Hansa Rostock
| FC Hansa Rostock e.V. | ||||||||||||||||||||||||||||
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| Vereinsdaten | ||||||||||||||||||||||||||||
| Gründung | 28. Dezember 1965 | |||||||||||||||||||||||||||
| Adresse/ Kontakt |
Trotzenburger Weg 14 18057 Rostock Tel.: (0381) 49 999-0 Fax: (0381) 49 999-70 | |||||||||||||||||||||||||||
| Aufsichtsrat | Prof. Dr. Dr. Horst Klinkmann | |||||||||||||||||||||||||||
| Vorstand | Manfred Wimmer | |||||||||||||||||||||||||||
| Mitglieder | 1.900 (2004) | |||||||||||||||||||||||||||
| Vereinsfarben | Weiß-Blau | |||||||||||||||||||||||||||
| Bundesliga- Zugehörigkeit |
10. Saison in Folge, 11. insgesamt | |||||||||||||||||||||||||||
| Abkürzungen | FCH, Hansa | |||||||||||||||||||||||||||
| Lizenzspieler-Abteilung | ||||||||||||||||||||||||||||
| Spielklasse | Fußball-Bundesliga | |||||||||||||||||||||||||||
| Spielstätte | Ostseestadion (30.000 Plätze) | |||||||||||||||||||||||||||
| Abteilungsleiter | Herbert Maronn | |||||||||||||||||||||||||||
| Chef-Trainer | Jörg Berger | |||||||||||||||||||||||||||
| Spielkleidung |
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| Vereinserfolge | NOFV-Meister 1990/91 FDGB-Pokalsieger 1990/91 10 Jahre Bundesliga | |||||||||||||||||||||||||||
| Saison 2003/04 | 9. Platz (1. Bundesliga) | |||||||||||||||||||||||||||
| Internet | ||||||||||||||||||||||||||||
| Homepage | www.fc-hansa.de | |||||||||||||||||||||||||||
| info@fc-hansa.de | ||||||||||||||||||||||||||||
Der FC Hansa Rostock ist ein Fußballverein (Herrenmannschaft 1991/92 und seit 1995 in der Bundesliga). Der FCH wurde am 28. Dezember 1965 gegründet und hat seinen Sitz in der Hansestadt Rostock, in Mecklenburg-Vorpommern. Es besteht nur eine Fußballabteilung.
Geschichte und Erfolge
Die 1950er und 1960er Jahre
Die neuere Fußballgeschichte Rostocks beginnt im Erzgebirge. Während der Hinrunde der Saison 1954/55 wurde von der staatlichen Führung beschlossen, die Mannschaft des DDR-Oberliga-Tabellenführers SC Empor Lauter in die Ostseestadt zu delegieren, um den Fußball dort höherklassig zu gestalten und die Dominanz der südlichen Bezirke zu brechen. Als SC Empor Rostock bestritt die Mannschaft am 14. November 1954 gegen Chemie Karl-Marx-Stadt ihr erstes Punktspiel. Der Wechsel an die Ostsee und, da nicht alle Lauterer Spieler daran teilnahmen, die Zusammenstellung der neuen Mannschaft verliefen offensichtlich nicht ohne Probleme, da das Team sich recht schnell nach unten orientieren musste. Am Ende wurde der SC Empor Rostock Neunter in der DDR-Oberliga.
Ein Jahr später folgte dann gar der Abstieg in die zweitklassige DDR-Liga, aus der aber der sofortige Wiederaufstieg gelang. Die kommenden Jahre zählen zu den erfolgreichsten der Vereinsgeschichte, da man in der Oberliga nun recht erfolgreich mitspielte und zwischen 1962 und 1964 dreimal in Folge Vizemeister wurde. Zum Meistertitel sollte es auch 1968 noch nicht ganz reichen - man wurde abermals Zweiter. Da man zu diesem Zeitpunkt ebenfalls viermal das Finale des FDGB-Pokals verloren hatte, haftete dem Verein fortan der Ruf des "Ewigen Zweiten" an.
