Weiße Düne“. Der NC (Norderney-Card)-Bus befördert die Fahrgäste zwischen Stadtzentrum (Rosengarten) und dem Ortsteil Siedlung Nordhelm und zurück. Diese Busverbindung ist eine Serviceleistung der Norderneyer Stadtverwaltung, die mit gültiger Kurkarte kostengünstig im Vergleich zum normalen Fahrpreis genutzt werden kann. Nach den Plänen des SPD-geführten Stadtrats soll der Buverkehr auf der Insel ausgebaut und im Gegenzug die Flotte gegen abgasarme Fahrzeuge ausgetauscht werden.[74]

Linie Linienverlauf
Vorlage:S-Bahn-Linie
Hafen - Weststrand - Kurplatz/Georgshöhe - Luisenstraße - Damenpfad Mitte - Ecke Damenpfad/Milchbar - Friedrichstraße/Poststraße - Europäischer Hof - Bismarkstraße - Ecke Roon-/Moltkestraße - Winter-/Langestraße - Rosengarten
Vorlage:S-Bahn-Linie
Hafen - Busbahnhof - Mühlenstraße - Seehospiz - Beneke-/Ellernstraße - Onnen-Visser-Platz - Maybach-/Luciusstraße - Marienstraße
Vorlage:S-Bahn-Linie
Hafen - Klipper/Richthofen-/Südstraße - Lüttje Legde - Birkenweg/Stelldichein - Oderstraße (Meierei) - Lippestraße - Rheinstraße - Nordhelmstraße/Birkenweg - Elbestraße - Waldweg - Nordbad/Haus Erika - Willi-Lührs-Straße/Am Kap
Vorlage:S-Bahn-Linie
Busbahnhof - Wasserturm - Lüttje Legde - Birkenweg/Stelldichein - Oderstr. (Meierei) - Schießstand - Dünensender - Um Ost - Golfplatz - Flugplatz - Leuchtturm - Eiland - FKK-Strand/Oase
Vorlage:S-Bahn-Linie
Busbahnhof - Wasserturm - Lüttje Legde - Birkenweg/Stelldichein - Meierei - Weiße Düne
Vorlage:S-Bahn-Linie
Richtung Innenstadt - Südstraße - Lüttje Legde - Fischerhafen - Meierei - Nordhelmstraße - Waldweg - Nordbad - Am Kap - Krankenhaus - Busbahnhof - Marienstraße - Richtung Nordhelmsiedlung - Rosengarten - Weststrand/Kurzentrum - Milchbar - Rathaus - Europäischer Hof - Moltkestraße - Luciusstraße - Busbahnhof - Krankenhaus - Südstraße - Lüttje Legde - Fischerhafen - Meierei - Nordhelmstraße - Waldweg - Nordbad - Am Kap - Krankenhaus

Flugverkehr

Norderney besitzt in der Inselmitte, südlich des Leuchtturms, einen gut ausgebauten Verkehrslandeplatz für die allgemeine Luftfahrt mit einer 1.000 Meter langen Asphaltlandebahn. Mit Linien- und Charterflügen von Air Hamburg, FLN Frisia Luftverkehr, Luftverkehr Friesland Harle und der OLT werden Ziele in Schleswig-Holstein, auf den anderen Ostfriesischen Inseln und auf dem niedersächsischen Festland bedient.

Versorgung

Für die Versorgung Norderneys mit Strom, Gas und Wasser sind die Wirtschaftsbetriebe Norderney, ein Tochterunternehmen der Stadtverwaltung, zuständig. Es wurde bereits im Jahre 1888 damit begonnen, ein eigenes Gaswerk zu planen sowie erste Brunnen zur Wasserversorgung zu bohren.

