Klartraum

Traum, in dem der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt
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Der Klartraum oder auch luzider Traum ist ein Traum, in dem der Träumer sich bewusst ist, dass er träumt.

Durch dieses Wissen ist es ihm begrenzt möglich, in seinen Traum einzugreifen, seine geistigen Ressourcen zu aktivieren und planvoll zu handeln. Er kann dabei nicht nur seine eigenen Handlungen kontrollieren, sondern auch auf die Traumumgebung einwirken. Allerdings kann er keine komplizierten Aufgaben, wie etwa mathematische Berechnungen erledigen, da vor allem der logische Teil des Gehirns teilweise nicht funktionsfähig ist. Ob diese Beschränkungen zu überwinden sind, ist Teil der aktuellen Forschung.

Forschung

Klarträume wurden bereits im Labor, z.B. von Stephen LaBerge und Paul Tholey, untersucht. Dabei standen und stehen Fragestellungen wie "Wie erzeugt man luzide Träume?", "Auf welche Weise kann man während des Traumes mit Außenstehenden Kontakt aufnehmen?", "Wozu kann man luzide Träume nutzen?" im Vordergrund. Eine Kontaktaufnahme zu Außenstehenden ist z.B. durch vorab vereinbarte Augenbewegungen möglich, da die Augenmuskulatur nicht von der Schlafparalyse betroffen ist.

Es wurden spezielle Klartraumtechniken entwickelt, mit denen die Häufigkeit und die zeitliche Ausdehnung von Klarträumen gesteigert werden kann. Diese beruhen meist auf dem Aktivieren des Bewusstseins, den so genannten Realitychecks und dem Führen eines Traumtagebuchs. Auch wird daran geforscht, inwieweit sich motorische Fertigkeiten im Klartraum verbessern lassen.

DILD

Der dream induced lucid dream (DILD) bezeichnet einen Klartraum, der aus einem normalen Traum hervorgeht, sobald der Träumer sich durch einen oder mehrere Realitychecks darüber Klarheit verschafft hat, dass er träumt. Dies setzt im wesentlichen voraus, dass während des ursprünglichen Traumerlebens das Ich-Bewusstsein mindestens in einem solchen Umfang verfügbar ist, dass man einen verlässlichen Realitycheck abrufen kann.

Klares Träumen in anderen Kulturen

Das Phänomen des klaren Träumens ist auch in anderen Kulturen von Bedeutung. Im tibetischen Buddhismus Vajrayana und im tibetischen Bön ist klares Träumen eine wichtige Übung und Teil des sogenannten Traumyoga.

Bei den Senoi, einem Volk im Dschungel von Malaysia nimmt die tägliche Traumarbeit und der kreative Umgang mit Klarträumen eine zentrale Rolle in ihrem Leben ein.

Literatur

  • Stephen LaBerge: Exploring the world of lucid dreaming. ISBN 034537410X
  • Stephen LaBerge: Hellwach im Traum. ISBN 3478084423
  • Paul Tholey: Schöpferisch Träumen. ISBN 3880742758
  • Namkhai Norbu: Traum-Yoga. Träume bewußt lenken - der tibetische Weg zu Klarheit und Selbsterkenntnis O.W.Barth-Verlag, Bern-München-Wien 1998, ISBN 3-502-62481-X
  • Tenzin Wangyal Rinpoche: Übung der Nacht - Tibetische Meditationen in Schlaf und Traum Diederichs Verlag, 2001, ISBN 3720521893

Filme