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Eine Affrikate (auch: Affrikata) ist die Bezeichnung für eine Verbindung eines Plosivs (Verschlusslaut) mit einem nachfolgenden Frikativ (Reibelaut).
Man unterscheidet zwischen homorganen und heterorganen Affrikaten. Oft wird aber (auch in der Linguistik) der Begriff Affrikate nur für das Phänomen der homorganen Affrikaten verwendet.
- Bei homorganen Affrikaten erfolgt die Verschlusslösung durch einen an derselben (homorganen) Artikulationsstelle gebildeten Frikativ (Reibelaut). In der deutschen Standardsprache kommen die folgenden homorganen Affrikaten vor: Vorlage:Lautschrift wie in "Zahl" (gleiche Artikulationsstelle: alveolar), in den oberdeutschen Mundarten auch Vorlage:Lautschrift (gleiche Artikulationsstelle: velar). Gemeinhin werden zu den homorganen Affrikaten auch die Affrikaten gezählt, bei denen die Artikulationsstellen des Plosivs und des Frikativs relativ dicht beieinander liegen, vor allem dann, wenn in einer Sprache dem Frikativ der Plosiv vorausgeht, der der Artikulationsstelle des Frikativs am nächsten kommt: Im Deutschen Vorlage:Lautschrift wie in "Pferd" (Artikulationsstellen: bilabial + labiodental), Vorlage:Lautschrift wie in "deutsch" und Vorlage:Lautschrift wie in "Dschungel" (Artikulationsstellen: alveolar + palatoalveolar), Vorlage:Lautschrift bzw. Vorlage:Lautschrift wie in "Mädchen", "Böttcher; Katja, Bastion" und Vorlage:Lautschrift wie in "Nadja, Studie" (Artikulationsstellen: alveolar + palatal). Die Artikulationsstelle des Plosivs verschiebt sich dabei mehr oder weniger in Richtung des Frikativs: z.B. hat [t] in den Beispielen eine palatoalveolare bzw. palatale Färbung.
- Bei heterorganen Affrikaten erfolgt die Verschlusslösung durch einen Frikativ, der an einer anderen (heterorganen) Artikulationsstelle gebildet wird. Heterorgane Affrikaten des Deutschen sind beispielsweise: Vorlage:Lautschrift bzw. Vorlage:Lautschrift wie in "Qualm", Vorlage:Lautschrift wie in "Knacks" und Vorlage:Lautschrift wie in "hübsch".
Die homorgane Affrizierung der germanischen Fortis-Plosive ([p, t, k]) im Anlaut, im Inlaut nach Konsonant und in der Verdoppelung hat in der 2. oder hochdeutschen Lautverschiebung zur Ausgliederung des Hochdeutschen geführt (Vgl. engl. two / dt. zwei, engl. heart / dt. Herz, engl. sit / dt. sitzen, engl. pound / dt. Pfund) und bildet heute ein Strukturmerkmal der deutschen Dialektgliederung.
Je nach phonologischer Theorie werden die Affrikaten als ein oder zwei Phoneme (Laute im Sprachsystem) angesehen. So kann Vorlage:Lautschrift in "Tschechien" als ein Phonem (dann lässt sich auch phonologisch von Affrikate reden) oder als zwei Phoneme (/t/ und /ʃ/) aufgefasst werden.