Einhard

fränkischer Gelehrter und Geschichtsschreiber
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. März 2005 um 23:05 Uhr durch Wolpertinger (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Einhard oder Eginhard (* ca. 770 im Maingau, † 14. März 840 Kloster Seligenstadt) fränkischer Gelehrter, Geschichtsschreiber und zuletzt Abt des Klosters Seligenstadt, war Nachfolger Alkuins als Leiter der Hofschule Karls des Großen.

Neben den zahlreichen Briefen und religiösen Schriften, die uns von Einhard erhalten geblieben sind, ist sein berühmtestes Werk die Biographie Karls des Großen, die Vita Caroli Magni. Diese einzige zeitgenössische Biographie Kaiser Karls verfasste Einhard in Anlehnung an die antiken Kaiserbiographien Suetons. Hier erwähnt er 828 Eschweiler als "Fundus regius Ascvilare". Erwähnenswert ist auch sein Werk Translatio et Miracula SS. Marcellini et Petri, ein Bericht von der Überführung der Reliquien zweier Heiliger von Rom nach Seligenstadt; das erste Buch trägt Züge einer Räuberpistole, im weiteren gewinnt die Beschreibung von Wundern die Oberhand.

Ein Denkmal zu Ehren Einhards steht am Eschweiler Stadtgarten. In Seligenstadt steht die Einhard-Basilika.

In Erinnerung an Einhard und sein Werk wird von der Einhard-Stiftung zu Seligenstadt seit 1999 alle zwei Jahre der Einhard-Preis für biographische Literatur verliehen. Bisherige Preisträger sind Otto Pflanze (1999), Brian Boyd (2001), Joachim Fest (2003) und Irene Heidelberger-Leonard (2005).

Literatur

  • Einhard, Vita Karoli Magni - Das Leben Karls des Großen. Stuttgart: Reclam, 1995.
  • Schefers, Hermann (Hrsg.): Einhard. Studien zu Leben und Werk. Darmstadt, 1997.