Taliban (طالبان; persischer Plural von arabisch طالب / ṭālib / ‚Student, Schüler‘), bezeichnet eine Gruppe radikaler Islamisten, von denen viele Anführer und Mitglieder in islamistischen Schulen in Pakistan von hochrangigen Paschtunen ausgebildet werden. Praxis und Ideologie der Taliban sind sehr stark vom radikal-orthodoxen Islam (siehe Wahhabismus) und vom paschtunischen Nationalismus (siehe Paschtunwali) geprägt.

Politische Entwicklung
Auseinandersetzungen gerieten. Ihre Gründung wurde von Pakistan finanziell und materiell unterstützt. [1]zu
Am 18. Haltung von Vögeln oder das Drachensteigenlassen
- Verbot von Zeremonien und Feierlichkeiten aus Anlass des auf dem solaren Kalender bzw. dem [[* * Verbot bzw. Verhinderung der Familienplanung, Empfängnisverhütung und Abtreibung durch Den UN zufolge begingen die Taliban während ihrer Gewaltherrschaft schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen. Nachdem sie die Kontrolle über Afghanistan erkämpft hatten, erließen die Taliban Edikte, die die Rechte der Frauen stark einschränkten. Sie betrafen die Bereiche Bildung, medizinische Versorgung, Kleidung und Verhalten in der Öffentlichkeit.
Mädchen war es verboten, zur Schule zu gehen. Viele Schulen wurden geschlossen, worauf die Mädchen, wenn überhaupt, nur noch im Privaten unterrichtet wurden. Frauen in Kabul durften nicht mehr ihre Berufe ausüben und saßen immer häufiger als Bettlerinnen in Burkas auf der Straße. Da durch die Wirren des Krieges allein in Kabul ca. 30.000 Frauen als Witwen ohne jegliche männliche Verwandtschaft lebten, hatten diese Frauen meist keine andere Chance, als zu betteln, um ein wenig Geld zum Überleben aufzutreiben. Dass die Restriktionen lebensbedrohend waren, verdeutlicht folgendes:
Laut den Physicians for Human Rights bekamen 53 Prozent der ernsthaft Kranken keine Behandlung. Zugang zu medizinischer Versorgung war vor allem den Frauen fast unmöglich. Es gab zur Zeit der Talibanherrschaft in Kabul ein einziges Krankenhaus, in dem Frauen behandelt werden durften. Allerdings war die Grundausstattung mangelhaft, Röntgen- oder Sauerstoffgeräte und Medikamente fehlten, fließendes Wasser war nicht vorhanden. Um überhaupt behandelt werden zu können, galt es für die Frauen, verschiedene Probleme zu meistern. Ohne männlichen Begleiter durfte eine Frau nicht behandelt werden. Da es männlichen Ärzten generell verboten war, Frauen anzuschauen oder zu berühren, konnten Frauen nur noch sehr eingeschränkt untersucht werden. Das Tragen der Burka war auch während der Behandlung Pflicht. Eine einfache Untersuchung oder ein Zahnarztbesuch war fast unmöglich, da der Schleier nicht hochgehoben werden durfte. Um die Einhaltung der Gesetze zu wahren, waren regelmäßig Taliban-Mitglieder in den Krankenhäusern anwesend. Falls sich Afghanen den Taliban-Gesetzen dennoch widersetzten, wurden schwere Strafen verhängt. Ärzten drohten Schläge, Berufsverbot und Gefängnisstrafen.
Sowohl in den Städten als auch auf dem Lande waren die hygienischen Verhältnisse auf niedrigstem Niveau. Öffentliche Bäder waren, soweit noch vorhanden, Frauen generell nicht mehr zugänglich.
In den Städten trafen die Gesetze die Frauen besonders hart, da dort die westliche Orientierung vor der Taliban-Gewaltherrschaft am ausgeprägtesten gewesen war, Frauen in vielen Fällen regelmäßig gearbeitet und westliche Kleidung getragen hatten.
Jedoch war nicht nur die Religion ein Hauptpfeiler der Taliban-Herrschaft, sondern auch paschtunischer Nationalismus. Denn die Taliban-Gesetze variierten von Gegend zu Gegend, waren aber besonders streng in den Gebieten, in denen Nicht-Paschtunen wohnen, also Ethnien, die sich von den Taliban unterscheiden. Am stärksten waren die Hazara betroffen, gegen die es mehrfach zum Völkermord kam. Jedoch blieb dies in der Presse vollkommen unbeachtet.
Literatur
- Ahmed Raschid: Taliban. Afghanistans Gotteskrieger und der Dschihad; München: Droemer, 2001; ISBN 3-426-27260-1
- Alberto Masala: Taliban. Trente-deux preceptes pour les femmes; N&B, Collection Ultima Verba; ASIN 2911241304
- Marc Epstein: Afghanistan. Voyage au coeur de la barbarie; in: L’Express, Ausgabe vom 28. Juni 2001
- Michael Barry: Le Royaume de l’insolence, l’Afghanistan: 1504–2001; Flammarion, 2002; ISBN 2-08-210102-9
- Bernard Dupaigne, Gilles Rossignol: Le carrefour afghan; Gallimard, 2002; ISBN 2-07-042595-9
- Gilles Dorronsoro: La Révolution afghane, des communistes aux tâlebân; Khartala, 2000
- Sylvie Gelinas: L’Afghanistan, du communisme au fondamentalisme; L’Harmattan, 2000
- Ahmed Rashid: L’Ombre des Taliban; Autrementcan, 2001; ISBN 2-7467-0173-1
- Abdul Rahman Pahwal, Lutz Rzehak: Die Taliban im Land der Mittagssonne: Geschichten aus der afghanischen Provinz. Erinnerungen und Notizen; Wiesbaden: Reichert, 2004; ISBN 3-89500-416-2
Quellenangaben
Weblinks
- „Die Taliban“ von Stephan Massing, suedasien.info
- Intelligence Brief: Islamabad Assesses that the Taliban Will Not be Defeated (Power and Interest News Report, 15. November 2006)
- Die Freunde der Taliban. Ausländische Interessen in Afghanistan. Eine Analyse der Gesellschaft für bedrohte Völker.
- Die letzte Grenze: Die paschtunischen Stammesgebiete zwischen Taliban und NATO