hood.de ist Deutschlands zweitgrößtes Internetauktionshaus und größter Anbieter von kostenlosen Internetauktionen. Das Unternehmen wurde 2000 von Ryan Hood gegründet und befindet sich heute in einem Gewerbegebiet im Dürener Stadtteil Birkesdorf.
Hood.de Deutschland | |
---|---|
Rechtsform | |
Gründung | 2000 |
Sitz | Birkesdorf bei Düren/Deutschland |
Leitung | Ryan Hood, Geschäftsführer |
Website | hood.de |
Als direkter Konkurrent zu eBay gestartet, ist hood.de mittlerweile mit über einer Million Mitgliedern und täglich etwa einer Million laufenden Auktionen Deutschlands zweitgrößtes Auktionshaus hinter eBay.
Geschäftsmodell
Die Geschäftsidee von hood.de besteht darin, eine Internet-Plattform für den Verkauf von beliebigen Waren zur Verfügung zu stellen. Die Firma hood.de selbst tritt dabei nur als Vermittler eines Kaufvertrags zwischen Verkäufer und Käufer auf. Entsprechend erfolgt die Abwicklung einschließlich Bezahlung und Versand ohne die Beteiligung von hood.de. Im Gegensatz zu eBay kostet die Nutzung der Plattform den Verkäufer keine Gebühren. Um die Auktionen hervorzuheben, können wie bei eBay kostenpflichtige Sonderoptionen genutzt werden. Deren Preisgestaltung wird allerdings von einigen Nutzern als nicht nachvollziehbar kritisiert. Die Möglichkeiten zum Verkauf werden nachfolgend dargestellt:
- Klassische Auktion
- Der Anbieter einer Ware gibt einen Startpreis und einen Endtermin für die Versteigerung vor. Die Interessenten haben dann die Möglichkeit, einen Betrag auf den jeweiligen Artikel zu bieten. Sie können jederzeit von konkurrierenden Interessenten überboten werden. Der aktuelle Stand der Gebote ist jederzeit für alle Beteiligten einsehbar. Derjenige Bieter, der zum Endzeitpunkt der Auktion den höchsten Betrag geboten hat, erhält den Zuschlag. Der Zuschlagspreis ist dabei nicht identisch mit dem maximalen Gebot, sondern ist eine Währungseinheit (zum Beispiel Euro) höher als das zweithöchste Gebot. Es handelt sich um eine sogenannte Englische Zweitpreis- oder Vickrey-Auktion. Ein Interessent muss erst dann den von ihm gebotenen Maximalpreis bezahlen, wenn es einen zweiten Interessenten gibt, der ein ähnlich hohes Gebot abgibt.
- Sofort-Kauf
- Der Verkäufer bietet eine Ware für eine von ihm festgelegte Frist zu einem festen Preis an. Den Zuschlag erhält der erste Interessent, der bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Diese Option ist sowohl einzeln anwählbar als auch als Zusatz zu der Klassischen Auktion möglich.
- Holländische Auktion
- Die sogenannte „holländische Auktion“ verläuft umgekehrt wie die normale Versteigerung. Der Verkäufer gibt einen Maximal-Preis und einen Minimal-Preis ein. Nach Start der Auktion wird der Artikel für den Maximalpreis angeboten. In bestimmten Zeitintervallen wird der Preis schrittweise bis zum Minimalpreis gesenkt. Der Käufer muss nun entscheiden, zu welchem Preis er zuschlägt: Wartet er noch ein paar Stunden, wird der Preis niedriger sein, es könnte aber durchaus sein, dass jemand anderes vor ihm zu einem höheren Preis zuschlägt. Während bei einer klassischen Auktion der Kampf zwischen zwei Bietern stattfindet, kämpft bei der holländischen Auktion vor allem der Bieter mit sich selbst: ob er sich traut, zu warten, oder ob der Artikel ihm den aktuellen Preis wert ist.
- Shop
- Im Shop kann man wie in einem Onlineshop seine Artikel in frei wählbarer Übersicht ohne Kategorienchaos anbieten. Dafür bekommt man eine eigene Hood-Shop-Adresse. (z. B. MeinShop.Hood.de). Des weiteren bietet hood.de vorformulierte rechtlich geprüfte E-Mails und Widerrufsbelehrungen an, die mehr Rechtsschutz vor Verfahrensfehlern bieten. Diese Shops haben Warenkorbfunktion, Zahlungs- und Versandabwicklung, kosten aber monatlich 9,95 €. Dafür fallen auch beim Verkauf dort keine Gebühren an und die Auktionen werden trotzdem zusätzlich in die Auktionskategorien eingetragen. Dieses Angebot lohnt sich vor allem, wenn man bereits einen Onlineshop betreibt, der durch Traffic und Hosting auch schon Kosten verursacht.
