Soweto

Township in Südafrika
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Soweto (kurz für „South Western Townships“) war bis 2002 eine eigenständige Stadt in Südafrika und gleichzeitig ein Vorort im Südwesten der Wirtschaftsmetropole Johannesburg in der Provinz Gauteng. Heute gehört Soweto zu Johannesburg und ist in zwei Verwaltungsbezirke, die Bezirke 6 und 10 aufgeteilt. Während der Apartheid diente Soweto als Township zur Unterbringung der schwarzen Bevölkerung. Die Einwohnerzahl beträgt 896.995 (Volkszählung 2001)[1]. Inoffizielle Schätzungen gehen jedoch von einer heutigen Einwohnerzahl von 3,5 Mio. Menschen auf 130 km² Fläche aus, hier scheint es also Abgrenzungsprobleme zu geben.

Blick vom Hector Peterson-Museum in Orlando

Geschichte

Die Geschichte Sowetos begann 1904, als die Siedlung Klipspruit als erste einer ganzen Reihe von Siedlungen für die schwarzen Minenarbeiter der Minengesellschaft von Ernst Oppenheimer gebaut wurde. Erst 1963 wurden die Townships (darunter Diepkloof, Dube, Moroka, Orlando und Pimville) unter dem Namen Soweto zusammengefasst. Eigentlich sollte diese Siedlung zu Ehren Oppenheimers Ernest Oppenheimer Townships genannt werden, da dieser den Stadtteil mitsamt Unterkünften für seine Mitarbeiter errichten ließ [2], was zu dieser Zeit eine absolute Ausnahme war, da alle anderen Minengesellschaften die Einwohner Südafrikas nur als billige Arbeitskräfte sahen. Aber die rassistische Regierung von Johannesburg verhinderte dies und nannte den Stadtteil einfach „South Western Townships“. Im Ortsteil Orlando lebten bzw. leben die beiden Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela und Desmond Tutu.

1976 erschütterten Schüler- und Studentenproteste Soweto, die sich gegen eine Direktive der Regierung wandten, in den höheren Schulklassen nurmehr auf Afrikaans und nicht mehr auf Englisch zu unterrichten. Soweto wurde zum Symbol des Kampfes gegen die Apartheid. An die Schülerproteste von 1976 erinnert seit 1992 das Hector Peterson Memorial in Soweto.

Bevölkerung

 
Elendsviertel in Soweto

Auch heute leben hauptsächlich Schwarze in Soweto. Viele Menschen aus ländlichen Gebieten kommen in den Stadtteil, um im angrenzenden "weißen" Johannesburg Arbeit zu finden. Doch passende Jobs sind rar und somit entstehen innerhalb kürzester Zeit immer neue kleine Armutssiedlungen.

Die Menschen in Soweto sind freundlich und offen, wenn es auch neben einigen Favelas in Brasilien zu den gefährlichsten Orten der Welt gehört. Über die Ereignisse der letzten 50 Jahre reden sie gern und haben sich z.T. in Nachbarschaften organisiert, die dem aus Armut und Hoffnungslosigkeit erwachsendem Banditentum entgegentreten.

Söhne und Töchter der Stadt

Sport

Soweto ist die Heimat der Fußballclubs Orlando Pirates, Kaizer Chiefs und Moroka Swallows. In Soweto steht auch ein Fußballstadion für die WM 2010.

Fußnoten

  1. Joburg.org.za: The making of Soweto
  2. WDR: 100 Millionen Karat

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