Kurden

westasiatische Volksgruppe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Dezember 2002 um 01:10 Uhr durch Ben-Zin (Diskussion | Beiträge) (link korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Kurden sind ein indogermanisches Volk in Vorderasien. Ihre Anzahl wird auf 25 Millionen Menschen geschätzt. Die Kurden sind das größte Volk ohne eigenen Staat.

Ihre Einwanderung in die unwegsame schlecht kontrollierbare Gebirgslandschaft zwischen Armenien und Mesopotamien wird in das 5. Jahrhundert datiert. Ihre Stammesverbände unterstanden formell den Persern, (den Achämeniden bzw. den Safaniden) und ab dem 16. Jahrhundert den Osmanen; sie lebten aber naturgemäß in großer Freizügigkeit.

Bis zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurde ihr Bewusstsein einerseits durch die Stammeszugehörigkeit geprägt, andererseits durch den sunnitischen Islam. Unter dem Einfluss europäischer Ideen entwickelten sie dann ein eigenes Nationalgefühl.
Durch die alliierten Siegermächte wurde ihnen zunächst ein eigener Staat "Kurdistan" in Aussicht gestellt. Jedoch wurde ihr Siedlungsgebiet auf die Territorien verschiedener Staaten aufgeteilt, wo man sie - mit wenigen politischen Rechten ausgestattet - als ethnische Minderheit anerkannte. Bis auf die Türkei, wo man sie als "Bergtürken" bezeichnete und ihnen die kurdische Sprache verbot.
40-50% der Kurden leben im Südosten der Türkei, sie wurden auch zwangsumgesiedelt in den Westen und Norden. 20-25% im Nordirak, wo es ebenfalls Deportationen in den Süden gegeben hat. Ca. 20% im Nordwestiran, 3-4% in Syrien und 1-2% in Armenien. Die Kurden streben gewaltsam Autonomierechte an.
1945/46 kam es zur Episode einer Kurdenrepublik in Nordwestiran. Zu einer teilweisen Selbstverwaltung und Beteiligung an der Regierung kam es im Irak 1970-74.

Bislang sind die Bemühungen um eine staatliche Souveränität vor allem an der Zerrissenheit und Rivalität der ca. 100 kurdischen Stämme gescheitert.