Strom

Seit 1914 wird Strom vom Festland aus per Seekabel auf die Insel geleitet und in das Stadtnetz eingespeist. Ab 1914 wurde der Strom zunächst von einem Torfkraftwerk bei Wiesmoor gewonnen und mit einem 5 kV-Seekabel auf die Insel eingespeist. Das Kabel wurde im Jahre 1953 durch zwei im Wattboden verlegte Seekabel mit je 20 kV ersetzt. Die Stromversorgung der Insel mit vom Festland stammendem Strom wird seitdem über ein Umspannwerk bei Norddeich geregelt. Die Seekabel wurden 1998 altersbedingt gegen neue ersetzt und ein weiteres Kabel zusätzlich dazu verlegt. Das Stromnetz gehört der EWE AG und hat auf der Insel eine Gesamtlänge von 175 Kilometern bei 51 Umspannstationen. Über 12 km² der Insel werden mit Strom versorgt.[75] Neben der Stromversorgung durch die Wirtschaftsbetriebe werden immer mehr Haushalte durch Förderprojekte seitens des Landes Niedersachsen dazu angehalten, Bürgerstrom zu erzeugen. Seit 2006 werden im Stadtgebiet Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren auf den Dachflächen montiert. Der Aufbau der Anlagen wird gefördert, ebenso wie die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Stadtnetz.

Gas

Im Jahre 1889 wurde das erste Gaskraftwerk auf Norderney errichtet, um die Strandpromenade mit gasbetriebenen Leuchten zu versehen. Seit 1966 ist die Insel über 2 Gaspipelines, die durch das Wattenmeer verlegt wurden, vom Festland aus an das Gasnetz angeschlossen. Die Länge des Gasnetzes auf der Insel beträgt insgesamt 78 Kilometer und verfügt über 1.900 Hausanschlüsse.[76]

Wasser

Die autarke Wasserversorgung der Insel Norderney wurde ab 1884 durch den preußischen Regierungsrat in Auftrag gegeben. Im Jahre 1889 wurde dann der erste Brunnen errichtet und die erste Kanalisation gebaut. Heutzutage erfolgt die Wassergewinnung über die beiden Wasserwerke Ort und Weiße Düne, in denen das durch 30 Brunnen geförderte Wasser aufbereitet wird. Der Wasserturm dient dabei mit seinem 500.000 l fassenden Wasservoratsbehälter als Gegendruckanlage für das Wasserversorgungsnetz.

Wärme

1989 wurde auf Norderney ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk errichtet. Mit der gewonnenen Wärme des Kraftwerks werden die Schwimmbäder und Kureinrichtungen der Stadt beheizt. Neben dem Blockheizkraftwerk werden Heizzentralen betrieben, die öffentliche Gebäude, und die Wohnungen der Norderneyer Wohnungsgesellschaft mit Wärme sowohl für die Heizung als auch zur Warmwasserbereitung versorgen. Auf der Insel gibt es daneben noch andere Abschnitte im Stadtgebiet, die mit Nahwärme versorgt werden. In erster Linie handelt es sich um Gebäude der Stadt, wie zum Beispiel das Krankenhaus, die Schule und das Altersheim, und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.

Telekommunikation und Fernsehen

Auf Norderney sind alle Elemente moderner Kommunikationstechnik eingerichtet worden. Das durch das Wattenmeer verlegte Telefonkabel wurde bereits im Jahre 1983 von der Post gegen ein Breitbandkabel ausgetauscht, welches auch digitale Übertragungen für Telefon (ISDN) und Internet (DSL) ermöglicht. Daneben wird Kabelfernsehen und Satellitenfernsehen eingespeist, sowie seit dem 22. Mai 2006 auch das Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramms per DVB-T über den Sender aus Aurich.[77]

Entsorgung

 
Das Niederkielschiff Störtebeker übernimmt Ver- und Entsorgungsfahrten von Norddeich-Mole nach Norderney

