Die Eberstadter Tropfsteinhöhle ist eine Schauhöhle nahe dem Buchener Ortsteil Eberstadt. Die Eberstadter Tropfsteinhöhle wurde im Dezember 1971 bei Sprengarbeiten in einem Muschelkalksteinbruch entdeckt. Sie ist etwa 600 Meter lang und im Gegensatz zum nahe gelegenen Hohlen Stein für den Publikumsverkehr geöffnet. Das Alter der Höhle wird auf etwa ein bis zwei Millionen Jahre geschätzt. Die Höhle ist Teil eines größeren Höhlensystems.
Eberstadter Tropfsteinhöhle
| ||
---|---|---|
![]() Einer der schönsten Stalagmiten in Eberstadt Einer der schönsten Stalagmiten in Eberstadt | ||
Lage: | Bauland, Deutschland | |
Höhe: | 341 m ü. NN | |
Geographische Lage: |
49° 28′ 52″ N, 9° 20′ 54″ O | |
| ||
Geologie | Muschelkalk-Karst | |
Typ | Tropfsteinhöhle | |
Entdeckung | 1971 | |
Schauhöhle seit | 1973 | |
Beleuchtung | elektrisch (seit 1973) | |
Gesamtlänge | 645 Meter | |
Niveaudifferenz | 39,29 Meter | |
Länge des Schau- höhlenbereichs |
588 Meter |
Ihr Formenschatz zeigt dem Besucher, wie kohlesäurehaltiges Wasser einerseits Kalk lösen und dadurch einen Hohlraum schaffen und wie sich andererseits ein solcher Hohlraum durch Kalkablagerungen aus übersättigten Lösungen in Form von bizarren Sinter- und Tropfsteingebilden wieder teilweise schließen kann. Die Höhe der Tropfsteinhöhle erreicht zuweilen nur 1,5 Meter, aber auch bis zu sechs Meter hohe Hallen kommen vor.
Die Höhle liegt im Unteren Muschelkalk. Dieser lässt im Allgemeinen wegen seiner Brüchigkeit kaum größere Hohlräume zu. Im Gebiet um Eberstadt kommen aber in Verbindung mit der Entwicklung der Südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft mehrere Umstände zusammen, die zur Bildung und Erhaltung der Hohlräume geführt haben. Während der Führungen, durch weitere Materialien sowie in einer Multivision wird die Landschaftentwicklung im Karst des Baulandes, die Höhlenentstehung (auch der Hohle-Stein-Höhle) näher erläutert. Ein Besuch ist auch für gehbehinderte Personen gut möglich — es müssen bei der Führung keine Treppenstufen überwunden werden. Die Höhle kann aber nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Mit dem Fremdenverkehrsamt Buchen (Odenwald) können Sonderführungen vereinbart werden.
Die Höhle liegt im UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald.
Geschichte
Hohler Stein
Auf der Gemarkung Eberstadt, westlich des Ortes, wurde bereits im Jahre 1953 eine Höhle, Hohler Stein genannt, freigelegt. Diese Höhle, deren wahre Ausmaße damals noch nicht bekannt waren, sollte als Schauhöhle betrieben werden. Das Vorhaben scheiterte jedoch, weil einzelne Passagen sehr eng und niedrig waren und ihre Begehung sich als zu schwierig für die Besucher erwies. Der Höhlengang füllte sich zudem bei stärkeren Niederschlägen mit Wasser. Für die Gemeinde, die dort schon viel investiert hatte, war dies eine große Enttäuschung. [1]
Entdeckung der Höhle
Im 1,5 Kilometer von der Ortsmitte entfernten Steinbruch bohrte man am 13. Dezember 1971 beim Anbringen von Bohrlöchern für eine Sprengung einen größeren Hohlraum an. In den senkrechten Bohrlöchern verschwanden die Sprengstoffpatronen in der Tiefe. Die Sprengung legte die Tropfsteinhöhle teilweise frei. Nachdem man das abgesprengte Material teilweise beiseite geräumt hatte, zeigte sich an der von Ost nach West verlaufenden frischen Steinbruchwand etwa zehn Meter unterhalb des Geländes und in etwa acht Meter Höhe über der Steinbruchsohle ein ungefähr zwei Meter breiter und einen Meter hoher Zugang zu einer Höhle.
Für die Steinbrucharbeiter war die Entdeckung der Höhle eine Sensation. Die Presse wurde benachrichtigt, noch am selben Tag verbreitete sich die Kunde von der Entdeckung im gesamten Ort. Viele Bewohner zogen zum Steinbruch, um sich persönlich zu vergewissern. Walter Frey, Einwohner der Gemeinde und Inhaber einer Schreinerei sowie Lothar Hassel, die die gesamte Höhle noch am selben Tag begingen, schrieben das Bürgermeisteramt an, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, dass Besucher der Höhle die Tropfsteine beschädigen könnten. Hermann Ströbel aus Hainstadt machte Fotoaufnahmen; sie zeigen noch intakte Tropfsteine, die später beschädigt wurden.
