Barleben ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 12′ N, 11° 38′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Börde | |
Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,73 km2 | |
Einwohner: | 9259 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 311 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 39179 | |
Vorwahlen: | 039203 und 039202 | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 83 040 | |
LOCODE: | DE BAE | |
NUTS: | DEE07 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
E.-Thälmann-Str. 22 39179 Barleben | |
Website: | www.barleben.de | |
Bürgermeister: | Franz-Ulrich Keindorff (FDP) | |
Lage der Gemeinde Barleben im Landkreis Börde | ||
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Geografie
Die Einheitsgemeinde liegt direkt nördlich von Magdeburg und südlich von Wolmirstedt an der Bundesautobahn 2 (Hannover–Berlin).
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Ebendorf
- Meitzendorf
Als Wohnplätze der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Darrkrug
Geschichte
In ihrer heutigen Form entstand sie am 1. Juli 2004 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Barleben, Ebendorf und Meitzendorf, die zuvor die Verwaltungsgemeinschaft Mittelland bildeten. Der ursprüngliche Name der neuen Gemeinde war ebenfalls „Mittelland“, doch wurde die Gemeinde am 2. Juni 2005 in Barleben umbenannt. Dabei änderte sich auch der amtliche Gemeindeschlüssel.
Geschichtsdenkmale
- Sammelgrab aus dem Jahre 1945 auf dem Alten Friedhof für zehn französische Häftlinge des KZ Dora-Mittelbau, die beim Todesmarsch im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
- Grabstätte aus dem Jahre 1945 auf dem Neuen Friedhof in der Bahnhofstraße für einen unbekannten ungarischen KZ-Häftling des gleichen Todesmarsches
Politik
Gemeinderat
Der 2004 gewählte Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern: sechs der FDP, fünf der CDU, zwei der SPD, eines der Linken und sechs von unabhängigen Wählergruppen. Bürgermeister Keindorff wurde erstmals am 13. Juni 2004 gewählt.
Wappen
Am 29. August 2005 genehmigte die untere Kommunalaufsichtsbehörde das Wappen und die Flagge der Gemeinde Barleben.
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot schräggelegte Barte mit goldenem Stiel, darunter eine silberne Rose.“
Flagge
„Die Flagge ist rot-weiß-rot (1:4:1) gestreift (Hissflagge: Streifen senkrecht verlaufend, Querflagge: Streifen waagerecht verlaufend) mit dem mittig aufgelegten Wappen der Gemeinde.“
Gemeindepartnerschaft
Partnergemeinden mit Partnerschaftsvertrag sind die Gemeinden Wittmund (Deutschland/Niedersachsen), Notre Dame D´Oé (Frankreich) und Lucavac (Bosnien und Herzegowina). Als Partnergemeinden mit partnerschaftlichen Beziehungen werden die Gemeinden Nebelschütz (Deutschland/Sachsen, Lausitz) und Tsarevo (Bulgarien) geführt.
Darüber hinaus gibt es partnerschaftliche Beziehungen zur Ortschaft Ebendorf der Stadt Mistelbach an der Zaya (Österreich).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der historische Ortskern von Barleben umfasst eine Fläche von etwa 31 ha und hat 13 Einzeldenkmale. Mit Hilfe des Förderprogrammes „Städtebauliche Sanierung im ländlichen Bereich“ wurde der Ortskern seit dem Jahre 2000 Jahren saniert. Insgesamt wurden seitdem etwa 6,5 Mio. € investiert.
In Barleben bestehen etwa 80 Vereine, die das Kulturleben maßgeblich gestalten. Als Mittelpunkt für kulturelle Veranstaltungen steht eine moderne Mehrzweckhalle, die Mittellandhalle, direkt im Zentrum von Barleben zur Verfügung. Die 2004 eröffnete Multifunktionshalle bietet nicht nur Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, sondern wird auch als Veranstaltungshalle genutzt. Unter anderem ist sie Spielstätte der 2. Bundesliga-Frauenmannschaft des HSC 2000 „Barleber Bandits“.
Seit dem Mai 2008 bietet der Heimatverein Barleben eine historische Führung durch den alten Ortskern in alten Trachten an.
