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Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans

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Philipp I., Herzog von Orléans (* 21. September 1640 in Saint-Germain-en-Laye; † 8. Juni 1701 in St. Cloud) war ein Sohn von Ludwig XIII. und Anna von Österreich, und Bruder von Ludwig XIV..

Philippe Herzog von Orléans

Seine Kindheit war überschattet von den Unruhen in der Zeit nach dem Tode seines Vaters Ludwig XIII. Seine Mutter kümmerte sich um ihn und seinen Bruder, den späteren Ludwig XIV nur wenig. Als kleine Kinder streunten sie zeitweise unbeaufsichtigt am Hofe in Paris umher. Im Jahr 1661 wurde Philipp zum Herzog von Orléans ernannt und heiratete Henrietta Anne Stuart, Schwester Karls II. von England; die Ehe war aber nicht glücklich, und der Tod der Herzogin 1670 wird Gift zugeschrieben. Anschließend heiratete er Elisabeth Charlotte (genannt Liselotte von der Pfalz), Tochter von Karl I. Ludwig, Kurfürst der Pfalz.

Nachdem er 1667 mit Auszeichnung in Flandern gekämpft hatte, kehrte Monsieur, wie Orléans im allgemeinen genannt wurde, 1672 ins militärische Leben zurück und errang 1677 einen großen Sieg in der Schlacht von Kassel und erreichte die Kapitulation von St. Omer. Es heißt, dass Ludwig XIV. neidisch auf den Erfolg seines Bruders war; jedenfalls befehligte Orléans nie wieder ein Heer. Ludwig XIV hielt seinen Bruder von der aktiven Politik und jedwedem Einfluß auf den Staat fern, was bei diesem zunehmend zu Frustrationen führte, die sich in einem ausschweifenden Lebensstil Luft machten. So hielt er sich einen Hof mit Günstlingen, wobei es auch zu homosexuellen Ausschweifungen kam. Er bewohnte in Paris das Palais Royal, das er zum Ort freigeistiger weltoffener Entfaltung machte.

Nachkommen

Mit Henrietta Anne:

Mit Elisabeth Charlotte:

Literatur

  • Nichols-Barker, Nancy: Brother to the Sun King; Philippe, Duke of Orléans; London 1998