Die Zahlung kann neuerdings über das Online-Bezahlsystem ClickandBuy abgewickelt werden. Hierbei fallen die 1 % Provision nur für Verkäufer an.
Mitgliedschaft
Um über hood.de eine Ware zu kaufen oder verkaufen, muss man formal Mitglied werden. Mit dieser durch Passwort abgesicherten Mitgliedschaft gelangt man in den „Mein Hood“-Bereich, dem zentralen Sammelpunkt aller durchführbaren Aktionen. Von hier aus kann man den Stand der eigenen Auktionen einsehen, neue Auktionen erstellen, Bieter bewerten, sperren oder eine Nachricht zukommen lassen und seine Mitgliedsdaten verwalten.
Seit dem 31. März 2007 gibt es einen eBay-Turbo-Lister-Import, der es ermöglicht, mit dem Turbo-Lister erstellte Auktionen auch bei hood.de anzubieten, was den Umstieg für Vielverkäufer erleichtert. Allerdings ist dafür erstens eine Anmeldung zum Lastschrifteneinzug notwendig und zweitens fällt pro Artikel eine Gebühr von 0,01 Euro an.
Bewertungssystem
Eine Auktionsplattform im Internet hat grundsätzlich das Problem, dass Käufer und Verkäufer keinen persönlichen Kontakt haben und beide Gruppen unüberschaubar groß sind. Ein Verkäufer, der sich nicht an sein Angebot hält und beispielsweise defekte Ware liefert, hätte gute Chancen, wiederholt gutgläubige Käufer zu finden. Das gleiche gilt für einen Kunden, der die gekaufte Ware nicht abnimmt.
Dafür hat hood.de ein Bewertungssystem, welches es beiden Seiten nach jedem Kauf ermöglicht, den Vorgang zu beurteilen. Dazu kann in „Mein Hood“ ein Kommentar sowie eine Kennzeichnung „positiv“, „neutral“ oder „negativ“ abgegeben werden. Die Bewertungen werden zusammengezählt und die Gesamtzahl der positiven Bewertungen abzüglich der negativen Bewertungen erscheint dann neben dem Mitgliedsnamen.
Allerdings werden sämtliche Stimmen zusammengezählt ohne Rücksicht darauf, von wem sie stammen. Somit können Benutzer sich gegenseitig unbegrenzt die Gesamtzahlen hochtreiben.
Vorteile gegenüber eBay
Der größte Vorteil gegenüber ebay ist die nicht vorhandene Einstellgebühr und Verkaufsprovision. Das Einstellen einer Auktion ohne Hervorhebung ist kostenfrei, gleichgültig, ob klassische Auktion, Sofort-Kauf, holländische Auktion, wie auch Art, Menge und Verkaufspreis der Waren sind nicht relevant. Das Kaufen selbst ist wie bei eBay ebenfalls kostenfrei.
Das Darstellen eines Auktionsbildes in XXL-Größe kostet 40 Cent, bei ebay 25 Cent (für private Verkäufer kostenfrei). Das Platzieren der Auktion mit Bild auf der Startseite kostet bei hood.de 14,99 € gegenüber 74,99 €.
Auktionen bei hood.de stammen zu 75 % von privaten Anbietern. Deshalb sind kleinpreisige Artikel, bei denen Gebühren besonders hart aufschlagen, für den Anbieter günstiger.
Nachteile gegenüber eBay
Größter Nachteil ist aktuell noch die Mitgliederzahl, die nur 10 % von eBay beträgt. Durch das Fehlen insbesondere großer Händler ist die Auswahl bei Neuware weitaus geringer. Anbieter haben meist mangels Alternativen eine Monopolstellung, so dass bei Neuware ein Preisvergleich angemessen erscheint.
Da keine Gebühren für das Einstellen von Artikeln anfallen, entsteht kein Verkaufsdruck. Dadurch werden häufig unattraktive oder überteuerte Artikel eingestellt, die dann teilweise über Jahre verlängert werden. Dies macht das Angebot unübersichtlich. Entsprechend niedrig ist der Anteil tatsächlich verkaufter Artikel auf hood.de.
Zudem wird auf der Seite Werbung eingeblendet, mit der Hood sich finanziert. Diese macht die Seite unübersichtlicher. Diese Werbung steht meistens sogar in Zusammenhang mit den gerade angezeigten Artikeln, wodurch der Verkauf der auf Hood angebotenen Artikel erschwert wird.
Weblinks
- www.hood.de – Website