Passionsblumen

Gattung der Familie Passionsblumengewächse (Passifloraceae)
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Passionsblume

Passionsblume (nach Pierre Joseph Redoute)

Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Malpighiales
Vorlage:Familia: Passionsblumengewächse
(Passifloraceae)
Vorlage:Genus: Passionsblume (Passiflora)
Arten (Auswahl)


Die Gattung Passionsblume (Passiflora) bildet die artenreiche Familie der Passifloraceae. Sie sind meist Kletterpflanzen, seltener Halbsträucher.

Beschreibung einzelner Arten

P. incarnata ist eine Kletterpflanze mit dünnen, grünen, verholzenden Sproßachsen, drei- bis fünfteilig gelappten Laubblättern und einzeln stehenden Blüten mit auffallender, violett-weiß gestreifter Nebenkrone. Sie wird bis zu 10 m hoch.

Das auffallendste Merkmal der P. caerulea sind die Blüten, die einen Durchmesser von ca. 8 cm besitzen. Die äußeren weißen Deckblätter, die einen grünlichen Einschlag haben können, umhüllen ringförmig angeordnete fadenförmige Blütenblätter, die aussehen wie ein Strahlenkranz sie sind weiß mit blau oder violett gefärbt. In der Mitte der Blüte sind die Fortpflanzungsorgane (5 Staubgefäße und 3 Narben) zu einer sogenannten Säule zusammengefaßt angeordnet, die die Blütenhüllblätter weit überragen. Christlich angehauchte Menschen interpretierten in früherer Zeit die 5 Staubgefäße als Wunden, die 3 Narben als Nägel und die Blütenhüllblätter als Strahlenkranz, so bekam die Gattung den Namen Passionsblumen. Der Geruch der Blüten ist eigentümlich aber nicht unangenehm und nicht sehr stark. Die Blätter sind dunkelgrün, bestehen aus 5 bis 7 Segmenten und riechen, wenn man sie berührt, entfernt nach Erdnüssen.

Datei:Passiflora c.JPG
Passiflora caerulea, blühend
 
Passiflora caerulea, Blüte verblüht und Blatt

Andere Arten

Es gibt ca. 400 Passiflora - Arten. Sie variieren bezüglich Blütenfarbe, Blattfarbe und -form (dunkleres bis helleres grün, gelappt oder ungelappt, teilweise gesägter Blattrand) und in der Größe der Früchte und der übrigen Pflanze. P. macrophylla ist kein Rankengewächs, sondern ein kleiner Baum.

Durch Züchtung sind im 20. Jahrhundert zudem viele Hybridsorten hinzugekommen.

Als Nutzpflanze bekannt sind vor allem P. edulis und P. ligularis, welche die bekannten Früchte Marakuja (andere Schreibweise: Maracuja) bzw. Grenadilla hervorbringen. Die Blaue Passionsblume P. caerulea ist besonders in Mitteleuropa eine beliebte Topfpflanze.

Obwohl die Passionsblume ursprünglich im tropischen und subtropischen Südamerika beheimatet war, zeigen einige Sorten eine geringe Frostresistenz und können unter besonders günstigen Bedingungen auch in Mitteleuropa draußen gepflanzt werden - z.B. zur Begrünung einer südlichen Hauswand.

Früchte

Die Früchte werden allgemein auch Granadillen oder Grenadillen genannt. Sie sind eiförmig, haben eine feste Haut und enthalten innen einen oft bitter bis süßlich schmeckenden Saft mit vielen eßbaren Kernen (ähnlich wie Granatäpfel). Sie enthalten viel Vitamin C.

Die der Passionsblume Passiflora incarnata und der blauen Passionsblume Passiflora caerula sind ca. 5 cm lang und gelb. Die Früchte der meisten anderen Passionsblumenarten sind ähnlich. Aus ihnen wird Marmelade hergestellt.

Direkt essbar sind andere braun aussehende Arten der Passionsfrucht sowie die braune Marakuja. Sie entwickeln mit der Reife ein verschrumpeltes Äußeres.

Die gelbe Marakuja ist größer (ca. 8 cm), glatt und anfangs grün, später gelb.

Naturheilkunde

Die Blätter der Passionsblume werden in der Phytotherapie gegen nervöse Unruhe, Anspannung, Reizbarkeit oder Angstzustände und damit zusammenhängende Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Verspannungen oder Herzbeschwerden oder Magen- Darmbeschwerden eingesetzt, ferner auch bei depressiver Verstimmung, Hysterie oder Asthma. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Über die Verträglichkeit während der Schwangerschaft gibt es keine umfangreichen Erfahrungen.

Sie enthalten Alkaloide, Flavonoide und Saponine und wirken als MAO-Hemmer. In hoher Dosis oder geraucht können sie auch als Droge gebraucht werden. Die Wirkung soll der von Marihuana ähneln.

Die Blätter und die Stängel können sowohl frisch als auch getrocknet als Tee getrunken werden und sind auch als Fertigpräparate erhältlich. Von der Firma Sidroga ist 'Passiflor' als Dragees sowie Passionsblumentee in Beuteln erhältlich. Daneben werden viele Kombinationspräparate, teilweise auch als Saft, angeboten, z.B. mit Baldrian, Johanniskraut, Hopfen, Melisse oder Weißdorn.

Evolutionsbiologie

Die Passionsblume hat im Laufe der Evolution eine besondere Form von Mimikry entwickelt, um sich vor dem Blattfraß der Raupen des Heliconius - Falters zu schützen. Um Kannibalismus zu vermeiden untersucht der Heliconius - Falter vor der Eiablage, ob sich auf den fraglichen Blättern bereits Eier von Artgenossen befinden. Die Eier des Heliconius - Falters sind gelb gefärbt. Einige Arten der Passifloraceae erzeugen selbst gelbe Punkte auf ihren Blättern und täuschen so einen Befall vor.

Herkunft

Die Passionsblume stammt aus Südamerika und Mittel- bis südliches Nordamerika. Auch die Indianer verwendeten teilweise ihre heilende oder berauschende Wirkung. Der Name Marakuja stammt aus dem Portugiesischen.

Christliche Einwanderer erkannten in den Blüten Symbole der Passion Christi. Dabei symbolisieren die Nebenkrone (violett-weiß) die Dornenkrone, die Staubblätter (gelb, pentagon-ähnlich) die Kreuznägel und die Griffel (rotbräunlich, oben) oder die Sproßranken die Geißel. Entsprechend der Name Passiflora incarnata - lat. die eingeborene, Fleisch gewordene (wie Christus incarnatus).

[1] - Passiflora Society


Beispielsweise fehlt die Beschreibung der Frucht fast vollständig. Artikel ist insgesamt eine Baustelle. Weitestgehend Überarbeitung sinnvoll, weil es eine wichtige Gattung mit vielen Zier- und Nutzpflanzen-Arten ist.

Commons: Passiflora caerulea – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien