Der Phaeton [Personenkraftwagen der Oberklasse des Automobilherstellers Volkswagen. Er wird größtenteils in Handarbeit in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gebaut und ist als V6-TDI seit April 2007 das weltweit erste Fahrzeug seiner Gewichtsklasse, das die Euro-5-Abgasnorm erfüllt. Die Studie des Phaeton wurde auf der IAA 1999 – damals noch mit Schrägheck – unter dem Namen „Concept D“ erstmals dem Publikum präsentiert.[1] Gleichzeitig wurde mit dieser Studie der neue V10 TDI-Dieselmotor erstmalig vorgestellt. Während der Entwicklung war der Phaeton unter dem Projektnamen „D1“ bekannt – dies ist auch die interne Typbezeichnung für den Phaeton der ersten Generation.
] ist einVolkswagen | |
---|---|
![]() | |
Phaeton | |
Produktionszeitraum: | seit 2002 |
Klasse: | Oberklasse |
Karosserieversionen: | Stufenheck, viertürig |
Motoren: | Ottomotoren: 3,2–6,0 Liter (177–331 kW) Dieselmotoren: 3,0–5,0 Liter (165–230 kW) |
Länge: | 5055–5175 mm |
Breite: | 1903 mm |
Höhe: | 1450 mm |
Radstand: | 2881–3001 mm |
Leergewicht: | 2089–2598 kg |
Charakteristika
Der Phaeton hat einen geschlossenen, viertürigen Aufbau mit Stufenheck. Auf den Markt kam er im Mai 2002. Seit November 2002 wird auch eine Version mit verlängertem Radstand produziert. Charakteristische Merkmale des Phaeton sind sein luxuriöses Interieur, der permanente Allradantrieb „4Motion“ sowie einige technische Innovationen, wie beispielsweise:
- das selbstleuchtende Nummernschild
- die zugfrei arbeitende, für jeden Passagier einzeln einstellbare Klimaautomatik
- die höchste je erreichte Torsionsteifigkeit einer PKW-Karosserie
- ein Bluetooth-Autotelefon mit SIM Access Profile (Vorteil: Keine mechanische Anbindung ans Fahrzeug nötig)
- Abstandsregeltempomat mit „Umfeldbeobachtung“ und Aktivbereich von 0–200 km/h
- Spurwechselassistent „SideAssist“
- schlüsselloser Zugriff und Start „Keyless Access“
- elektrische Heckklappenbetätigung
- LED-Tagfahrlicht
Die Plattform des Phaeton dient auch als Basis für den Bentley Continental GT, den Bentley Continental GTC sowie den Bentley Continental Flying Spur. Diese Plattform wird im Volkswagenwerk Zwickau auf der ehemaligen Fertigungsstrasse für den Trabant hergestellt und dann nach Großbritannien geliefert, wo die beiden Bentleys komplettiert werden.
Motoren und technische Daten
Alle Motorisierungen verfügen serienmäßig über den permanenten Allradantrieb 4Motion sowie die Luftfederung Airmotion. Alternativ ist auch eine Vier-Sitzer-Variante und/oder eine Version mit verlängertem Radstand erhältlich. Der erst im Jahre 2004 erschienene V6 TDI hat die Zulassungszahlen deutlich steigen lassen und ist nun das meistgekaufte Phaeton-Modell. Der V10 TDI ist seit dem Modelljahr 2007 nicht mehr lieferbar, da zur Einhaltung der verschärften Emissionsregelung ein Dieselpartikelfilter erforderlich geworden wäre. Dieser passt in Verbindung mit dem V10 TDI nicht unter die Phaeton-Plattform. Eine Alternativlösung erschien der Konzernleitung als zu kostenintensiv. Nachfolgende Informationen beziehen sich jeweils auf das Basismodell.
