Grenzflächenmikrofon
Der Begriff Grenzflächenmikrofon, auch engl.: boundary layer oder pressure zone microphone bezeichnet eine Mikrofonbauform. Sie wurde entwickelt, um akustische Eigenschaften, die an schallreflektierenden Flächen auftreten, auszunutzen:
- An schallharten Flächen treten keine störenden Reflektionen auf, da diese hier erst entstehen
- In Räumen werden deren Eigenresonanzen von diesem Mikrofon weniger aufgenommen
- Raumsignale sind gegenüber den Direktsignalen um 3 dB gedämpft, verglichen zu üblichen Mikrofonen mit Kugelcharakteristik
Ein Grenzflächenmikrofon ist ein Mikrofon, das mit seiner Druckempfängerkapsel-Membran bündig in eine Platte möglichst nicht mittig flächenbündig eingefasst ist. Bei einer Anordnung genau in der Mitte würden sich alle Randreflexionen als Störung gleich stark addieren. Es wird zusammen mit dieser Platte auf eine große Fläche, z.B. auf den Fußboden, gestellt. Das Mikrofon erhält so den maximalen Schalldruck ohne Überlagerungen von Raumschallanteilen und führt zu einem ausgewogenen Frequenzgang und einem akustisch guten Raumeindruck. Der Mikrofonkörper ist eine Platte, auf der eine Druckempfängerkapsel flächenbündig eingelassen ist. Seine Richtcharakteristik ergibt eine Halbkugel.
Die ersten kommerziell produzierten Genzflächenmikrofone, geschützter Name: "PZM" von Pressure Zone, zeigen falsch mit der Membran auf die Grenzfläche, wobei der Mikrofonkörper dem Schallzutritt störend im Wege ist. Dieses "unrichtige" System wurde patentiert und man "verkaufte" uns den verengten Schallzugang als Vorteil, weil dadurch angeblich der Druckstau bei hohen Frequenzen unterbunden wird. In Wirklichkeit zeigen sich deutlich Interferenzen und ein welliger Frequenzgang. [1]
Als Wandler sind Kapseln in Kondensator- oder Elektretbauweise üblich.