Schon am 14. Dezember berichtete dann die Presse in großer Aufmachung von der Entdeckung der Höhle. Am selben Tag kam das Fernsehen. Da kein Stromanschluss vorhanden war, wurden aus Stuttgart starke Akku-Lampen besorgt, um die Höhle für die Aufnahmen auszuleuchten. Die Fernsehanstalt ARD wies auf die überregionale Bedeutung der Höhle für die geowissenschaftliche, insbesondere die speläologische Forschung hin. Weil die Höhle besonders groß und schön war, eigentümliche Gestalt hatte und die darin vorgefundenen Tropfsteine einen großen Formenreichtum zeigten, wurde sie für erhaltungs- und ausbauwürdig befunden. Das damalige Landratsamt Buchen stellte sie per einstweiliger Verfügung unter Naturschutz.[2]
Das Fernsehen strahlte an den folgenden Tagen mehrere Sondersendungen über die Höhle aus, wodurch sie weithin bekannt wurde. Im Januar 1972 machten die ARD und das ZDF weitere Fernsehaufzeichnungen, die die Höhle in ihrem ursprünglichen, noch unausgebauten Zustand zeigen.
Gleich nach der Entdeckung ging das Gerücht um, die Höhle sei nicht standfest genug und werde wieder geschlossen. Um sich zuvor noch Souvenirs zu besorgen, drangen Personen in die Höhle ein und schlugen Tropfsteine ab. Zum Schutz vor weiteren Beschädigungen zogen am 15. Dezember nachts Wachen vor der Höhle auf. Nach deren Abzug um vier Uhr morgens drangen mehrere Personen aus der näheren Umgebung in die Höhle ein. Die Diebe brachten eine Leiter mit, um den Geröllhang bis zum Höhleneingang hin zu überwinden. Bei der Besteigung geriet der Schutt in Bewegung und verschüttete die Leiter. Die Diebe flohen, indem sie über das Geröllfeld herabrutschten, und ließen die Leiter zurück. Am folgenden Tag entdeckte man sie bei der Beseitigung des Schutts vor der Höhle, auf ihr stand die vollständige Adresse des Besitzers.
Am 15. Dezember verfügte das Landratsamtes Buchen die Einstellung der Sprengungen im Steinbruch. Nach einem vom Sprengsachverständige des Regierungspräsidiums Süd-Württemberg späterhin erstellten Gutachten konnten die Sprengungen im Steinbruch wieder aufgenommen werden, man musste dabei aber zur Höhle einen Mindestabstand von 50 Metern wahren. Man untersuchte auch auf Standsicherheit der Höhlenfirste und der Tropfsteine, auch für den Fall von Großbohrlochsprengungen im Steinbruch. Es erwies sich, dass man den Steinbruch weiter betreiben konnte bei gleichzeitiger Nutzung der Höhle. Damit blieb ein wichtiger Arbeitgeber der Gemeinde erhalten.
Am 16. Dezember 1971 beschloss der Gemeinderat in einer Sondersitzung , dass die Tropfsteinhöhle zu einer Schauhöhle ausgebaut werden sollte. Um die Höhle vor weiteren Beschädigungen zu schützen, wurde der Höhleneingang zugemauert und eine Tür eingebaut. Die Tür wurde jedoch gewaltsam geöffnet und aus ihren Angeln gerissen. Da sich der Höhleneingang durch das Abräumen der Steinbruchsohle an der Felswand in etwa acht bis zehn Meter Höhe befand, war ein Zugang ohne Leiter nicht mehr möglich, so seilten sich die Diebe von oben herab zum Eingang ab. Um auch dem entgegenzuwirken, wurde ein Kommando von Soldaten aus Bad Mergentheim gerufen, die sowohl unter- als auch oberhalb des Einganges einen Stacheldrahtverhau anbrachten. Diese Barriere war nicht mehr so leicht zu überwinden. Zusätzlich fuhr der Streifendienst der Landespolizei jede Nacht die Höhle an. Von da an gab es keine weiteren Beschädigungen der Höhle mehr.
Durch die vielen Sendungen im Fernsehen und Rundfunk und die zahlreichen Presseberichte, wurde die Höhle und die Gemeinde Eberstadt sehr bekannt. Es kamen Geologen und Höhlenforscher, um die Höhle zu besichtigen. Die Gemeinde selbst sah sich nicht in der Lage, eine so große Höhle auszubauen und zu betreiben. Experten des Geologischen Landesamtes, des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher und der Naturschutzbeauftragte des Landkreises gaben wertvolle Ratschläge, wie die Höhle auszubauen sei.
Zustand der Höhle nach der Entdeckung
Der Boden der Höhle war mit einer Lehmschicht von etwa einem bis eineinhalb Meter Stärke bedeckt. Im Laufe von Jahrtausenden hatte sich das Wasser in dem von Lehm bedeckten Boden einen Ablauf gegraben. Im Lehm befanden sich auch Felsblöcke. Dadurch war die Begehung am Anfang sehr schwierig. Das Wasser stand zehn bis 15 Zentimeter über dem durchtränkten Lehmboden. Man sank teilweise weitere zehn bis 15 Zentimeter tief ein und hatte Schwierigkeiten, wieder herauszukommen. An den schwierigsten Stellen wurden Holzplanken verlegt. Diese schwammen jedoch teilweise auf dem Wasser und kippten beim Betreten um. Die schwierigste Passage war beim Vesuv, wo eine Felsstufe nur mit einer Strickleiter, später mit Holzleitern überwunden werden konnte. Nach diesem Übergang war die Begehung bis zum Ende der Höhle relativ leicht. Beim Haifischrachen befand sich noch eine kleinere Barriere, die es zu überwinden galt.