Die Entsorgung des auf der Insel anfallenden Mülls stellt besondere Anforderungen. Da auf der Insel keine Möglichkeit besteht eine größe Mülldeponie einzurichten wird der der Insel anfallende Abfall seit 1984 über eine dafür eingerichtete Umschlagstation am Hafen mit den Schiffen MS FRISIA VII und seit 1991 mit dem Inselentsorgungsschiff Störtebeker zum Festland abtransportiert, um dort getrennt oder verbrannt zu werden. Die bis ins das Jahr 1989 genutzte Müllabladefläche am östlichen Stadtrand wurde im Jahre 2006 renaturiert und ist seitdem wieder Bestandteil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Dennoch existiert derzeit noch ein über 20 Meter hoher Deponieberg am Südstrandpolder. Dort werden nutzbare Werkstoffe erfasst und zwischengelagert. So wird zum Beispiel der auf der Insel anfallende Grünschnitt kompostiert und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt.

Angeschlossen an das Recycling- und Zwischenlager befindet sich die biologische Kläranlage der Wirtschaftsbetriebe Norderney. Die mit der Kläranlage verbundene Lysimeteranlage ist ein Bestandteil eines durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojektes.

Im Jahre 1991 wurde am Südstrandpolder eine Klärschlammvererdungsanlage, als eine der ersten dieser Art in Deutschland, errichtet. Der anfallende Klärschlamm wird durch mehrere Verfahren vererdet und braucht nicht auf das Festland abtransportiert zu werden. Die auf der Insel in der Pilotanlage gewonnenen Erfahrungen im Bereich der Klärschlammvererdung sind inzwischen erfolgreich auf Anlagen im gesamten Bundesgebiet übertragen worden.

Offshore-Windpark Alpha ventus

 
Anschlusskabel des Offshore-Windparks Alpha ventus am Nordstrand von Norderney

Im September 2006 wurde durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) der Offshore-Windpark Gode Wind genehmigt, der bis zum Jahr 2010 an das Europäische Verbundnetz angeschlossen werden soll. Die Bauherren des Projekts sind die E.ON AG, Vattenfall und die und die in Oldenburg ansässige EWE AG, die bereits das Norderneyer Versorgungsnetz betriebt. Das Projekt wurde mittlerweile in Alpha ventus umgetauft. Derzeit werden etwa 33 Kilometer nördlich von Norderney 80 Windenergieanlagen der 5-MW-Klasse errichtet sowie ein eigenes Umspannwerk der E.ON AG auf dem Festland bei Hegermarsch. Der Offshore-Windpark wird eine Nennleistung von rund 400 MW erbringen. Die Investitionskosten für den Windpark betragen ca. 750 Millionen Euro. Die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Netz an Land erfolgt über eine Kabeltrasse, die genau auf einer Länge von 1,5 Kilometern durch die Inselmitte Norderneys führt. Gegen diese Planungen regte sich im Vorfeld des Beginns der Bauarbeiten Widerstand, da befürchtet wurde, die Verlegung des Kabels durch das Wattenmeer und die Insel beeinträchtigte die natürlichen Bodenverhältnisse. Die Arbeiten werden deshalb von Spezialisten begleitet, die die Einhaltung der hohen Umweltschutzauflagen kontrollieren. Dennoch stößt das das Projekt bei Umweltschutzorganisationen wie dem BUND, Greenpeace und WWF auf Kritik. Der Meinung der Umweltorganisationen zufolge darf das sensible Ökosystem vor der deutschen Küste weder durch den Offshore-Windpark noch durch die Verlegung der Kabel gestört oder beeinträchtigt werden.[78]

