West-Nil-Virus

Art der Gattung Flavivirus
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2005 um 14:46 Uhr durch Weede (Diskussion | Beiträge) (Übertragung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das West-Nil-Virus ist ein seit 1937 bekanntes Virus der Flaviviridae-Familie, das sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten vorkommt. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen.


Übertragung

Das Virus wird durch Stechmücken Moskitos übertragen. In Nordamerika ist es die gemeine kleine Hausmücke (Culex Pipiens) und ein Hybrid aus Culex Pipiens und Culex molestus. Dieser Hybrid, der sich sowohl von Vögeln wie auch von Menschen ernährt, ist dort der Überträger. Da in Europa fast ausschließlich die sich nur von Menschen ernährende Art Culex molestus vorkommt, findet das Virus hier keine Verbreitung, da es nicht von Vögeln auf Menschen übertragen wird.

Symptome

Beim Menschen ergeben sich in 80% der Fälle keine Symptome durch die Infektion. In anderen Fällen ergeben sich Grippe-ähnliche Symptome, bekannt als West-Nil-Fieber. Das Virus ist in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und kann dadurch eine Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) oder eine Meningitis (Entzündung der Hirnhaut) auslösen (in 0,7% der Fälle), beide Fälle können tödlich enden. Personen über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln. Die Symptome entwickeln sich nach 3 bis 14 Tagen, eine wirksame Behandlung ist nicht bekannt.

Das Virus wurde zum ersten Mal 1937 im West-Nil Gebiet von Uganda bei einer fiebrigen Frau isoliert. In der Folge wurde Erkrankungen in Ägypten, Israel und bei Pferden in Frankreich auf dieses Virus zurückgeführt.


Statistik

In den USA sind von 1999 bis 2001 149 Infektionen mit 18 Todesfällen dokumentiert. Im Jahr 2002 stieg diese Zahl auf 4156 Infektionen und 284 Tote. 2003 betrug die Zahl 9858 Infektionen und 262 Todesfälle.


Geschichte

Es gibt die These, dass Alexander der Große ebenfalls vom West-Nil-Virus hingerafft wurde, da Plutarch berichtete, dass vor seinem Tod Raben tot vom Himmel fielen.

Mit dem ersten Auftreten des West-Nil-Virus in Nordamerika 1999 rückte die Thematik in das mediale Rampenlicht. In den USA begann der Virusausbruch im Gebiet von New York City. Die ersten Anzeichen waren Vögel, die tot von den Bäumen fielen. Bald darauf wurde die Infektion bei Menschen in der Gegend identifiziert. Vermutlich ist das Virus durch einen Flugreisenden eingeschleppt worden. Es breitete sich seitdem auf dem ganzen nordamerikanischen Kontinent aus. Als Gegenmaßnahmen wurde und wird versucht, den Überträger des Virus, die Moskitos, mit Pestiziden zu bekämpfen.


Literatur

  • I. Stock: Das West-Nil-Virus. Chemotherapie Journal 13(4), S. 166 - 173 (2004), ISSN 0940-6735

minnan:Se Nî-lô-hô pēⁿ-to̍k