Hans Kundt

deutscher General im Ersten Weltkrieg (1869-1939)
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Hans Kundt (1869-1939)

Deutscher Offizier, geboren in Neustrelitz (Mecklenburg) am 28.2.1869, stammend aus einer Offiziersfamilie. In 1889 Fähnrich; 1902 als Hauptmann dem Generalstab zugewiesen. In 1908 besuchte er als Mitglied einer militärischen Delegation Bolivien. In 1911 kam er als Haupt einer neuen Delegation zurück und machte einen Anfang mit der Reorganisierung des bolivianischen Heeres. 1914 kehrte er am Anfang des 1.Weltkrieges zurück nach Deutschland, wurde Regimentskommandeur im Ostfront und bald zum Generalleutnant befördert. Nach Kriegsende kehrte er in 1921 zurück nach Bolivien. Er nam die bolivianische Staatsangehörigkeit an und trat in das Heer als General ein. Von da an ging er weiter mit der angefangenen Reorganisierung des Heeres. In 1923 wurde er zum Kriegsminister ernannt. Nach dem Sturz des Präsidenten Siles verließ er in 1930 Bolivien. Zwei Jahren später wurde der populäre General zurückgeholt um das bolivianische Heer im Chacokrieg gegen Paraguay anzuführen. Er blieb Befehlshaber bis Dezember 1933 als seine katastrophale Strategie Bolivien Niederlage nach Niederlage brachte. Nach seinem gezwungenen Rücktritt verließ er Bolivien für immer. Er starb in Lugano (Schweiz) am 30.August 1933.

General Kundt war während seiner Befehlshaberzeit in Friedenszeit beim bolivianischen Soldat sehr populär. Er kümmerte sich sehr um den Wohlstand eines jeden (ganz im Gegensatz zu dem größten Teil des bolivianischen Offizierskorps), und wandelte das Heer mit Erfolg um zu einer gut geölten preußisch-militärischen Maschine. Am Anfang des Chacokrieges was das Heer und die Luftwaffe mit erstklassigem Material ausgerüstet. Als Taktiker jedoch war er äußerst mangelhaft. Den militärischen Vorsprung Boliviens auf dem armseligen paraguayanischen Heer machte er zunichte durch sinnlosen und blutigen Frontalangriffen auf gutvorbereiteten feindlichen Stellungen zu veranlassen, keine Vorsorgsmaßregeln getroffen zu haben für einen guten Nachschub des eigenen Heeres, und ansonsten sich nicht zu kümmern um die Folgen der feindlichen Gegenmanövern, die Einheit nach Einheit des bolivianischen Heeres einkesselten und zerschlugen.

Als Stratege zeigte er diesselbe Engstirnigkeit wie derzeit sein britischer Gegenspieler General Sir Douglas Haig , der in 1916 an der Schlacht an der Somme abertausenden seiner Infanteristen einen sicheren Tod im Kugelregen der deutschen Maschinengewehren besorgte.

Das bolivianische Heer kann General Kundt bis zum heutigen Tag um einiges dankbar sein, seine Befehlshaberszeit hat Bolivien jedoch eine verheerende Niederlage besorgt die weitgehende politische Folgen gehabt hat, bis zum heutigen Tag.

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