Es gibt zwei unabhängig voneinander entstandene Formen des Konstruktivismus, die die Gemeinsamkeit aufweisen eine Wissenschaftstheorie zu konstruieren, die also nicht analytisch wie der naive Realismus die Wirklichkeit unkonstruiert vorfindet.
- Radikaler Konstruktivismus (Humberto Maturana, Francisco Varela, Ernst von Glasersfeld, Heinz von Foerster und Gerhard Roth). Der Radikale Konstruktivismus vertritt als Kernthese, dass "wir uns die Welt (kognitiv) konstruieren". Der Radikale Konstruktivismus hat folgende Varianten produziert:
- Methodischer "Erlanger" Konstruktivismus (Wilhelm Kamlah/Paul Lorenzen, Christian Thiel u.a.). Hier werden die Gegenstände von Wissenschaft als Konstruktionen, d.h. Produkte zweckgerichteten Handelns (in der Logischen Propädeutik, der Protophysik und der Philosophie und Wissenschaftstheorie) verstanden. Varianten des Methodischen Konstruktivismus sind:
- Konstanzer Schule (Jürgen Mittelstraß und Friedrich Kambartel geschichtlich und enzyklopädisch orientiert);
- Dialogischer Konstruktivismus (Kuno Lorenz, Wilhelm Kamlah Philosophische Anthropologie);
- Marburger Schule (Peter Janich pragmatisch-operationalistischer Kulturalismus)