Lester Bowie

William Lester Bowie (* 11. Oktober 1941 in Frederick, Maryland, † 8. November 1999 in Brooklyn) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter, -Bandleader und -Komponist.

Lester Bowie Mitte der 1990er Jahre

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Lester Bowie 1984 in der Fabrik in Hamburg

Leben und Wirken

Lester Bowie hatte sich wie kein anderer all die Fehler gemerkt, die er als Anfänger einst auf der Trompete gemacht hatte, und konnte daraus einen einzigartigen Cocktail aus klanglichen Bereicherungen des Trompetenspieles mixen, die seinen Soli zu höchster Originalität verhalfen. Beispielsweise spielte er verschliffene Töne mit vor dem Mikrofon geschwenkter Trompete.

Bowie wuchs als Teil des "Bowie-Clan"s in St. Louis auf, wo er früh Trompete lernte und spielte in Schul-, dann in Army- und Rhythm 'n' Blues-Bands. Er trat früh der Association for the Advancement of Creative Musicians bei, einer afroamerikanischen Musikervereinigung in Chicago, und war 1968 Mitbegründer eines der maßgeblichen Free Jazz-Ensembles, des Art Ensemble of Chicago, mit dem er zahlreiche Platten vorlegte und regelmäßig auf Tournee ging. Einer seiner jüngeren Brüder ist der Posaunist Joseph Bowie, der Gründer der Punk-Funk-Jazz-Band Defunkt.

In den 1970er Jahren war er auch bei einigen Rockjazz-Aufnahmen dabei. Ende des Jahrzehnts spielte er zusammen mit John Abercrombie und Eddie Gomez in der Formation New Directions des Schlagzeugers Jack DeJohnette. In den 1980ern kam es nach Experimentieren mit Bläser-Ensembles zwischen 5 und 59 Personen zur Gründung der populären Brass Fantasy, der künstlerisch führenden unter den damals aufkommenden neuen Jazz-Brassbands. Mit Arthur Blythe, Chico Freeman und Don Moye spielte er in der All Star-Formation The Leaders. Mit Amina Claudine Myers organisierte er ein Orgel-Ensemble; mit seiner Gattin, der Soulsängerin Fontella Bass, nahm er diverse Platten auf.

Von Bowie stammt das berühmte Zitat: "Jazz is neither specific repertoire, nor academic exercise ... but a way of life."