Vorbereitung für den Ausbau
Die für die Arbeiten in der Höhle notwendige Beleuchtung wurde durch eine Stromleitung von der Pumpstation an der Straße nach Bödigheim sichergestellt. Bei einer Bürgerversammlung am 29. Januar 1972 wurden die Einwohner der Gemeinde Eberstadt über die weiteren Planungen informiert.
Etwa 200 Meter des unter vielen Schwierigkeiten verlegten Stromkabels wurden gestohlen, die Isolierung auf einem Müllplatz verbrannt und der Kupferdraht für etwa 200 Deutsche Mark verkauft. Die Gerichtsverhandlung gegen den Dieb brachte keinen Erfolg, da bei ihm nichts zu holen war, so dass die Gemeinde den Schaden selbst tragen musste.
Vordringlich war auch die Zuleitung von Wasser. Der Anschluss an die Pumpstation an der Straße nach Bödigheim scheiterte an zu hohen Kosten. Deshalb wurde eine Leitung vom Hochbehälter zur Höhle gebaut.
Die Gemeinde sah sich nicht imstande, den Höhlenausbau aus eigener Kraft zu finanzieren. Die Kosten des ersten Bauabschnitt wurden auf 200.000 Deutsche Mark geschätzt. Auf Antrag der Gemeinde erklärten sich der Landrat und das Land Baden-Württemberg bereit, Beihilfen zu gewähren. Der Landkreis übernahm die Befestigung der Kreisstraße nach Seckach, damit der zu erwartete Besucherstrom abgewickelt werden konnte. Trotz der Unterstützung von vielen Seiten wäre ein Ausbau ohne die Eigenleistung der Gemeinde nicht möglich gewesen.
Bereits sehr früh wurden Überlegungen zum Namen der neuentdeckten Höhle angestellt. In der Gemeinde wurde schließlich auf Eberstadter Tropfsteinhöhle entschieden. Damit sollte die Verbindung der Gemeinde mit der Höhle für alle Zeiten dokumentiert werden. Es wurde dann nach Arbeitskräften in der Gemeinde gesucht. Allen war bewusst, dass sie viel Ausdauer haben mussten, da sich der Ausbau über einen längeren Zeitraum hinziehen würde. Um Erfahrungen über den Betrieb einer Schauhöhle zu sammeln, wurden am 8. April 1972 die Charlottenhöhle bei Hürben besichtigt und Gespräche mit den dortigen Gemeinderäten und Fachleuten geführt.
Ausbau
Mit dem Ausbau der Höhle wurde im Sommer 1972 begonnen. Der Bürgermeister der Gemeinde, Wilhelm Eberle, überwachte von Anfang an als technischer Leiter die Planung und Durchführung der Arbeiten. Die Einwohner der Gemeinde arbeiteten für einen Stundenlohn von vier DM in der Höhle. Die Beleuchtung der Höhlenbaustelle geschah mit einfachen elektrischen Lampen, die später durch die endgültige Schauhöhlenbeleuchtung ersetzt wurden. Die Unfallversicherung machte die Auflage, dass pro Arbeitstag höchstens 15 Mann eingesetzt werden durften. Mehr konnten ohnehin kaum zur gleichen Zeit arbeiten. Das oberhalb der Höhlensohle liegende Gestein im ursprünglich vordersten Teil der Höhle, heute etwa auf der Höhe des Kiosks, musste auf einer Länge von etwa 30 Metern abgebaut werden, nachdem es durch die Sprengungen im nahen Steinbruch starke Zerrüttungen aufwies und Einsturzgefahr bestand.
Der Höhlenausbau selbst geschah durch verschiedene Arbeitsgruppen. Um die Höhle zu entwässern, wurde auf der gesamten Höhlenlänge ein Graben angelegt. Ein Vorauskommando zerkleinerte die für den Wegebau hinderlichen Versturzmassen an Ort und Stelle, die als Schottervorlage für den Weg genutzt werden konnten. Die eigentlichen Höhlenarbeiter legten den Weg und den Wassergraben an. Durch die Ableitung des Höhlenwassers wurde der Höhlenlehm entwässert und verfestigt. Aus grobem Steinmaterial wurde der Unterbau des Weges hergestellt. Darauf folgte eine Schicht aus feinerem Schotter. Die Deckschicht bestand aus Basalt vom Katzenbuckel. In späteren Jahren wurde Splitt vom nahen Steinbruch zum Ausbessern des Weges verwendet.
