Stampit

Frankiersoftware der Deutschen Post AG
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Stampit (Herstellerschreibweise: STAMPIT) ist eine seit Februar 2002 am Markt befindliche Frankiersoftware der Deutschen Post AG. Mit dieser kann (hauptsächlich auf PCs mit dem Betriebssystem Microsoft-Windows) ein Frankiervermerk für Postsendungen erzeugt werden. Der Frankiervermerk besteht dabei aus einem 32x32-DataMatrix-Code (2-D-Strichcode). Dieser enthält Daten zum Produkt, zum Portokonto (sog. Seriennummer für jeden registrierten Nutzer), zur Empfängeradresse sowie eine eindeutige Nummer. Diese wird zur Verhinderung von Kopien eines Frankiervermerkes verwendet.

Stampit-Logo
Stampit-Frankiervermerk mit Adress- und Absenderangabe sowie Seriennummer, Portobetrag, Datum und DataMatrix

Das System besteht aus Postagepoint, welcher die Portokonten verwaltet, aus einem Stampit-Server, welcher die Applikationsschnittstellen bedient und aus den Stampit-Clients, welche bei den Kunden installiert sind. Die Schnittstellen des Systems sind nach Unterschrift eines Non-Disclosure Agreements bei der Deutschen Post zu beziehen. Eine Implementierung als freie Software ist deshalb nicht problemlos möglich.

Versionen

Derzeit bietet die Deutsche Post drei verschiedene Versionen an:

  • Stampit Web als reine Online-Version
  • Stampit Home als Software für den privaten Nutzer und kleinere Geschäftskunden
  • Stampit Business als Software für Geschäfts- bzw. Großkunden

Das Porto wird online gekauft und die Briefmarken anschließend mittels des eigenen Druckers hergestellt, dabei werden Informationen zur Sendung wie die Adresse und die Höhe des entrichteten Portos in einen maschinenlesbaren DataMatrix-Code umgewandelt. Gemeinsam wurde diese Technik von der deutschen Firma GFT Technologies und dem US-amerikanischen Softwarehersteller Adobe entwickelt. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bestehen nur in der Business-Variante in Form von eigenem Logo und Werbetext.

Stampit Web wurde in Zusammenarbeit mit Adobe Systems entwickelt und in einer ersten Basisfunktion in die Auktions-Plattform eBay integriert. Später entwickelte die Post jedoch die zusätzlichen Angebote „Stampit Home“ und „Stampit Business“, mit deren Hilfe Briefmarken u. a. auch direkt aus Anwendungen wie Microsoft Word oder StarOffice Writer angefertigt werden können. Einige Zeit später kam „Stampit Web“ auf den Markt, bei diesem Produkt werden alle Vorgänge internetgestützt durchgeführt.

Zur Nutzung ist die Adobe-Reader-Software und ein definierter Webbrowser erforderlich. Nach dem Test mit eBay ist es nun auch möglich, normale Sendungen mit Stampit Web zu frankieren.

Mit Stampit können alle gängigen Brief- und Paketprodukte frankiert werden. Für den Druck kann weißes Normalpapier benutzt werden, auch der direkte Druck auf Briefumschläge aller üblichen Formate ist möglich. Weiterhin werden bedruckbare Klebeetiketten vieler Hersteller unterstützt.

Vor dem Druck kann die Empfängeradresse auf Gültigkeit überprüft werden. Eine dem System nicht bekannte Adresse kann trotzdem verwendet werden. Blanko-Wertzeichen ohne Empfänger können nicht erstellt werden, jedoch kann auf die Angabe des Absenders verzichtet werden.

Stampit eignet sich sehr gut, Warensendungen bzw. Büchersendungen in durchsichtiger Plastikfolie (passend verschweißt) zu verschicken, weil der Frankiervermerk durch die Folie gescannt werden kann. Dadurch kann passend zur Sendung die Verpackungsgröße variiert werden.

Eine Freimachung von Päckchen und Paketen ist mit der DHL-Online-Frankierung möglich, für welche im Gegensatz zu Stampit keine Registrierung erforderlich ist.

Kritik

Kritiker bemängeln die hohe Abhängigkeit der Anwender von den Angeboten der Post, insbesondere durch die nur mit einem Internetzugang erreichbare Portokasse. Außerdem wird bezweifelt, dass die Deutsche Post als Auftraggeber für Stampit ihr Produkt für andere Anbieter öffnet.

Stampit Web konnte zunächst nur in Verbindung mit dem Internetbrowser Internet Explorer der Firma Microsoft benutzt werden. Seit Juni 2006 werden ausgewählte Versionen des Microsoft Internet Explorer oder des Firefox Webbrowsers der Mozilla Foundation unterstützt. Weitere Voraussetzungen sind die Installation ausgewählter Adobe-Acrobat-Reader bzw. Microsoft-Windows- oder Mac-OSX-Betriebssystem-Versionen. Bei Verwendung von alternativen Web-Browsern, PDF-Betrachtern oder Betriebssystemen ist Stampit Web nicht nutzbar[1][2]. Dies ist insofern bedauerlich, als dass es dem Geist des WWW widerspricht, zu viele Vermutungen über die Arbeitsumgebung der Nutzer anzustellen. Die Unterstützung von OS X ist halbherzig.

Ein weiterer Gegenstand der Kritik sind fehlerhafte Frankierungen. Wurde ein Frankiervermerk ausgedruckt, soll aber nicht verwendet werden (z. B. weil die Adresse falsch ist), so kann dieser zusammen mit einem Formular zur Rückerstattung eingereicht werden. Der Frankiervermerk wird dem Portokonto dann gutgeschrieben, wenn die Sendung nicht befördert wurde. Kommt es zu Störungen beim Druckvorgang (Papierstau, Druckkopfdefekt usw.), so muss sich der Nutzer von Stampit Web an den Kundendienst wenden. Die Versionen Stampit Home (ab v3.2) und Stampit Business lassen eine Online-Porto-Rückerstattung zu, egal ob erfolgreich ausgedruckt wurde oder nicht.

Unterstützung der Packstation und der Paketbox

Mit Stampit freigemachte Pakete können an einer DHL-Packstation oder einer Paketbox eingeliefert werden. Durch Stampit frankierte Päckchen besitzen einen 2-D-Barcode, den die Packstation nicht lesen kann, in die Paketbox können diese Päckchen jedoch eingeworfen werden.

Siehe auch

Quellen

  1. Briefmarken-Druck auch über Firefox
  2. Diskussion:STAMPIT#Konkretisierung Browserabhängigkeit der Web-Version