Dubai Waterfront

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Dubai Waterfront (vor Redesign)

Dubai Waterfront ist der Name eines riesigen Bauprojektes im Emirat Dubai der Vereinigten Arabischen Emirate. Es soll 30-38 km südwestlich der Stadt Dubai an der Küste und Grenze zu Abu Dhabi unter der Projektführerschaft von Nakheel verwirklicht werden und wurde von Scheich Muhammad vorgestellt. Der Masterplan für das äußerst kompakte Herz der Planstadt, der 1,7 Quadratkilometer großen "Waterfront City" stammt vom "Office for Metropolitan Architecture" (OMA) des Niederländers Rem Koolhaas.

Bei seiner Fertigstellung wäre Dubai Waterfront das längste von Menschen erschaffene Ufer der Erde. Das Projekt ist eine Anhäufung von gezirkelten Bauflächen durchsetzt von Kanälen, inneren Wasserflächen und sechs mittelgroßen ins Meer hinausragenden Inseln, die neben Luxushotels, Wohngebebäuden und Villen auch lokale Einkaufsstätten, Park- und marine Verkehrsanlagen beherbergen. Der neue Stadtteil Dubai Waterfront soll nach neuesten Angaben (2008) eine Einwohnerzahl zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Menschen haben und in 10 relativ autarke Stadtteile unterteilt werden. Das Gebiet wäre mit einer Gesamtfläche von 440 km² größer als Köln (405,15 km²) und fast halb so groß wie Berlin (ca. 890 km²). Die Verbindung nach Dubai City soll mit der 2009 betriebsbereiten Dubai Metro hergestellt werden; geplant ist auch eine schnelle Verbindung zum im Bau befindlichen, cirka 25 km enfernten Flughafen Dubai-World Central International.

Als Zentrum dieser bewusst dicht bebauten Großkommune soll die fast quadratisch geschnittene Innenstadt mit einigen der höchsten Wolkenkratzer der Erde angelegt werden, darunter der visionäre Nakheel Tower, ein projektierter Wolkenkratzer mit 1.140 Metern Höhe, der dann höher wäre als der im Bau befindliche Burj Dubai. Die zentrale künstliche Insel wird eine hohe und dichte Bebauung mit ca. 7 Millionen Quadratmetern Bruttogeschoßfläche bekommen, Raum genug für etwa 310.000 Arbeitsplätze. Hier wird dem Südzipfel (downtown) Manhattans nachgeeifert, es werden daher in dieser "modern day metropolis" auch nur 92.000 Menschen wohnen. Der Entwurf sieht eine Rasterung des Inselquadrats in 5x5 Straßenblöcke vor, die Verbindung zum Festland wird durch fünf Brücken hergestellt.

Südlich der flächig auslaufenden Dubai-Waterfront-Bebauung wird der bereits im Bau befindliche Arabian Canal in die heute noch offene Landschaft hineingeführt, um in einer Südschleife durch die Wüste 75 km lang etwas weiter im Osten bei der Dubai Marina wieder im Meer zu münden.

Das zentrale Thema dieser Retortenstadt, insbesondere der hochhausbestückten Waterfront City ist: Dichte. Koolhaas und Kollegen haben die ökonomische Bauweise traditioneller arabischer Städte studiert und glauben, dass die aufgelockerte, raumfressende Bauweise westlicher Stadtlandschaften des 19./20. Jahrhunderts in eine ökologische Falle führt: der heutige Pro-Kopf-Aufwand für öffentliche Flächen wird angesichts der ungebremsten Verstädterung im 21. Jahrhundert nicht mehr zu halten sein. Daher ist es sinnvoll, die notwendige neue Dichte (nicht Enge) von Beginn an intelligent zu organisieren: Höhe, Dichte und Schmalheit ist das neue Postulat. Am Persischen Golf soll es verwirklicht werden. Projektführer Nakheel preist die Planstadt aufgrund der angestrebten weitgehenden Nachhaltigkeitsprinzipien als "Ecopolis" an. Damit glaubt man auch, jene wachsende Zahl von Investoren und Firmen anziehen zu können, die sich die Vorgaben für ökologisches Wirtschaften (Kyoto-Protokoll) zu eigen machen. Ob das gesteckte Ziel der Dichte wirklich erreicht wird, ist fraglich. Mathematisch gesehen erreicht Dubai Waterfront nur eine Dichte von 3.409 Ew./km², welche derer suburbaner Gemeinden in Deutschland entspricht. Dicht gebaute Städte und Stadtteile in der westlichen Welt wie z.B. Paris, Manhattan oder Prenzlauer Berg erreichen schnell Dichten von 20.000 Ew./km² und mehr.

Dieses imaginierte neue, verbesserte Downtown Manhattan bekommt nach Koolhaas und seinem Kollegen Reinier de Graaf noch zusätzliche Merkmale: kurze Laufwege und Verbannung des Individualverkehrs, schattenspendende Aufstellung der Hochhäuser vorrangig im Süden, Arkadengänge an den Gebäudefüßen, Bäume und schattenwerfende Objekte im Straßenraum. Die ca. 140 Quadratkilometer große Baufläche der den Citykern umgebenden Festland-Bebauung wird vier funktional orientierte Distrikte bilden: Boulevard, Madinat Al Soor, The Resort, The Marine.

Ziel der gesamten Wasserbaumaßnahmen in Dubai einschließlich des Arabian Canal ist es, die nur 80 km lange natürliche Küste des Emirats Dubai um ein Vielfaches zu verlängern, um so möglichst viele der beliebten und gut verkäuflichen Wassergrundstücke zu erhalten. Man rechnet in Dubai mit insgesamt über 1000 km neuer künstlicher Küstenlinie und weiteren ca. 400 km neu entstehender Uferlinie am Arabian Canal.

Stand der Bauarbeiten im Herbst 2008: die vorgelagerte Palm Jebel Ali steht kurz vor Beginn der Hochbauarbeiten, der ca. 2 mal 10 km große Küstenstreifen vom Hafen Jebel Ali nach Südwesten wird erschlossen. Dazu wird z.Z. ein fast 6 km langer Inlandkanal, ähnlich der Dubai Marina ausgehoben. Er soll einmal dem geplanten Stadtteilen "Canal District" und "Veneto" zu abwechselungsreichen Perspektiven und Freizeitwert verhelfen. Für den Bau der vorgelagerten sechs künstlichen Inseln hat man mit den Vorbereitungen begonnen.