Die Pfalz (Palatium) wurde zu Zeiten Karls des Großen gebaut, der sich auch mehrfach dort aufhielt - sie galt als die "Pfingstpfalz", von wo aus die Herrschergewalt zu dieser Jahreszeit ausgeübt wurde. Der Weinbau im gegenüberliegenden Rheingau soll zu dieser Zeit ebenfalls begonnen worden sein.
Die "Aula Regia" wird seit einigen Jahren im Stadtteil Nieder-Ingelheim ausgegraben und ist auf dem Internet ausführlich dokumentiert. "Der Saal", wie der Reste der Pfalz im Volksmund genannt wurden, bildet den Kern des alten Dorfes. Es handelt sich um einen für die Zeit typischen fränkisch-römischen Herrscherbau mit umfangreichen Nebengebäuden. Später wurden Befestigungen und eine Kirche dazugefügt.
Der Nachfolger Karls des Großen, sein Sohn Ludwig der Fromme, hielt sich häufig in der Pfalz auf und verstarb auf einer Rheininsel in unmittelbarer Nähe.
Kaiser Heinrich IV wurde von seinem Sohn Heinrich V in Ingelheim am Rhein gefangen gehalten und "verfluchte den Ort" wie er später sagte.
Kaiser Friedrich I Barbarossa erneuerte die Festungsanlagen aus Bewunderung für Karl den Großen.
Die Pfalz erreichte allerdings danach nie wieder ihre frühere Bedeutung.
Ausgrabungen aus der neuesten Zeit geben einen guten Einblick in die historische Anlage.