Sinclair Research

britische Firma
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Sinclair Homecomputer

Die britische Firma Sinclair, die von Sir Clive Sinclair gegründet wurde, war ein früher, in Großbritannien marktbereitender Hersteller von Heimcomputern auf Basis der Z80-CPUs.

Die Rechner bestanden z.T. nur aus nur vier integrierten Bausteinen. Bastler konnten sich die ersten Rechner aus Teilesätzen sogar selbst zusammensetzen. Der einfache Aufbau bedingte eine kostengünstige Produktion und damit auch einen guten Ladenpreis, Sinclair erreichte am zunächst leeren Markt eine gute Verbreitung. Qualitätsprobleme und technische Mängel gehörten zu den Schattenseiten der Firma, hinzu kamen weitere technische Eigenheiten wie etwa eine mehrfach belegte Folien- oder Gummitastatur und die bekannten, berühmt-berüchtigten Sinclair Microdrives.

Die Spectrum-Modelle wurde weltweit in verschiedenen mehr oder minder kompatiblen Formen nachproduziert. Bekannt sind vor allem die Timex-Modelle aus den Vereinigten Staaten sowie die inoffiziellen Clone aus der UDSSR, der DDR und Südamerika. Kleinere Produktionen fanden sich in Asien und Portugal.

Aus einem zukünftigem Rechner mit dem Projektnamen LOKI wurde nichts. Der Z80-Chip wurde beim QL-Nachfolgermodell durch eine Motorola 68000 CPU ersetzt, ein Hinweis auf eine geplante Weiterentwicklung. Dies machte den Computer leider auch weitgehend inkompatibel für die Programme der Vorgängermodelle. Das Datenformat der eingebauten MicroDrives war ebenfalls geändert worden, die Schwachstelle der MicroDrives selbst blieb.

Wie Sir Clive später bei einer Gelegenheit betonte, war der Erfolg der frühen Computer und die notwendige (wenn auch nicht erreichte) Kompatibilität ein wesentliches Hindernis bei der Weiterentwicklung.

Die Firma geriet schließlich aufgrund vielfältiger interner Probleme, einer problematischen Modell- und Zubehörpolitik sowie der wachsenden, meist besseren Konkurrenz, in Großbritannien etwa durch die Amstrad-Modelle CPC und PCW, durch den BBC Micro und den Archimedes, in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde nach dem Spectrum 128 bzw. Quantum Leap von Amstrad übernommen.

Die Rechner wurden schwerpunktartig als einfache Computer bzw. einfache Spielcomputer weiterentwickelt. Schwächen der ursprünglichen Auslegung, etwa des externen Speicherlaufwerks, wurden durch einen beherzten Griff in die Amstrad-Teilekiste beseitigt. Auch die Qualitätskontrolle wurde nach und nach verbessert. Mit dem langsamen Aufkommen der IBM-kompatiblen war das z.T. schon innerhalb der Serie nicht immer kompatible und technisch veraltete Spectrum-Modell zum langsamen Ende verurteilt.

Eine Aufzählung der Sinclair-Computermodelle:

weitere, spätere Computer

Auf der Basis der Technik des Sinclair QL wurde noch eine Art TelefonTerminal für Büros entwickelt, produziert und in Großbritannien und Kanada vermarktet. Speziell als Terminal gedacht, mit eingebautem Hörer und spezieller Software, war das Gerät zu den früheren Sinclair-Computern wiederum inkompatibel. Auch hier waren wieder zwei Microdrives eingebaut worden.

Später gab es von der Firma Sinclair noch einen Versuch eines einfachen IBM-Kompatiblen. Der PC20 war ein kleiner Rechner im Tastaturgehäuse, äußerlich damit einem Atari-ST oder Amiga nicht unähnlich. Erweiterungskarten konnten nur bei offenem Gehäuse gesteckt und betrieben werden. Der Rechner wurde auch von Amstrad vermarktet, war aber nach einigen Quellen nicht sonderlich erfolgreich.

Sir Sinclair selbst produzierte unter dem Firmennamen Cambridge später das frühe Notepad Z88, auf das die Amstrad-Modelle NC100 ff. und weitere "Kopien" anderer Hersteller folgten.

Freunde des Retrocomputing können Spiele und Programme für den Sinclair ZX Spectrum mit den bekannten Emulatoren ausführen.

Sinclair MicroDrives

Die MicroDrives waren eine Art miniaturisiertes Bandlaufwerk mit ca. 80-100 KB Fassungsvermögen. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Lochkarten und großen Magnetbändern stellte es zunächst eine wenigstens brauchbare erstmalige Speichermöglichkeit für den Homecomputern dar, wurde jedoch bald durch Diskettenlaufwerke verdrängt und ersetzt.

Die Medien enthielten ein Endlosmagnetband, das auf einer einzigen Spule aufgewickelt war. Das Band wurde außen auf die Spule aufgewickelt und innen (im Zentrum nahe der Achse) aus der Wicklung herausgezogen, eine Art Endlosspiralsystem. Die Laufwerke hatten eine eingebaute Fehlerkorrektur, Bandfehler wurden markiert, die schadhaften Stellen nicht mehr benutzt. Technisch möglich, aber auch am Rande des praktisch brauchbaren. Der Einsatz der MicroDrives blieb auf Sinclair und Sinclair-Kompatible beschränkt

Hinzuzufügen ist, dass ähnlich aufgebaute Systeme, etwa das seltene 8-Spur-Audio-Kassette-System oder ein noch weniger bekannter Filmprojektor, ebenfalls erfolglos blieben.

Computer-Zubehör und weitere Sinclair-Erfindungen

Neben den Computern gab es für den Bastler Sinclair weitere interessante Projekte und (oft erfolglose) Produkte. Anbei eine kleine unvollständige Aufzählung:

  • ein kleiner Drucker für die Spektrum-Reihe. Zwei Thermo-Köpfe brannten eine Aluminium-Beschichtung auf speziellem schwarzem Papier weg. Einfach und billig, leider nicht sehr stabil. Das bedruckte Papier mußte oft photokopiert werden da sich z.B. Fingerabdrücke schnell einfärbten ...
  • ein 100 Kbaud-Netzwerk zwischen Sinclair-Computern, im QL bzw. MicroDrive-Adapter fest eingebaut
  • ein früher Speicherkarten-Computerspeicher (beim Z88)
  • ein erster Taschenfernseher in verschiedenen Ausführungen
  • ein frühes Taschenradio
  • eine frühe Digitalarmbanduhr
  • ein Ohrensteckradio, mehrere Ausführungen
  • ein Taschenrechner
  • ein erster Armbanduhr-Taschenrechner
  • C5, ein futuristisches Elektrodreiradkeil mit Kunststoffverkleidung
  • eine weitere Art kleiner Unterwassertorpedo für Taucher zusammen mit einer asiatischen Firma
  • elektrische Fahrradhilfsmotoren
  • elektrische Klapprollstuhlhilfsmotoren
  • Klappfahrräder bzw. Elektroklappfahrräder
  • eventuell einen Nachfolger für das Segway-Vehicle
  • etc.

weitere Begriffe unter der Rubrik SINCLAIR

Sinclair ist der Nachname folgender Persönlichkeiten:

John Sinclair ist die Hauptfigur einer deutschsprachigen Romanserie.