Medien

 
ehem. Verlagshaus der Soltauschen Buchdruckerei

Zeitungen

Alle Zeitungen, Magazine und sonstige Printmedien werden morgens mit der ersten Fähre von Norddeich Mole auf die Insel transportiert. Die Norderneyer Badezeitung, die wöchentlich von Montag bis Samstag gegen 11 Uhr erscheint, wurde ab dem Jahr 1922 auf der Insel in der Soltauschen Buchdruckerei an der Ecke Fischer- und Langestr. mit einer Rotationsdruckmaschine der Firma MAN gedruckt. Aufgrund des technischen Zustands der Druckmaschine und den damit verbundenen Kosten wurde die letzte Zeitung auf der Insel am 11. Februar 2004 gedruckt. Die kleinste selbstständige Tageszeitung Deutschlands wird seit August 2004 auf dem Festland bei der Druckerei Otto G. Soltau in Norden gedruckt.[79] Die Zeitung erscheint seit 1868 täglich und ist somit eine der am längsten erscheinenden Zeitungen Deutschlands und auch eine der kleinsten täglich erscheinenden mit einer Auflagenzahl von 1.767 Exemplaren im 3. Quartal 2008.[80] Heute steht die Maschine im Gutenberg-Museum in Mainz und druckt dort einmal wöchentlich die Museumszeitung. Am 15. Oktober 2008 wurden die Druckrechte an der Zeitung an die Zeitungsgruppe Ostfriesland mit Sitz in Leer verkauft. Damit endete nach 140 Jahren die Eigenständigkeit der Badezeitung.[81]

Seit dem 29. Oktober 2004 erscheint auf der Insel im 14-tägigen Rhythmus die kostenlose Anzeigenzeitung Norderneyer Rundschau. Die Zeitung, die seit Mai 2008 unter dem Namen Inselrundschau veröffentlicht wird, erscheint im Verlag FischPresse GbR Norderney. Dieses Magazin informiert über das aktuelle Geschehen auf Norderney und Baltrum und liegt als gedruckte Ausgabe kostenlos auf den Inseln Norderney und Baltrum vor, kann aber auch auf der Webseite des Verlages in einer Online-Ausgabe als PDF-Datei gelesen werden. Finanziert wird es über die zahlreichen Anzeigen der auf den Inseln ansässigen Unternehmen und Einzelhändler. Bis zum Heft 10/2008 war der Titel der Zeitung Norderneyer Rundschau und es wurde vorwiegend über Norderney berichtet. Die Auflage liegt inzwischen bei 6.300 Heften und sie wird als erstes Magazin Insel übergreifend auf Norderney und Baltrum verteilt. Aus dem gleichen Verlag kommt das vierteljährlich erscheinende Urlaubsmagazin He! Norderney, welches den Gästen der Insel einen Einblick in die Besonderheiten der Insel sowie Hinweise auf kommende Veranstaltungen bietet.

Ebenfalls im Verlag der FischPresse GbR Norderney erscheint seit dem 1. November 2008 das kostenlos ausliegende Magazin Norderneyer Morgen in einer Startauflage von zunächst 2.500 Heften. Das Magazin informiert über Neuigkeiten aus städtischer Politik, Sport, Gesellschaft und Kultur. Gedruckt wird es in der hauseigenen Druckerei und ist somit nach dem Verkauf der Druckrechte der Norderneyer Badezeitung das letzte tägliche Presseerzeugnis, das noch inklusive Druck von der Insel kommt.

Hörfunk

Auf Norderney gibt es einen eigenen Radiosender. Der SturmWellenSender Radio SWS nahm ab August 1986 zunächst als Piratensender seinen Sendebetrieb auf. Dabei wurden mehrere Stunden Musik gesendet. Seit Pfingsten 1994 besitzt der Sender eine offizielle Sendegenehmigung und sendet seit 2003 rund um die Uhr aus dem einzigen Strandstudio Deutschlands direkt an der Promenade am Nordstrand. Im Jahre 2006 wurde ein altes Bootshaus am Hafen erworben und zu einem Medienhaus umgestaltet. Dort ist die Redaktion des Radiosenders ansässig sowie ein modernes Sendestudio. Der Sender finanziert sein Programm durch lokale und überregionale Werbung und Spendengelder sowie durch Einnahmen bei Events.

Radio SWS ist ein Privatsender, der auf den Frequenzen 101,3 MHz im Kabel oder auf 104,0 MHz terrestrisch sowie als Live-Stream über das Internet zu hören ist. Der Radiosender obliegt der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) und nutzt den genehmigungspflichtigen Veranstaltungsrundfunk zu besonderen Anlässen (zum Beispiel während des white-sands-festival an Pfingsten).