Mit der Insel der Alternativen e.V. und dem Kids Club verfügt Barleben über zwei Jugendclubs. Weiterhin bestehen drei Seniorentreffs und eine Gemeindebibliothek mit fast 10.000 Medien.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Insgesamt wurden nach der Wende fünf Gewerbegebiete entwickelt.
Der Technologiepark Ostfalen (TPO) hat per Bebauungsplan 300 ha verfügbar, und er ist bis auf 900 ha erweiterbar. Zur Zeit ist dort eine Fläche von ca. 90 ha mit rund 120 Firmen und ca. 2300 Arbeitsplätzen belegt. Der größte Arbeitgeber im TPO ist die Salutas-Pharma GmbH, ein Unternehmen der Sandoz-Gruppe, die in einer modernen Produktionsstätte Arzneimittel herstellt und ca. 1400 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Gewerbegebiet Kurze Sülte stehen 17 ha Gewerbefläche vollerschlossen zur Verfügung, davon sind ca. 74% belegt. 35 Firmen mit ca. 300 Mitarbeitern haben sich dort angesiedelt. Unter anderem wird hier im Bauer-Verlagsdruckhaus die Tageszeitung für das nördliche Sachsen-Anhalt, die Volksstimme, gedruckt.
Das Gewerbegebiet Kurze Sülte Nord mit 4,2 ha Gewerbefläche, ist fast ausgelastet. Zur Zeit befinden sich dort drei Firmen mit ca. 50 Mitarbeitern.
In der Ortschaft Meitzendorf befinden sich zwei weitere Gewerbegebiete.
Das Gewerbegebiet Meitzendorf I ist zu 98% ausgelastet, auf der 27,3 ha großen Fläche haben sich ca. 20 Firmen angesiedelt. Unter anderem ist die Discounter-Firma Aldi-Nord mit einer ihrer Regionalniederlassungen ansässig, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.
Des Weiteren gibt es das Gewerbegebiet Meitzendorf II mit einer Fläche von 7,91 ha.
Insgesamt bestehen in der Gemeinde Barleben ca. 830 gewerbliche Anmeldungen. Neben der verkehrsgünstigen Lage ist vor allem die Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg ein wesentlicher Grund für die Gewerbeansiedlungen. Diese Konkurrenz zu Magdeburg wird von Seiten der Stadt Magdeburg häufig kritisiert und führte auch zur Empfehlung, Barleben nach Magdeburg einzugemeinden.
Verkehr
Folgende wichtige Verkehrswege tangieren die Gemeinde: Bundesautobahn 2 Berlin–Dortmund mit zwei Anschlussstellen, Bundesautobahn 14 Dresden–Magdeburg mit einer Anschlussstelle, Bundesstraße 189 und die Bundesstraße 71, die Bahnstrecke Magdeburg–Haldensleben–Oebisfelde–Wolfsburg mit zwei Bahnhöfen in der Gemeinde sowie die Bahnstrecke Magdeburg–Schwerin.
Bildung und Soziales
Kindereinrichtungen
Es bestehen zwei Kindertagesstätten mit insgesamt 145 Plätzen (0 Jahre bis Schulanfang), ein Kindergarten mit insgesamt 120 Plätzen (von 3 Jahren bis Schulanfang) und eine Kinderkrippe mit insgesamt 67 Plätzen (von 0 bis 3 Jahren).
Zur Hortbetreuung von Kindern nach dem Unterricht stehen in der kommunalen Grundschule 125 Plätze zur Verfügung. Eine weitere Horteinrichtung befindet sich in freier Trägerschaft des Bodelschwingh-Hauses Wolmirstedt e.V an der Internationalen Grundschule.
Schulen
Neben einer kommunalen Grundschule gibt es die Internationale Grundschule (in freier Trägerschaft des ECOLE e.V.) sowie eine Sekundarschule und ein Internationales Gymnasium (ebenfalls in freier Trägerschaft des ECOLE e.V.).
Persönlichkeiten
- Fritz Kater (1861–1945), deutscher Anarchist.
- Maria Kühne (1885–1947), Widerstandskämpferin im „Dritten Reich“