Das Kulmerland, auch Kulmer Land, Culmerland oder Culmer Land, ist eine historische Region in Preußen, welche heute zu Polen gehört. Die Hauptstadt war Culm oder Kulm (heute Chełmno nad Wisłą). Das Kulmerland liegt östlich der Weichsel und wird begrenzt vom Fluss Drewenz (polnisch Drwęca).
Geschichte
Teile vom preußischen Kulmerland wurden für kurze Zeit durch Herzog Konrad von Masowien erobert. Konrad rief den Deutschen Orden um Hilfe, um ihn "gegen die wilden heidnischen Preußen zu schützen", während diese dabei waren, ihre Landesteile wieder von Konrad zu befreien. Der Deutsche Orden erhielt päpstliche und imperiale Bullen von Kaiser Friedrich II., bevor die Ordensbrüder in die Region zogen. 1242 wurde der Landstrich vom päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena in vier Bistümer aufgeteilt. Diese waren Kulmerland, Pomesanien, Ermland und Samland, welche dem Erzbistum Riga unterstellt wurden. Der Deutsche Orden erhielt die Verwaltung und vereinigte sich dann auch mit den Schwertbrüdern, welche Livland regierten. Der Deutsche Orden erhielt 1308 auch vom Kaiser die Regierung Pomerellens und Danzigs, an Stelle Brandenburgs. 1525 wurde Preußen evangelisch, bis auf das Ermland.
Das Kulmer Recht (culmer recht) oder die Kulmer Handfeste galten für das ganze Preußenland.
Literatur
- Dr. Franz Schulz: Geschichte der Stadt und des Kreises Kulm, Danzig 1876
- Brauns: Geschichte des Kulmerlands, Thorn 1881
- Hans Maerker: Geschichte der ländlichen Orte und der drei kleinen Städte des Kreises Thorn, Danzig 1899/1900
- Lęga: Das Kulmerland z.Z. des Übergangs von der Bronze- zur Eisenzeit, in: Rocznik Grudziądzki, 1960
- Albrecht Duwe: Damerau, Essen 1986