Bindungsenergie

Energie, die erforderlich ist, um ein gebundenes System aus zwei oder mehr Bestandteilen, die durch Anziehungskräfte zusammengehalten werden, in seine Bestandteile zu zerlegen
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Allgemein ist die Bindungsenergie die Energie, die frei wird, wenn zwei Teilchen einen neuen Komplex bilden. Um beide Teilchen wieder zu trennen, muss die Bindungsenergie wieder aufgebracht werden.

Chemische Bindungsenergie

In der Chemie bezeichnet man als Bindungsenergie im allgemeinen bei der chemischen Bindung gebundene Energie.

Die Bindungsenergie kommt dadurch zustande, dass bei Annäherung zweier Atome, die jeweiligen Valenzorbitale einen bindenden und einen antibindenden Zustand erzeugen. Der bindende Zustand liegt energetisch unterhalb der jeweiligen Valenzzustände. Wenn die Valenzzustände jeweils nur ein Elektron besitzen, werden die Energien dieser herabgesetzt. Die freiwerdende Energie ist die Bindungsenergie.

Atomphysik

In der Atomphysik bezeichnet man als Bindungsnergie die Energie, die beim Einfangen eines Elektrons durch den positiven Atomkern frei wird.

Die Bindungsenergie kommt durch die elektrische Anziehung zwischen Elektron und Atomkern zustande.

Kernphysik

In der Kernphysik ist die Bindungsenergie analog die Energie, die frei wird, wenn sich Nukleonen zu einem Atomkern verbinden.

Die Bindungsenergie kommt durch die anziehende Kraft der starken Wechselwirkung zustande, mit der sich die Nukleonen anziehen. Sie wird durch die elektrische Abstoßung der Protonen im Kern geschwächt, wodurch die maximale Bindungsenergie pro Nukleon ungefähr bei Eisen erreicht wird.