Mali ist ein Staat in Westafrika. Westliches Nachbarland ist Senegal. Im Norden liegen Algerien und Mauretanien. Östliches Nachbarland ist Niger. Im Südosten liegt Burkina Faso, im Süden Côte d'Ivoire und im Südwesten Guinea. Mali zählt zu den Entwicklungsländern.
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Wahlspruch: "Un peuple, un but, une foi" | |||||
Amtssprache | Französisch | ||||
Hauptstadt | Bamako | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Präsident | Amadou Toumani Touré | ||||
Regierungschef | Ousmane Issoufi Maïga | ||||
Fläche | 1.240.192 km² | ||||
Einwohnerzahl | 11.956.788 (Stand Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 9,1 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Frankreich am 22. September 1960 | ||||
Währung | CFA-Franc (XOF) | ||||
Zeitzone | UTC | ||||
Nationalhymne | Pour L'Afrique et pour toi, Mali | ||||
Kfz-Kennzeichen | RMM | ||||
Internet-TLD | .ml | ||||
Vorwahl | + 223 | ||||
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Der Staat gliedert sich in 8 Regionen und den Hauptstadtdistrikt.
Siehe auch: Liste der Städte in Mali
Bevölkerung
74 % der malischen Bevölkerung sind Analphabeten, nur etwa zwei Drittel haben Zugang zu frischem Trinkwasser. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 49 Jahren. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf liegt bei nur etwa 230 US$.
Neben der Amtssprache Französisch, die jedoch meist nur als Fremdsprache gesprochen wird, gibt es in Mali zahlreiche einheimische Sprachen: Bambara, Fulani oder Songhai. Von vielen Maliern werden mehrere dieser Sprachen verstanden.
Im Norden Malis kam es in der Vergangenheit häufiger zu Konflikten mit den dort heimischen Nomaden, den Tuareg.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Malis
Mali war vom 11. Jahrhundert bis 1893 ein islamisches Großreich. 1893 wurde es mit der Eroberung von Timbuktu unter dem Namen Französisch-Sudan zur Kolonie Frankreichs. Seine Unabhängigkeit von Frankreich erlangte Mali am 22. September 1960, der seither als Nationalfeiertag gilt.
Politik
Nach der Unabhängigkeit 1960 war Mali ein Einparteienstaat, 1968 putschte sich General Moussa Traoré an die Macht, 1991 kam es dann nach Unruhen zu demokratischen Reformen, und eine Verfassung wurde geschaffen. 1992 wurde Dr. Alpha Oumar Konaré zum Präsidenten gewählt. Die Wahl 2002 gewann Amadou Toumani Touré, allerdings war die Wahlbeteiligung mit ca 30% sehr sehr gering.
Natur
Mali besteht zu zwei Dritteln aus Wüste. Das Land hat Anteil an Sahara, Sahelzone und Sudan. Die nördliche Landeshälfte wird von einem Ausläufer des algerischen Ahaggar-Massivs überragt. Den südlichen und zentralen Teil durchzieht der Niger in breiten Tiefländern. Zwischen Ségou und Timbuktu bildet der Niger ein großes Binnendelta - die Massina. Die Klimazonen reichen vom tropisch-feuchten Sudanklima bis zum Wüstenklima der Sahara. Entsprechend nehmen die Jahresniederschläge gegen Norden von über 1000 mm auf weniger als 100 mm ab. Mitunter bleiben die Regenfälle jahrelang aus. Die Vegetation besteht im Süden aus Feuchtsavanne (mit Galeriewäldern an den Flussläufen), die nach Norden in Dornbuschsavanne übergeht; es folgen schließlich Halbwüste und der saharische Wüstengürtel.
Landwirtschaft
Weniger als 2% der Landesfläche werden als Ackerland verwendet, gleichzeitig beschäftigt die Landwirtschaft jedoch rund 80% der erwerbstätigen Bevölkerung. In den Gebieten der Flüsse Niger und Senegal sowie südlich der 600 mm Isohyete ist Ackerbau als Überflutungs-, Bewässerungs-, und Regenfeldbau möglich. Zu den Hauptanbauprodukten gehören Erdnuss, Mais, Sorgum sowie Baumwolle.
Auf Grund der Niederschlagsmenge von 600 mm im Jahr, die, je nördlicher man kommt, abnimmt, besteht ein Ernterisiko. Die Anbauzonen werden jedoch durch die Bevölkerungsexplosion weit über die Trockengrenze ausgedehnt. Nördlich der 600 mm Isohyete, im Bereich des 200 mm Jahresniederschlages werden Weizen sowie Grünfutter angebaut. Südlich der 600 mm Isohyete befindet sich eine Zone mit 700 bis 1900 mm Jahresniederschlag und somit größerer Erntesicherheit.
Traditionelle Wirtschaftsweisen in Mali
Die traditionelle Wirtschaftsform ist der Wanderhackbau. Angebaut wird meist bis zur Bodenerschöpfung, die nach 3-5 Jahren eintritt. Früher lag dieses Land 10-20 Jahre brach, bevor es erneut bewirtschaftet wurde. Diese Zeit hat sich bis heute immer weiter verkürzt. Gründe hierfür sind das Bevölkerungswachstum und die Besitzstruktur: bei den meisten Stämmen hat jeder Stammesangehörige Anspruch auf ein Stück Land. Regenfeldbauern im Gebiet Malis legen außerdem mehr Felder an, als in Gunstjahren zur Eigenversorgung eigentlich notwendig wären. Es werden sowohl Gunststandorte als auch weniger fruchtbare Felder bestellt.
Eine erste Gruppe dieser Felder, die nicht auf Gunststandorten gelegen ist, wird nach den ersten Niederschlägen mit verschiedenen Feldfrüchten unterschiedlicher Vegetationsperioden bestellt.
Diese Strategie führt dazu, dass in günstigen Jahren mit genügend Niederschlag die Ernteerträge hoch sind und in Dürrejahren trotzdem noch mit kleinen Erträgen zu rechnen ist. Diese Risikominimierung führt durch einen großen Kulturlandverbrauch zu einer Erhöhung der Desertifikationsgefahr. Da die mehrjährige Speicherung der Ertragsüberschüsse traditionell üblich ist, würde die Alternative, nämlich nur Gunststandorte intensiv zu bewirtschaften, zwar in Ungunstjahren ähnliche Erträge erzielen, Gunstjahre würden jedoch um einiges bescheidener ausfallen. Dies würde eine Risikoerhöhung für die Bauern darstellen.
Diese traditionellen Art der Landnutzung ist tief in der Bevölkerung verwurzelt.
Weblinks
Den Namen Mali tragen auch:
- Christian Mali (1832–1906), ein Kunstmaler und Professor in München.
- Das Braith-Mali-Museum in Biberach an der Riß