DR-Baureihe 50

Deutsche Dampflokomotive
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Die ab 1939 gebauten 1'E2'-Güterzuglokomotiven der Baureihe 50 zählen zu den geglücktesten Konstruktionen der Deutschen Reichsbahn. Am Ende der Dampflokzeit sind sie zur Universalgattung geworden, die dank der niedrigen Achslast auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden konnte.

Baureihe 50
50 3626 (Bauart 50.35) bei einer Ausstellung in Weimar
Technische Daten
Bauart 1'E h2
Läge über Puffer 22.940 mm
Ø Treibrad 1.400 mm
Ø vorderes Laufrad 850 mm
Leistung 1.625 PSi
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Kesselüberdruck 156,9 N/cm²
Zylinderdurchmesser 600 mm
Kolbenhub 660 mm
Rostfläche 3,89 m²
Verdampfungsheizfläche 177,83 m²
Überhitzerfläche 68,94 m²
Achslast 149,1 kN
Lokreibungslast 738,4 kN
Lokdienstlast 852,2 kN
50 3517 (Bauart 50.35) im AW in Bleckede

Zum Schutz des Lokpersonals bei Rückwärtsfahrt war die Frontseite des Tenders mit einer Schutzwand versehen worden. Bis 1943 wurden 3.164 Maschinen der 80 km/h schnellen Baureihe 50 von nahezu allen europäischen Lokomotivfabriken - zuletzt als Übergangskriegslokomotive - gebaut.

Trotz der Kriegsverluste waren 1945 noch sehr viele Maschinen übriggeblieben. Allein von der Deutschen Bundesbahn wurden 2.159 einsatzfähige Lokomotiven übernommen, die lange Zeit mit der Baureihe 44 das Rückgrat des Güterverkehres bildeten. Sie wurden aber auch im Personenzugverkehr eingesetzt.

Eine kleine Anzahl wurde mit Franco-Costi-Mischvorwärmern ausgerüstet und als Reihe 50.40 (DB) geführt. Versuchsweise wurde eine Maschine mit Giesl-Ejektor ausgerüstet. Weitere Kesselverbesserungen wurden bei der DB nur in geringem Umfang vorgenommen.

Bei allen Lokomotiven wurden Windleitbleche der Bauart Witte eingebaut. Bei 751 Maschinen wurde der Tender mit einer Zugführerkabine ausgerüstet

Bei der DB wurden die letzten Lokomotiven 1977 im Bw Duisburg-Wedau ausgemustert.

Auch die Deutsche Reichsbahn DDR konnte auf die Baureihe 50 nicht verzichten. Sie stellte 1958 44 verbesserte Neubaulokomotiven Baureihe 50.40 (DR) in Dienst.

Außerdem rekonstruierte sie 134 Baureihe 50 Lokomotiven. Der Kessel wurde gegen einen verbesserten, den damaligen Brennstoffen angepassten Neubaukessel mit einem verbesserten Mischvorwärmer, größerer Feuerheizfläche und besserer Saugluftanlage ausgetauscht. Diese Rekolokomotiven erhielten die Baureihenbezeichnung 50.35

Viele Lokomotiven der Baureihe 50, davon viele betriebsfähig, befinden sich im Eigentum der Deutschen Bahn AG und vieler Museumseisenbahnen und Eisenbahnmuseen.

Literatur

  • Ebel/Wenzel Die Baureihe 50 EK Verlag Freiburg
  • Ludwig Rotthowe: Ein letzter Versuch. Erinnerung an die 50.40 der DB. In: LOK MAGAZIN. Nr. 260/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 56-63.

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