Phaeton V6 | Phaeton V8 | Phaeton W12 | Phaeton V6 TDI | Phaeton V10 TDI | |
---|---|---|---|---|---|
Motorbauart | VR-Ottomotor | V-Ottomotor | W-Ottomotor | V-Dieselmotor | |
Zylinderanzahl | 6 | 8 | 12 | 6 | 10 |
Hubraum | 3597 cm³ | 4172 cm³ | 5998 cm³ | 2967 cm³ | 4921 cm³ |
Leistung | 206 kW (280 PS) [2] | 246 kW (335 PS) | 331 kW (450 PS) [3] | 176 kW (240 PS) [4] | 230 kW (313 PS) |
max. Drehmoment | 370 Nm | 430 Nm | 560 Nm | 500 Nm | 750 Nm |
Getriebe | 6-Gang-Automatik | 5-Gang-Automatik | 6-Gang-Automatik | ||
Fahrwerk | Luftfederung AIRMOTION | ||||
Höchstgeschwindigkeit, km/h | 250 | 250 (abgeregelt) | 237 | 250 (abgeregelt) | |
Beschleunigung, 0–100 km/h in s |
8,6 | 6,9 | 6,1 | 8,3 | 6,9 |
Kraftstoffverbrauch (nach EWG-Richtlinie, kombiniert) in l/100 km |
11,7 Super Plus |
12,9 Super Plus |
14,5 Super Plus |
9,0 Diesel |
11,4 Diesel |
CO2-Emissionen, kombiniert in g/km |
273 | 298 | 348 | 239 | 308 |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 5 | Euro 3 |
- ↑ http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto_-_produkte/hxcms_article_505317_14206.hbs
- ↑ Von Bj. 2002–2008 leistete der V6 als 3,2 l-Version 177 kW (241 PS)
- ↑ Von Bj. 2002–2005 leistete der W12 309 kW (420 PS)
- ↑ Von Bj. 2004–2006 leistete der V6 TDI 165 kW (224 PS) und 2007 171 kW (233 PS)
Facelift
Im März 2007 wurde die überarbeitete Version des Phaeton der Öffentlichkeit präsentiert. Das Facelift umfasst folgende Neuerungen:
- LED-Tagfahrlicht
- dynamisches und statisches Kurvenfahrlicht für die Bi-Xenon-Scheinwerfer
- DVD-Navigationssystem
- neuer Abstandsregeltempomat mit „Follow-to-Stop“-Funktion sowie Umfeldbeobachtung „Front Assist“
- Spurwechselassistent „Side Assist“
- Überarbeitung des V6-TDI: Leistungsteigerung, Verbrauchsreduzierung sowie eine verbesserte Abgasnorm (EURO 5)
- dezente optische Retuschen
Namenshistorie Phaeton
Volkswagen führt die Bezeichnung Phaeton auf den gleichnamigen Sohn des Sonnengottes Helios zurück, der im Mythos mit dem ihm außer Kontrolle geratenen Sonnenwagen seines Vaters einen Weltuntergang verursacht.
Bereits in der Vergangenheit gab es Fahrzeuge, die mit dem Namen Phaeton bezeichnet wurden. So bezeichnete Phaeton einst eine Bauweise für offene Pferdekutschen und später die nach ihrem Vorbild enworfenen Automobile, also offene Tourenwagen. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts fertigte die amerikanische Firma Packard unter demselben Namen einen Personenkraftwagen. 1915 wurde unter der Bezeichnung Phaeton ein Oberklassefahrzeug des Herstellers Horch (später über Audi in den Volkswagenkonzern übernommen, ohne dass die Fahrzeugreihe an sich weitergeführt wurde) gefertigt.
Zulassungszahlen
Bis einschließlich August 2008 wurden vom Phaeton 18.244 Neufahrzeuge in Deutschland zugelassen. Bis September 2006 wurde in der Gläsernen Manufaktur Dresden 25.000 Stück gebaut.[1] Derzeit werden täglich 26 Fahrzeuge produziert. Die Zulassungszahlen des Phaeton blieben bislang unter den Erwartungen des Konzerns, entsprechen jedoch in etwa denen der jeweils ersten Modelle des Audi A8 oder der BMW 7er-Reihe. Im Vergleich mit dem Wettbewerb positionierte sich der Phaeton in der Neuzulassungsstatistik des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes wie folgt:
Gesamtjahr 2007 Deutschland | ||
Mercedes-Benz S-Klasse | (9. Generation) | 8262 Fahrzeuge |
Audi A8 | (2. Generation) | 5133 Fahrzeuge |
BMW 7er | (4. Generation) | 4132 Fahrzeuge |
VW Phaeton | (1. Generation) | 2892 Fahrzeuge |
Jaguar XJ | (7. Generation) | 592 Fahrzeuge |
Lexus LS | (4. Generation) | 417 Fahrzeuge |
Wegen anhaltenden Misserfolges hat VW den Verkauf ihres Phaeton in den USA ab Sommer 2006 zur Gänze eingestellt. [2]
Sonstiges
- Im VW Phaeton sind einzelne Steuergeräte ähnlich wie ein Fahrtenschreiber in der Lage, für einen gewissen Zeitraum Parameter wie z.B. die zuletzt gefahrene Geschwindigkeit zu speichern [3].
- Der österreichische Politiker Jörg Haider kam mit einem VW Phaeton bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 142 km/h ums Leben.
Galerie
-
Studie „Concept D“ auf der IAA 1999
-
Interieur
-
Heckansicht
-
W12 Ottomotor
Einzelnachweise
- ↑ skript manufaktura – Magazin der Gläsernen Manufaktur Dresden, Nr. 7, Herbst/Winter 2006, Seite 63
- ↑ http://www.focus.de/auto/autoaktuell/phaeton-aus-in-den-usa_aid_17858.html
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,584336,00.html