Tanzsport

Tanzen als Sportart
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Als Tanzsport oder auch Turniertanz wird die wettkampfmäßige Form des Gesellschaftstanzes bezeichnet. Als Tanzsport gelten demnach die Paartänze der Lateinamerikanischen Tänze und der Standardtänze sowie Rock 'n' Roll und Boogie Woogie. Im Bereich Einzel- und Formationstanz sind Bauchtanz, Cheerleading, Hip Hop, Jazz- und Modern Dance und Street Dance in Wettkämpfen organisiert.

Tanzturniere

Tanzsport wird ausschließlich auf Turnieren ausgeübt. Dabei treten einzelne Tänzer, Paare, Formationen oder Mannschaften einzelner Paare an. Sie präsentieren den Turnierregeln folgend entweder eine einstudierte Choreografie oder interpretieren ein gespieltes Musikstück frei. Anschließend werden sie für ihre Leistung von Wertungsrichtern in offener oder geschlossender Wertung beurteilt. Aufgrund dieser punktuellen Bewertung entscheidet sich, ob ein Paar in die nächste Runde kommt oder nicht. Nur wer es bis in die Endrunde schafft, kann als Sieger eines Turniers hervorgehen und damit einen Titel erringen. Es handelt sich jedoch nicht um ein klassisches Knockout-System, denn aufgrund aller Bewertungen eine Rangliste erstellt. bekommt ein Tanzpaar abhängig vom erreichten Platz im Verhältnis zur Anzahl der teilnehmenden Paare Aufstiegspunkte, die im Startbuch dieses Paares verzeichnet werden. Wer genügend Punkte gesammelt hat, darf in der jeweils nächsthöheren Klasse starten.

Im deutschen Amateur-Sport ist der Tanzsport eingeteilt in Einzelturniertanz, der in verschiedene Startklassen (D-, C-, B-, A- und S-Klasse) und Formationstanzsport, welcher in verschiedene Ligen (Landes- Ober- Regional- 2.- und 1.Bundesliga) untergliedert ist. Turniere, eigene Meisterschaften und Pokalserien für Einzelpaare bei den Profis sowie bei den Formationen dienen zur Platzierungsermittlung. Wettbewerbstänze sind die fünf Standardtänze und Lateinamerikanischen Tänze.

Erste Tanzturniere gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. 1997 wurde der Tanzsport vom IOC als olympische Sportart anerkannt, trotzdem werden bis auf weiteres keine olympische Wettbewerbe im Tanzsport ausgetragen. Fachverband für den Tanzsport in Deutschland ist der Deutsche Tanzsportverband.

Neben den Turnieren des DTV gibt es noch die Breitensportturniere des BDT.

Rock 'n' Roll

Auf Rock 'n' Roll Turnieren präsentieren einzelne Paare oder ganze Formationen einstudierte Choreografien inklusive Akrobatiken. Die Bewertungsrichtlinien konzentrieren sich auf (a) Fußtechnik, (b) tänzerischen Gesamteindruck des Paares und (c) Qualität der dargebotenen Akrobatiken. Dabei sind die Schwerpunkte der Bewertung stark von der Startklasse abhängig.

Man unterscheidet Einzel-, Mannschafts- und Formationswettbewerbe. Mannschaftswettbewerbe werden wie Einzelwettbewerbe durchgeführt, lediglich am Ende werden die Bewertungen der einzelnen Mitgliedspaare miteinander verrechnet. Für alle drei Wettbewerbsarten gibt es ein organisiertes System von Tanzklassen. In Deutschland gibt es die Turnierklassen A, B, C, D, Junioren und Schüler, wobei A die höchste Startklasse bezeichnet, sowie die Formationsklassen Master, Quartett und Schüler/Junioren. In Österreich werden die Klassen A, B, C, Junioren 1, Junioren 2 und Junioren 3 unterschieden. International werden die Klassen Main Class, B Class, Juniors und Youth geführt, wobei Main Class die höchste Startklasse ist. In jeder Klasse werden an die Tanzpaare spezifische Anforderungen bezüglich Tanzdauer, Geschwindigkeit und Anzahl und Schwierigkeit der Akrobatiken gestellt. Jeweils die Spitze der A-, der Schüler- und der Juniorenklasse werden für die Nationalmannschaft nominiert.