Die Bauarbeiten gingen bis zum Elefantenrüssel zügig voran. Dort wurde eine Barriere durch eine elfstufige Treppe und einem Steg bis zur Großen Familie überwunden. Ein weiteres großes Hindernis, der Vesuv, konnte mittels einer Leiter und später mit einer Treppe überwunden werden. Als diese für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer ein zu großes Hindernis darstellte, beseitigte man die Barriere mit einem Durchbruch durch den Fels. Vorher waren Vermessungen durchgeführt worden, um den kürzesten Weiterweg nach dem Hindernis zu finden. Die erforderlichen Unterlagen lieferte das Vermessungsamt Buchen. Für den Verlauf des Stollens wurde ein genauer Plan erstellt. Die notwendige Sprengung selbst stellte die Gemeinde vor große Schwierigkeiten, da sich niemand bereiterklärte, dafür die Verantwortung zu übernehmen. Schließlich stellte Ingenieur Seth vom Gipswerk in Seckach einen Sprengplan auf.
Die Bohrungen für die Sprengungen gestalteten sich schwierig, da hinter der Barriere mit dem Durchbruch begonnen werden musste. Vor dem Höhleneingang wurde ein Kompressor aufgestellt. Aufgrund der 300 Meter langen Schlauchleitung entstanden starke Druckverluste, die oft das Bohren der Löcher behinderten. Nachdem tagsüber die Sprenglöcher gebohrt worden waren, nahm Sprengmeister Schubert vom Seckacher Gipswerk am Abend die Sprengung vor. Die Arbeiter hielten sich währenddessen beim Elefantenrüssel auf. Durch die Sprengung entwickelte sich starker Rauch, der für die nächsten zwei Stunden das Betreten der Baustelle verhinderte. Durch die Kaminwirkung in der Höhle zog der Rauch schließlich nach hinten ab. Am darauffolgenden Tag wurde das gesprengte Material beseitigt und für den Wegebau verwendet. Diese Arbeiten unternahmen 16- bis 18-Jährige, die Schulferien hatten. Diese Arbeiten, das Bohren, das Sprengen und das Beseitigen des Materials wiederholte sich an allen Werktagen über einen Zeitraum von vier Wochen. Die letzte Sprengung wurde unter besonderen Vorkehrungen getroffen, damit der Tropfsteinschmuck nicht beschädigt wurde. Mit mehreren Ballen Stroh wurden die Tropfsteine der Großen Familie abgedeckt.
Der geschaffene Durchbruch wurde aufgeweitet und damit ein bequemer Durchgang geschaffen. Im weiteren Verlauf der Höhle wurden vereinzelt Korrekturen an der Decke vorgenommen, wie beim Eisberg. Im hinteren Bereich, zwischen Eisberg und Nikolaus bereitete die Ableitung des Wassers Probleme. Dort wurden später Korrekturen vorgenommen, so dass auch bei starkem Wasserlauf die Rohrleitung ausreichte. Beim Haifischrachen musste eine starke Sinterbildung verändert werden, damit diese mittels Stufen überwunden werden konnte. Von da an ging es dann zügig bis zum Ende der Höhle weiter. Damit war der Höhleninnenausbau planmäßig fertig geworden. In späteren Jahren folgten kleinere Veränderungen.
Nach dem Ausbau beseitigten Frauen und Mädchen aus dem Ort die Spuren der Ausbauarbeiten. Inzwischen gingen die Arbeiten außerhalb der Höhle ebenfalls zügig voran. Der Höhleneingang wurde mit einer festen Eingangstür versehen. Die Gemeinde baute einen Kiosk in Eigenleistung. Auf beiden Seiten des Höhleneinganges wurde eine Mauer errichtet. Der Eingang der Höhle war nach der Sprengung vom 13. Dezember 1972 da, wo heute der Kiosk steht. Die Höhlenöffnung lag acht bis zehn Meter höher als die Sohle des Steinbruches. Es befand sich dort eine 16 Meter tiefe Felswand. Die Sohle des Steinbruches wurde trocken gehalten, indem das Wasser laufend durch die Baufirma abgepumpt wurde. Nachdem die Pumpe abgestellt worden war, stieg das Wasser langsam, so dass der See vor der Höhle entstand. Um den See auf einen Mindestwasserstand zu halten, wurde später von der Firma Ferenc, die später den Steinbruch betrieb, eine Leitung vom nahe gelegenen Gewesterbach zum See verlegt.
Vor der Höhle wurde durch Auffüllen ein Hang gebildet. Dieser wurde zunächst mit Mutterboden abgedeckt und anschließend für die Bepflanzung vorbereitet. Lupinen wurden angesät, die zur Bodenverbesserung beitragen sollten. Dies brachte jedoch keinen Erfolg. Anspruchslose Pflanzen und Sträucher brachten eine Verbesserung im Bewuchs des Hanges, erforderten jedoch noch mehrere Jahre intensiver Pflege. Im gesamten Umfeld der Höhle wurden Birken aus dem Gemeindewald angepflanzt.
Der Vorplatz vor dem Höhleingang wurde angelegt und der Weg nach oben zum Geißbaumweg in Eigenleistung mit Verbundsteinen gepflastert. Das gesamte Gelände um die Höhle wurde eingezäunt. In den entstandenen See wurde eine Fontäne eingebaut und Fische wurden eingesetzt. Der neugegründete Sportanglerverein pachtete den See.
