Sterkrade ist ein Stadtbezirk von Oberhausen, der sich in die Stadtteile Biefang, Buschhausen, Holten, Königshardt, Schmachtendorf, Schwarze Heide, Sterkrade und Walsumermark gliedert. Er grenzt im Nordwesten an die Stadt Dinslaken (Kreis Wesel), im Osten an die kreisfreie Stadt Bottrop und den Oberhausener Stadtbezirk Osterfeld, im Süden an den Stadtbezirk Alt-Oberhausen und im Westen an den Duisburger Stadtbezirk Hamborn.

Als Einkaufszentrum besitzt Sterkrade den Rang eines Mittelzentrums. Die Attraktivität der Fußgängerzone und der dort ansässigen Händler wurde durch den Neubau des CentrO in der Neuen Mitte auf einem ehemaligen Eisenhüttengelände zunächst gemindert, erlebt aber derzeit ein Zurück in die gewachsene Mitte. Der Wochenmarkt in Sterkrade ist der größte Markt Oberhausens.
Sterkrade feiert an Fronleichnam die größte Straßenkirmes Europas.
Geschichte
Das klevische Sterkrade, dessen Name auf "starkinroda" (stark gerodet) zurückgeht, gehörte zur Bürgermeisterei Holten im Landkreis Dinslaken bzw. ab 27. September 1823 zum Landkreis Duisburg, ab 8. Dezember 1873 zum Landkreis Mülheim an der Ruhr und ab 1887 zum Landkreis Ruhrort. Am 1. April 1886 wurde Sterkrade Bürgermeisterei mit den Gemeinden Sterkrade, Stadt Holten, Amt Holten und einem Teil von Buschhausen. Es kam am 20. April 1887 zum Landkreis Ruhrort und am 1. April 1909 zum Landkreis Dinslaken. Am 20. April 1909 wurde Buschhausen nach Sterkrade eingemeindet, gleichzeitig erhielt Oberhausen den Grafenbusch mit dem Schloss Oberhausen. Am 17. März 1913 erhielt Sterkrade Stadtrechte, die Bürgermeisterei Sterkrade wurde in die Stadt Sterkrade und die Bürgermeisterei Holten geteilt. Bereits am 1. Juli 1917 wurde die Bürgermeisterei Holten zusammen mit einem großen Teil der Bürgermeisterei Hiesfeld - den Orten Barmingholten, Schmachtendorf und Walsumermark - in die Stadt Sterkrade eingegliedert, die gleichzeitig Stadtkreis wurde.
Die Stadt Hamborn bemühte sich in den 1920er Jahren unter ihrem in Sterkrade geborenen Oberbürgermeister Hugo Rosendahl erfolglos um den Zusammenschluss der Städte Sterkrade, Dinslaken und Hamborn. Es lagen Pläne vor, die Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Dinslaken und den Osten des Kreises Moers zur Ruhrmündungsstadt zusammenzuschließen, die damals etwa eine Million Einwohner gehabt hätte. Am 1. August 1929 wurde Sterkrade im Zuge der Kommunalen Neugliederung im Ruhrgebiet mit Osterfeld und (Alt-)Oberhausen zur neuen Großstadt Oberhausen (Rheinland) vereinigt. Westlich entstand die neue Stadt Duisburg-Hamborn, ein Zusammenschluss aus den Städten Duisburg, Hamborn und dem nördlichen Teil des Landkreises Düsseldorf.
Industriegeschichtlich ist Sterkrade eng mit der Gutehoffnungshütte und der Zeche Sterkrade verbunden.
Infrastruktur
Sterkrade verfügt über zwei Bahnhöfe: Oberhausen-Holten und Oberhausen-Sterkrade. Beide befinden sich auf der selben Bahnstrecke. Der Bahnhof Holten liegt zwischen der nördlichen Station Dinslaken und dem Bahnhof in Sterkrade. Von Sterkrade aus gibt es Verbindungen in Richtung Oberhausen und Wesel. Alle 20 Minuten fährt von hier ein Regionalbahn entweder bis Wesel bzw. Duisburg/Krefeld. Der Rheinexpress nach Emmerich oder Koblenz verkehrt stündlich, daneben fährt in regelmäßigen Abständen der ICE von und nach Amsterdam vorbei, sowie auch Güterverkehr.
Sterkrade ist in das öffentliche Nahverkehrsnetz der Stadt Oberhausen eingebunden. Im Zuge des Neubaus des CentrO wurde 1996 die ÖPNV-Trasse Oberhausen, eine komplett neue Straßenbahn- und Bustrasse vom Hauptbahnhof Oberhausen zum Bahnhof Sterkrade gebaut. Auf ihr verkehrt neben einer Reihe von Buslinien wieder die Straßenbahn von Mülheim an der Ruhr über Oberhausen Hbf. bis zum Bahnhof Oberhausen-Sterkrade. Ende Oktober 2004 wurde diese Strecke um einen 800 m langen Abschnitt bis zum Neumarkt verlängert, der in Richtung Bahnhof von Linienbussen mitbenutzt werden kann.
Über die Stadtautobahn A 516 ist Sterkrade mit dem Oberhausener Süden verbunden und hat Anschluss an die A 2 Richtung Hannover und Dortmund, die A 31 nach Nordhorn und Emden und die A 3 nach Köln/Duisburg/Düsseldorf bzw. Arnheim.
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Wim Wenders, der international bekannte Filmregisseur, besuchte das Neusprachliche Gymnasium (Freiherr-vom-Stein Gymnasium) in Sterkrade.
Söhne und Töchter
- Hugo Rosendahl, (* 28. Dezember 1884; † 23. April 1964 in Essen), Politiker und Bürgermeister von Andernach, Hamborn, Koblenz und Essen
- Heinz Dungs (* 21. Dezember 1898 in Sterkrade; † 8. Januar 1949 in sowjetischem Gewahrsam) war ein deutscher Theologe und Pfarrer der Deutschen Christen
- Karl Dungs (* 19. Januar 1901 in Sterkrade; † 11. September 1972 in Oberwesel) war ein deutscher Theologe, Pfarrer der Deutschen Christen und NSDAP-Mitglied
- Heinz Georg Schmenk, (* 14. Dezember 1935 in Sterkrade), Autor
- Klaus Lantermann, (* 31. März 1942 in Sterkrade), Journalist, Inlandschef von Associated Press und Politikchef der Berliner Morgenpost