In der Hauptsaison von Mai bis Oktober hat der Sender insgesamt durchschnittlich 3.500 bis 9.000 Zuhörer.[82]

Fernsehen

Seit dem 22. Mai 2006 wird Norderney vom Sender Aurich aus über das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T versorgt.

Internationales Filmfest Emden | Norderney

Das Internationale Filmfest Emden | Norderney ist mit etwa 22.000 Besuchern das größte Filmfest in Niedersachsen. Es wurde im Jahre 1990 mit der Förderung des Regisseurs Bernhard Wicki ins Leben gerufen und findet alljährlich acht Tage jeweils Ende Mai bis Anfang Juni in der Seehafenstadt Emden und auf Norderney statt. Auf Norderney besuchten in den Jahren 2007 und 2008 mehr als 3.000 Kinogänger die Filmvorführungen.[83]

Commons: Norderney – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Wikiquote: Norderney – Zitate
Wikisource: Norderney – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Norderney – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Remmer Harms (* 1. Mai 1936; † 1. April 2006), Norderneyer Bürgermeister von 1984 bis 2001 sowie Ehrenbürgermeister seit 2001 und einziger Ehrenbürger der Insel Norderney

auf Norderney geboren

mit Norderney verbunden

  • Carl Mühry (* 4. Mai 1806 in Hannover; † 9. März 1840 ebenda), war von 1832 bis zu seinem Tod im Jahre 1840 Badearzt auf Norderney.
  • Ernst Christian Carl Kruse (* 28. Februar 1836 in Esens/Ostfriesland; † 22. Februar 1900 in Berlin), Arzt und Politiker, zog 1882 nach Norderney und wurde zum königlichen Badearzt bestellt und 1885 zum Sanitätsarzt ernannt
  • Jann Janssen Berghaus (* 19. August 1870 in Schirum; † 17. Februar 1954 in Aurich), Politiker, 1918 Bürgermeister von Norderney, später Regierungspräsident
  • Josef Ernst (* 30. März 1882 in Osterfeld/Aurich; † 19. August 1959 auf Norderney), Politiker und Geschäftsmann, war von 1948 bis 1952 Bürgermeister von Norderney und bis zu seinem Tod ein Mitglied des Gemeinderates
  • Karen Blixen (* 17. April 1885 in Rungstedlund bei Kopenhagen; † 7. September 1962 ebenda), auch bekannt unter Tania Blixen, dänische Schriftstellerin, schrieb Die Sintflut von Norderney
  • Richard Seewald (* 4. Mai 1889 in Arnswalde/Neumark; † 29. Oktober 1976 in München), Maler und Schriftsteller, malte ein Chorwandbild in der Kirche Stella Maris auf Norderney
  • Hans Trimborn (* 2. August 1891 in Plittersdorf; † 10. Oktober 1979 in Norden (Ostfriesland)), Maler und Musiker, lebte von 1919 bis 1939 als freischaffender Künstler auf Norderney
  • Professor Dr. med. Wolfgang Menger (* 19. Juli 1919; † 11. September 2006), Arzt auf dem Gebiet der Meeresheilkunde, der Klimatherapie, und ein Spezialist im Kur- und Erholungswesen. Er gründete 1978 das Inselinternat Norderney
  • Ernst-Georg Hüper (* 20. Mai 1926 in Empelde; † 1993), Politiker, u.a. Geschäftsführer der Nordseeklinik Norderney
  • Ole West (* 22. Mai 1953 in Wedel), Kunstmaler und Buchautor, lebt seit 1984 auf Norderney und gründete 1985 die Malschule Norderney
  • Erwin Hartenberger (* 1919) , Maler, der seine Motive auf Norderney und der Ostfriesischen Küste findet

Literatur

Belletristik

  • In diesem Spionageroman spielen sich die meisten der Schlüsselszenen auf Norderney oder im umliegenden Wattenmeer ab. Der Roman hat maßgeblich die britische Flottenpolitik vor dem Ersten Weltkrieg beeinflusst.

