Ungeheuer

widernatürliches Gebilde oder Missbildung
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Monster (auch Ungeheuer) ist ein Ausdruck für Dinge, die sich durch Größe, Stärke oder auch Hässlichkeit hervorheben.

Der "Heilige Georg bekämpft einen Drachen" von Gustave Moreau
Herkules und die Lernäische Hydra (Moreau, 1876)
Die Tarasque - ein Drache aus der französischen Mythologie.

Definition

Der Begriff Monster leitet sich von lateinisch monstrum, „Mahnzeichen“ wie lat. monstrare, „zeigen“ von lat. monere, „mahnen, warnen“ ab. Im engeren Sinn bezeichnet er ein meist im Verhältnis zu einem eher idealtypisch gesehenen Menschen ungestaltes Wesen. Dessen Missgestalt findet seinen einzigen Zweck zunächst im Verweis auf das Maß - ein Ideal in körperlicher wie ideeller Hinsicht. Vor allem im Umkreis des theologischen Denkens der Kirchenväter und des Mittelalters ist das Monstrum ein Mahnzeichen, das die Gläubigen auf die Gefahren und Folgen eines Abweichens vom rechten Glauben hinweisen soll - das also bewusst von Gott gesetzt ist. Monster in diesem Bildbereich konnten Tiere, mythologische Mischwesen, aber durchaus auch 'menschliche Wesen' sein: monstra sunt in genere humano (Augustinus; Monster sind Teil des Menschengeschlechts). hallo kinder ich kenne ein monster du

Hintergründe

Der Ausdruck wird heute meist auf eine phantastische Kreatur mit stark erschreckenden Anteilen, jedoch auch umgangssprachlich auf alltägliche Dinge angewendet, die die oben genannten Kriterien erfüllen.

Monster als fiktive Kreaturen haben ihren Ursprung meist in der Phantasie der Menschen oder in Albträumen und symbolisieren Ängste, die in Mythen bzw. Märchen personifiziert leichter verarbeitet werden können. In der Mythologie werden mißgebildete Menschen (z.B. Zyklopen) und Mischwesen als Monster bezeichnet mit Tierkörpern und Tierköpfen (z.B. Greif oder Drachen), meist aber Tierkörper mit menschlichem Köpfen wie die Sphinx (Frauenkopf und Löwinnenkörper) oder Kentauren (Menschenoberkörper und Pferdeleib). Den Gegensatz bildet der Begriff Dämon, der ein theriokephales, also tierköpfiges Mischwesen mit mindestens menschengestaltigen Beinen bezeichnet, so zum Beispiel der Ziegendämon.

Auch aus der Kryptozoologie werden regelmäßig Sichtungen von „real“ existierenden Ungeheuern gemeldet. Prominentes Beispiel ist das „Ungeheuer von Loch Ness“. Neben derart fantastischen und extrem unwahrscheinlichen Wesen gibt und gab es aber immer wieder Sichtungen von Ungeheuern, die sich als real entpuppten (etwa der Komodowaran, der Berggorilla, die Riesenkalmare oder der Riesenmaulhai), oder zumindest mit relativ großer Wahrscheinlichkeit existieren könnten.

Sie haben die Funktion von Schreckgespenstern oder Ungeheuern und führen Kindern das Grauen sowie auch mögliche Antworten darauf vor Augen.

In Anlehnung daran bezeichnete man früher auch brutale, unsittliche Menschen als Ungeheuer. Heutzutage findet man diese Bezeichnung nur noch selten im täglichen Sprachgebrauch.

Die Sesamstraße führte einen neuen, liebenswerten Monstertyp ein, dessen bekanntester Vertreter wohl das Krümelmonster ist. Ähnlich humorvoll gestaltet sind die Hauptdarsteller im Zeichentrick-Film Die Monster AG.

Einen anderen liebenswerten Monstertyp hat Dietlind Neven-du-Mont in ihrem Buch Das Getüm (1970) geschaffen.

Berühmte Monster

Allgemein bekannte Monster

Fiktionale Werke

Mathematik

Siehe auch

Literatur

  • Michael Hagner (Hg.): Der falsche Körper. Beiträge zu einer Geschichte der Monstrositäten. Göttingen 1995.
  • Lorraine Daston, Katherine Park: Wonders and the Order of Nature 1150–1750. New York 1998.
  • Hans Richard Brittnacher: Ästhetik des Horrors. Gespenster, Vampire, Monster, Teufel und künstliche Menschen in der phantastischen Literatur. Frankfurt/M. 1994.
  • Laura Buller: Megawissen Mythen und Monster. Von Drachen, Hexen und Vampiren, Dorling Kindersley (2003) - ISBN 3-8310-0505-2
  • Ulrich Müller, Werner Wunderlich: Mittelalter-Mythen, 7 Bde., Bd.2, Dämonen, Monster, Fabelwesen, Uvk (2003) - ISBN 3-908701-04-X
  • Chris MacNab: Mystische Monster. Die unheimlichsten Kreaturen aus Legenden, Büchern und Filmen, Tosa (2007) - ISBN 3-85003-070-9
  • Michael Derrich: Monster und Ungeheuer. Mythos und Wirklichkeit legendärer Kreaturen, Mediengruppe König (2007) - ISBN 3-939856-07-X
Wiktionary: Monster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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