Potemkinsches Dorf

sprichwörtliche Bezeichnung
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Als Potemkinsches Dorf (teilweise auch in der Schreibweise Potjomkinsches Dorf) wird etwas bezeichnet, das fein herausgeputzt wird, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand zu verbergen. Oberflächlich wirkt es ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihm aber an Substanz.

Für den Namen stand Feldmarschall Fürst Grigori Potjomkin Pate. Einer modernen Sage zufolge ließ der Günstling (und Geliebte) der russischen Zarin Katharina II. 1787 vor dem Besuch seiner Herrscherin im neu eroberten Krimgebiet entlang der Wegstrecke Dörfer aus bemalten Kulissen zum Schein errichten, um das wahre Gesicht der Gegend zu verbergen. Diese Legende wurde von Gegnern Potjomkins am Hofe lanciert, die ihm seine gute Beziehung zu Katharina der Großen neideten. Anderen Quellen zufolge errichtete Potjomkin seine „Dörfer“ vor einer Inspektionsreise von Katharina II., an der auch ein Gesandter aus dem Kurfürstentum Sachsen namens Hellweg teilnahm. Er hielt die Dörfer für Kulissen ohne Leben.[1]

Tatsächlich war Potjomkin Gouverneur und Militärreformer, der sich um die Entwicklung der Krimhalbinsel bemüht hat.

Quellen

  1. „Katharina die Große“, Teil 3 „Auf dem Gipfel der Macht“. ARD, 2005