Bildbände

Sachliteratur

236 Seiten Mit zahlreichen Bildern, Dokumenten und historischen Materialien; 51 Abbildungen (Fotos) und als Anhang 15 Tabellen und Dokumente.

Das Heft vom Deutschen Atlantikwall Archiv (DAWA) beinhaltet detaillierte Aufstellungen der 60 Geschütztstellungen auf der Insel Norderney im Zweiten Weltkrieg. Dokumentation mit vielen Karten, Fotos und Skizzen.

Sonstiges

  • Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war Norderney Ort eines freiwirtschaftlichen Geldexperiments namens WÄRA. Initiatoren dieses Experiments waren der damalige Norderneyer Badearzt Dr. Nordwall und der Künstler Hans Trimborn.
  • Während des Zweiten Weltkrieges erhielt ein Arbeitslager der Organisation Todt auf Alderney die Tarnbezeichnung „Lager Norderney“. Dort wurden Befestigungsanlagen gegen eine mögliche Invasion der Alliierten gebaut.
  • Norderney diente vielfach als Drehort, so zum Beispiel in der 2. Folge der TV-Krimiserie Pfarrer Braun mit dem Titel „Das Skelett in den Dünen“. Allerdings wird Norderney dort als „Nordersand“ bezeichnet.
  • Die Techno/Eurodance-Band Scooter drehte die Aussenaufnahmen für das Musikvideo der Single No Fate auf Norderney.[84]