Der Rock 'n' Roll Tanzsport wird in Deutschland vom Deutschen Rock 'n' Roll und Boogie Woogie Verband (DRBV) gepflegt, der dem Deutschen Tanzsportverband (DTV) als eigenständiger Fachverband angegliedert ist und Mitglied im Deutschen Sportbund ist. In Österreich ist hierfür der Österreichische Rock 'n' Roll Verband (ÖRRV) zuständig. International werden Rock 'n' Roll Turniere von der World Rock'n'Roll Confederation (WRRC) koordiniert. All diese Verbände sorgen für die Durchführung von Turnieren unter Einhaltung der Turnierrichtlinien, Ausbildung von Trainern und Wertungsrichtern, Förderung der Vereine etc.

Für Boogie Woogie gibt es folgende Startklassen:

  • Junioren Klasse (bis 17 Jahre)
  • Allgemeine Klasse (ab 17 Jahren)
  • Oldie oder Senioren Klasse (ab 35/40 Jahren)

Der wehsentliche Unterschied zu Rock 'n' Roll besteht darin, dass man beim Boogie Woogie kein im vorhinein einstudiertes Programm, sondern völlig frei auf die Musik tanzt. Weiters werden beim Boogie Woogie kaum Akrobatische Figuren wie z.B. Saltos getanzt.

Boogie Woogie lässt sich in vielerlei Stile aufspalten, z.B. den "Lokal-Stil", den "Turnier-Stil" oder dem sogenannten "Disco-Boogie", wobei sich die einzelnen Stile hauptsächlich in Grundschritt und Figuren unterscheiden.

Boogie Woogie wird normalerweise zu Musik der 50er/60er Jahre getanzt, kann aber auch zu Disco Musik oder zu Reagge Musik getantz werden.

Der Fachverband Boogie Woogie ist in Deutschland der Deutsche Rock 'n' Roll und Boogie-Woogie Verband e.V. (Teil des Deutschen Tanzsportverbandes) und in Österreich der Österreichischer Rock'n'Roll Verband.

Turnierregeln

Die Turnierregeln beim Boogie Woogie sind in jedem Land ein wenig Unterschiedlich. Es gibt ausgewählte, internationale Music CDs des WRRCs, die Meistens bei den Turnieren verwendet werden.

International gibt es, wie schon oben genannt 3 Klassen, die jeweils (mindestens) eine Schnelle und eine langsame Runde tanzen müssen (ausgenommen Junioren Klasse - in dieser Klasse werden auf Internationalen Turnieren keine langsamen Runden getazt).

  • Die langsame Runde wird zu einer Musikgeschwindigkeit von 30-32 Takten getanzt.
  • In der schnellen Runde tanzen Junioren und Senioren zu einem Tempo von 50 Takten, und die Allgemeine Klasse tanzt zu einem Tempo von 52 Takten.
  • Durchschnittliche Tanzzeit beträgt International ca. 2 Minuten.
  • Es gibt noch Vor- und Hoffnungsrunden um sich für das Finale zu qualifizieren.
  • Die langsame Runde wird ausschließlich von Finalpaaren getanzt.
  • Es kommen maximal 7 Paare ins Finale.
  • Im Finale tanzen alle Paare alleine.
  • In den Vor- oder Hoffnungsrunden können mehrere Paare gleichzeitig tanzen (Paarungen werden ausgelost).
  • Es gibt 5 Wertungsrichter, die die Leistund der Turnierpaare bewerten.
  • Im Finale ist es jedem Paar erlaubt die Musik von 5 mittels Zufallsgenerator gewählten Stücken auszusuchen. In den Vor- oder Hoffnungsrunden wird die Musik mittels Zufallsgenerators ausgesucht.
  • Man bewertet: Interpretation, Fußtechnik und Figuren.
  • Man soll sich im Stil der 50er Jahre kleiden.
  • Es ist nicht erlaubt Kleidungstücke bewusst wegzuwerfen.
  • Jedes Paar muss im Finale mindestens eine Tanzfläche von 3x3 Metern zustehen.

Alle diese Regeln beziehen sich auf Internationalle Turniere des WRRCs.

Disco-Boogie

Disco-Boogie ist durchaus mit dem normalen Boogie Woogie zu vergleichen. Der wesentliche Unterscheid zu den anderen Stilen ist, dass Disco-Boogie normalerweise im 4er-Schritt getaznt wird (siehe auch Grundschritt) und dass Disco-Boogie zu Disco oder Reagge Musik getanzt wird.

Turnier-Stil

Der Turnier-Stil wird, wie der Name schon sagt, von Turniertänzern/innen getanzt. Grundschritt ist der 8er-Schritt bis aufwärts zum 11er-Schritt.

Weitere Tanzsportarten

siehe auch: Tanz

Vergleichbar mit Boogie Woogie

Deutschland:

Österreich:

Weltweit: