Rainbach im Mühlkreis

Marktgemeinde im Bezirk Freistadt, Oberösterreich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2008 um 20:50 Uhr durch Hjanko (Diskussion | Beiträge) (Kultur und Sehenswürdigkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Österreich

Rainbach im Mühlkreis ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 3000 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.

Geografie

Rainbach im Mühlkreis liegt auf 712 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,5 km und von West nach Ost 9,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 48,9 km². 13,6 % der Fläche sind bewaldet und 33,4% der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile

  • Apfoltern
  • Dreißgen
  • Eibenstein
  • Deutsch Hörschlag
  • Kerschbaum
  • Labach
  • Rainbach im Mühlkreis
  • Sonnberg
  • Stadln
  • Stiftung
  • Summerau
  • Vierzehn
  • Zulissen

Nachbargemeinden

Horní Dvořiště (CZ) Leopoldschlag  
Reichenthal   Grünbach
Waldburg   Freistadt

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Mit dem Bau der Summerauer Bahn erhielt der Ortsteil Summerau einen Bahnanschluss. Seit dem 20. Dezember 1873 ist Summerau mit der Landeshauptstadt Linz eisenbahnmäßig verbunden. Der einzige Bahnhof im Gemeindegebiet , der heute von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben wird, befindet sich in Summerau.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 war Rainbach in der sowjetischen Besatzungszone, die bis 1955 bestand. 1985 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[1]
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 2.335   1951 2.759
1880 2.501   1961 2.729
1890 2.386   1971 2.776
1900 2.381   1981 2.763
1910 2.491   1991 2.881
1923 2.634   2001 2.934
1934 2.617   2008 2.919
1939 2.602

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 2335 Menschen. Bis 2001 stieg die Bevölkerung auf 2934 Menschen, der bisher höchste Stand in der Geschichte. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2881 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2934, was einem Abstieg von 1,8 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2919 Einwohner.[1]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 17,4 %; 20,5 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,7 %.[2]

Von den 2332 Bewohnern Rainbachs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,6 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 7,3 % hatten eine Matura absolviert, 46,2 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 41,8 % aller Rainbacher hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Rainbach sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 95,7 % der Rainbacher gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 3,4 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,5 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Rainbacher mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 5,1 % unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 2,9 % der Rainbacher Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,1 % eine aus Deutschland und 0,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 4,9 % der Rainbacher in einem anderen Land als in Österreich geboren.[4]

Politik

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Ab dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde jeweils die SPÖ. Die FPÖ wurde immer drittstärkste Partei, ansonsten beteiligen sich keine weiteren Parteien an den Gemeinderatswahlen. 2003 wurde die ÖVP mit 57,8 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[5]

Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 85,9 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im Gemeinderat Verän-
derung
ÖVP 57,8 % -4,9 % 15 -1
SPÖ 36,0 % +7,7 % 9 +2
FPÖ 6,2 % -2,8 % 1 -1
Sonstige 0 % 0 % 0 0

Bürgermeister der Gemeinde ist Friedrich Stockinger von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.

Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im September 2009 abgehalten.

Wappen

 
Wappen von Rainbach

Das Gemeindewappen ist in Grün und zeigt eine goldene, erniedrigte Leiste mit einem goldenen, achtspeichigen Rad. Dies steht für die Bedeutung der von 1832 bis 1872 betriebenen Pferde-Eisenbahn für die Gemeinde. Die Station im Ortsteil Kerschbaum war der Stationsplatz am Scheitelpunkt der Strecke. Die untere Hälfte zeigt ein goldenes, gestürztes Hufeisen. Die Embleme Rad und Hufeisen können aber auch für den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde gelten. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 4. März 1968.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Revitalisierte Pferdeeisenbahn

Bauwerke

  • Pferdeeisenbahnmuseum Kerschbaum
  • Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt: Das vierjochige, zweischiffige Langhaus ist das älteste Kreuzrippengewölbe ohne Schlussstein im Mühlviertel. Ende des 15. Jahrhunderts wurde im Zuge eines Umbaus der Kirchturm mit seinem Keildach errichtet. Die Kirche beherbergt Kirchenfenster der Künstlerin Margret Bilger aus dem Jahre 1963.

Museum

  • Wäschepflegemuseum

Überregionale Wanderwege

Der Pferdeeisenbahn-Wanderweg und der Wanderweg Gewerbe am Fluss führen durch das Gemeindegebiet von Rainbach i. M.


Verkehr

Die Mühlviertler Straße (B 310) führt durch den Ort hindurch.

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
  2. Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
  3. Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Volkszählung_2001.
  5. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Rainbach (abgerufen am 28. Oktober 2008)
  6. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Rainbach (abgerufen am 28. Oktober 2008)

Literatur