Über dem Höhleneingang wurde die Schrift Eberstadter Tropfsteinhöhle in eisernen Buchstaben angebracht. Für Hunde, die, wie alle anderen Haustiere nicht in die Höhle durften, wurden verschiedene Boxen aufgestellt. Um die größtmögliche Sicherheit für die Besucher zu schaffen, wurden in der Höhle eine Notbeleuchtung mit Stromaggregat und eine Sprechanlage eingebaut. Im Schotterweg bildeten sich immer wieder Wasserpfützen, die immer wieder aufgefüllt werden mussten. Das später an diesen Stellen verlegte Verbundpflaster bewährte sich. Innerhalb von zwei Winterhalbjahren wurde schließlich der gesamte Gehweg mit Verbundpflaster ausgelegt. Die Treppenanlagen beim Elefantenrüssel und beim Haifischrachen stellten sich für Rollstuhlfahrer als große Hindernisse heraus. Durch einen Umbau war es möglich, ohne Treppen das Ende der Schauhöhle zu erreichen. Während der Erschließungsmaßnahme arbeiteten insgesamt 96 Helfer innerhalb und außerhalb der Höhle. Sie leisteten insgesamt 7500 Arbeitstunden[3]. Die Tropfsteinhöhle wurde am 15. Dezember 1972[4], etwa ein Jahr nach der Entdeckung, als flächenhaftes Naturdenkmal (FND) ausgewiesen.[5]
Einweihung
Knapp zwei Jahre nach der Entdeckung der Höhle konnte diese am 9. September 1973 zur Besichtigung freigegeben werden. Für das Dorf war es ein großes Fest, das sich über drei Tage erstreckte. Am Eröffnungstag kamen 3400 Besucher zur Besichtigung der Höhle. Anwesend waren auch hochgestellte Gäste, wie Regierungspräsident Dr. Munzinger, der auch die Landesregierung vertrat. Das Höhlentor wurde von Landrat Geisert geöffnet. Oberhalb der Höhle wurden die Getreidefelder abgeerntet, um für Personenwagen Parklätze zu schaffen. Diese waren jedoch überfüllt und stellten die Gemeinde bei der Bewältigung des Besucherstromes vor eine neue Aufgabe. An den darauffolgenden Sonntagen kamen jeweils über 4000 Besucher. Noch vor Ablauf des ersten Jahres konnte der 250.000. Besucher geehrt werden. Die Schauhöhle wurde 1973 vom Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher, der alle Schauhöhlen erfasst, als 37. registriert.
Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Die Tropfsteinhöhle gehört seit dem Jahre 2004 zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Sie gilt als das südöstliche Eingangstor in den UNESCO-Geopark.[6] Innerhalb des europäischem Netzwerkes der Geoparks besitzt der Geopark Odenwald fünf Eingangstore. Die Entscheidung zur Aufnahme als Eingangstor in den Geopark fiel am 1. November 2004 in Sizilien bei einer Arbeitstagung des Netzwerks Europäischer Geoparks. [7] Für eine Aufnahme in diesen Geopark hatten sich die Städte Buchen und Walldürn engagiert. [8]
Beschreibung
Der Höhlengang führt durch die gesamte begehbare Höhle bis zu deren Ende, das nicht ausgebaut ist. Der Weg, der gangförmigen, abgewinkelten Höhle folgend, hat etwa 20 Knickpunkte, es sind Kreuzungspunkte von Klüften, und steigt bis zum Höhlenende ständig leicht an. Beim Gang durch die Höhle gelangt man an den verschiedenen Tropfsteinformationen vorbei, die meist benannt sind: Weiße Frau von Eberstadt, Große Familie, Vesuv, Kanzel, Hochzeitstorte, Höhlenorgel, Haifischrachen, Eselsohren, Eisberg, Elefantenrüssel, Nikolaus. Im vorderen Teil der Höhle fällt die je nach Höhe verschiedene Ausprägung der Höhlenwände auf. Im oberen Wandbereich befinden sich runde Formen, sogenannte Kolke. Diese sind meist reihenförmig in verschiedenen Höhenlagen angeordnet. Darunter liegt dann der Wellenkalk mit seiner bröckeligen Struktur. Die oberen Wandpartien wurden durch die lösende Kraft des Wassers gebildet. Unten dagegen wirkte die Fließkraft des Höhlenbaches. Tropfsteingirlanden zieren die Höhlenwände. Durch Furchen und Risse drang Wasser in die Höhle ein, dadurch entstanden facettenreiche Tropfsteinformen unterschiedlicher Größe. Sinterfahnen und Sinterorgeln zeigen filigrane Formen und beeindrucken durch ihr Farbenspiel.
