Kreis Wesel
| Wappen | Karte |
|---|---|
![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Lage des Kreises Wesel in Deutschland |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
| Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
| Verwaltungssitz: | Wesel |
| Fläche: | 1042,4 km² |
| Einwohner: | 477.128 (30. Juni 2004) |
| Bevölkerungsdichte: | 457,7 Einwohner je km² |
| Kfz-Kennzeichen: | WES |
| Kreisschlüssel: | 05 1 70 |
| Kreisgliederung: | 13 Gemeinden |
| Hausanschrift der Kreisverwaltung: |
Reeser Landstraße 31 46483 Wesel |
| Postanschrift der Kreisverwaltung: |
Postfach 10 11 60 46471 Wesel |
| Website: | www.kreis-wesel.de |
| E-Mail-Adresse: | post@kreis-wesel.de |
| Politik | |
| Landrat | Ansgar Müller (SPD) |
| |
Der Kreis Wesel liegt im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Düsseldorf beiderseits des unteren Niederrheins. Er ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.
Geographie
Räumliche Lage
Der Kreis Wesel ist ein Randkreis des Ruhrgebiets und gleichzeitig Bindeglied zwischen den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr und den niederländischen Industrie- und Siedlungsgebieten. Rund 50 % des Kreisgebiets gehören zur Ballungsrandzone, in welcher somit rund 80% der Einwohner des Kreises leben. In besonderem Maße wird die Entwicklung des Kreises jedoch durch seine Lage beiderseits des Rheins bestimmt. Die koordinierte Nutzung der Rheinschiene war das wesentliche Argument für die Bildung rheinüberschreitender Kreise 1975. Der Kreis Wesel hat mit 45 km links- und 30 km rechtsrheinischem Ufer den größten Anteil am Rhein in Nordrhein-Westfalen.
Nachbarkreise / -städte
Der Kreis Wesel grenzt im Norden an den Kreis Borken, im Osten an den Kreis Recklinghausen und die Kreisfreie Stadt Bottrop, im Süden an die kreisfreien Städte Oberhausen, Duisburg und Krefeld sowie den Kreis Viersen und im Westen an den Kreis Kleve.
Kreisangehörige Gemeinden und Städte
| Gemeinde/ Stadt |
Gemeindeart |
Fläche km² |
Einwohner
|
| 1 Alpen | Kreisangehörige Gemeinde |
59,6 |
12.838
|
| 2 Dinslaken | Große kreisangehörige Stadt |
47,7 |
70.691
|
| 3 Hamminkeln | Mittlere kreisangehörige Stadt |
164,4 |
27.442
|
| 4 Hünxe | Kreisangehörige Gemeinde |
106,8 |
13.746
|
| 5 Kamp-Lintfort | Mittlere kreisangehörige Stadt |
63,2 |
39.742
|
| 6 Moers | Große kreisangehörige Stadt |
67,7 |
107.854
|
| 7 Neukirchen- Vluyn |
Mittlere kreisangehörige Stadt |
43,5 |
28.745
|
| 8 Rheinberg | Mittlere kreisangehörige Stadt |
75,2 |
32.001
|
| 9 Schermbeck | Kreisangehörige Gemeinde |
110,7 |
13.692
|
| 10 Sonsbeck | Kreisangehörige Gemeinde |
55,3 |
8.616
|
| 11 Voerde | Mittlere kreisangehörige Stadt |
53,5 |
38.767
|
| 12 Wesel | Große kreisangehörige Stadt |
122,5 |
61.689
|
| 13 Xanten | Kreisangehörige Stadt | 72,4 |
21.305
|
| Kreis Wesel | 1042,4 |
477.128
|
Geschichte
Der Kreis Wesel ist wie fast alle Kreise in Nordrhein-Westfalen im Zuge der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 entstanden. Mit dem „Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Niederrhein (Niederrhein-Gesetz)“ vom 9. Juli 1974 wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zu einem neuen niederrheinischen Großkreis zusammengefügt. Die Altkreise waren am 23. April 1816 innerhalb der späteren preußischen Rheinprovinz gebildet worden.
