Die Sui-Dynastie (581-618) zählte trotz ihrer Kurzlebigkeit zu den großen chinesischen Dynastien, da das Land unter ihrer Herrschaft erstmals seit dem Untergang der Han-Dynastie 220 (andere: der allerdings kurzlebigen Westlichen Jin-Dynastie 316) wiedervereinigt wurde.

Die Sui waren (wie die Tang danach auch) aus dem sinisierten türkischen Adel hervorgegangen. General Yang Jiang war ein erfolgreicher Mann, der 577 im Auftrag der Zhou die nördliche Qi-Dynastie stürzte. Als der letzte Kaiser der nördlichen Zhou-Dynastie (ein krankhafter Despot) 580 starb, beseitigte er sämtliche Erben und übernahm 581 als Kaiser Titel Wen Di selbst die Macht. Damit war die Sui-Dynastie gegründet.
Möglich wurde dies durch die Passivität der Kök-Türken (der Schutzherren und Gegenspieler der abgelösten Dynastien), deren Staat sich nach dem Tod des Khans Taspar 581 in zwei Teile spaltete, woran Wen Di´s Diplomatie einen gewissen Anteil hatte. 585 bekannte sich sogar der neue Türkenkhan Scha-po-lo/Isbara (581-87) als Vasall. Schließlich eroberte der Sui-Kaiser 589 auch Jiankang (heute Nanking) und beseitigte die dortige Chen-Dynastie, womit China nach über zweihundertjähriger Spaltung wiedervereinigt war.
Mit den Sui setzte in China ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Die Sui-Dynastie begann mit zahlreichen Reformprojekten, die in kurzer Zeit Großes erreichten, das Land aber steuerlich stark beanspruchten und die Dynastie so vorzeitig zu Fall brachten. Da sind zu nennen:
- Chang'an (heute Xi'an) wurde wieder Hauptstadt von China (die neue Stadt wird im Nordwesten der alten Stadt gebaut)
- Organisation der zentralen Reichsverwaltung mit den klassischen 6 Ministerien (Beamten, Finanzen, Riten, Heer, Justiz und öffentliche Arbeiten)
- Wiedereinführung der Beamtenprüfungen (allerdings bei weitem nicht so ausgeprägt wie später zur Zeit der Song-Dynastie)
- eine Bodenreform zugunsten des einfachen Volkes (Prinzip der gleichmäßigen Landverteilung)
- Vereinfachung und Milderung der Strafgesetze
- Beginn des Baus einer Kanalverbindung zwischen Nord- und Südchina zwecks Getreide- und Truppentransport (Getreide-Steuer)
- Verlängerung der Großen Mauer nach Westen hin
Unter Yang Di kam es aber zu drei schlecht geführten Kriegen gegen Korea und 615 zu einer Schlappe gegen die Kök-Türken, was das Ansehen der Dynastie erschütterte. Danach zog sich der Kaiser zu einer Vergnügungsreise in den Süden zurück und ließ den Norden allein. Prompt erhob sich 617/18 ein General namens Li Yuan (mit Billigung des Türkenkhans Shibi), eroberte Chang'an (heute Xi'an) und begründete die T'ang-Dynastie. Mit der Begründung "Der Himmel hat die Sui verworfen, sorgen wir für uns selbst!" wurde Yang Di in Chiang-tu von seinen Ratgebern erdrosselt.
Sui-Kaiser
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