Am Höhlenboden schuf herabtropfendes Wasser Tropfsteine. Dieser Sinter ist flächig ausgebildet oder in Form großer Tropfsteinkegel. Örtlich entwickelten sich am Boden Sinterbarrieren oder auch schlanke Stalagmiten, die kerzenförmig emporwachsen. Zu den unterschiedlichen Formen kam es, je nachdem ob mehr oder weniger Wasser zufloss. Im vorderen Höhlenteil steht ein strahlend weißer Tropfstein von großer Reinheit, Weiße Frau von Eberstadt genannt. Dieser zu den schönsten Tropfsteinen der Höhle gehörende Stalagmit mutet madonnenhaft an und steht auf einer Sinterbarriere weit oberhalb des heutigen Höhlenbodens. Er wuchs unter einem Schlot bei nachlassender Wasserzufuhr. Sein Fuß zeigt streifige Schichtungen, die Jahresringen eines Baumes ähneln und durch wechselnde Wachstumsphasen und -schübe entstanden. In der jüngeren Phase der Höhle unterhöhlte ein stärkerer Wassereinbruch die Sinterbarriere und schuf ein tieferes Niveau für den Höhlenbach. Die Weiße Frau und die Sinterbarriere stehen deswegen heute deutlich über der Sohle.
In manchen Bereichen der Höhle stürzte überhängendes Wand- und Deckenmaterial herab. Einen solcher Versturz, Große Familie genannt, überzog das kalkhaltige Wasser mit Sinter. Dabei bildete sich auch eine Vielzahl von Stalagmiten unterschiedlicher Größe. Am Vesuv, einem großen Sinterkegel, ist das Wechselspiel von Sinterbildung und Kalklösung besonders gut zu erkennen. Wenn das Tropfwasser mit Kalk gesättigt war, wuchs der Stalagmit als Sinterkegel weiter hoch. In diesem Sinterkegel ist jedoch obenauf ein Krater eingegraben, der durch zehrendes Wasser entstand. Die Außenflächen dieses Tropfsteinkegels zeigen nicht die für die Sinterbildung charakteristischen glatten, abgerundeten Oberflächen, sondern raue und scharfkantige Formen, ein Hinweis auf rezentere Korrosion. Von der Erdoberfläche dringt hier Wasser durch Klüfte und einen Schlot auf kurzem Weg in die Höhle ein. Dadurch hat es noch keinen Kalk gelöst; es ist sehr kohlensäurehaltig und löst den Kalksinter langsam auf. Dadurch grub es, bei allmählicher Abnahme der Wasserzufuhr aus dem Schlot, in die Kegelspitze des Vesuvs den scharfkantigen Krater.
Beim Vesuv teilt sich der Führungsweg. Dort liegt eine große Barriere, die man über eine Treppe besteigt. Oben folgt eine sehr enge Passage zwischen Tropfsteinformationen, anschließend geht es über eine Treppe wieder hinab auf die Sohle. Der andere Wegzweig wurde künstlich geschaffen, um Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern den weiteren Besuch der Höhle zu ermöglichen. Ein kurzer Tunneldurchbruch umgeht das Hindernis auf Sohlenhöhe.
Dahinter, im Dom, erkennt man das höhlentypische Schlüssellochprofil sehr deutlich. Oben wurde die Kluft durch Kalklösung zu einem weiten Hohlraum verbreitert, an der Höhlensohle besorgte dies das fließende Wasser und vertiefte sie weiter. Dort ist der größte Raum der Höhle. An einer Wandstelle quillt aus einer Kluft eine massive Versinterung hervor, genannt Kanzel. Im Dom stoßen auch zwei fast rechtwinklig verlaufende Wände aufeinander. Sie gehören zu zwei sich kreuzenden Klüften, die die beiden Hauptkluftrichtungen im gesamten Bereich der Höhle anzeigen; die Höhle folgt meistens im Wechsel diesen Richtungen.
Ein kleines, wassergefülltes Sinterbecken schließt sich an. Dieser Höhlensee ist etwa zwei Meter lang, einen Meter breit und hat weder Zu- noch Abfluss. Gespeist wird er nur von Tropfwasser von an der hier schrägen Höhlenwand hängenden Tropfsteinen. Wegen der klimatischen Verhältnisse in der Höhle, etwa zehn Grad Celsius und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit, verdunstet kaum Wasser. Das Sinterbecken und die Wandtropfsteine sind noch im Wachstum. Auf dem Grund des Beckens entstand kugeliger Perlsinter. Ursprünglich hingen mehrere makkaroniförmige Tropfsteine von der Decke bis zur Wasseroberfläche herab. Es bildeten sich seltene Sinterrossetten, rhomboedrische, radiär auseinanderstrebende Einzelkristalle. Unter dem Wasserspiegel waren vier Kristalldrusen aus Calcit entstanden, auch Kristallblüten genannt. Diebe entwendeten sie alle nach der Eröffnung der Schauhöhle. Eine Rosette konnte jedoch sichergestellt und wieder angebracht werden. Der gesamte Bereich ist jetzt durch einen Stacheldrahtverhau vor weiteren Zerstörungen geschützt.
