Oberstdorf

Marktgemeinde im Landkreis Oberallgäu in Bayern
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Deutschlandkarte, Position von Oberstdorf ist rot hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Region: Oberallgäu, Allgäu
Geografische Lage: 47° 23' 60'' n. B.
10° 16' 60'' ö. L.
Höhe: 843 m ü. NN
Fläche: 230 km²
Einwohner: 9.874
(30. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km²
Postleitzahl: 87561
Vorwahl: 08322
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 133
Adresse der
Stadtverwaltung:
Website: www.oberstdorf.de
E-Mail-Adresse:
Politik
Bürgermeister: Thomas Müller
Stellvertretender Bürgermeister: Günter Meßenzehl

Oberstdorf ist eine im Landkreis Oberallgäu in Bayern gelegene Gemeinde mit ca. 10 400 Einwohnern. Mit einer Ausdehnung von 230 Quadratkilometern ist der Ort, nach der Landeshauptstadt München, die zweitgrößte Flächensiedlung im Freistaat.

Oberstdorf liegt in den Allgäuer Alpen 843 m über dem Meer und ist ein heilklimatischer Kurort und Kneippkurort. Außerdem dient es mit seiner Skiflugschanze und dem Eisstadion als Wintersportplatz und beliebtes Ziel für Bergsteiger. Die Gemeinde ist Ausgangspunkt zur Nebelhornbahn, die u.a. an den Startpunkt des Hindelanger Klettersteigs fährt, und der Fellhornbahn. Oberstdorf besitzt eine katholische Seelenkapelle aus dem 15. Jahrhundert und Bauernhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts.

Geschichte

Oberstdorf wurde erstmals 1141 urkundlich erwähnt und erhielt 1495 das Marktrecht von Kaiser Maximilian I. (HRR). 1619 wurde das Rathaus errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg litt der Ort unter schwedischer Soldateska, die ihn mehrfach, so 1632, 1634 und letztmals 1647, plünderte. Etwa 700 Menschen sterben 1634/1635 am Schwarzen Tod.

Aus 1742 wird das Erlegen des letzten Bären im Oytal berichtet. 1787 bauten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus. Am 5. Mai und am 6. Mai 1865 wütete eine Feuersbrunst, der 146 Häuser zum Opfer fallen. Zwei Drittel des Gebäudebestandes sind vernichtet. Das Rathaus musste neu gebaut werden. 1885 fanden sich schon 2.353 Kurgäste im Ort ein. Die Eisenbahnverbindung Sonthofen-Oberstdorf wurde 1888 in Betrieb genommen. Der Fremdenverkehr wurde bedeutsamer Wirtschaftsfaktor.

Die Breitachklamm öffnete 1905 für Besucher. Die Schattenbergschanze erlebte 1926 ihr erstes Skispringen mit 35 m längster gemessener Weite. Die Nebelhornbahn transportiert seit 1930 Besucher in die Alpenwelt. Im Jahre 1937 wurde die Gemeinde heilklimatischer Kurort und seit 1964 ist sie ein leistungsfähiger Kneippkurort.

1950 wurde die Söllereckbahn gebaut. Im selben Jahr fand die erste Skiflugwoche auf der neuen Skiflugschanze statt.

 
Oberstdorf um 1900

1972 wurden die Gemeinde Tiefenbach und die Orte Schöllang, Reichenbach und Rubi der ehemaligen Gemeinde Schöllang eingemeindet. Die Fellhornbahn nahm ihren Betrieb auf. Ferner wurde der Bau der Heini-Klopfer-Skiflugschanze angepackt. Ein Jahr später fanden die ersten Skiflug-Weltmeisterschaften in Oberstdorf statt. 1988 kehren die Skiflieger ein zweites Mal ein.

1992 wurden aus dem Ortszentrum die Autos verbannt. Per Pkw Anreisende können rund 1.000 Parkplätze am Ortseingang nutzen und mit einer Buslinie in die Ortsmitte gelangen. Eine richtige Verbannung ist das allerdings nicht, Anlieger sind frei und ein Anliegen ist zum Beispiel die Fahrt zum Quartier oder zur Metzgerei wegen Leberkässemmel.

Tourismus

Mit 17.000 Betten und 2,5 Millionen Übernachtungen im Jahr gehört der Ort zu den Tourismus-Magneten in Deutschland. Hierzu tragen 200 Kilometer Wanderwege, 85 Kilometer Loipen, 20 Skilifte an Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck sowie 44 Kilometer alpine Abfahrtsstrecken bei.

Sehenswertes

Sport

Dem Sport, speziell dem Wintersport, kommt in Oberstdorf eine besondere Bedeutung zu. Durch ein dort angesiedeltes Bundesleistungszentrum (BLZ) werden die nordischen Sportarten, Curling sowie Eiskunstlauf gefördert. Der zweimalige deutsche Meister im Eiskunstlauf von 2000 und 2003 Silvio Smalun trainiert dort.

Vierschanzentournee

Alljährlich findet in Oberstdorf der Auftakt für die Vierschanzentournee im Skispringen statt. Den Wettbewerb gibt es seit 1953. Damals war Oberstdorf jedoch zweite Station nach Garmisch-Partenkirchen.

Internationale Skiflugwochen

gab es 1950, 1951, 1952, 1955, 1958, 1961, 1964, 1967, 1970, 1976, 1979, 2005.

Skifliegen

Oberstdorf ist einer der wenigen Orte die Bewerbe im Skifliegen ausrichten können. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze. In den Jahren 1984, 1992, 1995, 2001 und 2004 richtete Oberstdorf Wettbewerbe im Skiflug-Weltcup aus. 2008 wird der Ort nach 1973, 1981, 1988 und 1998 bereits zum fünften Mal Veranstaltungsort der Skiflug-Weltmeisterschaften sein.

Nordische Ski-WM

Oberstdorf war Austragungsort der Nordischen Skiweltmeisterschaften von 1987 und 2005.

Andere Sportarten

  • Eiskunstlauf
    • 1982 - Junioren-WM
    • 2000 - Junioren-WM
  • Langlauf-Weltcup: 1986, 1996, 2004
  • Curling
  • 1988 - Curling-Europameisterschaft
  • 1992 - Curling-Junioren-WM
  • 1994 - Curling-WM
  • 2000 - Curling-EM
  • Snowboard-Weltcup: 1998, 1999, 2001
  • Sonstige
    • 1999 - Short-Track-EM
    • 2002 - Freestyle-Weltcup auf der Buckelpiste
    • 2004 - Weltcup in der Nordischen Kombination

Fernwanderweg

Der europäische Fernwanderweg E5 beginnt in Oberstdorf, ebenso wie eine mögliche Route der Transalp.

Die Täler

Von Oberstdorf aus lassen sich eine Reihe Hochtäler erreichen, die nicht nur selbst landschaftlich sehr attraktiv sind, sondern auch meist am Anfang einer ausgedehnten Bergwanderung stehen. Die Liste führt die drei großen Täler mit ihren Nebentälern auf.


Oytal und Dietersbachertal werden durch Höfats und Rauheck getrennt. Gerstruben, Deutschlands höchstgelegenes Dorf liegt am Beginn des Dietersbachertals.

Das Rappenalptal ist das längste der Täler und führt an Deutschlands südlichst gelegenem Dorf, Einödsbach, vorbei zum südlichsten Punkt Deutschlands. Am Ende des Tals führt der Schrofenpass nach Österreich.

Ortsteile

  • Kornau
  • Rubi
  • Reichenbach
  • Schöllang
  • Tiefenbach