Die 1970er und 1980er Jahre
In den 1970er Jahren zeichnete sich langsam der Niedergang der "Hansa-Kogge" ab. Nach mehreren Abschlussplazierungen in der unteren Tabellenhälfte folgte 1976 der zweite Abstieg in die DDR-Liga. Der Unterschied zwischen der zweiten Spielklasse, in denen hauptsächlich die Betriebssportgruppen (BSG) verschiedener Betriebe spielten, und der Oberliga, deren Teilnehmerfeld sich zum größten Teil aus den unter profiähnlichen Bedingungen arbeitenden reinen Fußballklubs (wie z. B. dem FC Carl Zeiss Jena, dem Berliner FC Dynamo oder dem 1. FC Magdeburg) zusammensetzte, war aber derart groß, dass Hansa zwischen den beiden Ligen pendelte. Aus der damaligen Zeit stammen übrigens die höchsten Punktspielsiege der Rostocker: In der Liga wurden sowohl die BSG Kernkraftwerk Greifswald als auch die BSG Motor Wolgast jeweils mit 10:0 vom Platz gefegt, wie man im Fachjargon sagt.
Anfang der 1980er Jahre blieb Hansa dann für einige Jahre in der Oberliga, ehe 1986 der abermalige Abstieg in die Liga folgte. Bis zur politischen Wende belegte man dann wieder einstellige Tabellenplätze und qualifizierte sich zum ersten Mal seit den 1960er Jahren wieder für den UEFA-Cup.
Entwicklung seit 1990
1990/91, in der letzten Saison der DDR-Oberliga, die, da es die DDR nicht mehr gab, in NOFV-Oberliga umbenannt wurde, überraschte der FC Hansa schließlich alle Experten: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde der Verein Meister und gewann zudem den FDGB-Pokal. Durch den Gewinn der Meisterschaft qualifizierte man sich für die Bundesliga und den Europapokal der Landesmeister.
Im Europapokal der Landesmeister traf man in der ersten Runde auf den FC Barcelona, der später das Turnier gewann. Nach einer 3:0-Niederlage im Camp Nou gewann man jedoch das Rückspiel noch mit 1:0 und verabschiedete sich würdig aus dem Turnier.
Die Bundesligasaison 1991/92 begann für Hansa phänomenal: durch ein 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg führten die Rostocker nach dem ersten Spieltag die Bundesliga-Tabelle an. Ein 2:1-Auswärtssieg beim FC Bayern München und ein 5:1 gegen Borussia Dortmund sorgten überall für Erstaunen. Bald jedoch schien der Überraschungseffekt verpufft, Hansa verlor an Boden und fand sich zum Saisonende im Abstiegskampf wieder. Am letzten Spieltag besiegte man zwar noch Eintracht Frankfurt mit 2:1 und verdarb den Hessen somit die sichergeglaubte Meisterschaft, am Abstieg in die 2. Bundesliga änderte dieses Ergebnis jedoch nichts.
Drei Jahren Zweitklassigkeit folgte 1995 unter Trainer Frank Pagelsdorf der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Hier sorgte Hansa erneut für Aufsehen, eine starke Saison wurde mit dem 6. Platz belohnt. Unter anderem siegte man 1:0 beim FC Bayern und sorgte so für den Rauswurf von Bayern-Trainer Otto Rehhagel. Hätte man am letzten Spieltag nicht 0:1 gegen den 1. FC Köln verloren, wäre sogar noch die Qualifikation für den UEFA-Pokal geglückt.
Die Saisons 1995/96 und 1997/98, in der man erneut Sechster wurde, waren bislang die erfolgreichsten Bundesliga-Spielzeiten des FC Hansa. In den anderen Jahren musste man stets bis kurz vor Schluss um den Klassenerhalt bangen, ganz besonders am 29. Mai 1999, dem letzten Spieltag der Saison 1998/99. Im vielleicht dramatischsten Abstiegskrimi der Bundesliga-Geschichte musste Hansa beim VfL Bochum antreten und führte zur Pause mit 1:0 durch ein Tor von Oliver Neuville, der trotz Kopfverletzung spielte - Rostock schien gerettet. In der zweiten Halbzeit schlug Bochum jedoch zurück und erzielte das 1:1 und das 2:1, wodurch Hansa eine Viertelstunde vor Schluss als sicherer Absteiger festzustehen schien. Der Ausgleich von Victor Agali gab wieder Anlass zur Hoffnung, ehe Slawomir Majak in der 83. Minute mit dem Kopf das kaum mehr für möglich gehaltene 3:2 für Hansa erzielte. Bei diesem Ergebnis blieb es, und Hansa hatte noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen.
In den letzten Jahren verlief der Abstiegskampf zwar weitaus weniger dramatisch, der Klassenerhalt wurde trotzdem immer erst wenige Spieltage vor Schluss sichergestellt.
Neben kleineren sportlichen Erfolgen (u. a. drei Siegen gegen den FC Bayern in Folge oder dem Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales 2000) trug auch die Modernisierung des Ostseestadions dazu bei, dass eine treue Anhängerschaft die Spiele des Vereins verfolgt. Mittlerweile kann Hansa sogar als feste Größe in der Bundesliga bezeichnet werden: Seit 1995 spielt man ununterbrochen in der höchsten Spielklasse Deutschlands. Seit dem Abstieg des FC Energie Cottbus 2003 ist Hansa wieder der einzige Bundesligist aus den neuen Ländern. Durch das Erreichen des 9. Tabellenplatzes und den DFB-Pokalsieg des SV Werder Bremen nahm Hansa in der Saison 2004/05 erstmals am DFB-Ligapokal teil. In der laufenden Saison 2004/2005 belegt Hansa nach 26. Spieltagen den 17. Platz und hat wg. eines 8-Pkt-Abstands noch begründete Hoffnungen auf den Klassenerhalt.
Der bisher einzige Titelgewinn nach 1991
In der Bundesliga spielte Rostock meist nur eine untergeordnete Rolle, beim DFB-Hallenpokal 1998 hingegen spielte die Mannschaft groß auf. Im Qualifikationsturnier in Berlin bezwang man zunächst Tennis Borussia Berlin und den 1. FC Nürnberg und qualifizierte sich trotz einer Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Bayern München für das Halbfinale, wo man Hertha BSC Berlin mit 4:2 schlug. Im Endspiel wurde Carl Zeiss Jena nach einem 2:2 schließlich im Neunmeterschießen bezwungen (4:3).
In der Endrunde in München sicherte man sich nach einem 2:2 gegen den FC Gütersloh und einem 6:2 gegen Bayern München die Halbfinalteilnahme. Dort wurde Fortuna Düsseldorf mit 2:1 bezwungen. Im Endspiel um den Hallenpokal gegen den FC Schalke 04 führte Rostock zur Halbzeit mit 3:1, zwischenzeitlich mit 4:1 und gewann schließlich mit 4:3.
Sicherlich besaß der Gewinn des DFB-Hallenturniers nie einen großen Stellenwert, im Falle des FC Hansa stärkte er aber das Selbstbewußtsein von Mannschaft und Fans und sorgte bundesweit für etwas Aufsehen ("Rostock in der Halle meisterlich!" - Schlagzeile in der "Bild"). Außerdem gab es eine sechsstellige Summe für den Sieg.
Bedeutende ehemalige und aktuelle Spieler
Dies ist eine Aufzählung von Spielern, die beim FC Hansa große Leistungen vollbracht haben, teilweise Nationalspieler ihrer jeweiligen Heimatländer, und jetzt bei anderen Vereinen spielen oder mittlerweile ihre Karriere beendet haben. In Klammern steht ihre Vereinszugehörigkeit als Spieler:
- Victor Agali (1998-2001)
- Jonathan Akpoborie (1995, 1996-1997)
- Marcus Allbäck (2004- )
- Sergej Barbarez (1996-1998)
- Stefan Beinlich (1994-1997)
- Perry Bräutigam (1995-2002)
- Olaf Bodden (1991-1994, 1995)
- Jens Dowe (1991-1994, 1997-1999)
- Martin Groth (1995-1998)
- Jürgen Heinsch (1959-1971)
- Reiner Jarohs (1975-1990)
- Andreas Jakobsson (2000-2003)
- Gerd Kische (1970-1980)
- Timo Lange (1992-2004)
- Jari Litmanen (2005- )
- Heiko März (1977-1993, 1993-1998)
- Slawomir Majak (1997-2001)
- Martin Max (2003-2004)
- Oliver Neuville (1997-1999)
- Herbert Pankau (1960-1971)
- Martin Pieckenhagen (1996-2001)
- Marko Rehmer (1996-1999)
- Matthias Schober (2001- )
- Juri Schlünz (1980-1994)
- Joachim Streich (1969-1975)
- Hilmar Weilandt (1986-2002)
- Kurt Zapf (1954-1967)
Daten und Zahlen
Stand: Juni 2003
Ligazugehörigkeit
- 1954-90: Oberliga der DDR, außer:
- 1957, 1975/76, 1977/78, 1979/80 und 1986/87: Liga der DDR
- 1990/91 NOFV-Oberliga
- 1991/92 Bundesliga
- 1992-95 2. Bundesliga
- seit 1995 Bundesliga
Titel
- NOFV-Meister 1991
- NOFV-Pokalsieger 1991
Weitere Erfolge:
- Oberliga: 2. Platz 1962, 1963, 1964, 1968
- Bundesliga: 6. Platz 1996, 1998
- FDGB-Pokal: 2. Platz 1955, 1957, 1960, 1967, 1987
- DFB-Pokal: Halbfinale 2000
Bundesligatrainer und -spieler
Trainer:
- Uwe Reinders (Juli 1990 bis März 1992)
- Erich Rutemöller (März 1992 bis Dezember 1992)
- Horst Hrubesch (Januar 1993 bis Juni 1993)
- Jürgen Heinsch (Juli 1993 bis Juni 1994)
- Frank Pagelsdorf (Juli 1994 bis Juni 1997)
- Ewald Lienen (Juli 1997 bis März 1999)
- Andreas Zachhuber (März 1999 bis September 2000)
- Friedhelm Funkel (September 2000 bis Dezember 2001)
- Armin Veh (Januar 2002 bis Oktober 2003)
- Juri Schlünz (Oktober 2003 bis November 2004)
- Jörg Berger (seit November 2004)
Spieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen:
- Stefan Beinlich (186)
- Timo Lange (165)
- Hilmar Weilandt (160)
- Steffen Baumgart (152)
- Peter Wibran (137)
- Magnus Arvidsson (134)
- Marcus Lantz (134)
- Thomas Doll (123)
Spieler mit den meisten Bundesliga-Toren:
- Magnus Arvidsson (25)
- René Rydlewicz (23)
- Steffen Baumgart (22)
- Oliver Neuville (22)
- Martin Max (20)
- Jonathan Akpoborie (20)
Rekordergebnisse
Höchste Siege
Bundesliga:
- 5:1 zuhause gegen Borussia Dortmund (14. August 1991)
- 4:0 zuhause gegen den 1. FC Nürnberg (3. August 1991)
- 4:0 zuhause gegen Hertha BSC Berlin (20. September 1997)
- 4:0 zuhause gegen den SC Freiburg (9. Februar 2002)
- 4:0 zuhause gegen den 1. FC Kaiserslautern (8. November 2003)
- 4:0 auswärts gegen Energie Cottbus (24. August 2002)
2. Bundesliga:
- 6:0 zuhause gegen den VfL Wolfsburg (1. April 1995)
- 4:0 auswärts gegen die SG Wattenscheid 09 (27. Mai 1995)
DDR-Oberliga:
- 6:0 zuhause gegen Chemie Karl-Marx-Stadt (28. August 1955)
- 6:0 zuhause gegen Einheit Dresden (3. Juni 1962)
- 6:0 zuhause gegen Vorwärts Frankfurt/Oder (22. April 1988)
- 7:0 auswärts gegen Fortschritt Weißenfels (26. Juni 1960)
DDR-Liga:
- 10:0 zuhause gegen Motor Wolgast (3. Dezember 1977) und KKW Greifswald (25. August 1979)
- 6:0 auswärts gegen Demminer Verkehrsbetriebe (8. Oktober 1977)
Höchste Niederlagen
Bundesliga:
- 0:6 zuhause gegen den Hamburger SV (14. November 2004)
- 1:6 auswärts gegen Bayern München (9. September 1998)
- 0:5 auswärts gegen den FC Schalke 04 (12. Oktober 1991) und den SC Freiburg (17. September 1999)
2. Bundesliga:
- 0:2 zuhause gegen Rot-Weiss Essen (30. Oktober 1993)
- 0:5 auswärts gegen Hannover 96 (4. April 1994)
DDR-Oberliga:
- 0:4 zuhause gegen Vorwärts Berlin (15. Oktober 1960) und den Berliner FC Dynamo (25. August 1982, 20.August 1983 und 5. August 1987)
- 0:6 auswärts gegen den Berliner FC Dynamo (26. Februar 1977)
DDR-Liga:
- 0:3 zuhause gegen Stahl Riesa (1. Juli 1978) (Aufstiegsrunde)
- 0:3 auswärts gegen Stahl Riesa (28. Mai 1978) (Aufstiegsrunde)
Torreichste Spiele
- je 10:0 gegen Motor Wolgast und KKW Greifswald (siehe oben)
- 5:5 auswärts gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig (3. März 1979)
Literatur
- Markus Hesselmann, Michael Rosentritt: Hansa Rostock. Der Osten lebt
- Klaus Schmeh: David gegen Goliath. 33 überraschende Unternehmenserfolge (enthält ein ausführliches Kapitel über Hansa Rostock)
Weblinks
- Homepage des FC Hansa Rostock
- HANSANEWS.de || das online Fan Magazin
- hansa::fans.de - Von Fans für Fans
- Hansa Fanprojekt e.V. (eine Faninitiative)