Die Hochszeitstorte ist ein Sintergebilde in mehreren Stockwerken, das beinahe bis zur Höhlendecke reicht. Es ist wohl der imposanteste Tropfsteinschmuck der Eberstadter Tropfsteinhöhle und eine der größten und schönsten Tropfsteinformationen in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa. Phasen verschieden starker Wasserzufuhr schufen sie. Durch aufschlagende Tropfen und ablaufendes Wasser entstanden zahlreiche Etagen. Vorbei am Nikolaus, einer etwa einen Meter hohen Tropfsteinskulptur, und an der Höhlenorgel, einer wasserfallartigen Sintermasse an der Höhlenwand, geht es zum Haifischrachen, einer bizarren Tropfsteinlandschaft oberhalb eines Versturzberges. Dort gabelt sich die Höhle. Sie ist also keine einzelne Tunnelröhre, sondern ein verzweigtes Höhlensystem. In der bisherigen Gehrichtung läuft noch etwa 30 Meter lang ein kleiner und nicht zugänglicher Höhlenzweig weiter.
Der Besucherweg führt dann an der Brause vorbei, einer der wenigen Stellen in der Höhle, wo das zulaufende Wasser fast nie versiegt. Oberhalb der Brause erstreckt sich eine versinterte Kluft weit in die Höhe, ihr Ende ist kaum zu erkennen. Hinter der Brause kann man in einer einmündenden Spalte an der östlichen Höhlenwand zwischen Tropfsteinen massenhaft Excentriques sehen; es sind zierliche, teilweise nadelförmige, haken- bis spiralförmig gekrümmte, in beliebige Richtungen wachsende Gebilde, deren Entstehung noch nicht ganz erklärt ist. Sie entwickeln sich anscheinend unabhängig von der Schwerkraft unter dem dominierenden Einfluss von Kristallkräften in alle Richtungen.
Etwa 600 Meter vom Höhleneingang entfernt, sperrt dann eine Holzbarriere den Gang ab. Dort endet die Höhlenführung. Der weitere Verlauf der Höhle ist beinahe in dem Zustand belassen worden, wie ihn die Höhlenforscher vor über 35 Jahren antrafen. Der Höhlenboden ist dort vollständig mit Höhlenlehm bedeckt. Der mit zahlreichen Tropfsteinen besetzte und einsehbare Restgang hat anfangs nur noch eine Höhe von einem Meter, eine Länge von etwa 30 Metern und wird fortlaufend niedriger, was die weitere Erforschung der Höhle behindert. Er gabelt sich in mehrere nicht mehr begehbare Spalten. Da die Höhle keinen zweiten Ausgang hat, müssen die Besucher denselben Weg bis zum Eingang zurückgehen. An besucherstarken Tagen kann ihnen dabei schon die nächste Besuchergruppe entgegenkommen.
Besucherzahlen
Die Höhle hatte von der Eröffnung am 9. September 1973 bis zum Jahresende 53.605 Besucher. Im ersten vollen Schauhöhlenjahr, 1974, besuchten insgesamt 255.675 Gäste die Höhle. Dies ist ein absoluter Spitzenwert, der nur von sehr wenigen Höhlen in Deutschland jemals erreicht worden ist. Anschließend gingen die jährlichen Besucherzahlen langsam zurück. 1975 kamen 193.070, drei Jahre später, 1978, 142.822 Besucher. Im Jahre 1983 fiel die Besucherzahl mit 99.808 erstmals unter die Hunderttausendergrenze. Bis 1993 pendelten sich die Zahlen auf Werte zwischen 90.000 und 100.000 ein. Ab 1994 ist ein weiterer Rückgang wie bei den meisten anderen Schauhöhlen in Deutschland zu verzeichnen. Der bisherige Tiefstwert lag im Jahre 2004 bei 61.578 Besuchern. Seit dem Jahre 2005 ist wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen.
Im Jahre 2007 waren es 65.797 Besucher. Davon waren 23.690 (36 Prozent) Kinder oder Jugendliche bis 15 Jahre. 7698 Besucher (zwölf Prozent) gehörten einer Besuchergruppe an. Die Höhle wurde zudem von 1382 Schwerbehinderte, was 2,1 Prozent der Gesamtbesucherzahl ausmacht, besucht. Dieser für eine Schauhöhle hoher Wert ist darauf zurückzuführen, dass die Höhle komplett behindertengerecht ausgebaut ist. Der besucherstärkste Monat im Jahre 2007 war der August mit 13.515. Am wenigsten Besucher in einem Monat kamen im Februar mit 855.
In den Jahren 2003 bis 2007 lag die durchschnittliche Besucherzahl bei 63.885. Mit diesem Wert liegt die Schauhöhle im oberen Bereich der Schauhöhlen in Deutschland. Vor zehn Jahren lag der Durchschnitt (1993 bis 1997) bei 84.205, was beinahe ein Drittel mehr als heute bedeutet. In Süddeutschland wird die Höhle bei etwa 30 Schauhöhlen nur von der Teufelshöhle bei Pottenstein (jährlich 167.000 Besucher) und der Bärenhöhle (jährlich 105.000 Besucher) übertroffen. Die erste Millionen Besucher seit der Eröffnung war im Jahre 1979 erreicht. Die zweite Millionen im Jahre 1988 und die dritte Millionen im Jahre 1999. Seit der Eröffnung der Höhle besuchten bis Jahresende 2007 3,53 Millionen Personen die Höhle. Davon waren etwa 1,62 Millionen (46 Prozent) Einzelpersonen, 0,66 Millionen (19 Prozent) Personen in Besuchergruppen und 1,25 Millionen (35 Prozent) Jugendliche. [9]
|
|
|
Weitere große Höhlen, Eberstadter Höhlenwelten
Neben der Eberstadter Tropfsteinhöhle sind im Bauland zwei weitere große Höhlen bekannt.
