Haarverlängerung ist eine Bezeichnung für verschiedene Methoden, das Eigenhaar am Kopf durch fremde Echt- oder Kunsthaarsträhnen länger erscheinen zu lassen. Der englische Fachbegriff lautet Hair Extensions.
Arbeitsweise
Bei einer Haarverlängerung wird fremdes Haar (Kunsthaar oder Echthaar) in das eigene Haar, mittels verschiedener Methoden integriert. Die Befestigung kann durch Kunststoff-Verbindungen, Metall-Verbindungen, Clips, Klebestreifen oder durch Einflechten erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist die Einarbeitung von Tressen, bei der reihenweise gearbeitet wird. Die Befestigung findet vor allem am Hinterkopf statt, damit genügend Eigenhaar vom Oberkopf über die Verbindungsstellen fällt.
Dauer
Die Haltbarkeit einer Haarverlängerung variiert sehr stark und ist abhängig von der verwendeten Methode, der Qualität des eingearbeiteten Haares und dem Haarwuchs der Trägerin / des Trägers.
Clip In's können beispielsweise jederzeit leicht entfernt und wieder eingesetzt werden. Haarverlängerungen die mittels Bonding angebracht wurden können mehrere Monate (im Schnitt bis zu 6 Monate) getragen werden und müssen meist erst dann entfernt werden, wenn die Verbindungsstellen soweit herausgewachsen sind, dass sie vom Deckhaar nicht mehr abgedeckt werden können.
Die Haltbarkeit kann verkürzt sein, wenn das verwendete Bondingmaterial aufgrund schlechter Qualität nicht über die gesamte mögliche Tragedauer hält, oder sich wegen mangelnde Pflege zu lösen beginnt.
Die Einarbeitung der Strähnen bzw. Tressen dauert je nach angewandter Methode und verwendeter Haarmenge unterschiedlich lang. Im Durchschnitt kann man von einer Einarbeitungszeit von 2 bis 4 Stunden ausgehen.
Methoden
Grundsätzlich können die vielen verschiedenen Methoden zur Haarverlängerung in zwei Gruppen unterteilt werden.
Es gibt Methoden, die einzelne Strähnen mit wenigen Milimetern Durchmesser verarbeiten und Methoden, die ganze Haar-Tressen von mehreren Zentimetern Breite verarbeiten.
Einzelsträhnen
(in alphabetischer Reihenfolge)
- Air Pressure Superbond:
Per Folie werden sieben bis zehn Haarsträhnen gleichzeitig befestigt.
- High Speed Selector: (Dual Power)
- Laserbeamer XP:
In einem Arbeitsgang werden per Lasertechnik bis zu acht Strähnen präzise angebracht. Die Haltbarkeit liegt dabei bei ca. 3 bis 4 Monaten.
- Microring/Eurolocks:(engl. micro rings): Kleine Metallringe (ca. 3 mm breit, Durchmesser 2-4 mm), die mit einer farbigen (von blond bis schwarz) Kunststoffschicht überzogen werden. Die Rundbondings am Ende der Extensions werden am Haaransatz in diese Ringe eingeführt, dann werden die Ringe mit einer Zange kurz fest zusammengedrückt und geben so über mehrere Monate halt.
Eurolocks: Methode wie bei den Microrings, nur sind die Eurolocks bis zu 1 cm lang und durch die größere Oberfläche auch etwas haltbarer als die Microrings.
- Shrinkies:
Hier werden die Rundbondings am Ende der Extensions am Haaransatz in ca. 1 cm lange glasklarge Schrumpfschläuche (= Shrinkies) gesteckt, bei 80-120 Grad mit dem Connector erwärmt, bis sich die Shrinkies so weit zusammengezogen haben, dass sie über mehrere Monate Halt geben.
- Ultraschall:
Die Keratinplättchen (sogenannte Bondings) werden kurzzeitig erwärmt. Die Ultraschallwellen verändernd die Haarmoleküle und somit die Konsistenz des Keratins. So wird das Haar fest mit dem Eigenhaar verbunden.
Tressen
(in alphabetischer Reihenfolge)
- Clip Extentions: Die so genannten "Clip-in Extentions" sind eine besonders schnelle Art, um sich die Haar zu verlängern. Sie werden einfach im Haar festgeklemmt. Es gibt sie entweder aus Echthaar oder aus Kunsthaar. Sie sind in vielen Farbvariationen erhältlich, lassen sich (Echthaar) färben, schneiden, toupieren und in Locken legen und sind dabei schonend für das Eigenhaar.
- Klebemethode
- Skin Weft
- Weaving
Siehe auch
Literatur
- Brigitte Baumgartner: Gestalten für Friseure, Planung und Gestaltung von Frisuren, Verlag: Stam; 2006, ISBN 3823701444