Einzelnachweise und Quellenangaben

  1. a b c Staatsbad Norderney GmbH - Auswertungen der Norderney-Card
  2. www.stadt-norderney.de - Zahlen / Daten / Fakten
  3. Deutschland-Viewer des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG)
  4. Wirtschaftsbetriebe Norderney: Trinkwasserversorgung der Insel Norderney
  5. Klimaklassifikation
  6. a b Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 28
  7. a b c d Exkursionsumdruck zur Großen Wasserbauexkursion 2007/Uni Hannover S. 23 - 27 (PDF; 6,45 MB)
  8. Merian - Ostfriesland und seine Inseln, S. 21
  9. a b c d e f g h i j k Informationsbroschüre der Kurverwaltung Norderney
  10. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S.165
  11. a b Informationsbroschüre der Kurverwaltung Juist
  12. Günther Möhlmann: Geschichte der Stadt und des Seebades Norderney
  13. Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 168
  14. Biographisches Lexikon für Ostfriesland: Friedrich Wilhelm von Halem
  15. Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 174
  16. Hermann Messerschmidt, Norderney - Illustrierter Führer mit Stadtplan und Inselkarte, Coppenrath 1983, S. 19
  17. Klaus Beneke: Bericht von der Eröffnung des Friedrich Wilhelm Beneke Zimmers. 18. Oktober 2005, S.25/26 (PDF; 9,4 MB)
  18. a b Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 283
  19. http://www.ostfriesischelandschaft.de/obio/detail.php?id=13 Biographisches Lexikon für Ostfriesland - Jann Jannsen Berghaus]
  20. a b Norderney.de: Norderney - früher und heute
  21. Heinrich Heine - Die Nordsee. 1826. Dritte Abteilung
  22. Johann Heinrich Zedlers Großes vollständiges Universallexicon aller Wissenschaften und Künste, 1750, Band 24, S. 656
  23. Norderney Nordseeheilbad - Chronik einer Insel (PDF; 964 KB)
  24. Humanpotential Norderney
  25. Kommunen im Blick
  26. Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 353.
  27. Meyers Konversationslexikon, Vierte Auflage, 1885-1892 Band 12, S. 218/219
  28. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 758
  29. Prognose der Bevölkerungsentwicklung
  30. Kommunen im Blick des LSKN Niedersachsen
  31. Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 173
  32. Unterfangung des historischen Deckwerks auf Norderney (PDF; 371 KB)
  33. Ausliegende Infobroschüren des NLWKN
  34. Strandaufspülung 2007
  35. Norderneyer Rundschau, Heft 3/2007, S. 1 - Kosten d. Strandaufspülung 2007
  36. Schutzzonen des Nationalparks
  37. Norderneyer Morgen vom 24. November 2008, S. 1 - Artenschwund beschleunigt
  38. Nationalpark-Haus auf Norderney
  39. Informationen über das Nationalpark-Haus am Norderneyer Hafen
  40. Karl Lüders und Günter Luck, Kleines Küstenlexikon. Hildesheim, 1976
  41. Ostfriesische Häuptlinge
  42. Norderney Chronik S. 26/27 (PDF; 964 KB)
  43. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN)
  44. Die Niedersächsische Gemeindeordnung (PDF; 339 KB)
  45. Wahlkreis 087 Wittmund/Inseln, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik
  46. Bundestagswahl 2005, Wahlkreis 25: Aurich/Emden, Quelle: Der Bundeswahlleiter
  47. Bundestagswahl 2005, amtliches Endergebnis der Stimmenauszählung auf Norderney, Quelle: Der Bundeswahlleiter (PDF; 1,88 MB)
  48. Das Norderneyer Wappen
  49. Entstehung des Stadtwappens
  50. Lutheraner in Ostfriesland
  51. a b Sanierung der Kirche St. Lugerus, Kirche vor Ort, 25/2008 S. 12 (PDF; 144 KB)
  52. Norderneyer Morgen vom 24. November 2008, S. 3 - Umbau führt zu Diskussionen
  53. Nils Büttner: Die Erfindung der Landschaft - Niederländische Künstler in spanischen Diensten, ISBN 3-525-47900-X, S. 87 ff.
  54. Der Kartograph Christiaan Sgrooten
  55. Die Synagoge auf Norderney
  56. Der alte Kirchhof
  57. Gräber gefallener Piloten WK I
  58. Daten des Norderneyer Leuchtturms im Leuchtturm-Atlas
  59. Daten der Station beim NLWKN
  60. Marienhöhe auf www.norderney.de
  61. a b Informationen zum Kurhaus und zum Kurtheater
  62. Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf www.norderney.de
  63. Norderney.de: Sehenswertes
  64. Informationstafel am Bahnhof Stelldichein
  65. Foto vom Bahnhof Stelldichein
  66. TuS Norderney in der Kreisliga Aurich/Emden, Saison 2008/09
  67. Chronik der Schulen auf Norderney
  68. Kooperative Gesamtschule Norderney
  69. Schuljahrbuch des Norderneyer Förderkreises e. V., S. 2
  70. Humanpotential Norderney
  71. Unfall der MS Polarstern
  72. Norderneyer Morgen vom 4. November 2008, S. 1 - Verkauf des Katamarans 'Polarstern' der Weser Ems AG
  73. Infomaterial zu den Schiffen der Schadstoffbekämpfung (PDF; 1,13 MB)
  74. Norderneyer Morgen vom 5. November 2008, S. 1 - SPD legt Verkehrskonzept vor
  75. Geschichte der Stromversorgung Norderneys
  76. Geschichte der Gasversorgung Norderneys
  77. Start des DVB-T-Sendebetriebs in Ostfriesland (PDF; 52 KB)
  78. Norderneyer Rundschau, Heft 16/2008, S. 5 - Kritik am Bau des Offshore-Windparks
  79. Norderneyer Badezeitung vom 21.08.2004
  80. Auflage der Norderneyer Badezeitung lt. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.
  81. Norderneyer Morgen vom 15. November 2008, S. 1 - Verkauf der Druckrechte der Norderneyer Badezeitung
  82. Radio SWS auf Norderney
  83. Informationen zum Internationalen Filmfest Emden/Norderney
  84. Scooter: Das Video zur Single No Fate