Für die Kreisreform wurde eine Reihe von Grundsätzen entwickelt, die auf eine Vergrößerung der bestehenden Kreise abzielte. Als Mindestgröße galten 150.000, in Verdichtungsgebieten sogar 200.000 Einwohner. Ansonsten waren die Grundsätze des Landesentwicklungsplans zu berücksichtigen, wonach die Kreise wirtschaftsräumliche Einheiten darstellen und in ihren Grenzen eine ausgewogene Vielfalt von Gemeinden des Typs A (Unterzentren) und B (Mittelzentren) haben sollten. Entwicklungsachsen durften nicht Grenzen sein, sondern wegen der Interdependenz der beiderseitigen Nutzung quergeschnitten werden. Auf diesen Grundsätzen basierend ist der neue Kreis Wesel mit einer Gesamtfläche von 1.042 km² und einer Einwohnerzahl von 412.000 gebildet worden. Nach der Einwohnerzahl war er damit der fünftgrößte der 31 Kreise Nordrhein-Westfalens. Der Fläche nach liegt der Kreis Wesel mit 1042,4 km² oberhalb der nordrhein-westfälischen Durchschnittsgröße von 973 km².
Obgleich Moers die meistbevölkerte Stadt im Kreis Wesel war wurde Wesel Kreisstadt des neuen Kreises, da Wesel eine zentralere Lage aufwies und für die Einwohner der mit weniger Kompetenzen ausgestatteten Unterzentren leichter zu erreichen war.
Von den Altkreisen hatte der Kreis Dinslaken die wechselvollste Geschichte. Er wurde bereits am 27. September 1823 mit dem damaligen Landkreis Essen zum neuen Landkreis Duisburg vereinigt, unter anderem mit Abgabe der Bürgermeisterei Schermbeck an den Kreis Rees. Erst zum 1. April 1909 existierte wieder einen Landkreis Dinslaken, nachdem das Gebiet vom 8. Dezember 1873 zum Landkreis Mülheim an der Ruhr und vom 20. April 1887 zum Landkreis Ruhrort gehört hatte. Zum 1. August 1929 bekam der Landkreis Dinslaken mit der Gebietsreform im Ruhrgebiet seine letzte Gestalt vor der Kommunalen Neugliederung des Jahres 1975.
Wappen des Altkreises Dinslaken auf ngw.nl
Der Kreis Moers war ebenfalls einige Male von Gebietsreformen betroffen, wobei dieser Altkreis erst am 3. Dezember 1857 aus dem Landkreis Geldern hervorgegangen worden war. Dieser wiederum war aus einer Zusammenlegung der ursprünglich am 23. April 1816 gebildeten Landkreise Rheinberg und Geldern zum 27. September 1823 entstanden.
Wappen des Altkreises Moers auf ngw.nl
Der Kreis Rees bestand seit seiner Bildung am 23. April 1816 bis zum 31. Dezember 1974, abgesehen von dem Gebietszuwachs durch Übernahme der Bürgermeisterei, des späteren Amtes Schermbeck vom Landkreis Dinslaken am 27. September 1823.
Der Sitz des Kreises wurde am 20. Mai 1842 von Rees nach Wesel verlegt, wobei der Kreisname erhalten blieb ("Kreis Rees, Sitz in Wesel").
Wappen des Altkreises Rees in Wesel auf nwg.nl
Die Neugliederung auf Gemeindeebene wurde durch das 1. Neugliederungsprogramm 1969 teilweise vorweggenommen.
Politik
Kreistag
Landrat des Kreises Wesel ist Dr. Ansgar Müller (SPD).
Die 66 Sitze im Kreistag verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2004 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:
Partei |
Sitze
|
| Christlich Demokratische Union | 27
|
| Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25
|
| Bündnis 90/Die Grünen | 7
|
| Freie Demokratische Partei | 5
|
| Vereinigte Wähler-Gemeinschaften (VWG) | 2
|
Kreiswappen
Wappen des Kreises Wesel auf ngw.nl
Das Wappen des Kreises Wesel zeigt eine in Silber (Weiß) dargestellte niederrheinische Kopfweide in grünem Feld. Die drei Wurzelansätze sollen auf die drei Altkreise hinweisen und stellen somit einen historischen Bezug her. Die dreizehn Zweige sollen symbolisch die Verbundenheit mit den kreisangehörigen Gemeinden darstellen. Gleichzeitig soll das Wappen auf die vielen, in ihrer Ursprünglichkeit noch erhaltenen Gebiete hindeuten. Außerdem soll der politische Wille zum Ausdruck gebracht werden, dieses Landschaftsbild zu erhalten. Die Kopfweide prägt in weiten Teilen das Bild der Kulturlandschaft Niederrhein.
Das Wappen wurde am 14. Juli 1978 genehmigt.
Verkehr
Schiene
Der Kreis Wesel wird von drei Eisenbahnstrecken erschlossen:
- Der linksrheinischen, teilweise eingleisigen Kursbuchstrecke 498 von Duisburg-Rheinhausen nach Kleve, die 1904 eröffnet wurde und bis Rheinberg-Millingen elektrifiziert ist. Seit 1989 ist das Teilstück von Xanten nach Kleve außer Betrieb.
- Der zweigleisigen elektrifizierten Hollandstrecke (Kursbuchstrecke 420), die 1856 von der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft von Oberhausen bis zur deutsch-niederländischen Grenze in Emmerich-Elten erbaut wurde. Der ehemalige Eisenbahnknoten Wesel hat erheblich an Bedeutung verloren, die einzige Fernverkehrsverbindung ist der Nachtzug CityNightLine Richtung Süddeutschland und Schweiz.
- Der in Wesel abzweigenden Nebenstrecke nach Bocholt (Kursbuchstrecke 421), die 1878 ebenfalls von der Cöln-Mindener Eisenbahn gebaut wurde.
Öffentlicher Personennahverkehr
Im Schienenpersonennahverkehr verkehren fünf Linien in der Regel im Stundentakt
- der Rhein-Express (RE 5) von Emmerich nach Koblenz,
- die Regionalbahn "Der Niederrheiner" (RB 31) von Xanten nach Duisburg,
- die Regionalbahn "Der Bocholter" (RB 32) von Bocholt nach Wesel,
- die Rhein-Niers-Bahn (RB 33) von Wesel nach Mönchengladbach und
- die Regionalbahn "Der Weseler" (RB 35) von Emmerich nach Duisburg, in der Hauptverkehrszeit nach Düsseldorf.
Im Kommunalen Personennahverkehr erschließen zusätzlich sechs Schnellbus-Linien das Kreisgebiet:
- der SB 3 von Wesel über Hünxe nach Dinslaken,
- der SB 6 von Wesel nach Xanten,
- der SB 10 von Neukirchen-Vluyn nach Duisburg,
- der SB 21 von Wesel über Hünxe und Schermbeck nach Dorsten,
- der SB 28 von Schermbeck über Dorsten nach Gelsenkirchen und
- der SB 30 von Geldern über Kamp-Lintfort und Moers nach Duisburg.
Straße
Das Fernstraßennetz im Kreis Wesel wird von fünf Bundesautobahnen und sechs Bundesstraßen gebildet:
- der A 3 (E 35) Arnheim–Frankfurt am Main, die 1961 zwischen Wesel und Oberhausen als erste Autobahn im Kreis Wesel fertiggestellt wurde, nachdem die bereits 1939 begonnene Bautätigkeit von 1942 bis 1958 unterbrochen war. In Betrieb genommen wurde die "Hollandlinie" in ihrer gesamten Länge bis zur niederländischen Grenze 1965.
- der A 31 Emden–Bottrop
- der A 40 (E 34) Venlo–Dortmund
- der A 42 Kamp-Lintfort–Castrop-Rauxel
- der A 57 (E 31) Nimwegen–Köln
- den Bundesstraßen 8, 57, 58, 70, 473 und 510.
Wasser
In Wesel münden die Lippe und der Wesel-Datteln-Kanal (Länge im Kreisgebiet: circa 22 km) in den Rheinstrom (Länge im Kreisgebiet: circa 45 km). Diese drei Gewässer bilden die Grundlage für die betriebenen Häfen, den Hafen Emmelsum in Voerde, den Hafen Orsoy in Rheinberg-Orsoy, sowie den Rhein-Lippe-Hafen und den Städtischen Rheinhafen, beide in Wesel.
Zudem verkehren eine Personenfähre zwischen Xanten und Wesel-Bislich sowie eine Autofähre zwischen Rheinberg-Orsoy und Duisburg-Walsum.
Weblinks

