Lübecker Marzipan

geschützte geografische Handelsbezeichnung für Süßware aus gemahlenen Mandeln und Zucker
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Lübecker Marzipan g. g. A. ist eine von der EU geschützte geographische Herkunftsbezeichnung für Marzipan aus der norddeutschen Stadt Lübeck. Dass die Lübecker Marzipanhersteller per Selbstverpflichtung bestimmte Qualitätsgrundsätze (mindestens 70 % Marzipanrohmasse, höchstens 30 % Zucker) einhalten, ist für den Schutz des Begriffs nicht erheblich.

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Das EU-Siegel „geschützte geographische Angabe“ gemäß Verordnung (EWG) Nr. 2037/93 der Europäischen Kommission

Königsberger Marzipan kommt hingegen in der Regel nicht (mehr) aus Königsberg.

Marzipan in Lübeck

In den Lübecker Zunftrollen wird „Martzapaen“ erstmals im Jahre 1530 erwähnt. Lübecks Ruf als „Marzipanstadt“, seine Vorrangstellung bei der Marzipanproduktion, wurde allerdings erst nach 1800 begründet.[1]

1786 gründet der Konditor Johann Gerhard Maret seinen Betrieb. Er stirbt 1804 und hinterlässt einen kleinen Sohn, so dass sein langjähriger Geselle Johann Georg Niederegger zunächst die Konditorei weiterführt. 1822 endlich übernimmt Peter August Maret den Betrieb und Niederegger gründet seine eigene Firma. In den folgenden Jahrzehnten werden in Lübeck etwa ein Dutzend Marzipan-Fabriken (Erasmi & Carstens, v. Minden & Bruhns GmbH & Co. KG, Marzipanland, Mest u. v. a.) gegründet, die den Grundstein für die heutige weltweite Verbreitung der Süßspeise legten.

Literatur

  • Christa Pieske: Marzipan aus Lübeck: der süße Gruß einer alten Hansestadt. Weiland, Lübeck 1997, ISBN 3-87890-084-8
  • Harald Eschenburg: Lübecker Marzipan oder fünfzehn Rosen. Ein Lübeck-Roman, erschienen Husum 1984, ISBN 3-88042-235-4
  • Burkhard Leu: Die Marzipan-Fibel. Schmidt-Römhild, Lübeck 2001, ISBN 3-79501-243-0

Einzelnachweise

  1. Lübeck und das Marzipan auf Webseite der Stadt Lübeck; aufgerufen am 28. Mai 2008