Die Hohle-Stein-Höhle ist auf einer Länge von über 3000 Metern vermessen, aber nicht für die Allgemeinheit befahrbar. Sie verläuft in weiten Teilen parallel zur Schauhöhle. Im unteren Teil ist ihr Querschnitt ellipsenförmig, eng und liegt zeitweise unter dem Karstwasserspiegel, so dass kein Zugang möglich ist. Weiter hinten in der Höhle befinden sich große Hallen, abgelöst von riesigen Sinterbarrieren, die die Erforschung sehr erschwert haben. Am Ende der vermessenen Strecke ist der Querschnitt noch so groß, dass man davon ausgeht, dass sich der gesamte Verlauf noch weit nach Norden zieht.
Fast genau 35 Jahre nach der Entdeckung der Höhle haben Geologen im März 2006 wieder eine große Höhle im Eberstadter Höhlensystem entdeckt: die Winterholzhöhle, benannt nach ihrer Lage im Gewann An dem Winterholz. In Buchen wird sie fälschlicherweise auch als Kornäckerhöhle bezeichnet. Nach Sprengarbeiten im benachbarten Steinbruch begutachtete ein Wissenschaftler des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) aufgetauchte Risse und vermutete eine dahinterliegende Höhle. Es fand sich hinter einer so genannten Karstspalte ein Einstieg in einen schmalen Gang, der wiederum in eine 220 Meter lange Höhle führt. Die Höhle endet an einem bis jetzt unüberwindlichen Versturz. Auch sie ist wegen der Einsturzgefahr nicht allgemein zugänglich. Die Kornäckerhöhle besteht aus zum Teil riesigen Hallen mit über 20 Meter Höhe, jedoch findet sich in ihr vergleichsweise wenig Tropfsteinschmuck. Die Höhle ist die Fortsetzung der Schauhöhle (Eberstadter Tropfsteinhöhle) nach hinten. Die Größe der Hallen lässt vermuten, dass das Höhlensystem sich hinter dem Versturz im Untergrund der Karstlandschaft des Baulands noch bedeutend weiter zieht.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 3.
- ↑ Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 6.
- ↑ Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 7.
- ↑ M. Linnenbach: Eberstadter Tropfsteinhöhle. Abgerufen am 18. September 2008.
- ↑ ND 3 Karsthöhle Eberstadter Tropfsteinhöhle, Buchen/Eberstadt. In: Geologische Naturdenkmale im Regierungsbezirk Karlsruhe. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 2000, abgerufen am 18. September 2008.
- ↑ Tropfsteinhöhle Buchen-Eberstadt. In: Geopark Eingangstore. Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, abgerufen am 19. September 2008.
- ↑ Geopark. Buchen im Odenwald, abgerufen am 19. September 2008.
- ↑ Alle Angaben im Abschnitt Geschichte, wenn nicht anders belegt, stammen aus: Wilhelm Eberle: Entdeckung und Ausbau der Eberstadter Tropfsteinhöhle. Druckerei Odenwälder Buchen, Buchen 1987.
- ↑ a b Alle Angaben stammen vom Eigenbetrieb Tourismus und Eberstadter Tropfsteinhöhle der Stadt Buchen.
Literatur
- Dr. Klaus Dobat, Dr. Horst Eichler, Dr. Herbert W. Franke, Dr. Gerhard Fritz und Schriftleiter Hans Brand: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. In: Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V. (Hrsg.): Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde. 5. erweiterte Auflage. Reihe A, Speläologie. Fr. Mangold‘schen Buchhandlung, 1998, ISSN 0567-4956.
- Wilhelm Eberle: Entdeckung und Ausbau der Eberstadter Tropfsteinhöhle. Druckerei Odenwälder Buchen, Buchen 1987.
- Bernd Fischer, Dr. Wolfgang Hauck, Gebriele und Walter Kammerer, Jochen Schwab und Felicitas Zemelka: Eberstadter Höhlenwelten. In: Der Warttrurm – Heimatblätter des Vereins Bezirksmuseum Buchen e. V. Verein Bezirksmuseum Buchen e. V., 2006, ISSN 0723-7553.
- Ernst Waldemar Bauer: Wunderwelt der Höhlen. Bechtle Verlag, Esslingen 2001, ISBN 3-7628-0565-2, S. 151.
- Stephan Kempe, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Höhlen – Verborgene Welten. Primus Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-89678-611-1, S. 155.
- Hans Binder, Anke Lutz, Hans Martin Lutz: Schauhöhlen in Deutschland. Aegis Verlag, Ulm 1993, ISBN 3-87005-040-3, S. 66–67.
- Welt voller Geheimnisse – Höhlen. In: Stephan Kempe (Hrsg.): HB Bildatlas Sonderausgabe 17. HB Verlags- und Vertriebs-Gesellschaft, Hamburg 1997, ISBN 3-616-06739-1, S. 99.